Verschluß von Heym SR21 und Steyr SM12

Registriert
14 Apr 2017
Beiträge
4
Guten Abend zusammen!

Ich lese schon seit längerem interssante Artikel in diesem Forum hab mich aber erst jetzt angemeldet.
Bin also neu hier :cool:

Nun gleich meine ersten zwei Fragen:

In einem alten Thread siehe:
https://forum.wildundhund.de/showthread.php?86943-Heym-SR21-Unfall/page5
Thema SR21 Unfall ging es darum, daß die SR21 nicht direkt im Hülsenkopf verriegelt sondern in einem
Ring, der wohl im besagten Fall verdreht war.
Nun hab ich eine Steyr SM12 gekauft, die ist wohl ähnlich aufgebaut.
In der Explosionszeichnung von Steyr ist dies (zumindest für mich) nicht eindeutig erkennbar, generell ist gegen diese Konstruktion ja nichts zu sagen, solage der Ring so konstruiert ist daß er sich (bauartbedingt, z.B. Formschlüssig) nicht verdrehen kann. Bin eigentlich ein Fan des Systems 98 da kann so was nicht passieren und dachte die Steyr ist auch so aufgebaut.
Hier die Bedienungsanleitung der Steyr mit Explosionszeichnung:
https://www.steyr-mannlicher.com/wp-content/uploads/2017/02/BA_SM12_EU_01_eng_de_1-BA-6601.pdf
Auf Seite 84
pos. 3: SICHERHEITSBUCHSE
pos. 2: ERRRIEGELUNGSBÜCHSE (ist wohl ein Druckfehler, sollte woh Verriegelungsbuchse heißen,
in der englischen Version Seite 37 heißt das Ding ja auch "Locking Bush")


Nun meine beiden Fragen:
a) ist dies bei der Heym SR21 nun gelöst (die würde mir nämlich auch gefallen) und wenn ja wie?
Die Heym Express ist nach klassischer 98er Manier gebaut, und die SR30 laß ich außen vor, da ich keine Geradezug-Repetierter
mag.

b) wie sieht es bei der Steyr SM12 aus? Von außen ist dies nämlich nicht ersichtlich!
Will nur sichergehen.


Freue mich über die Antworten

Wünsche schon mal Frohe Ostern:-D
Franz
 
G

Gelöschtes Mitglied 4317

Guest
Hallo Franz,
ich führe neben einem SM 12 seit 15 Jahren einen Steyr SBS 96 der bis auf die Handspannung das gleiche Systen verbaut hat.
Probleme hatte ich mit meinen Steyrern diesbezüglich noch nie und hab auch nie etwas davon gehört.
Wenn alles mit rechten Dingen zugeht hast du mit der SM 12 eine absolut eiwandfreie Büchse. :thumbup::thumbup:
 
Registriert
8 Sep 2016
Beiträge
5.196
Steyr verriegelt (soweit mir bekannt) in einem separaten Ring, der gegen verdrehen gesichert ist.
Beide Systeme (Steyr und Heym) sind gleich sicher.
Es gibt andere Systeme, die sind auch zugelassen, denen würde ich aber keine Vertrauen schenken.
Den beiden aber schon.
 
Registriert
29 Aug 2016
Beiträge
268
Zum Steyr-Verschluss:

also mein Büchsenmacher mir den vor lurzem gezeigt hat, inkl. der Befestigung des kleinen Ringleins, in dem der Verschluss verschließt wurde mir fast übel. Das ganze mag zwar halten, aber es schaut wenn der besonders fehlertolerant aus noch besonders Robust. Für kleinere Kaliber bis z8r 308 mag man dem ganzen ja noch vertrauen, aber bei echtem Großkaliber und älteren Waffen hätte ich da meine Bedenken.
Die filigrane Ausführung ist eignetlich eine Frechheit bei einer Waffe in diesem Preissegment. Das bekommen sogar die Amerikaner mit ihren Klapperwaffen besser hin, zur Hälfte des Preises.

Und zu der restlichen Qualität:
vergleicht doch bitte mal Magazin, Bettung, Holzqualität!!! und vor allem Passungen! von Steyr, Sako, Heym... also wer da noch eine Steyr nimmt, der muss sehr "Markenverliebt" sein.
 
G

Gelöschtes Mitglied 4317

Guest
@proton, tut mir leid aber dein Kommentar zu Steyr ist ausgesprochener Müll.
 
