Verändertes Wildverhalten durch den Einsatz von Wärmebildvorsätzen und Schalldämpfern ?

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Da muß ich thomas 75 unbedingt zustimmen. So locker 67 Jahre zurückgedacht. Da hab ich meine Jägerprüfung gemacht. Da auch theoretisch gelernt wie gepirscht werden sollte. Also Stehpirsch. Habe tatsächlich auf dem 2, 5 km einfach zu bepirschenden Waldweg in bis zu 2 Std hin und wieder ein Reh gesehen. Dabei tatsächlich einmal ein Jährlingsböckchen auf 50 m überrascht und geschossen.
Alle anderen Stücke gingen spätestens dann ab wenn ich mich zum Schuß fertig machte.
Der Groschen fiel, als ich einen Bock tatsächlich fast schußfertig, fast, vor mir hatte, der aber plötzlich sehr aufmerksam wurde und ich unmittelbar hinter mir hörte:Was machen Sie denn da?
Der Bock entspannte sich unmittelbar. Meine Antwort: ich will den Rehbock totmachen, fiel unmittelbar mit dem Schuß zusammen.
Seither bin ich immer mit sehr lautstarken Selbstgesprächen und mit scheußlich schrägen Pfeifkonzerten gepirscht.
Ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig dann bei Wildanblick weiterzutönen und dabei zu schießen.
Mein damaliger Jagdherr liebte es damals auf dem gleichen Waldweg Gummipirsch zu machen und aus dem Auto zu schießen. War zwar verboten, juckte den aber nicht.
Aber ständig nölte er rum, daß ich die nicht mehr vorhandenen Rehe auch nun ganz ausrotten wolle.
Hat ihm aber nichts genutzt, tot ist er trotzdem.
 
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Zunächst muss ich klarstellen: Es geht hier nicht um Sinn und Unsinn neuer Technik, sondern ausschließlich um Beobachtungen, Erfahrungen und mögliche Erklärungen, also KEINE Diskussionen über Technik.
Ich bejage ein inselartiges reines Waldrevier umgeben von landwirtschaftlichen Nutzflächen seit nunmehr 15 Jahren nur bei Büchsenlicht und ohne o.a. Technik nahezu täglich. Vom Anfang bis etwa vor drei Jahren war Schwarzwild eigentlich auch Tagwild und Rehwild sehr vertraut. Dann jedoch wurde der Anblick immer seltener und Rehwild zeigt ein extrem heimliches Verhalten. Im laufenden Jagdjahr kam keine Sau mehr in Anblick, obwohl sie da sind, sicherlich in geringerer Zahl, aber eindeutig vorhanden. Rehwild tritt erst nach Büchsenlicht aus und wirkt sehr nervös. Da ich Wilddieberei und Wolf (noch) ausschließen kann, frage ich mich natürlich, was die Gründe sein könnten. Da meine Beobachtungen sich mit der Verwendung von Nachtziehltechnik und Schalldämpfern in den Nachbarrevieren zeitlich decken, liegt der Zusammenhang eigentlich auf der Hand, da die ursprünglichen Ruhezeiten in dunkler Nacht wegfallen, ebenso wie das Problem, Schüsse nicht mehr genau lokalisieren zu können, für das Wild und sein Verhalten problematisch sind. Auch das Bergen in dunkler Nacht ist sicherlich nicht von Vorteil. Jedoch frage ich mich, warum das Wild diese Erfahrungen draußen auf der offenen Fläche auf den Wald überträgt, da im Wald nichts Derartiges passiert. Sauen sind schließlich lernfähig.
Meine Frage ist also, gibt es ähnliche Erfahrungen auch woanders ? Ich brauche jetzt keine Aussagen wie, "Schalldämpfer stört weniger".
Hab die selbe Feststellung bei mir im Revier gemacht, das Rehwild tritt nur noch Nachts aus und ist oft um oder nach Mitternacht auf den Wildkameras zu sehen.
 
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Wenns Rehwild nur noch nachts auf den Läufen ist , hat das meiner Meinung nichts mit Nachtzieltechnik zu tun, weil da ist der Jäger doch nur nachts mit unterwegs, und er liegt tagsüber im Bett. 😆.
Ich stelle nur fest , je weiter das Revier/Teil von gassigeh , Frischluft Autobahnen weg ist , je früher tritt es aus .
 
