Schwarzwild Schuss mittig vors Blatt ok?

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Das kann man ja noch nicht mal JJ ern verübeln wenn sie im Kurs Wochen oder Monatelang die "fünf" oder "drei hinten" noch als Belohnung bekommen.
Aber fürs ändern der DJV Scheibe zu einem "tödlichem Bereich" muss in Deutschland wahrscheinlich noch die Gleichstellungsbeauftragte oder der Kultusminister zustimmen

Beim gegenwärtigen Trend wird es wohl eher eine genderkorrekte "Laufende BachIn" statt endlich mal sinnvolle Ringe geben.....

basti
 
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Wann wird das Groß der Jungjäger mal einsehen, dass Jagd, oder auch Drückjagd, nicht "Schiesskino nur in echt" ist? Und daß Schwarzwildfieber nur die spektakulären Szenen zeigt, die gelungen enden.
Riskante Haltepunkte bringen Ärger und Tierleid mit höherer Warscheinlichkeit hervor.
Mein Metzger will Haupt- und Trägerschüsse nicht gerne für die Wurst, weil ihm das Wild dann zu schlecht ausblutet.



Zum oben genannten Szenario kann man nur sagen, dass das Stück Wild mit hoher Warscheinlichkeit nicht in den nächsten 24 Stunden verenden wird. Ohne Beteiligung der Dornfortsätze bei einer Sau, wird sie warscheinlich nicht mal nach dem Schuss liegen und wieder aufspringen, sondern vermutlich weiterflüchten.

2016 habe ich eine Drückjagd ausgerichtet. Neben dem zur Strecke gebrachten Wild, haben zwei benachbarte Schützen jeweils eine Sau krank geschossen.
Nach dem Treiben berichtete der erste Schütze, seine Sau habe kurzzeitig "gelegen", strauchelte dann aber davon. Die Folgeschüsse konnten Sie nicht an den Platz bannen.

Der Zweite Schütze hatte eine Sau liegen und einen sehr dürftigen Anschuß an seinem Stand. Die Sau hatte nicht gezeichnet.

Nach dem Ausgehen der ersten hundert Meter Wundfährte wurde abgebrochen. Die Nachsuchen erfolgten am nächsten Morgen.
Um es kurz zu machen, die erste Sau lag lebend nach 2,1 km in einem tiefen Graben und wurde mit einem Fangschuß erlegt. Die Sau hatte zwar Wundfieber, verstand es aber sich zu drücken und wäre voll mobil gewesen.
Die erste Kugel, die die Sau straucheln ließ, saß als Krellschuß mit Beteiligung der Dornfortsätze im Nacken, eine zweite Kugel auf der Decke am Pürzelansatz, eine dritte Kugel unter der Schwarte am Pinsel.




Nach dem Umsetzen zum zweiten Anschuß, ging die flotte Reise auf der nächsten Wundfährte etwa zwei Kilometer weit. Dort hatte der Nachsuchenprofi etwa 5 Minuten Schwierigkeiten, den Ausstieg aus einer Suhle herauszufinden. Eine Rotte Sauen hatte in der Nacht die Wundfährte "verwischt". Von da an gab es keine weitere Bestätigung mehr, ob wir überhaupt noch auf der Fährte waren.
Nach weiteren 2,2 km km kamen wir an eine Sau, die sich strategisch in einen Kessel eingeschoben hatte. Ich, als Nachläufer, hatte sie noch gar nicht gesehen, als mir der Schweißriemen in die Hand gedrückt wurde. Der Profi konnte seinen Hund natürlich " lesen" und war vorgewarnt. Nach dem Schuß und einem prophilaktischen Blattfang, traten wir an die gesund wirkende Sau heran. Ich fragte den Hirschmann, ob er eine gesunde Sau erlegt hätte? Das könne er auch nicht so genau sagen! Er begann die Sau von links nach rechts zu drehen und wieder von rechts nach links. Dann entdeckte er eine Verletzung in den Federn der Sau und sagte zu mir: Legen sie da mal ihren Finger rein und sagen mir dann was sie riechen.
Ich probierte und nahm süß, maggiähnlich aber auch unangenehm moderig war!
Sehen Sie, das moderige kann nicht von heute sein!

