Wärmebildvorsatzgerät 35 mm vs 50 mm

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Servus zusammen

ich überlege seit gestern intensiver ob ich mir nicht einen WB-Vorsatz zulege, nachdem ich mal wieder einem Fuchs mit der WBK 15 min zugeschaut habe aber nicht schießen konnte.

Mein Zielfernrohr wäre ein 3-12x54. Als WBK hab ich eine HIK Falcon FQ50 mit der ich sehr zufrieden bin.
Beim Spotter würde ich immer wieder das 50er nehmen, da ich im Feld jage

Meine konkrete Frage
- Was ist der Vorteil beim Vorsatz vom 50er gegenüber dem 35er?
- Wenn ich es richtig verstanden habe ist das Sehfeld größer, da ja ein größerer Sensor. Bringt mir das irgendwas bei der Jagd im Feld?
- Beim Schuss kommt man ja auf ca 100 m ran, reicht da nicht immer ein 35er?
- Zu guter Letzt: Ist mein S&B Polar mit 3-12x54 überhaupt das richtige für einen WB Vorsatz?

Würd mich freuen über Leute die schon eine ähnliche Entscheidung treffen mussten

Und noch eine Ergänzung: Eine analoge Röhre habe ich explizit schon mal getestet, das ist leider nicht mein Fall. Ich hätte gerne nur Tipps zum WB Vorsatz
 
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Die Geräte mit 50er Objektiv haben den Vorteil, dass man auf größere Entfernung noch mehr Details erkennen kann.

Das Sehfeld ist zwar auch von der Größe des Sensors abhängig, aber ein Vorsatzgerät mit einer 35er Linse hat nicht zwangsläufig einen kleineren Sensor als ein Gerät mit einer 50er Linse.

z.B. Geräte mit 50er Linse:
  • Thermtec Hunt 650 (640x512 Sensor)
  • Hikmicro Thunder TQ50C 3.0 (640x512 Sensor)
  • Infiray Mate MAH50 (640x512 Sensor)
  • Pulsar Krypton 2 FXG50 (640x480 Sensor)
Geräte mit 35er Linse:
  • Thermtec Hunt 335 (384x288 Sensor)
  • Hikmicro Thunder TH35C 3.0 (384x288 Sensor)
  • Hikmicro Thunder TQ35C 3.0 (640x512 Sensor)
  • Guide TB 630 (640x512 Sensor)
  • Pulsar Krypton 2 FXQ35 (384x288 Sensor)
Die Geräte mit großem Sensor und 35er Objektiv haben ein größeres Sehfeld als die Geräte mit dem selben Sensor aber einem 50er Objektiv. Das sind beim oben angeführten Hikmicro TQ35C dann 21m statt 15m beim Hikmicro TQ50C.
Damit Du das größere Sehfeld jedoch nutzen kannst, brauchst Du auch ein Zielfernrohr mit einer kleinen Grundvergrößerung. Da sind die 3x bei Deinem Glas eigentlich zu viel.
 
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Damit Du das größere Sehfeld jedoch nutzen kannst, brauchst Du auch ein Zielfernrohr mit einer kleinen Grundvergrößerung. Da sind die 3x bei Deinem Glas eigentlich zu viel.
Ist das so? Der Bildschirm auf dem das große Sehfeld angezeigt wird ist doch physisch gleich groß bei den Geräten und auch gleich weit vom Objektiv entfernt. Reicht 3-fach nicht beim großen Sehfeld, so zeigt es auch beim kleinen Sehfeld nicht alles an, oder nicht ?
 
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Was ist der Vorteil beim Vorsatz vom 50er gegenüber dem 35er?
Bei zwei Geräten, die sich nur in der Brennweite unterscheiden, hat das Gerät mit der größeren Brenweite die bessere Auflösung. Damit ist gemeint, dass die Fläche, die ein Sensorpixel auf eine bestimmte Entfernung abdeckt, bei dem Gerät mit der größeren Brennweite kleiner ist als bei dem Ding mit der kleineren Brennweite.

Bei 50mm Brennweite und 12 Mikrometern Pixelabstand (wie bei deinem FQ50) beträgt die Pixelabdeckung auf 100m Entfernung 2,4cmx2,4cm, bei einem Gerät mit 35mm Brennweite sind das 3,4cmx3,4cm. Das ist deutlich im Bild zu sehen. Bei nem 35e-Gerät wäre das Bild also merklich gröber als bei deinem Falcon.


Wenn ich es richtig verstanden habe ist das Sehfeld größer, da ja ein größerer Sensor. Bringt mir das irgendwas bei der Jagd im Feld?
Das bringt mehr Übersicht. Aber auch nur dann, wenn dein Zielfernrohr in der Lage ist, das größere Sehfeld auch zu erfassen. Das heißt, bei kleinster Vergrößerung deines Zielfenrrohrs sollte dieses ein Sehfeld haben, dass mindestens so groß ist wie das des Vorsatzgerätes.