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Vor nunmehr fast 20 Jahren jagte ich in einer grösseren Eigenjagd mit auf den ersten Blick restriktiven Regeln.
So war es z.B. untersagt, während eines Nachtansitzes die Kanzel zu verlassen. Ebenso war es untersagt, zum Nachtansitz Kanzeln selbständig aufzusuchen oder die Jagd zu beenden, vielmehr wurde man raus gebracht und wieder abgeholt.
Das Revier zeichnete sich sowohl beim SW wie auch beim RW durch einen sehr hohen Grad von Vertrautheit aus, es war problemlos möglich, bei entsprechendem Licht "zu Potte zu kommen".
Als das Revier altersbedingt verpachtet wurde und sich die Regeln änderten, war innerhalb weniger Monate Schluß mit lustig.


Man mache mal Folgendes: Beschickt eure sicher angeommenen Kirrungen mal nicht selber, sondern von einem Unbekannten und setzt euch abends hin. Ihr werdet euch wundern, wie elektrisch Wild auf die fremde Fährte reagiert.
Und wenn mein Hund in der Lage ist, eine zwei Tage alte Fährte zu identifizieren, kann das Wild mindetsens genau so.
 
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Vor nunmehr fast 20 Jahren jagte ich in einer grösseren Eigenjagd mit auf den ersten Blick restriktiven Regeln.
So war es z.B. untersagt, während eines Nachtansitzes die Kanzel zu verlassen. Ebenso war es untersagt, zum Nachtansitz Kanzeln selbständig aufzusuchen oder die Jagd zu beenden, vielmehr wurde man raus gebracht und wieder abgeholt.
Das Revier zeichnete sich sowohl beim SW wie auch beim RW durch einen sehr hohen Grad von Vertrautheit aus, es war problemlos möglich, bei entsprechendem Licht "zu Potte zu kommen".
Als das Revier altersbedingt verpachtet wurde und sich die Regeln änderten, war innerhalb weniger Monate Schluß mit lustig.


Man mache mal Folgendes: Beschickt eure sicher angeommenen Kirrungen mal nicht selber, sondern von einem Unbekannten und setzt euch abends hin. Ihr werdet euch wundern, wie elektrisch Wild auf die fremde Fährte reagiert.
Und wenn mein Hund in der Lage ist, eine zwei Tage alte Fährte zu identifizieren, kann das Wild mindetsens genau so.
Sehe ich ähnlich. Fremde Witterung und Störungen zu ungewohnten Zeiten stören das Wild mehr.

Wenn man morgens einen Bock an einer Stelle schießt, kann es gut sein, dass Abends dort schon ein jüngerer steht und äst.

Aber wenn man Abends beim Abbaumen Rehe verschreckt, oder einen Sitz mit Daueransitzen verstänkert, kommen sie ganz oft erst nach Büchsenlicht - wenn überhaupt. Und es dauert zwei Wochen bis sie wieder früher kommen.

Insofern glaube ich, dass der (verbotene!) Einsatz von Nachtschicht aufs Rehwild wahrscheinlich weniger das Problem ist, als ggf die nächtliche Unruhe und das „Campen“.

PS: Immer wieder gut zu beobachten, wenn man zB frische JJ im Revier hat, die unbedingt Erfolg haben und es erzwingen wollen. ;-)
 
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Was zumindest bei uns die Sauen gelernt haben, ist nicht mehr in der Rotte bei Nacht mitten auf den Grünflächen großflächig zu brechen.

Das hat seit Nutzung der Technik durch gezielte Bejagung an den Schadflächen fast komplett aufgehört.

Es wird mehr im Bestand gebrochen und an den Randzonen der Grünflächen.

Die Sauen sind insgesamt deutlich weniger geworden. Das war ja auch so gewollt.
DJ wurden gefordert und gefördert + Einsatz durch Technik.
Dabei sind bestimmt auch Rottenstrukturen durch "wahllosen" Abschuss zerstört worden.

Ich vermute, dass die lange Trockenperiode letzten Sommer auch einen starken Einfluss hatte.
Zumindest zeitweise war das Schwarzwild wie vom Erdboden verschluckt, obwohl wir Wasser im Revier hatten, jedoch waren die meisten Suhlen trocken gefallen.
An den noch verbleibenden Suhlen wurde nicht gejagt, aber es waren auch kein da.