Die Sau hatte einen Krellschuß, wäre auch voll mobil gewesen und stank bei lebendigem Leib nach Verwesung. Etwa 24 Stunden nach der Jagd hatten beide Sauen noch gelebt und wären mobil gewesen. Beide Sauen rochen aus den Schußkanälen nach Verwesung! Bei lebendigem Leib!!!

Von der Zweiten Sau, die für Hundefutter verwertet wurde, stell ich hier mal Bilder ein, damit das Leid, das unnötige Risikohaltepunkte verursachen können von der Generation "You toube" auch mal wahrgenommen wird.
Geruchsproben kann ich leider nicht zur Verfügung stellen!

Danke @django. Mir ist es eben eiskalt den Buckel runtergelaufen, als ich mir das Leid der armseligen Kreatur vorstellte. :cry: :sad:(n)
 
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Wann wird das Groß der Jungjäger mal einsehen, dass Jagd, oder auch Drückjagd, nicht "Schiesskino nur in echt" ist? Und daß Schwarzwildfieber nur die spektakulären Szenen zeigt, die gelungen enden.
Riskante Haltepunkte bringen Ärger und Tierleid mit höherer Warscheinlichkeit hervor.
Mein Metzger will Haupt- und Trägerschüsse nicht gerne für die Wurst, weil ihm das Wild dann zu schlecht ausblutet.



Zum oben genannten Szenario kann man nur sagen, dass das Stück Wild mit hoher Warscheinlichkeit nicht in den nächsten 24 Stunden verenden wird. Ohne Beteiligung der Dornfortsätze bei einer Sau, wird sie warscheinlich nicht mal nach dem Schuss liegen und wieder aufspringen, sondern vermutlich weiterflüchten.

2016 habe ich eine Drückjagd ausgerichtet. Neben dem zur Strecke gebrachten Wild, haben zwei benachbarte Schützen jeweils eine Sau krank geschossen.
Nach dem Treiben berichtete der erste Schütze, seine Sau habe kurzzeitig "gelegen", strauchelte dann aber davon. Die Folgeschüsse konnten Sie nicht an den Platz bannen.

Der Zweite Schütze hatte eine Sau liegen und einen sehr dürftigen Anschuß an seinem Stand. Die Sau hatte nicht gezeichnet.

Nach dem Ausgehen der ersten hundert Meter Wundfährte wurde abgebrochen. Die Nachsuchen erfolgten am nächsten Morgen.
Um es kurz zu machen, die erste Sau lag lebend nach 2,1 km in einem tiefen Graben und wurde mit einem Fangschuß erlegt. Die Sau hatte zwar Wundfieber, verstand es aber sich zu drücken und wäre voll mobil gewesen.
Die erste Kugel, die die Sau straucheln ließ, saß als Krellschuß mit Beteiligung der Dornfortsätze im Nacken, eine zweite Kugel auf der Decke am Pürzelansatz, eine dritte Kugel unter der Schwarte am Pinsel.




Nach dem Umsetzen zum zweiten Anschuß, ging die flotte Reise auf der nächsten Wundfährte etwa zwei Kilometer weit. Dort hatte der Nachsuchenprofi etwa 5 Minuten Schwierigkeiten, den Ausstieg aus einer Suhle herauszufinden. Eine Rotte Sauen hatte in der Nacht die Wundfährte "verwischt". Von da an gab es keine weitere Bestätigung mehr, ob wir überhaupt noch auf der Fährte waren.
Nach weiteren 2,2 km km kamen wir an eine Sau, die sich strategisch in einen Kessel eingeschoben hatte. Ich, als Nachläufer, hatte sie noch gar nicht gesehen, als mir der Schweißriemen in die Hand gedrückt wurde. Der Profi konnte seinen Hund natürlich " lesen" und war vorgewarnt. Nach dem Schuß und einem prophilaktischen Blattfang, traten wir an die gesund wirkende Sau heran. Ich fragte den Hirschmann, ob er eine gesunde Sau erlegt hätte? Das könne er auch nicht so genau sagen! Er begann die Sau von links nach rechts zu drehen und wieder von rechts nach links. Dann entdeckte er eine Verletzung in den Federn der Sau und sagte zu mir: Legen sie da mal ihren Finger rein und sagen mir dann was sie riechen.
Ich probierte und nahm süß, maggiähnlich aber auch unangenehm moderig war!
Sehen Sie, das moderige kann nicht von heute sein!

