Varberger

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Moin zusammen,

habe eine kurze Frage. Mir ist ein Büchse von Varberger angeboten worden. Der Hersteller sagt mir allerdings so gar nichts. Der Hersteller wird auch als "Schwedenmauser" bezeichnet, was ihm aber scheinbar keine großen Bekanntheitsgrade eingebracht hat (jedenfalls nicht in meinem Bekanntenkreis).

Hat jemand erfahrunge mit Waffen dieses Herstellers?

Danke für Eure Hilfe!

Der Grobibär :D
 
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Unter Schwedenmauser bezeichnet man die für Schweden im Kaliber 6,5 x55 hergestellten Mausermodelle Karabiner (18)94 und Gewehr (18)96, die beide mit dem Verschluß des Modells (18)93 hergestellt wurden. Durch kürzen des Modells 96 entstand später das Modell (19)38, dieses mit Zielfernrohr nannte man Modell (19)41. Die Waffen wurden ursprünglich von den Mauserwerken hergestellt und geliefert. Die neu gefertigten Modelle 38 wurden wohl von Husqvarna gefertigt. Ob die älteren Modelle auch noch in Schweden hergestellt wurden weis ich nicht.

EDIT meint Varberger war wohl eine Marke der norwegischen Kongsberg-Gruppe.
 
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Grobibär schrieb:
Abbiatico schrieb:
Wenn du diese http://www.egun.de/market/item.php?id=1 ... ESSID=138c meinst ... das ist keine klassische "Schwedenmauser", sondern eine eher an den 98er angelehnte Variante. Die Waffen sind recht sauber verarbeitet.

ne, die nicht aber eine solche meine ich. Kann man eine solche Wumme gut kaufen? Wie schaut es da denn mit Ersatzteilen aus? Ich bin -noch- nicht so der egun-typ.

EDIT meint die Firma scheint pleite zu sein, mit Ersatzteilen dürfte es also schlecht aussehen, da die Marke eh ziemlich unbekannt ist sogar sehr schlecht. Ich würde sagen Finger weg. Oder nur für'n Appel und 'n Ei.
 
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PatrickM schrieb:
Grobibär schrieb:
Abbiatico schrieb:
Wenn du diese http://www.egun.de/market/item.php?id=1 ... ESSID=138c meinst ... das ist keine klassische "Schwedenmauser", sondern eine eher an den 98er angelehnte Variante. Die Waffen sind recht sauber verarbeitet.

ne, die nicht aber eine solche meine ich. Kann man eine solche Wumme gut kaufen? Wie schaut es da denn mit Ersatzteilen aus? Ich bin -noch- nicht so der egun-typ.


danke, die info reicht, um die Wumme nicht zu kauen^^

Die Dinger werden wohl nicht mehr hergestellt, sind auch nicht weitverbreitet. Mit Ersatzteilen sieht es also eher schlecht aus. Ich schätze mal bei massiven Problemen ein Fall für die Schrottpresse.
 
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Also, Varberger sind grundsolide Waffen mit einer sehr guten Qualität. Früher hat Varberger damit geworben, 3 Schuß auf ein Kronenstück zu setzen (mit Serienwaffen). Wenn die Waffe günstig zu haben ist, würde ich sofort zuschlagen. Verhandeln kann man allerdings mit den Argumenten der Vorposter, das drückt den Preis. Alles, was ein normaler BüMa mit einem 98iger machen kann, kann er mit einem Varberger auch tun. Der einzige Nachteil, den die Varberger haben, sofern man das als Nachteil sehen möchte, ist die Tatsache, dass es keinen Stecherabzug gibt. Noris Meyer hat diese Waffen vor ca. 8-10 Jahren importiert vor der Pleite des Unternehmens. Heute gibt es auch wieder Varberger, die allerdings nichts mehr mit den alten Varbergern zu tun haben. Eine Waffe ohne ZF würde ich nur für max. 800 Euro kaufen, eine mit ZF kommt es darauf an, was für ein ZF sich darauf befindet. Mit einer Varberger kann man nicht viel falsch machen. Solide, gut, präzise und in Skandinavien gibt es viele zufriedene Besitzer, die nicht jedem Modetrend aus Good Old Germany hinterherlaufen (müssen)! :wink: :wink:
 
