Totes Rind in der Einfahrt: Landwirt wirft Wolfsberaterin Kadaver vor die Tür

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Gelöschtes Mitglied 5659

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Dieser Vorfall und seine mediale Aufbereitung zeigt doch das ganze Dilemma unserer Zeit. Eine früher übliche Abwägung von Schaden und Nutzen findet in vielen Bereichen doch nicht mehr statt. Haltung, Moral und Ideologie begründen unseren Standort. Und dieser wird vehement verteidigt.

Warum wird jemand Wolfsberater? Die Motivation dazu wird manche Facetten haben. Aber wohl in erster Linie aus Freude an der Zunahme von Wölfen. Es werden Menschen aufgerufen, sich bei Interesse zu melden um Wolfsberater zu werden. Damit wird eine Vorauswahl getroffen welche dazu führt, dass die meisten Wolfsberater eine ganz eigene Agenda haben werden.


Wenn nun Probleme mit Wölfen in unserer Kulturlandschaft zunehmen, so kann bei der Vorgeschichte kaum erwartet werden, dass vernünftige, kleinräumige Lösungen mit fairem Interessenausgleich durch Wolfsberater unterstützt werden.

Demgemäß hat sich eine ganze Riege von Wolfsberatern in einem offenen Brief an den Umweltminister Lies gewandt und sich im Wesentlichen beschwert, dass 2019 die Abschußgenehmigung für einen Schadwolf erteilt wurde. Die stellen in diesem Brief viele "kluge" Fragen und machen deutlich, dass das Reißen von Rindern noch lange kein Grund darstellt, Wölfe zu regulieren. Unterzeichnet hat auch die fragliche Wolfsberaterin.


Am Ende des offenen Briefes unterstreichen die Wolfsberater ihren unmittelbaren Kontakt auch zu Nutztierhaltern. Zitat:

"Als Wolfsberater stehen wir in unmittelbarem Austausch mit der Bevölkerung, mit den Nutztierhaltern. Um Fragen zum Thema sachgerecht beantworten zu können, ist es zwingend notwendig, dass von Ihnen die Faktenlage öffentlich, transparent dargelegt wird."

Was mit diesem Satz impliziert werden soll, erschließt sich mir nicht. Auf jeden Fall war der Kontakt mit dem Nutztierhalter S. der Frau Doppelname erheblich zu unmittelbar.

Das Ganze ist doch ein kompletter Kindergarten. Für mich stellt sich das so dar: Man macht sich als Frau Wolfsberaterin wichtig, taucht gschaftelhuberig dort auf wo Probleme mit dem Wolf entstehen und erklärt, dass dies keine echten Probleme sind bzw. der Fehler bei dem liegt, der das Problem hat. Sei schließlich Natur.

Kann man machen. Ist zwar unsympathisch, aber legitim.

Wenn dann aber ein Mann mit wirklichen Wolfsschwierigkeiten den unmittelbaren Austausch mit der Wolfsberaterin sucht, dann erfolgt eine rasche Transformation von der taffen Fachfrau zum armen Opfer. Alle Register werden gezogen, verschiedene Anzeigen geschaltet und der "Staatsschutz" wird bemüht. Zu guter letzt wird das Bedrohungsszenario noch ausgeschmückt, indem die Fachfrau sagt: " ....bin ich sehr beunruhigt, zumal ich noch 3 Kinder habe...".

Jetzt macht sich die taffe Fachfrau also rasch zum armen Weibchen die verzweifelt ihre Kinder schützt. Es ist so armselig.

Ich bilde mir ein, eine gute Menschenkenntnis zu haben. Und ich durfte in dem NDR-Beitrag die beteiligten Personen in Wort und Bild erleben. Diesen Vorfall derart hoch zu hängen ist doch nur noch peinlich. Wenn drei wütende Männer einem auf den Hof fahren und ein Kalb abladen (auch noch auf einer Plane, damit das Hofpflaster nicht verschmutzt wird) dann geht man hin und frägt: Was soll der Scheiß? Und wenn die Emotionen ein vernünftiges Gespräch nicht zulassen dann ruft man später beim Bauern an und sagt: Jetzt muß das Kalb aber abgeholt werden sonst lasse ich es kostenpflichtig entsorgen.