Beispiel: Dein Polar 3-12x54 hat ein Sehfeld von 12,5m. Dass heißt, dass ein Vorsatzgerät, dass ein größeres Sehfeld bietet, dahingehend gewissermaßen Verschwendung ist, weil das vom Polar nicht "umgesetzt" werden kann. Anahltspunkt dazu: Geräte mit 50mm Brennweite haben ca. 15,4m Sehfeld, 35er mit 384-Sensor haben ca. 13m und 35er mit 640-Sensor haben 22m Sehfeld. Zumindest letztere wären hinsichtlich "Sehfeldausnutzung" nicht sinnvoll.

Zu guter Letzt: Ist mein S&B Polar mit 3-12x54 überhaupt das richtige für einen WB Vorsatz?
Siehe oben. Zudem ist es schon ganz schön schwer und auch lang. Dadurch wird einmal die Montage mehr belastet als bei nem leichteren Zielfernrohr, zum anderen musst du beim Vorsatz bspw. zu Fokussieren ziemlich weit nach vorn greifen.

Beim Schuss kommt man ja auf ca 100 m ran, reicht da nicht immer ein 35er?
Kommt drauf an, wass du als zulässigen Streukreis ansiehst. Hintergrund: Genauer als die oben bereits beschriebene Pixelabdeckung wird es mit dem Vorsatzgerät nicht. Oder andersrum: Diese bspw. 2,4cm oder 3,4cm kommen zur Streuung deiner Kanone noch dazu.

Beispiel: Auf ne Sau ist für dich ein Streukreis ALLEIN DEINER WAFFEN-VORSATZ-KOMBINATION von 6cm auf 100m Entfernung für dich akzeptabel. Deine Kanone streut 2cm und du hast ein 50er Vorsatzgerät (mit 2,4cm Pixelabdeckung). Dann würde ICH zur Abschätzung der maximalen Schussweite folgende Verhältnisgleichung aufstellen:
((2cm+2,4cm)/100m)=(6cm/x); das aufgelöst nach x ergibt 136m. Wenn du diesem Weg folgen möchtest. setzt du deine Werte ein und rechnest selbst... ICH würde mit nem 35er für nen Fuchs deutlich unter 100m bleiben (mit nem 50er aber auch), auf ne Sau hätte ich auf 100m auch mit nem 35er kein Problem. Aber weiter würde ICH eh nicht schießen, auch wenn es die Rechnerei hergäbe.
 
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Beispiel: Dein Polar 3-12x54 hat ein Sehfeld von 12,5m. Dass heißt, dass ein Vorsatzgerät, dass ein größeres Sehfeld bietet, dahingehend gewissermaßen Verschwendung ist, weil das vom Polar nicht "umgesetzt" werden kann. Anahltspunkt dazu: Geräte mit 50mm Brennweite haben ca. 15,4m Sehfeld, 35er mit 384-Sensor haben ca. 13m und 35er mit 640-Sensor haben 22m Sehfeld. Zumindest letztere wären hinsichtlich "Sehfeldausnutzung" nicht sinnvoll.
Ernstgemeinte Frage: Wie kann das sein? Ich schaue ja nicht durch eine Linse sondern auf einen Bildschirm. Der ist bei den Geräten doch gleich weit entfernt.

(Ich glaube den Knoten hatte ich schonmal im Hirn)
 
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Ernstgemeinte Frage: Wie kann das sein?
Hinsichtlich der exakten technischen Umsetzung kann ich dir nicht weiterhelfen. Aber: Du guckst nicht direkt auf das Display, sondern erstmal durch die Kollimatorlinse. Ich vermute, dass jeweils angepasste Okular(kollimator)linsen zum Einsatz kommen.

Fakt ist jedenfalls, dass die Vorsatzgeräte - im Vorsatzmodus, sofern sie auch einen Beobachtungsmodus haben - nicht vergrößern bzw. verkleinern, d. h. die Vergrößerung ist 1x, wie es auch in den technischen Daten zumeist vermerkt ist. Das hab ich zumindest fürs TQ50, MAH50 und Hunt 650 ausprobiert und kann das - für meine Setups - bestätigen (ich meine, dass ich es auch beim Lahoux Horus und auch beim CH50 probiert habe, bin mir aber nicht mehr sicher). Infolge dieser 1x-"Vergrößerung" erscheint die Umgebung hinsichtlich ihrer Größenverhaltmisse beim Blick durchs Zielfernrohr auf das Okular des Vorsatzgerätes genau so, als sei kein Vorsatzgerät vorhanden und du kannst die Sehfeldgrößen (Vorsatz und Zielfernrohr) direkt vergleichen.
 
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Hinsichtlich der exakten technischen Umsetzung kann ich dir nicht weiterhelfen. Aber: Du guckst nicht direkt auf das Display, sondern erstmal durch die Kollimatorlinse. Ich vermute, dass jeweils angepasste Okular(kollimator)linsen zum Einsatz kommen.

