Wanderer vs. Jagd

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Hallo Jägersleute,

ich begebe gelegentlich mal gerne auf 20 bis 30km-Wanderungen, vom Morgengrauen an und bin dann ein paar Stunden unterwegs. Waldwege haben wir ja nun wirklich genug, leider ist viel Volk da, das denen, die Wälder bewirtschaften, wenig dankbar ist, aber das ist ein anderes Thema. Die Gesellschaft entfernt sich leider immer weiter von Jägern und Landwirten, weil sie es auch alles nicht mehr kennt.

Meist begegnet mir niemand. Man hat seine Ruhe und bleibt in Bewegung, so eine Art scheinbare Freiheit, ich liebe das.

Bin die letzten Jahre zweimal in eine Jagd geraten. Einmal war es so, dass die Leute mir gesagt haben, ich könne da durchgehen, aber halt ruhig (bin ich sowieso).

Neulich war da nur "Absperrung via Flatterband" und niemand da. Blöd war das, ich musste da eigentlich lang, aber ich wollte Ärger vermeiden und bin dann letztlich so 2km Umweg gelaufen, aber vor allem auch über eine parallel verlaufende Strasse, wo Autos fuhren. Nicht so schön, aber naja.

Hier aber des Pudels Kern:

Eine Chance zu erfahren, wo eine größere Jagd stattfindet, habe ich nicht, oder? Also es gibt ja wohl keine zentrale Anmeldung wo ich dann am besten noch online nachsehen könnte, um solche Gebiete zu meiden? Es geht mir in der Regel ums Rothaar-/Ebbegebirge, Sauerland.

Danke, mfg
Michael
 
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Servus,

nein, da Jagden nicht offiziell irgendwo angemeldet werden müssen, wirst du nicht erfahren können wo eine ist. Teilweise werden Jagden auch sehr spontan initiiert.
Zumindest für Privatreviere.
Handelt es sich um Staatswald kannst du einfach mal beim Forstamt anrufen. Da stehen die Termine schon sehr zeitnah fest.

Finde es toll, dass du darauf achtest, auch wenn du nicht zwangsweise Außen rum laufen müsstest.

Grüße!
 
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Das tut mir - ehrlich - leid, aber genau wie für Baumfällarbeiten gibt es keine zentrale Stelle, wo Sperrungen im Wald gemeldet werden können.

Du könntest allenfalls bei den jeweiligen Forstämtern anrufen, doch das wird in der Realität wenig hfreich sondern eher eine Sisyphusarbeit sein., die sich für eine Person (anders als zB ein organisierter Geländelauf von 100 Mann) kaum lohnt.

Wir schreiben in der Regel auf die Zettel bis wann die Sperrung gilt. Eine Sperrung an sich lässt sich auch leider kaum vermeiden, denn die sicheren Schussbereiche sind peinlichst genau ausgemessen und markiert, und wir lassen Hunde laufen. Keiner möchte, dass jemandem anders etwas passiert.

Vileicht hilft der Tip, das Gemeinschaftsjagden fast ausschließlich in der Zeit Ende Oktober bis Mitte Januar, und zwar überwiegend Do-Sa und Mo stattfinden.
 
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OK! Klingt aber gut, ich bin ganz gerne Sonntags in der Früh unterwegs.

auch wenn du nicht zwangsweise Außen rum laufen müsstest.
Freiwillig! Du möchtest, dass ich zuhause auf- und ab laufe und meiner Frau auf den Geist gehe? ;-D Nein im Ernst, die Diskussion ist mir natürlich bekannt und sicher ein weites Feld. Nur so viel: Ich bin derjenige, den Ihr und auch das Wild am wenigsten bemerkt. Ehrlich gesagt kam ich sogar zu dem Schluss, dass in den Wäldern eher abnehmend Volk unterwegs ist, wenn wir nicht gerade von Publikumsmagneten an sonnigen Sonntagen sprechen. Ich treffe meist einfach extrem wenige Leute. Aber ganz sicher bin ich mir auch nicht, denn andererseits kommen jetzt auch die am wenigsten fitten Leute mit bspw. E-Bikes die langen Anstiege hoch.
Und ganz aus dem Wald raus sollten die Leute auch nicht, wenn sie das nicht mehr kennen und kein Bezug da ist, dann ist das nie vorteilhaft.
 
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Nur so viel: Ich bin derjenige, den Ihr und auch das Wild am wenigsten bemerkt.

Nun, gerade dass kann durchaus gefährlich sein. Wir laufen nicht ganz ohne Grund wie die Müllmänner gekleidet und mit Glöckchen oder Rasseln ausgestattet bei Gesellschaftsjagden durch den Wald ... früher ist einfach zu viel Blödsinn passiert.
 
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Normalerweise hat dich das Wild schon lange bemerkt: Es verzieht sich langsam oder drückt sich.
Du solltest das Wild möglichst nicht durch Lautlosigkeit überraschen: Das mag es gar nicht.
Also singen, den Wanderstock aufstoßen, usw.
 
