Verletzte Gais

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In unserem Revier hat eine beschlagene Gais mit gebrochenem Vorderlauf der rechtwinkelig absteht (ca 5 bis 10 cm) ihren Einstand. Dieser Bruch könnte schon verheilt sein, da der kaputte Lauf teilweise benützt wird und sich der abstehende Stummel nicht bewegt. Das Stück ist nicht abgekommen, zieht bei der Äsung jedoch wesentlich weniger als die anderen Rehe.

Ist etwas zu tun und wenn ja, was und wann?

1. Jetzt? - wäre Tötung eines ungeborenen Kitzes - wird von mir grundsätzlich abgelehnt
2. Nach Geburt des Kitzes? - wenn das Kitz oder die Kitze überleben können - nein
3. also im Herbst sobald Gaisen und Kitze frei sind?

Oder hat die Gais fast unerträgliche Schmerzen, dass sogar ein sofortiger Abschuss gerechtfertigt wäre?

Wie ist Eure Meinung dazu?

Mit innerlich hin und her gerissenen Grüssen

Ronald

[ 25. April 2002: Beitrag editiert von: Ronald ]
 
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Sofort zur Strecke bringen. Wenn du wartest bis das Kitz gesetzt ist und die Ricke die Verletzung nicht ausheilen kann wird sie Probleme im Sommer mit Fliegen, Maden kriegen. Dann ist das Kitz führungslos weil die Ricke eingehen wird. Oder du musst sie dann strecken weil dann der Tierschuztgedanke zum tragen kommen wird!
Nicht bis zum Herbst warten besonders nicht wenn sie sich den Lauf selbst noch nicht abgebissen hat! Dann ist die Verletzung schwerwiegend und wahrscheinlich schwer auszuheilen.

Entscheide selbst...
Ich würde so handeln

Waihei

Julius
 
A

anonym

Guest
Über den Abschuß muß man vor Ort entscheiden, wenn die Geiß echt krank erscheint und die Fehlstellung heftig erscheint- bei herausragendem Knochen besteht keine Frage, daß dies nie heilt. Meine Faustformel: was zur Äsung auszieht, kann so krank nicht sein.
Aber, um mal mit einer Mär aufzuräumen, die ich immer wieder höre: Fliegen und ihre Maden sind für die Wundheilung ein wahrer Segen meiner Meinung nach. Medizinisch werden (wieder) Maden gehandelt um zum Beispiel das tote Material auf Beingeschwüren abzunagen- mikrochirurgischer schafft das kein Operateur. Es erfasst einen das kalte Grauen, wenn man Schußwunden mit Maden drin an einem abgekommenen Stück Wild sieht (mir einmal passiert bei Laufschuß und untauglichen Hunden, traf den Bock zufällig wieder nach 2 Wochen, 500 Meter von seinem alten Einstand) - aber das Problem sitzt eigentlich im tiefen Entzündungsprozess, nicht dem oberflächlich abgestorbenen fraßmaterial für die lieben ekelhaften Maden.
Gruß, Martin.
 
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Der Bruch ist nicht offen soweit ich das durch das Spektiv sehen konnte. Vielmehr habe ich den Eindruck, daß der Bruch schon verheilt ist und der kranke Lauf teilweise wieder benützt wird. Das Stück macht auch überhaupt keinen abgekommenen Eindruck.

Ronald
 
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Ich hab gestern bei mir im Revier ebenfalls eine verletzte Ricke gesehen, sie schonte den linken Vorderlauf, der auch eine Fehlstellung aufwies. Beschlagen war sie nicht, sah aber auch nicht abgekommen aus.
Schießen konnte ich sowieso nicht, da kein Kugelfang da war und das komplette Dorf als Hintergrund.
Nun überleg ich halt auch was zu tun ist: das Stück sofort erlegen oder bis Herbst warten? Ich bin eigentlich dafür, das Stück so bald wie möglich zu erlegen, um ihm eventuelle weitere Schmerzen zu ersparen. Was aber ist, wenn sich die Verletzung dann als nicht so gravierend herausstellt, daß ein sofortiges Erlegen notwendig gewesen wäre?
Wie seht Ihr das?
 

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