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Benchrest schrieb:
Also, Varberger sind grundsolide Waffen mit einer sehr guten Qualität. Früher hat Varberger damit geworben, 3 Schuß auf ein Kronenstück zu setzen (mit Serienwaffen). Wenn die Waffe günstig zu haben ist, würde ich sofort zuschlagen. Verhandeln kann man allerdings mit den Argumenten der Vorposter, das drückt den Preis. Alles, was ein normaler BüMa mit einem 98iger machen kann, kann er mit einem Varberger auch tun. Der einzige Nachteil, den die Varberger haben, sofern man das als Nachteil sehen möchte, ist die Tatsache, dass es keinen Stecherabzug gibt. Noris Meyer hat diese Waffen vor ca. 8-10 Jahren importiert vor der Pleite des Unternehmens. Heute gibt es auch wieder Varberger, die allerdings nichts mehr mit den alten Varbergern zu tun haben. Eine Waffe ohne ZF würde ich nur für max. 800 Euro kaufen, eine mit ZF kommt es darauf an, was für ein ZF sich darauf befindet. Mit einer Varberger kann man nicht viel falsch machen. Solide, gut, präzise und in Skandinavien gibt es viele zufriedene Besitzer, die nicht jedem Modetrend aus Good Old Germany hinterherlaufen (müssen)! :wink: :wink:

Danke für die guten Infos. Ich werde mich mal diese Woche mit dem Gedanken beschäftigen und dann entscheiden.
 
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Also, da ich gelegentlich mich gelegentlich in Schweden aufhalte, kann ich zu Varberger vielleicht noch etwas leidlich werthaltiges beitragen, wenn die Waffe nicht bereits erworben wurde:

Man muss bei Varberger streng in zwei Produktionsphasen unterscheiden.

a) Ursprünglich war Varberger eine Marke von Kongsberg. Die Repetierer wurden in dieser Zeit auch in Deutschland vertrieben und unter dem bis heute bekannten Werbespruch: "Drei Schuss auf eine Schwedenkrone" beworben. (Offensichtlich ein starker Slogan, obgleich die Waffen zu diesem Zeitpunkt aus Norwegen kamen 8) ). Das System soll stark an die in Skandinavien ebenfalls äußerst beliebte Husqvarna 1900 (die als Zoli 1900 weiterlebt) angelehnt gewesen sein. Dies Waffen sollen nach allen meinen Referenzen sehr empfehlenswert sein. Wenn mann denn noch eine findet...

b) Nachdem die Kongsberg Gruppe die Produktion von Jagdrepetierern eingestellt hat, wurden die Markenrechte von einem kleineren schwedischen Unternehmen, der Kalix Precision AB gekauft. Dieses Unternehmen gibt es wohl schon nicht mehr?! Jedenfalls war die Qualtität dieser "Varberger" nicht mit den urprünglich gefertigten Waffen zu vergleichen. Daher heißt es bei Repetierern dieser Provenienz tendenziell: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste... :roll:

ULE
 
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Die Varberger Büchse hat nichts mit Kongsberg zu tun. Kongsberg und Varberger entstammen zwar der älteren finnisch-schwedischen Büchse Lakelander, aber die beiden Marken sind in ihren konstruktionen so stark weiterentwickelt, dass man von zwei ganz unterschiedlichen Systemen sprechen muss. Dazu kommt dass es um zwei verschiedene Unternehmen geht, die nie immer etwas gemeinsames gahabt haben. M.W. verbittet sich Kongsberg alles Gerede von Varbergerbeziehungen.

Varberger har eine verhängnisvolle Geschichte. Nach dem Aufhören von Lakelander in Nora-Lindesberg aufhörte, wurde die Herstellung in Varberg wieder aufgenommen, und war ein paar Jahre lang ziehmlich erfolgreich. Doch wurde die Waffenherstellung an den damaligen Laufhersteller Ictus verkauft, und dann wieder an Kalix verkauft. Das hat sehr rasch mit Pleite geendet, und die Büchsen aus Kalix haben dazu einen sehr schlechten Ruf wegen beträchtlicher Qualitätsmängel. Dann wurde die Herstellung wieder aufgenommen in einem nordschwedischen Dörfchen, Norråker. Nach einiger Zeit siedelte man nach Hoting um, wo die Firma rasch Bankrott machte. Jetzt ist das alle Gerichtsache. Angeblich sollte alles ganz chaotisch vorgegengen sei - u.a. wurde sehr viel Geld auf Marketing gespendet, während die Herstellung erstaunlicherweise fast ganz vernachlässigt wurde. Es gab viele intressierte Kunden, die sogar Waffen bestellt hatten, aber fast keiner bekam je eine Waffe. Beleuchtend ist, dass in den zwei Jahren in Norråker und Hoting, hatte die Firma fünf oder sechs Werkmeister in der Werkstatt und keiner blieb mehr als ein halbes Jahr!

