Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Deutsche Sprache, schwere Sprache. Gemeint ist nicht, dass alle Baumarten "überwiegend heimisch" sein müssen, sondern dass die meisten der im Mix da stehenden Baumarten (51%) das sein sollen. Also ein Mix wie in einem bekannten Großprivatwald mit 90% Linde und 10% Douglas bei Begründung ist o.k. ...

Soweit so klar!
Für die einzelne Baumart stelle ich mir ein "überwiegend heimisch" auch schwierig vor. Entweder heimisch oder eben nicht.
Ob es bei "weit überwiegend heimisch" allerdings mit 51% getan ist wage ich zu bezweifeln.
Die nächste Frage wäre noch XX% von was? Volumen? Anzahl? Anteil nach FE?

Ist aber nicht so wichtig. Eigentlich sollte das auch nur eine nicht ganz ernstzunehmende Antwort auf den scherzhaften Beitrag von @Guillermo sein, der angemerkt hatte, dass sich der Gassenabstand an die Baumlänge der Douglasie anpasst, wenn die "Wälder zunehmend douglasiert" werden. Ich wollte damit lediglich anmerken, dass eine völlige Douglasierung nicht zulässig ist und darauf aufmerksam machen, dass es eine entsprechende Begrenzung des Anteils fremdländischer Baumarten gibt.
Das war vielleicht etwas unglücklich und missverständlich ausgedrückt.

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
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Das Problem der überwiegend heimischen Baumarten stellt uns zunehmend vor Probleme. I.d.R. fließt sowas in die Förderrichtlinien ein. Sprich, künftig über 50% der zu pflanzenden Baumarten muss standortheimisch sein. D.h. Potentiell Natürliche Waldgesellschaft bestimmen und deren Baumarten sind für +51% gesetzt. Blöd nur, wenn Du in einer Buchenwaldgesellschaft bist und selbst die Buche nennenswertem Umfang abstirbt und auch nicht wieder bestandesbildend kommen wird.
Wir bekommen einen sehr starren Käfig gesetzt, obwohl wir wissen, dass sich vielerorts die Waldgesellschaft verändern wird und es künftig komplett andere Baumarten braucht, die allesamt hier nicht heimisch sind.
Ein weiterer Hemmschuh sind selbstauferlegte Hindernisse durch FFH-Gebiete. Dort ist die Einbringung von Fremdländern jetzt schon noch deutlich weiter eingeschränkt, als durch den Gesetzentwurf. Was machen wir dort, wenn die Waldstandorte sich im Klimawandel aus dem natürlichen Vorkommensgebiet der jeweiigen Waldgesellschaft herausentwickelt??? Natürliche Entwicklungen werden tolleriert, aber wo sollen die neuen gesellschaftsfremden Baumarten herkommen wenn nicht aus Pflanzung?
 
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Die Problematik in FFH-Gebieten ist bekannt, wird sich aber - das ist zu befürchten - durch die EU-Wiederherstellungsverordnung erledigen, denn da sind nach wie vor enorme Flächen als Totalschutzgebiete vorgesehen. Wo wird man die suchen?

Für alles andere gilt: 51% müssen / sollen je nach Text "standortheimisch" oder "standortgerecht" sein, der Rest kann auch mit "Fremdländern", "Gastbaumarten" oder "Experimentalbaumarten" besetzt werden. Und es gibt bisher m.W. aus gutem Grund keine Angabe, ob sich das mit den 51% auf Stammzahlen, Kronenschirmflächen, Standflächen oder Grundflächenanteile bezieht! Das sollen im Falle einer Diskussion darüber die zuständigen Stellen nach der Lage vor Ort entscheiden.
 
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Welcher Trollo nimmt denn noch Förderung in Anspruch?

Zumindest in Nds sind die Zahlen rückläufig. NV geht ohne Förderung genau so. Und ohne Förderung pfeift man auf Prozentzahlen der Mischung.
 