Der Bauer S. ist ein gradliniger, ehrlicher Mann. Das lässt sein Statement erkennen. Er beschönigt nichts, redet sich nicht raus. Solche Menschen können im Kontakt zu berechnender Weiblichkeit mit instrumentalisierter Opferrolle in der Öffentlichkeit nur verlieren.

Meine Sympathie gehört klar dem Herrn S.
 
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Frankreich hat eine Obergrenze für Wölfe im Land gezogen, 500. Kommt bei uns auch, muss man einfach abwarten.
Finde ich gut. Frankreich hat eine Fläche von 643801 km², Deutschland hat eine Fläche von 357386 km².
Berücksichtigt man dann noch die Bevölkerungsdichte (Frankreich 122 Ew/km², Deutschland 233 Ew/km²) würde ich im Verhältnis für eine maximale Wolfspopulation von 150-180 Stück auf Bundesgebiet plädieren.
 
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Dass „die Grünen“ auf Symphatiesantansuche auf diesen Wagen aufgesprungen sind, ist natürlich richtig. Ebenso, dass sie dabei Gesetzesverstöße begangen haben.
Naja, die Grünen als Partei haben sich in den späten70ern erst als Antwort auf die BI zum Thema Kernkraft oder Startbahn West gegründet, die brauchten niemanden suchen.
Und in Gorleben standen die Bauern mit den "grünen" Seite an Seite gegen Kernkraft....
und von Gorleben nach Uelzen ist es nicht so weit.
 
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@z/7:
Wichtiger noch wäre den Brief der Wolfsbeauftragten zu lesen, denn nach den Aussagen der zitierten Rissbegutachterin ist der verlinkte Artikel tendenziös interpretiert ("angeblich"), um es mal wohlwollend auszudrücken:

"Mit dem Brief habe man deutlich machen wollen, dass es in dem genannten Fall noch offene Fragen gebe. Gerade ein Abschuss müsse „rechtlich und fachlich“ einwandfrei begründet sein, so Kressel gegenüber der AZ. Und sie erinnert daran, dass Wolfsberater von Bürgern auf die Situation angesprochen würden und dann die wichtigsten Informationen auch für eine Auskunft bräuchten."

Dann lies ihn doch einfach. Ist ja ein offener Brief.

 
G

Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Leute, jetzt lasst mal die Kirche im Dorf...

Wo soll hier eine strafbare Handlung sein?

Es gab keine Bedrohung, dafür müsste mit einem Verbrechenstatbestand gedroht werden, nur eine Drohung und die ist nicht strafbewehrt.
Es gab keine Nötigung, die aus dem Zitat, das in dem Artikel steht, ableitbar wäre. Es fehlt die Handlung zu der man genötigt werden soll und es fehlt die Androhung eines konkreten Tatbestands (Körperverletzung etc.) oder eine entsprechend nötigende Handlung.

Was hier höchstens vorliegt, ist die illegale Entsorgung eines Tierkadavers und damit hat es sich auch.
Gans genau so ist das (y)
 
G

Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Also, ich weiß nicht, wie du denkst... ehrlich gesagt...

Ein Landfriedensbruch liegt mit Sicherheit nicht vor, denn das Grundstück ist ja privat und nicht des Staates und es wurde auch nicht die öffentliche Sicherheit gefährdet, was dafür zwingend notwendig ist.



Wenn das Grundstück nicht befriedet war, also Einfahrt ohne Tor oder Zaun, dann kanns nicht mal ein Hausfriedensbruch sein...


Eine Nötigung liegt nicht vor. Es gab weder Gewalt noch eine Drohung mit einem empfindlichen Übel. Außerdem wurde keine Handlung oder Duldung in diesem Zusammenhang erzwungen. Das muss in der Nötigung zusammenhängen, sonst ist es keine.