Registriert
31 Mrz 2011
Beiträge
4.627
1. Verriegelungsbuchsen durch separate Teile, in die die Warzen des Verschlusses greifen, sind eine Vereinfachung in der Herstellung (so z. B. Aussage Andreas Schuler, sonst müsste man ewig viel Material durch die CNC-Fräse bearbeiten lassen). Nicht alle Hersteller haben jedoch eine solche Vereinfachung nötig (Sako, Tikka, Howa, Remington, Winchester, Ruger ... benötigen so etwas nicht). Ich halte es für suboptimal. Es ist ein zusätzliches Teil, dass sich lockern kann und das von Reinigungsmitteln unterwandert werden kann. (Ev. deshalb empfiehlt Heym keine chem. Reinigung sondern Stahlwolle?)

2. Außen kreisrunde Verriegelungsbuchsen, die nur durch Verstiften gegen Verdrehen gesichert werden und nicht durch ihre Form ein Verdrehen unmöglich machen (Nasen, Rillen und was es da noch für Möglichkeiten gäbe), halte ich für suboptimal. Leider haben die Hersteller, von denen ich solche Buchsenlösungen kenne (Heym, Styr, Schuler und wohl auch VOERE Vöhrenbach) eben solche kreisrunden Buchsen.

3. Ein bisschen mehr Vertrauen hätte ich in eine solche Lösung, wenn die Buchse zusätzlich zum Verstiften durch den eingeschraubten Lauf in die Systemhülse geklemmt wird (so Schuler und nach den Zeichnungen wohl auch Steyr und Heym). Denn wenn die Buchse locker ist, müsste es dann eigentlich auch der eingeschraubte Lauf sein. Dennoch war bei Heym der Unfall möglich.

4. Es mag sein, dass diese Bedenken praktisch vollkommen unberechtigt sind. Da es aber Systeme gibt, bei denen die Verriegelung klassisch in der Systemhülse selbst funktioniert, und dies zudem noch die Mehrzahl sein dürften, sehe ich für meinen Teil keinen Grund, ein System mit Buchsenlösung zu wählen.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 4508

Guest
... Es ist ein zusätzliches Teil, dass sich lockern kann und das von Reinigungsmitteln unterwandert werden kann. (Ev. deshalb empfiehlt Heym keine chem. Reinigung sondern Stahlwolle?)

... ein wesentlicher Punkt, der meist gar nicht gesehen wird.
 
A

anonym

Guest
Die vordere Systemschraube ist 2 Teilig , dieser obengenannte Ring wir mit der Vorderen Systemschraube in Position gehalten. Um Nicht mehr zu greifen müsste der Schaft dann schon sehr locker mit den System verschraubt sein. Falls die Schaube jedoch gebrochen ist und die Verriegelung nicht stattfindet, hat es wie beim Mauser98 noch eine Verrieglung an der Brücke. Diese ist jedoch der Grösse nach zu urteilen (und Formgebung, an der falschen Seiten abgeflacht) nur eine Halbe Verrieglung, das heisst der Verschluss würde gehalten aber sich so verformen dass man nicht mehr weiter schiessen kann. (Dass eben nicht das wie bei der Heym passiert, dass nach zig Schuss der Kammerstengel bricht und der Verschluss trotzdem hinten rausfliegt).

Damit Vollidioten nicht auf die Idee kommen die Schraube unter dem System zu lockern wird in der Gebrauchsanweisung davor gewarnt diese Schraube anzufassen. Falls dies der Fall ist muss die Verrieglung wieder im Position gebracht werden, falls sich die Verriegelungsbuchse verstellt hat.

Betreffend Qualität ist heute sicher eine Heym die bessere Wahl, 1996 bis 2006, war die Verarbeitung (Hochglanzbrünierung und Holzverarbeitung 1. +2.Gen SBS, ab 3. ging es Abwärz und die 4. ist nur noch eine Sparversion) bei Steyr jedoch besser als bei der Heym (dazumals SR20 Kriech-Abzug-Stecher).

In Punkto Präzision sind die Waffen ebenbürdig (SBS96 zu SR20 "im System verriegelt"), wobei die Steyr die elegantere Waffe ist. (präziser als Blaser R93, Sauer 202 oder Remington 700)

Heute SM12 zu Heym SR21 ist klar die Heym der Favorit. Da kann nur eine Steyr des Custom Shops noch die Heym knapp überholen (handgeschnittene Fischhaut), die Steyr kostet dann jedoch doppelt so viel wie die Heym. Für das Geld gibt es bei Heym dann schon Massschaft.

Die Heym hat jedoch einen keinen Nachteil, im Steyr System für 7RM oder 300WM geht auch eine 300Weatherby rein oder eine 375H+H, so als Laufwechsel Option wenn der erste Lauf durch ist. In der Heym ist man wegen des kürzeren Systems auf die max. 300WM limitiert. Das ist dann eben auch ein Nachteil für die Wiederlader, meine 300MW sind 90,5mm lang und passen noch gut ins Steyr Magazin. So viel Platz ist in der Heym nicht.
 