Die Sau hatte einen Krellschuß, wäre auch voll mobil gewesen und stank bei lebendigem Leib nach Verwesung. Etwa 24 Stunden nach der Jagd hatten beide Sauen noch gelebt und wären mobil gewesen. Beide Sauen rochen aus den Schußkanälen nach Verwesung! Bei lebendigem Leib!!!

Von der Zweiten Sau, die für Hundefutter verwertet wurde, stell ich hier mal Bilder ein, damit das Leid, das unnötige Risikohaltepunkte verursachen können von der Generation "You toube" auch mal wahrgenommen wird.
Geruchsproben kann ich leider nicht zur Verfügung stellen!
Ein guter ausführlicher Bericht, DANKE (y) Das Szenario dagegen einfach nur Sch...... das allgemeine Problem ist aber der ,,Druck" das Strecke gemacht werden muss....egal wie, auf vielen (Jung)-Jägern, aber nicht nur bei denen, lastet. Sei es zur DJ, oder im Begehungsschein Revier. Mit der Begündung des Schadens den das Schwarzwild anrichtet, bloß, durch wen ist denn die Population so rasant angestiegen? Riesen Maisschläge, dann wird gedrillt bis auf den letzten cm am Waldrand, usw. Die Achtung vor der Kreatur, ist für viele nur noch ein ,,Spruch ohne Bedeutung"....
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
@django:
Gute und wichtige Bild-Doku solcher Schüsse und Nachsuchen-Berichte zum Thema !
Das illustriert genau, was ich auch schon zusammengefasst schrieb.

Bei allem Verständnis für offen gestellte Fragen hier im Forum und die Unerfahrenheit von Anfängern, sollte das jetzt Klarheit schaffen !
Mich ärgert, daß alte bewährte Regeln der Praxis zugunsten irgendeiner modernen "Optimierung" hier hinterfragt werden !
Absolut überflüssig !
 
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Mal angenommen: Es wird vors Blatt geschossen. Die Wirbelsäule wird verfehlt. Der Schuss geht in den Nacken ohne Berührung der Dornfortsätze der Wirbelkörper. Reicht das für einen Schock? Wird das Tier verenden?

Hatte ich vor ein paar Jahren nachzusuchen.
Riemenarbeit 500m dann ging mich die Bache aus dem Wundbett an.
Der Hund hat schlimmeres verhindert.
Mit der Blankwaffe (bis zum Nabel in einem Bach stehend) dann abgefangen.

Faustgroßes Loch im Nacken. Wirbel waren in der Wunde zu sehen.
Wäre wohl die nächsten TAge verreckt.
 
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Es kann sein, das das Stück zunächst mal runter geht und dann wieder hoch kommt.

Ich weiß von einem Gebrächsschuss der zunächst auch mit sofortigem zusammenbrechen und starkem schlegeln quittiert wurde, bevor das Stück wieder hoch kam. Ich halte das deswegen durch den Schlag aufs ZNS durchaus für möglich.

Hatten wir in dieser DJ Saison. 1km Riemenarbeit, Hatz 3,5km, Fangschuss
Schuss steckte im KIefergelenk.
1 Hund mit Cut in Tierklinik
 
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Endete dort auch mit HS Einsatz und Hatz, Schuss ging zu weit vorne durch den Oberkiefer.
 
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.....2016 habe ich eine Drückjagd ausgerichtet. Neben dem zur Strecke gebrachten Wild, haben zwei benachbarte Schützen jeweils eine Sau krank geschossen.
Nach dem Treiben berichtete der erste Schütze, seine Sau habe kurzzeitig "gelegen", strauchelte dann aber davon. Die Folgeschüsse konnten Sie nicht an den Platz bannen.....

Klingt zunächst mal nach einem ganz normalen Vorgang bei der Jagd, dass (leider) nicht alle Schüsse sofort tödliche Treffer sind. Aus der Erzählung kann ich nicht schließen, dass der Krellschuss die Folge eines versuchten "Kunstschusses" war.
 
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@baikal
Anhang anzeigen 71472
[/QUOTE]
Riskante Haltepunkte bringen Ärger und Tierleid mit höherer Warscheinlichkeit hervor.
Der Krellschuss war auch nicht die Folge von einem absichtlich erfolgten Kunstschuss. Da hast Du schon recht. In der Argumentationskette verdeutlicht das Beispiel, dem denkenden Jäger aber, dass bei Schüssen vor das Blatt, der Sicherheitsbereich für tödliche Treffer deutlich kleiner ist. Von daher sollte man das absichtlich unterlassen. Vor allem, wenn man noch unerfahren ist.
 