S

scaver

Guest
Bin ja Jäger bin und auch Wanderer. Auf Wegen ergo Waldwegen bewege ich mich auf Fernwanderungen wie und wann immer ich will. Ist mein Riskiko. Die Wahrscheinlichkeit in eine Drückjag zu geraten ist recht niedrig. Ich liebe aber Sprüche wie: Hier können Sie nicht lang, wir haben Drückjagd und den Abschuss noch nicht erfüllt, wir müssen schießen, sagt mir ein hoher Beamter (in Frankonia Vollausstattung) der zur DJ eingeladen ist. Dumm eben wenn man sich auskennt. Ich lasse dann schon mal den Schimanski raushängen und mir Einladung, Perso und Jagdschein zeigen. Wenn es sich machen lässt umschlage ich die Jagd. Wenn nicht dann nicht. Bin ich halt Treiber für ein paar Kilometer.
sca
 
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Nicht wahr? Das Leben birgt halt Risiken, da gibt es nichts zu bedauern. Eigenverantwortung. Auch wenn die politische Klasse und auch Medien, nicht zu sprechen den ganzen Verbraucherschützern, den Bürgern diesbezüglich arg den Blick verstellen, da sich Eigenverantwortung nicht mit ihrer Geschäftsgrundlage verträgt.
 
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Nicht wahr? Das Leben birgt halt Risiken, da gibt es nichts zu bedauern. Eigenverantwortung. Auch wenn die politische Klasse und auch Medien, nicht zu sprechen den ganzen Verbraucherschützern, den Bürgern diesbezüglich arg den Blick verstellen, da sich Eigenverantwortung nicht mit ihrer Geschäftsgrundlage verträgt.
..., Nordic-Talking, vielleicht nicht gerade in der Dämmerung , und alles ist gut. :cool:
 
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Bin ja Jäger bin und auch Wanderer. Auf Wegen ergo Waldwegen bewege ich mich auf Fernwanderungen wie und wann immer ich will. Ist mein Riskiko. Die Wahrscheinlichkeit in eine Drückjag zu geraten ist recht niedrig. Ich liebe aber Sprüche wie: Hier können Sie nicht lang, wir haben Drückjagd und den Abschuss noch nicht erfüllt, wir müssen schießen, sagt mir ein hoher Beamter (in Frankonia Vollausstattung) der zur DJ eingeladen ist. Dumm eben wenn man sich auskennt. Ich lasse dann schon mal den Schimanski raushängen und mir Einladung, Perso und Jagdschein zeigen. Wenn es sich machen lässt umschlage ich die Jagd. Wenn nicht dann nicht. Bin ich halt Treiber für ein paar Kilometer.
sca

Jo, das sind einem die Liebsten.
Neunmalkluge, die alles besser wissen.
Auf welcher Rechtsgrundlage, nimmst du eigentlich die Identitätsfeststellung und Einsicht von Berechtigungsscheinen vor?
 
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Nicht wahr? Das Leben birgt halt Risiken, da gibt es nichts zu bedauern. Eigenverantwortung. Auch wenn die politische Klasse und auch Medien, nicht zu sprechen den ganzen Verbraucherschützern, den Bürgern diesbezüglich arg den Blick verstellen, da sich Eigenverantwortung nicht mit ihrer Geschäftsgrundlage verträgt.

Das magst Du so sehen, aber bedenke zweierlei:

- Der Jagdleiter, der die Situation aus der Ferne nicht einschätzen kann, kann gezwungen sein die Jagd zu beenden

- Sollte Dir etwas passieren, magst Du mit den Schultern zucken. Das Jägerlein, welches allerdings mit bestem Gewissen in Richtung seines vermeintlich sicheren Kugelfangs geschossen hat, wird aber gewiss seines Lebens nicht mehr froh, sollte ein wegfliegender Splitter oder Stein auch nur in Deine Nähe kommen. Juristisch wie auch moralisch.

Rücksicht ist keine Einbahnstraße, aber für manche zählt heute nur das eigene Ego. Beispiele muss man gar nicht lange suchen, auch hier nicht.
 
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Bin übrigens auch Jäger und Wanderer und Mountainbiker, wenn was gesperrt ist, fahr ich halt außen drum rum, ob rechtlich i.O oder nicht.... Hab aber auch keinen Kessel, den ich vor mir herschieben muss ;)
 
S

scaver

Guest
Auf welcher Rechtsgrundlage, nimmst du eigentlich die Identitätsfeststellung und Einsicht von Berechtigungsscheinen vor?
Auftreten, Macht der richtigen Worte. Legitimation. Deutsche sind brav und Obrigkeitsgehorsam. Mit dem richtigen Amstsprech sitzen sie stramm auf dem Drückjagdstuhl. Hat sich seit Köpenick nicht geändert.
Ansonsten zitiere ich mich selbst:
Wenn es sich machen lässt umschlage ich die Jagd. Wenn nicht, dann nicht. Bin ich halt Treiber für ein paar Kilometer.
sca
 
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