Ob die einverstanden waren oder nicht, wenn keiner irgendwas gesagt hat wie: "Wenn du uns das hier nicht hinlegen lässt, hauen wir dir den Frack voll.", dann war es keine Nötigung zur Duldung, sondern nur ein Abladen und damit hat sichs.

Das Gerechtigkeitsempfinden mag da durchaus angegriffen sein, rechtlich ist aber keiner der von dir erwähnten Straftatbestände erfüllt.
gib dir keine Mühe er wird es nicht verstehen ;)
 
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Dann sollten sich die Wolfsberater, die sich unzureichend informiert fühlen, an ihre informierteren Kollegen oder den Dienstherrn mit Bitte um Information wenden.

Genau das haben die getan. :rolleyes:

@Windfang: habe ich getan, aber es ging im anderen Post um den anderen Artikel und darum, was man alleine aus dem herausziehen kann.
 
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@z/7:
Wichtiger noch wäre den Brief der Wolfsbeauftragten zu lesen, denn nach den Aussagen der zitierten Rissbegutachterin ist der verlinkte Artikel tendenziös interpretiert ("angeblich"), um es mal wohlwollend auszudrücken:

"Mit dem Brief habe man deutlich machen wollen, dass es in dem genannten Fall noch offene Fragen gebe. Gerade ein Abschuss müsse „rechtlich und fachlich“ einwandfrei begründet sein, so Kressel gegenüber der AZ. Und sie erinnert daran, dass Wolfsberater von Bürgern auf die Situation angesprochen würden und dann die wichtigsten Informationen auch für eine Auskunft bräuchten."

Die ganze Sache zeigt, wir brauchen endlich ein vernünftiges Wolfsmanagement in Deutschland. Es braucht Klarheit, ob der Wolf weiterhin eine gefährdete Art ist oder nicht. Wenn man zu dem Ergebnis kommt, dass dies nicht der Fall ist (was meiner Meinung entspricht), dann muss man ihn endlich von dem Podest herunterholen, auf dem er die letzten Jahre/Jahrzehnte gestellt wurde.

Er ist Wildart wie jeder andere auch, wenn wir Schwarzwild bejagen um Wildschäden einzudämmen, Rehwild jagen um Verbiss zu verhindern, Waschbären als Neozon bejagen und Füchse zum Schutz des Niederwilds, dann muss man den Wolf genauso unideologisch betrachten wie jedes andere Wild was hier lebt.
 
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Aus Deutschland, Festland:

"Einige Straftatbestände sind zusätzlich qualifiziert. So sind im Bereich der Körperverletzung sowohl Vergehen als auch Verbrechen benannt. Während eine einfache Körperverletzung (§ 223 StGB) als Vergehen eingeordnet und mindestens mit einer Geldstrafe geahndet wird, gilt eine schwere Körperverletzung (§ 226 StGB) als Verbrechen, da die Mindeststrafe bei einem Jahr liegt."

Hier noch, was die GefKV ist, damits auch keine Missverständnisse gibt:


@Bärensattler : Ob du dich bedroht fühlst oder nicht, ist für den Tatbestand nicht erheblich. Manche fühlen sich auch von Aliens oder Mikrowellenstrahlen bedroht...

So, bin hier jetzt raus.

Hab ich doch glatt den falschen Tatbestand verlinkt und keiner hats gemerkt... Es braucht eine schwere Körperverletzung, keine gefährliche. Ich liefere der Vollständigkeit halber nach:

 
R

Rübezahl

Guest
Dieser Vorfall und seine mediale Aufbereitung zeigt doch das ganze Dilemma unserer Zeit. Eine früher übliche Abwägung von Schaden und Nutzen findet in vielen Bereichen doch nicht mehr statt. Haltung, Moral und Ideologie begründen unseren Standort. Und dieser wird vehement verteidigt.