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Stichwort "klimaangepasstes Waldmanagement", da dürften auch ein paar Hektar aus NI dabei sein. Das "Bundesmysterium mit unzureichender Verstandesleistung" (Zitat aus dem familiären Umfeld) hat die Förderrichtline für deren "Konkurrenzprodukt" aus dem ANK-Universum ja nicht vor der HH-Sperre rausgehauen, da stünde sicherlich noch mehr drin, was für Waldbesitzer als Danaergeschenk rüberkäme.
 

z/7

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Stichwort "klimaangepasstes Waldmanagement", da dürften auch ein paar Hektar aus NI dabei sein. Das "Bundesmysterium mit unzureichender Verstandesleistung" (Zitat aus dem familiären Umfeld) hat die Förderrichtline für deren "Konkurrenzprodukt" aus dem ANK-Universum ja nicht vor der HH-Sperre rausgehauen, da stünde sicherlich noch mehr drin, was für Waldbesitzer als Danaergeschenk rüberkäme.
Sei so lieb, und poste das nochmal unverschlüsselt, ich versteh Bahnhof.

Welcher Trollo nimmt denn noch Förderung in Anspruch?

Zumindest in Nds sind die Zahlen rückläufig. NV geht ohne Förderung genau so. Und ohne Förderung pfeift man auf Prozentzahlen der Mischung.
Was ich so beobachte, wird von ideologiefreien großen Betrieben mit Überblick und Sachverstand das an Förderung mitgenommen, was man ohne Gefährdung des Betriebsziels machen kann. Kleine fallen drauf rein oder verzichten. Manche können auch rechnen umd machens wie die großen. Wäre interessant zu hören, wohin die AELF-Beratung geht.
 
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Sei so lieb, und poste das nochmal unverschlüsselt, ich versteh Bahnhof.
Das BMEL hat eine Förderung unter dem Stichwort "klimaangepasstes Waldmanagement" neben der GAK. Die Förderrichtlinie ist vor einem Jahr erschienen und wird nach Auskunft aus dem BMEL gut angenommen. Das BMUV hat auf der Basis des ANK ("Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz") eine eigene, über die BMEL-Förderung hinausgehende Förderung in Aussicht gestellt, die, da das auch über den Klima- und Transformationsfonds bezahlt werden soll und die keine Ahnung haben, wie sie die Anträge, Gelder und Geldflüsse administrieren sollen, aktuell auf Eis liegen dürfte. Die entsprechende Förderrichtlinie ist bisher m.W. nicht veröffentlicht worden, aber es ist davon auszugehen, dass da viel Geld für "Nichtstun" und "langfristige Betriebszielgefährdung" ausgegeben werden soll.
 
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Stimmt. Steht explizit auch im Entwurf zum ANK, den ich hier mal verlinkt habe und der weniger Interesse fand als der dreihundertdrölfzigste Kaliberfaden ... 🤷‍♂️
 

z/7

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Stimmt. Steht explizit auch im Entwurf zum ANK, den ich hier mal verlinkt habe und der weniger Interesse fand als der dreihundertdrölfzigste Kaliberfaden ... 🤷‍♂️
Meinst Du den hier?
ANK: guggst Du hier. Soll das Haupt-Umsetzungsprogramm zur Erreichung der Klimaschutzziele laut Klimaschutzgesetz sein.
der Link funktioniert nimmer.

Sollte das still und leise beerdigt worden sein?
 
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Und was ebenfalls dezent verschwiegen wird, dass man damit in den Föderalismus eingreift, alldieweil es bisher den Ländern frei stand mit GAK oder ELER zu arbeiten.

Der Unterschied zwischen schwarz - rot und rot - grün ist der Unterschied zwischen belogen werden und kackendreist belogen werden.
Die Gnade des Alters besteht darin, dass man sich den Dreck nicht mehr lange mit ansehen muß!
 
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z/7

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Meinst Du den hier?

der Link funktioniert nimmer.

Sollte das still und leise beerdigt worden sein?
Korrigiere. Hab den Faden gefunden. Hab ich damals sogar gelesen, wenn ich mich recht erinner, zumindest ist da ein like von mir verewigt. Paar Tage her. Link ist jedenfalls tot.
 

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