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...In der Argumentationskette verdeutlicht das Beispiel, dem denkenden Jäger aber, dass bei Schüssen vor das Blatt, der Sicherheitsbereich für tödliche Treffer deutlich kleiner ist......

Ja.
Ein Blick auf das anatomische Schaubild eines Wildschweins verdeutlicht es noch eindrucksvoller.

.... Von daher sollte man das absichtlich unterlassen.....

Das muss jeder für sich selbst entscheiden, also weder empfehlen, noch verteufeln. Es ist aber albern, wenn Jäger, die nicht sicher genug treffen können, zu wenig Erfahrung haben oder einfache kategorische Lösungen bevorzugen, anderen Jägern samtliche Schüsse außer Kammerschüssen als Aasjägerei unterstellen möchten.

....Vor allem, wenn man noch unerfahren ist.

Da stimme ich voll zu.
 
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kommt wohl wie so oft auf die individuellen Umstände und das handwerkliche können an. Ich schieße alles Wild zu über 99% Blatt oder Kammer. SW unter Teller Rehwild Träger
ist allerdings auch schon mal vorgekommen. Ist gutgegangen war auch nur der Situation geschuldet. Hochblatt ist immer eine gute Möglichkeit, das Wild am Platz zu bannen.
 
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. Hochblatt ist immer eine gute Möglichkeit, das Wild am Platz zu bannen.

Beim Nachansitz aber nicht zu emphfehlen denn man orientiert sich an der Silhouette des Stücks ohne die Federn und Dornfortsätze zu bedenken.Wird im oberen Drittel anvisiert, hinzu kommt noch Schützenstreuung und eventuell die Bewegung des Wildes, kommt es zum Krellschuß.
 
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Beim Nachansitz aber nicht zu emphfehlen denn man orientiert sich an der Silhouette des Stücks ohne die Federn und Dornfortsätze zu bedenken.Wird im oberen Drittel anvisiert, hinzu kommt noch Schützenstreuung und eventuell die Bewegung des Wildes, kommt es zum Krellschuß.
Das stimmt natürlich soweit schon.
Ich glaube aber , wenn man zwischen den Zeilen mitliest, das doch einige , auch bei sicherer Auflage, ruhigem Wild und kleiner Entfernung , den ogligatorischen "Knick nach unten" bei der Schussabgabe produzieren. Nach oben ist wohl eher selten der Fall.
Es gab hier mal einen Faden letztes Jahr wo ein Jäger versuchte herauszufinden warum er bei schlechtem Licht die Sauen auf der Kirrung nicht traf. Ich meine es konnte nicht endgültig ermittelt werden, die eindeutige Tendenz ging aber zum Tiefschuss.
 
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Hatte ich vor ein paar Jahren nachzusuchen.
Riemenarbeit 500m dann ging mich die Bache aus dem Wundbett an.
Der Hund hat schlimmeres verhindert.
Mit der Blankwaffe (bis zum Nabel in einem Bach stehend) dann abgefangen.

Faustgroßes Loch im Nacken. Wirbel waren in der Wunde zu sehen.
Wäre wohl die nächsten TAge verreckt.

Das ist heldenhaft und fast selbstlos was ihr übers Jahr leistet. Jeder von uns hat euch schon mal mit schlechtem Gewissen in Anspruch nehmen müssen. Allergrössten Respekt!!
 
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Das stimmt natürlich soweit schon.
Ich glaube aber , wenn man zwischen den Zeilen mitliest, das doch einige , auch bei sicherer Auflage, ruhigem Wild und kleiner Entfernung , den ogligatorischen "Knick nach unten" bei der Schussabgabe produzieren. Nach oben ist wohl eher selten der Fall.
Es gab hier mal einen Faden letztes Jahr wo ein Jäger versuchte herauszufinden warum er bei schlechtem Licht die Sauen auf der Kirrung nicht traf. Ich meine es konnte nicht endgültig ermittelt werden, die eindeutige Tendenz ging aber zum Tiefschuss.

Immer, wenn der Experte sich nicht um Ballistik kümmert.
Die Kombi aus hoher Leiter, kurzer Distanz und Zielfernrohrüberhöhung und schon gehts tief.
 

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