Was das System betrifft, ist teils genial, teils laienmässig. Die Konstruktion von der Hülse und dem Bolzen ist sehr gut, und erlaucbt sowohl sicheres leichtes Repetieren wie auch sehr starke Gasdrücke. Dagegen sind die Kammersperre und das Magasin erstaunlich schlecht entworfen. Die Sperre ist ein weiches Blechstück, das leicht kaputt geht und dazu führt, das viele Varbereger Bolzen in den Revieren verloren worden sind. Das Magasin ist auch eine weiche Blechkonstruktion, und bei Zerlegen der Waffe staucht man es leich, was dann die Zubringung mehr oder weniger verdirbt. Ersatzteile sind kaum aufzubringen.

Meine Ansicht in Sachen Varberegr ist einfach diese: Finger weghalten.
 
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Fritz Kraut schrieb:
Die Varberger Büchse hat nichts mit Kongsberg zu tun. [/b].

Da habe ich andere Informationen. Die Entstehungsgeschichte ist demnach so: Lakelander- Finnisch (nix dolles)
Dann: Übernahme der Muster durch Kongsberg-Gruppe, Weiterentwickung des Systems und Produktion unter der Marke "Varberger" (in Abgrenzung zu den unter der Marke Kongsberg weiter produzierten Waffen - Sehr gute Qualität wie praktisch alles von Kongsberg)
Dann: Übernahme der Produktion durch Kalix AB (Schwedisch - und in Übrigen wie Du unten geschrieben hast)

Fritz Kraut schrieb:
Kongsberg und Varberger entstammen zwar der älteren finnisch-schwedischen Büchse Lakelander, aber die beiden Marken sind in ihren konstruktionen so stark weiterentwickelt, dass man von zwei ganz unterschiedlichen Systemen sprechen muss. [/b].

Na, das deckt sich ja teilweise mit dem was ich glaube zu wissen.. Die Frage, die Du nicht beantwortest, ist aber, welches Unternehmen die ausgezeichneten Varberger in den 80igern gebaut hat. Kalix kann das wohl nicht gewesen sein!

Fritz Kraut schrieb:
Das hat sehr rasch mit Pleite geendet, und die Büchsen aus Kalix haben dazu einen sehr schlechten Ruf wegen beträchtlicher Qualitätsmängel. [/b].

Dies wollte ich vorsichtig diplomatisch wie es nun mal meine Art ist andeuten... Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Fritz Kraut schrieb:
Meine Ansicht in Sachen Varberegr ist einfach diese: Finger weghalten.

Womit wir uns dann jedenfalls bei den schwedischen Varbergern wohl vollkommen einig wären!

ULE
 
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the dogfather schrieb:
[quote="Fritz Kraut":yxsdk5d8]Die Varberger Büchse hat nichts mit Kongsberg zu tun. [/b].

Da habe ich andere Informationen. Die Entstehungsgeschichte ist demnach so: Lakelander- Finnisch (nix dolles)
Dann: Übernahme der Muster durch Kongsberg-Gruppe, Weiterentwickung des Systems und Produktion unter der Marke "Varberger" (in Abgrenzung zu den unter der Marke Kongsberg weiter produzierten Waffen - Sehr gute Qualität wie praktisch alles von Kongsberg)
Dann: Übernahme der Produktion durch Kalix AB (Schwedisch - und in Übrigen wie Du unten geschrieben hast)

Fritz Kraut schrieb:
Kongsberg und Varberger entstammen zwar der älteren finnisch-schwedischen Büchse Lakelander, aber die beiden Marken sind in ihren konstruktionen so stark weiterentwickelt, dass man von zwei ganz unterschiedlichen Systemen sprechen muss. [/b].

Na, das deckt sich ja teilweise mit dem was ich glaube zu wissen.. Die Frage, die Du nicht beantwortest, ist aber, welches Unternehmen die ausgezeichneten Varberger in den 80igern gebaut hat. Kalix kann das wohl nicht gewesen sein!

Fritz Kraut schrieb:
Das hat sehr rasch mit Pleite geendet, und die Büchsen aus Kalix haben dazu einen sehr schlechten Ruf wegen beträchtlicher Qualitätsmängel. [/b].