Registriert
14 Apr 2017
Beiträge
4
Vielen Dank für die nützlichen Antworten!

Der Punkt mit den Reinigungsmitteln war mir bis jetzt so auch noch nicht bewußt, zumal ich am Samstag
alle Langwaffen gründlich, also auch mit Tombak-Löser gereinigt habe.

Es ist wohl leider so, daß die Hersteller von modernen Jagdwaffen, kostengetrieben, verstärkt solche Konstruktionen einsetzten bzw. einsetzen werden.

In meinem Fall werde ich die Büchse (im Kaliber 6,5x55, vorwiegend für die Rehwildjagd gedacht) trotzdem behalten und auch führen. Habe bis jetzt schon einige Schuß auf dem Schießstand abgegeben und bin sehr zufrieden damit.

Aber: Wenn ich mir wieder ein "neues" Jagdgewehr kaufe, wird es ein "altes" sein. Denn alle namhaften Hersteller bauten solide Gewehre, die von Büchsenmachern montiert und angepaßt werden. Bei keinem Mauser 98 / 66, Heym SR10, Sauer 80/90, Mannlich-Schönauer usw. gab es fragwürdige Verschluß-Konstruktionen. Bestes Beispiel ist mein Ordonnanzgewehr Mauser M96, Bj. 1900 Oberndorf a. Neckar im gleichen Kaliber. Dieses Gewehr schießt wie Gift und verdaut sämtliche Laborierungen. Ob in 117 Jahren noch jemand von den heutigen Waffen redet, geschweige denn sie einsetzt wage ich zu bezweifeln.

Anbei noch ein Bild vom System des 117 Jahre alten Oldtimers der schon viele 100 Schuß "auf dem Buckel" aber noch keinen
einigen Rostfleck hat!

Grüße
Franz
 
T

Thaleskreis

Guest
Falls dieses kreisrunde Verriegelungselement wirklich nur durch eine Systemschraube am Verdrehen gehindert wird ist das ja schon fast grob fahrlässig.
Was würden an der Stelle zwei Fräsungen und ein 4er Stift kosten ? 93 Cent ?
 
A

anonym

Guest
Falls dieses kreisrunde Verriegelungselement wirklich nur durch eine Systemschraube am Verdrehen gehindert wird ist das ja schon fast grob fahrlässig.
Was würden an der Stelle zwei Fräsungen und ein 4er Stift kosten ? 93 Cent ?

Die Verriegelungshülse ist zwischen Lauf und System angepresst (durch den Pressdruck System/Lauf) und die Systemschraube hält als Sicherung in Position, Die Systemschraube (Aussensechskant) die den Schaft hält wird in die Systemschraube (Inbus) geschraubt. Die Schraube die den Schaft hält, zieht auch die Systemschraube an wenn diese locker wäre. Was bei mir nie der Fall war. Ersten Generation ist die Schraube 3. Teilig (es hat da oben drauf noch eine Zierschraube "Schlitzschraube" drauf, da zieht man dann drei Schrauben fest)

Auf ein altes System zurück zu greifen würde ich eher nicht machen, die Teile haben solange gehalten, weil relativ moderate Patronen verbaut waren, da jetzt das super irgendwas Kaliber zu installieren, auf eine 100+ jährigen Teil, eher nicht, die Stahlqualität war damals nicht so gleichmässig und speziell abgestimmt wie heute.
Ein neues 98 System wenn man es sich leisten kann, sicher eine gut Idee, da die Toleranzen der Fertigungen heute auch eng sind. Alte 98 lottern wie sau. Das 98 ist aber ein ausgesprochenes Jagd System, sehr offen gebaut. Gegen ein 202 oder Steyr das nur keine Auswurffenster hat, halt nicht ganz so stabil bei gleichem Gewicht, dafür kommt man besser an die Patronen rann wenn mal was klemmt oder verschmutzt ist.

Das System sollte aber dann schon von einem renommierten Haus kommen, in den USA gibt es einige Firmen die manchen da recht fragwürdige, Spritzgusssysteme (Montana Rifle Man), Systeme aus nicht so zugfestem Material. Es gibt aber auch super Firmen die Qualität (McMillan) bauen. Da bringt das ganze im System verriegelt dann auch nichts.

Heym habe ich nur die SR20 und die hat die Verriegelungshülse noch nicht. Daher kann ich dazu nicht viel sagen.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
157
Zurzeit aktive Gäste
473
Besucher gesamt
630
Oben