Verlust der Jagdfreude bis hin zum beenden des Hobbys.

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Das haben wir doch x mal durchgekaut. Mein Fazit lautet:
Es mangelt vielen an Ehrlichkeit, anderen aber auch sich selbst gegenüber.
Wenn es soweit ist, dass ich mit Menschen die unentgeltlich bei mir jagen dürfen, schriftliche Verträge machen muß, höre ich auf zu jagen. Wenn jemand 3 Böcke schießt, aber nicht 1 Stück weibliches Wild, keine Sau und sehr eingeschränkt Raubwild, nicht einmal bei Mond rausgeht, es nie schafft mal abzufährten usw. dann frage ich mich, warum macht so jemand den Jagdschein?
 
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Ich bin ja nun auch ich bin ein Mitgeher(wie mein Nick verrät). Nach meiner Meinung ist Ehrlichkeit das wichtigste bei der Jagd, von beiden Seiten.
Als Mitjäger sollte man sich auch für die Belange im Revier interessieren und auch Verantwortung tragen, es ist nicht zielführend wenn man nur meint man selber ist der Mittelpunkt.
Ich habe ja in meiner nicht recht kurzen zeit der Jagerei, bin mit der Jagd aufgewachsen, einiges erlebt, bestimmt hat auch der eine oder andere etwas mit mir erlebt.
Grundsätzlich hat Der das sagen, der zahlt, also der Pächter. Danach hat man sich zu richten, egal ob eine alles paßt oder nicht. Bei einen guten Verhältnis läßt sich vieles bereden.
Es ist aber auch so wenn es einem nicht mehr gefällt oder man ärgert sich nur noch dann sollte man schnellst möglich gehen oder gegangen werden.
Ich habe schon das eine oder andere Revier durch, bei manchen sag ich leider bei anderen habe ich fast zu lange ausgehalten. Aber wie oben schon geschrieben, man sollte sich für ein Revier auch interessieren und verantwortlich zeigen. Nur einmal habe ich als junger Jäger gewechselt weil es mit dem Pächter nicht mehr klappte, da war aber auch Altersstarrsinn von seiner Seite im Spiel. Ansonsten war der Grund eher die Mitbegeher, dene z.B.sehr bald bei Revierarbeiten die Hände in den Taschen festgewachsen sind oder ähnliches.
Zum Thema JJ anlernen, nicht selten wollen die gar nichts lernen, schießen könnens das reicht. Wenn sonst kein Interesse vorhanden ist warum sollte man dann seine eigene Zeit vergeuden.
Besonders schlimm finde ich ja wenn jemand keine eigene Meinung hat, wie soll man da in enen vernünftigen Austausch gelangen. Schließlich will ich ja auch noch etwas lernen.
Jagd ist ein geben und nehmen und als Mitgeher gibt man eben etwas mehr, dafür bekommt man aber auch nicht selten sehr viel geboten.
mitgeher
 
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Den Jagdschein besitze ich seit bald 50 Jahren. Von einem Verlust der Jagdfreude kann nicht die Rede sein, jedoch hat mein Interesse an der Jagd in Deutschland doch sehr nachgelassen. Seit Jahrzehnten lebe ich in Südafrika und wenn ich die Jagd im südlichen Afrika mit der in Deutschland vergleiche... Was ich bei meinen jährlichen Besuchen in Deutschland sehr gerne ausübe: die Blattjagd. Und Sauen bei Mond. Mehr nicht.
 
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@Mitgeher

Für Deinen Beitrag von mir ein dickes "(y)"!!

Die Art und Weise, wie Du über Deine Erfahrungen schreibst und auch, dass da eine gewisse Selbsthinterfragung durchklingt, finde ich sehr angenehm. Wenn man so durchs Jägerleben geht, dann sollte es möglich sein, auch als Nicht-Pächter eine entsprechende Jagdgelegenheit zu finden...