Warum wird jemand Wolfsberater? Die Motivation dazu wird manche Facetten haben. Aber wohl in erster Linie aus Freude an der Zunahme von Wölfen. Es werden Menschen aufgerufen, sich bei Interesse zu melden um Wolfsberater zu werden. Damit wird eine Vorauswahl getroffen welche dazu führt, dass die meisten Wolfsberater eine ganz eigene Agenda haben werden.


Wenn nun Probleme mit Wölfen in unserer Kulturlandschaft zunehmen, so kann bei der Vorgeschichte kaum erwartet werden, dass vernünftige, kleinräumige Lösungen mit fairem Interessenausgleich durch Wolfsberater unterstützt werden.

Demgemäß hat sich eine ganze Riege von Wolfsberatern in einem offenen Brief an den Umweltminister Lies gewandt und sich im Wesentlichen beschwert, dass 2019 die Abschußgenehmigung für einen Schadwolf erteilt wurde. Die stellen in diesem Brief viele "kluge" Fragen und machen deutlich, dass das Reißen von Rindern noch lange kein Grund darstellt, Wölfe zu regulieren. Unterzeichnet hat auch die fragliche Wolfsberaterin.


Am Ende des offenen Briefes unterstreichen die Wolfsberater ihren unmittelbaren Kontakt auch zu Nutztierhaltern. Zitat:

"Als Wolfsberater stehen wir in unmittelbarem Austausch mit der Bevölkerung, mit den Nutztierhaltern. Um Fragen zum Thema sachgerecht beantworten zu können, ist es zwingend notwendig, dass von Ihnen die Faktenlage öffentlich, transparent dargelegt wird."

Was mit diesem Satz impliziert werden soll, erschließt sich mir nicht. Auf jeden Fall war der Kontakt mit dem Nutztierhalter S. der Frau Doppelname erheblich zu unmittelbar.

Das Ganze ist doch ein kompletter Kindergarten. Für mich stellt sich das so dar: Man macht sich als Frau Wolfsberaterin wichtig, taucht gschaftelhuberig dort auf wo Probleme mit dem Wolf entstehen und erklärt, dass dies keine echten Probleme sind bzw. der Fehler bei dem liegt, der das Problem hat. Sei schließlich Natur.

Kann man machen. Ist zwar unsympathisch, aber legitim.

Wenn dann aber ein Mann mit wirklichen Wolfsschwierigkeiten den unmittelbaren Austausch mit der Wolfsberaterin sucht, dann erfolgt eine rasche Transformation von der taffen Fachfrau zum armen Opfer. Alle Register werden gezogen, verschiedene Anzeigen geschaltet und der "Staatsschutz" wird bemüht. Zu guter letzt wird das Bedrohungsszenario noch ausgeschmückt, indem die Fachfrau sagt: " ....bin ich sehr beunruhigt, zumal ich noch 3 Kinder habe...".

Jetzt macht sich die taffe Fachfrau also rasch zum armen Weibchen die verzweifelt ihre Kinder schützt. Es ist so armselig.

Ich bilde mir ein, eine gute Menschenkenntnis zu haben. Und ich durfte in dem NDR-Beitrag die beteiligten Personen in Wort und Bild erleben. Diesen Vorfall derart hoch zu hängen ist doch nur noch peinlich. Wenn drei wütende Männer einem auf den Hof fahren und ein Kalb abladen (auch noch auf einer Plane, damit das Hofpflaster nicht verschmutzt wird) dann geht man hin und frägt: Was soll der Scheiß? Und wenn die Emotionen ein vernünftiges Gespräch nicht zulassen dann ruft man später beim Bauern an und sagt: Jetzt muß das Kalb aber abgeholt werden sonst lasse ich es kostenpflichtig entsorgen.

Der Bauer S. ist ein gradliniger, ehrlicher Mann. Das lässt sein Statement erkennen. Er beschönigt nichts, redet sich nicht raus. Solche Menschen können im Kontakt zu berechnender Weiblichkeit mit instrumentalisierter Opferrolle in der Öffentlichkeit nur verlieren.

Meine Sympathie gehört klar dem Herrn S.
Exakt so sehe ich das auch!
 
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