Rehwild hat sein Verhalten nicht verändert bei uns.

Durch WB Handgeräte hat sich die Störung wenn dann eher verringert, da man morgens nicht "blind" zum Ansitz anläuft.
 
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Man mache mal Folgendes: Beschickt eure sicher angeommenen Kirrungen mal nicht selber, sondern von einem Unbekannten und setzt euch abends hin. Ihr werdet euch wundern, wie elektrisch Wild auf die fremde Fährte reagiert.
Und wenn mein Hund in der Lage ist, eine zwei Tage alte Fährte zu identifizieren, kann das Wild mindetsens genau so.
Sorry, aber dann habt ihr andere Sauen als wir.
Sowohl in meinem alten Revier als auch jetzt bei ForstBW kirren unterschiedliche Personen und den Viechern ist es völlig schnuppe. Ich hatte das auch anders gelernt, aber Versuch macht klug...
Genauso ist es mit meinem Hund, der darf mit auf die Kirrung und markiert da auch. Ist den Sauen auch wurscht, für die ist das ein hundeartiges Tier wie etwa der Fuchs.
 
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Ich glaube eher, das durch die Technik unser Verhalten verändert hat!
Ohne sind wir wenn kein ausreichendes Licht vorhanden war nach hause und haben uns ins Bett gelegt.
Es wurden schon mehr Reviere leer gepirscht, als leer geschossen.
Die gummipirsch hat früher schon Auswirkung auf das Verhalten beim Rehwild verursacht, besonders wenn dann angehalten wurde, einer ausstieg und ein Stück geschossen hat.
Habe ich bei meinem Freund in Niedersachsen festgestellt, bin ich mit dem Drahtesel zum Hochsitz oder durch das Revier geradelt, blieb das Rehwild ganz geschmeidig stehen. 🤔
 
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Was zumindest bei uns die Sauen gelernt haben, ist nicht mehr in der Rotte bei Nacht mitten auf den Grünflächen großflächig zu brechen.

Das hat seit Nutzung der Technik durch gezielte Bejagung an den Schadflächen fast komplett aufgehört.

Es wird mehr im Bestand gebrochen und an den Randzonen der Grünflächen.

Die Sauen sind insgesamt deutlich weniger geworden. Das war ja auch so gewollt.
DJ wurden gefordert und gefördert + Einsatz durch Technik.
Dabei sind bestimmt auch Rottenstrukturen durch "wahllosen" Abschuss zerstört worden.

Ich vermute, dass die lange Trockenperiode letzten Sommer auch einen starken Einfluss hatte.
Zumindest zeitweise war das Schwarzwild wie vom Erdboden verschluckt, obwohl wir Wasser im Revier hatten, jedoch waren die meisten Suhlen trocken gefallen.
An den noch verbleibenden Suhlen wurde nicht gejagt, aber es waren auch kein da.

Rehwild hat sein Verhalten nicht verändert bei uns.

Durch WB Handgeräte hat sich die Störung wenn dann eher verringert, da man morgens nicht "blind" zum Ansitz anläuft.
Wenn du im stocke dunkeln da zum Hochsitz ins Wild gerant bist, ist das dein Problem. Da bleibt man solange im Auto sitzen bis man Wild mit dem Glas soweit ansprechen kann und sieht wo was steht!
 
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Wenn du im stocke dunkeln da zum Hochsitz ins Wild gerant bist, ist das dein Problem. Da bleibt man solange im Auto sitzen bis man Wild mit dem Glas soweit ansprechen kann und sieht wo was steht!
Was soll die Anmache hier?
Du willst nicht diskutieren, sondern diffamieren.

Thema:
Verändertes Wildverhalten durch den Einsatz von Wärmebildvorsätzen und Schalldämpfern ?

Hast Du ein Wärmebildgerät/Vorsatz/Schalldämpfer im Einsatz und kannst was zum Thema beitragen?
 
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Ich würde ja erst mal eine Rückmeldung des Threadstarters abwarten bevor ihr euch anfängt zu streiten. Nicht, dass wir hier getrollt werden.
 