Fakt ist jedenfalls, dass die Vorsatzgeräte - im Vorsatzmodus, sofern sie auch einen Beobachtungsmodus haben - nicht vergrößern bzw. verkleinern, d. h. die Vergrößerung ist 1x, wie es auch in den technischen Daten zumeist vermerkt ist. Das hab ich zumindest fürs TQ50, MAH50 und Hunt 650 ausprobiert und kann das - für meine Setups - bestätigen (ich meine, dass ich es auch beim Lahoux Horus und auch beim CH50 probiert habe, bin mir aber nicht mehr sicher). Infolge dieser 1x-"Vergrößerung" erscheint die Umgebung hinsichtlich ihrer Größenverhaltmisse beim Blick durchs Zielfernrohr auf das Okular des Vorsatzgerätes genau so, als sei kein Vorsatzgerät vorhanden und du kannst die Sehfeldgrößen (Vorsatz und Zielfernrohr) direkt vergleichen.
Ok, vielen Dank für die Erläuterung. Das mit dem 1-fach habe ich auch in den technischen Daten gefunden. Ich habe leider kein Vorsatzgerät und kann es daher nicht überprüfen. Ist das dann so korrekt: Nehme ich ein 1-6x24 mit theoretischen 35m Sehfeld auf 1-fach sehe ich doch trotzdem nur 15,4m, oder? Ich kann also als ZF hochzoomen, bis mein ZF auch nur noch 15,4m hat, richtig?
 
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mein Kollege und ich haben unsere Geräte mal verglichen (Hunt 650 gegen Guide TB630 - also 50mm vs. 35mm Linse. Beide haben wir 2x unten herum bei unseren ZF. Er Zeiss, ich Leica.)

2x unten herum ist schön, um das Sehfeld (bei beiden)nutzen zu können. Auf die normal üblichen Entfernungen (also wenn man nicht gerade auf Kirrungsentfernung bejagd) haben eigentlich beide ausreichend viel Sehfeld. Das Guide ist unten herum komfortabler, aber man kann eigentlich nahezu ausschließen, dass dadurch Jagdmöglichkeiten nutzbar werden, die nmit dem Hunt nicht machbar sind. Dei 15m des Hunt sind auch schon wirklich schön übersichtlich auf 'nornmale' Entfernung.
Anders herum ist es in Richtung weiter raus schon nett, das Plus an Grundvergrößerung des Hunt zu haben. Auch hier muss man aber die Frage stellen, ob das wirklich entscheidend Jagderfolg kostet und das würde ich eher verneinen.
Trotzdem: wenn der Mehrpreis nicht weh tut und man oft damit arbeitet, dann würde ich die 50er Linse nehmen.

Für den eigentlichen Schuss ist auch die 3x des Polars kein No-Go in den meisten Fällen - aber klar macht in der Kombi der große Sensor des 35er keinen Sinn; das ist mal klar.

Langer Rede kurzer Sinn: 50er Linse vor das Polar.
 
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Nehme ich ein 1-6x24 mit theoretischen 35m Sehfeld auf 1-fach sehe ich doch trotzdem nur 15,4m, oder? Ich kann also als ZF hochzoomen, bis mein ZF auch nur noch 15,4m hat, richtig?
Genau so ist das.

In deinem Beispiel könntest bzw. müsstest du am Zielfernrohr bis ca. 2,3x vergrößern, bis du das Wärmeabbild erreichst. Vorher hast du immer einen mehr oder weniger großen Rand (wie der Tunnelblick bei manchen Zielfernrohren). Das heißt aber auch, dass du eine Vergrößerung kleiner als 2,3x nicht einzustellen brauchst, weil du dann auch nicht mehr sehen würdest.
 
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Sehfeld wird aber meist zum Schuss nicht benötigt, klar, wenn es zu klein ist, macht’s auch keinen Spass von daher sollte 2 oder 3 Fach ok sein. Hin und wieder dreh ich mal hoch, aber 6-8 Fach reicht dann auch.
 
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35er beobachten und 50er zum schießen fand ich bislang am besten. Übersicht beim schauen und Details beim Schuss / genauen Ansprechen. Und die Kombination ist im Wald genau so gut wie im Feld. Finde ich.
 
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Nochmal zur Ergänzung:
Wenn ich das Guide mit der 35er Linse vor mein Zenith mit 2,5x unten und nicht so üppigem Sehfeld halte, sind ¼ bis ⅓ des Sehfeldes des WB-Geräres dahin - also wäre das pure Verschwendung.

Genauso kommt.man bei 6x schon an die sinnvolle Grenze von der Vergrößerung.
Das 650er Hunt mit der 50er Linse macht dann das bessere Bild.mit.mehr Vergrößering insgesamt.
Das unterstreicht das '35er zum Beobachten und 50er zum Schießen' ;)
 

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