@taggart: Ich bin in ner Waldjagd groß geworden und vermisse diese mittlerweile. Warum? es ist ein anderes Jagen, aber es macht auch Spaß!
Folgende Tipps auf Rehwild:
1.Rehwild im Wald, so es nicht auf nahegelegene Wiesen oder Felder zieht verläßt nur selten Einstand, der meisst auch zugleich Äsung ist. Hier heißt es ran an die interessanten Flächen, wo es Deckung UND Äsung gibt: I.d.R. sind das Verjüngungsflächen und oder Windwurf-/Borkenkäferflächen. Dort lohnt es sich an langen Linien durch den Einstand zu jagen. Im Zwweifelsfall mal mit dem Förster reden, ob die Rückegassen evtl auch mal etwas begradigt werden können. 100 bis 150m sollte man schon einsehen können, 200m wären noch besser.
Althölzer ohne Äsung und Deckung, auch Stangenhölzer sind unattraktiv fürs Rehwild!
Salzlecken an und in den Einständen können auch helfen. Ihre Anziehungskraft ist v.a. im Frühjahr und Sommer im/nach dem ersten Regen seit ein paar trockenen Wochen sehr hoch.
2. Ist auch schon gesagt worden: Der Wind ist entscheidend. Wenn der nicht passt, kommt nix. dazu lernen die Reh, solche Flecken zu meiden. Also wenn Wind nix ist, runter und wo anders hin, wenn er nirgends passt, nach Hause oder gleich daheim bleiben.
3. Wetter: Rehwild ist meist ein Schönwettertier. Ideal sind warme Tage. Rehwild zieht gerade nach kalten Nächten gerne in die Morgen/Vormittagssonne. Übern sommer sind Sonnenstunden nach nem Nachmittaglichen Regenschauer ideal. Man muss aber mit den letzten Tropfen des Regens sitzen. Wenn's im Wald tropft, kommen die Reh gerne auf Linien, Lichtungen etc. wo es nicht mehr von Bäumen tropft. Bei schlechter Witterung ist es eher uninteressant draußen zu sitzen. Dann lieber daheim bleiben und nur an den wirklich guten Tagen raus gehen. Ich nutze übrigens die Agrarwetter-App. Die sagt für die nächsten fünf sechs tage das Wetter recht gut voraus und hilft mir, die guten Tage vorher zu sehen. Die App liefert auch Dämmerung, Sonnen und Mond auf und Untergang, Regen, Windrichtung und -stärke...
4. Grundregel: Ein Morgenansitz ist besser als eine Woche lang abends raus zu gehen. Wichtig: Morgens geht man meistens zu früh nach Hause! Das meiste Wild hab ich Morgens weit nach Sonnenaufgang erlegt!
Sauen und Rotwild: die beiden Wildarten sind, wenn regelmäßig im Revier vorkommend fast einfacher zu bejagen, als Rehe. Sau und Hirsch bewegen sich großräumiger und verlassen meistens die Einstände um des Nachts auf umliegende Felder zu ziehen. Dazu kann man auch im Sommer im Fallaub relativ gut erkennen, wo die letzte Nacht n Rudel oder ne Rotte langgeuogen sind. Es läßt sich so ermitteln, wohin das Wild Abends zur Äsung zieht und wo es morgens wieder in den Einstand will und man versucht dem Wild den Einwechsel in den Einstand abzupassen oder sitzt mit gutem Wind an einer Rückegasse IM Einstand. Dort bummeln auch Sauen oft noch beim Sonnenschein rum. Der Morgenansitz hat zudem den Vorteil, dass man in den Tag jagt. Dazu verläßt das Wild am Abend sehr gerne gegen den Wind den Einstand. Entweder bekommt es einen mit, oder man sitzt halt nicht "vorm" Wild. Anders Morgens: Hier wechselt das Wild oft auch mit dem Wind und man tut sich einfacher, zwischen Wild und Einstand zu gelangen.
Für die Bejagung selbst ist auch der Morgenansitz vor zu ziehen, denn ein Schuss in rotte oder Rudel stört i.d.R. am Morgen weniger als am Abendansitz (Vom Nachtansitz ganz zu schweigen).
Ansprechen durch Zielfernrohr auf engen Schneißen ist Pflicht. Regelmäßige Schießkinobesuche verbessern die schnelle Zielerfassung und die rasche Schussabgabe. Gerade auf Sauen wird man meist nicht umhin kommen, auf diese in der Bewegung zu schießen (nicht flüchtig aber im Ziehen).