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Vor nunmehr fast 20 Jahren jagte ich in einer grösseren Eigenjagd mit auf den ersten Blick restriktiven Regeln.
So war es z.B. untersagt, während eines Nachtansitzes die Kanzel zu verlassen. Ebenso war es untersagt, zum Nachtansitz Kanzeln selbständig aufzusuchen oder die Jagd zu beenden, vielmehr wurde man raus gebracht und wieder abgeholt.
Das Revier zeichnete sich sowohl beim SW wie auch beim RW durch einen sehr hohen Grad von Vertrautheit aus, es war problemlos möglich, bei entsprechendem Licht "zu Potte zu kommen".
Als das Revier altersbedingt verpachtet wurde und sich die Regeln änderten, war innerhalb weniger Monate Schluß mit lustig.


Man mache mal Folgendes: Beschickt eure sicher angeommenen Kirrungen mal nicht selber, sondern von einem Unbekannten und setzt euch abends hin. Ihr werdet euch wundern, wie elektrisch Wild auf die fremde Fährte reagiert.
Und wenn mein Hund in der Lage ist, eine zwei Tage alte Fährte zu identifizieren, kann das Wild mindetsens genau so.
Zu Deinem ersten Absatz: Volle Zustimmung bezüglich der Regeln im Jagdbetrieb. Wenn das einer für Bevormundung ansieht, ist er fehl am Platz
Zu Deinen Kirrungen: Ich sage mal, Du hast alles richtig gemacht. Ein Viech kennt das andere, sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Ich hatte 7 Jahre lockeren Kontakt zu einer freilebenden Rotte. Die Alte kannte mich auch. Ich habe es aber die ganze Zeit verstanden, dass sie mich nicht als Feind erkennt, obwohl ich diese Rotte zusammen mit einem Jungjäger intensiv bejagt habe.
Wir jagen im bayerischen Revier fast nur im Wald oder am Rand. Auf den Feldern ist ein hoher Besucherdruck, deshalb auch schwer zu jagen. Wenn überhaupt nicht gejagt wird, kommt das Wild vertraut. Es kommt gut mit Freizeitstörungen klar, wenn sie im Rahmen bleiben. Geißen die besonders "dickfellig" sind und lange im Feld bleiben, geben das auch an die Kitze weiter. Für die reicht natürlich der Lebensraum nicht, wer keinen Platz um Bleiben findet, wird dann im Wald erlegt. Ich hätte immer gerne einen Kameramann oder -frau dabei damit man beweisen könnte, wie das ablaufen kann.
Der Jäger ist sich seiner Störfunktion viel zu wenig bewusst. Das Wild kennt auch Jäger die sich eben als solche erkenntlich machen. Das ist Dein ganzes Geheimnis.
 
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Ich kann natürlich nur von den Zuständen im heimischen Revier sprechen aber hier ist das Rehwild recht entspannt.

Tagsüber ist hier im Feldrevier immer was los, die Rehe sind entsprechend Trubel gewohnt. Autos, Landmaschienen, Fahrräder, Spaziergänger, usw., dass juckt sie nicht weiter. Erst wenn man sich ihnen nährt oder "hochverdächtig" verhält, springen sie irgendwann ab.

Nachts sind sie noch ruhiger, sie wissen das sie dann kein Feuer kriegen. Ich Pirsche oft auf Nutrias und Raubwild aber so lange ich Abstand halte sichern sie nur in meine Richtung und selbst ein Schuss juckt sie nicht weiter.
Auch der nächtliche Bezug/das Verlassen eines Hochsitzes interessiert sie nicht die Bohne.

Nur in den Abend und Morgenstunden, da sind sie vorsichtig. Darum muss man den Sitz rechtzeitig beziehen.

Sauen sind bei uns nur Wechselwild und ziehen ohnehin nur Nachts aus den umliegenden Wäldern in die Fläche. Die sind natürlich wie überall max. Vorsichtig, da es immer knallen kann.

Das Damwild tritt in der Regel auch erst im letzten Licht aus, wenn es nicht sogar erst bei Dunkelheit kommt. Die sind wesentlich vorsichtiger als das Rehwild.
 
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Was soll die Anmache hier?
Du willst nicht diskutieren, sondern diffamieren.

Thema:
Verändertes Wildverhalten durch den Einsatz von Wärmebildvorsätzen und Schalldämpfern ?

Hast Du ein Wärmebildgerät/Vorsatz/Schalldämpfer im Einsatz und kannst was zum Thema beitragen?
Immer lansam mit den jungen Pferden und nicht gleich immer alles soooo bierernst nehmen!

Ich kann mitreden.
 
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