Gruß

Michel
 
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Wie gesagt und schon kommentiert, ich hatte das Glück dank eines mir bekannten
Jagdpächters. Dieser hatte ebenfalls "Glück" das Revier (Feld/Wald) über 30 Jahre
zu bejagen oder wie auch man sagen kann. Eine Pacht in einer solche Zeit haben,
war nicht das Geld, es war das Vertrauen, die Kommunikation und die daraus
entstandenen guten Bezirhungen zwischen Verpächtern und Pächter. Mein Glück
bezog sich Jagen zu dürfen und können. Dies mit zwei Mitjägern. Revierarbeiten immer mit anschließenden Gesprächen. Abschüsse wurden festgelegt, sonst freie
Büchse und über 30 Jahre. Die Basis der Jagdzufriedenheit beruht auf Charaktereneigenschaften, die auf gleichen Nenner Aller geführt wurden.
Dies Alles ist prozentual sicher nicht die Regel. Nach meinen Erkenntnissen sind
Pächter mit den erorderichen wünschenswertem Charaktereigenschaften, wissend in
unserer und nachbarlichen Region eine Seltenheit.
Da ich kritisch veranlagt und mich mit menchlichen und seriösen Umgang von
Personen manchmal wie auch in staatlich-forstlichen Gemeischaftsjagden elebte,
war die Selbstdarstellung eines gradierten Professors und ein Jäger mit dem Talent
eines Schauspielers, wobei er sich als Statist vorstellte.
Indiskutabel oder nicht, egal.
 
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Ich finde, man muss zwischen unentgeltlichen und kostenpflichtigem BGS unterscheiden.
Wer das Privileg genießt, einen unentgeltlichen BGS zu haben, sollte tatsächlich dankbar sein. Ansprüche hat er schon gar nicht zu stellen.

Wenn ich allerdings (nennenswerte) Summen bezahle, kann ich sehr wohl Ansprüche stellen. Dann ist das ein Vertrag wie jeder andere.
 
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Wie ich in einem anderen Post schon geschrieben habe, bei mir haben alle das gleiche Recht, der eine bezahlt eben Geld für seine Jagdmöglichkeit und der andere erarbeitet es sich. Für mich absolut kein Unterschied!

An die Regeln haben sich auch beide zu halten, allerdings sind die grundsätzlich untereinander abgesprochen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Sagt ja keiner, dass man sich nicht an Regeln halten muss, wenn man Geld bezahlt.
Aber andererseits sehen das manche vielleicht schon so???

Btw. Ich find den Thread klasse und kann mir vorstellen, dass er zum gegenseitigen Verständnis beiträgt, wenn jeder mal gute und schlechte Beispiele hier lesen kann und auch die "Schmerzen" der jeweilig anderen Seite erkennen kann, wenn er denn mag.
 
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Klar sehen das manche so...habe ich auch schon erlebt...dann bekommt er halt die Kohle zurück und darf gehen.
 
R

Rübezahl

Guest
Mein Jagdherr nimmt niemals Geld für BGS. Das ist gegen seine Prinzipien. Er sucht Mitjäger die sich ebenfalls für das Revier verantwortlich fühlen, von sich aus Engagement zeigen, Ideen entwickeln und auch umsetzen. Natürlich in enger Absprache untereinander. Keinem von uns fällt es ein, den Salzstein oder die paar Nägel und Schrauben erstatten zu lassen, obwohl er das immer wieder anbietet. Er verlangt lediglich Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Kameradschaft, selbstverständliche Dinge eigentlich. Die meisten von uns sind schon viele Jahre in dem Revier. Ich bin der "Jüngste". Von jedem habe ich gelernt und bin offen und herzlich integriert worden. Ab 2020 haben wir zwei JJ denen wir alle helfen werden. Ob sie sich integrieren und zu uns passen wird man sehen. Bei der Vorstellungsrunde machten sie einen ruhigen, überlegten und intelligenten Eindruck. Ich jedenfalls bin dankbar und zufrieden in diesem Revier, mit diesen Jägern und diesem Jagdherren jagen zu dürfen.
 
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Bei dem einen oder anderen Standpunkt bzw. Meinungen hier, fällt mir nichts mehr ein. Aber da spiegelt sich auch ein Teil der Gesellschaft wieder, getreu dem Motto: Ich zuerst, gut von mir aus, mein ,,Ding" ist das nicht.

Und wenn ich einen Jährlichen ,,Unkostenbeitrag" für einen BGS, dazusteuerern muss, freischneiden, Ansitzeinrichtung repariere usw. dann gehe ich ja nicht ,,für Umme" jaagern.

Jedenfalls wird es für mich mal wieder Zeit ein Stück Rehwild zu erlegen, das letzte Mal war das vor 10 Jahren, bei meinen letzten Pächtern war ich nicht ,,WÜRDIG genug" :sick: und da werde ich im nächsten JJ versuchen mir das beim SF zu erfüllen.
Damit ist das hier für mich ,,abgehakt", bringt ja eh nix mehr.
MfG.
 

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