Dies wollte ich vorsichtig diplomatisch wie es nun mal meine Art ist andeuten... Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Fritz Kraut schrieb:
Meine Ansicht in Sachen Varberegr ist einfach diese: Finger weghalten.

Womit wir uns dann jedenfalls bei den schwedischen Varbergern wohl vollkommen einig wären!

ULE[/quote:yxsdk5d8]
Ich beharre auf dem, was vorher schieb. Um eine Wendung von Dir zu benutzen, möchte ich die Sache so Diplomatisch wie möglich zu beschreiben, aber man muss auch die Sachen bei ihrem wahren Namen nennen. Anfangs wurde ja die Frage bezüglich eines Kaufs gestellt, und ich muss doch freundlich, höflich und dennoch nachdrücklich abraten.

Die Produktion in den 80er und 90er Jahren fand in Varberg, bei Varbergs Mekaniska Verkstad, statt. Zu der Zeit hatte die Waffe einen guten Ruf, und der Werkmeister Melker Lindh sorgte für eine gute kundenangepasste Produktion mit einen erheblichen Angebot von Kalibern. Es gab auch eine Normaversion in .308 und .358 Norma Magnum.

WG,

Fritz
 
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Die in Varberg gefertigten Repetierer unterschieden sich qualitativ von den Kongsberg-Gewehren.
Sowohl was die Präzision der Fertigung als auch die verwendeten Werkstoffe betraf.
Die ursprünglich Flugzeug-Hydraulik und andere Elemente fertigende "Varberger Precision" hat bis zum Ausscheiden des Inhabers Löfgren diese Repetierer gefertigt und auch die Läufe selbst hergestellt.
Diese Firma ging nicht pleite, sondern hat sich von der Waffensparte getrennt.
Besonders die Abzüge unterscheiden sich von Kongsberg und mit Husquarna hat es schon überhaupt nix zu tun. Die heutige Zoli ist ein kurzzeitig von Chapuis gebauter Repetierer, der wiederum aus Skansinavien stammte.

Alle Varberger-Repetierer, in welchem Kaliber auch immer ,schossen ganz hervorragend.
Reklamationen wurden keine während der Importe bekannt und auch danach nicht.
Kenne Bümas, die Systerme für Benchrest-Waffen verwendet haben.
Außerdem Bümas, die solche Repetierer jagdlich führen.

Hatte Gelegenheit, die damalige Fertigung in Varberg zu besichtigen und auf dem hauseigenen Schießstand Kaiber bis zu 416 Tailor zu schießen.
Die Repetierer waren nicht gerade elegant, sondern eher solide zuverlässige Arbeitsgeräte, deren Konstruktion nicht störanfällig war. Manche Jäger störte das Gewicht, das der heutigen Mauser 03 entsprach.

Habe das Kaliber 338 WM bei GK-Schießen verwendet (1x 3.Platz, 1x 6.Platz) und auch jagdlich in Afrika. Keine große Strecke gemacht, aber alles o.K. hinsichtlich Funktion und Präzision.

Würde mir sowas angeboten, würde ich zugreifen.

Nachtrag: Varberger fertigte noch nach der Aufgabe der Waffenproduktion Teile für die Nachfolgefirmen
 
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Sir Henry schrieb:
Alle Varberger-Repetierer, in welchem Kaliber auch immer ,schossen ganz hervorragend.
Reklamationen wurden keine während der Importe bekannt und auch danach nicht.
Kenne Bümas, die Systerme für Benchrest-Waffen verwendet haben.
Außerdem Bümas, die solche Repetierer jagdlich führen.

Hatte Gelegenheit, die damalige Fertigung in Varberg zu besichtigen und auf dem hauseigenen Schießstand Kaiber bis zu 416 Tailor zu schießen.
Die Repetierer waren nicht gerade elegant, sondern eher solide zuverlässige Arbeitsgeräte, deren Konstruktion nicht störanfällig war. Manche Jäger störte das Gewicht, das der heutigen Mauser 03 entsprach.

Habe das Kaliber 338 WM bei GK-Schießen verwendet (1x 3.Platz, 1x 6.Platz) und auch jagdlich in Afrika. Keine große Strecke gemacht, aber alles o.K. hinsichtlich Funktion und Präzision.

Würde mir sowas angeboten, würde ich zugreifen.

Meine Rede! Danke für die ausführlicheren Infos Sir!

Hätte mir um ein Haar auch so ein Gewehrchen gekauft, gab es damals aber nicht mit Stecher. Da ich damals noch auf dem Stecher-Trip war, wurde es eine R93 mit Stecherabzug!
 

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