Das Metier der Jagdleitsignale waren die (Niederwild)Treibjagden, wo man immer mehr oder weniger in Hörweite gejagt hat.
Das An- und Abblasen bei Ansitzdrückjagden ist eigentlich völlig unüblich, man jagt nach der Uhr.
So bleiben die Jagdsignale nicht als Leitsignale, sondern als Totsignale bei Drückjagden übrig.
Signale zur Begrüßung sind in ummittelbarer Entferung zum Jagdgebiet sogar kontraproduktiv. Das Wild begreift sehr schnell was ein Jagdhorn bedeutet.
Bei einer revierübergreifenden Jagd in Sachsen war sofort "Leben im Busch" als die Begrüßung begann. Vor dem eigentlichen Jagdbeginn konnten wir 4 Sauen erlegen, die sich in die bisher ruhige Nachbarjagd verdrücken wollten.
Mein Pirschbezirk grenzt an einem der Hauptsammelpunkte für mehrere Drückjagden im Jahr. Obwohl der Bereich nicht bejagt wird, lernt das Wild dazu. Wir wissen ja nicht, wo es überall "herumkommt".
Wir hatten hier einen Jagdhornbläser, der fuhr am Abend in den Wald blies auf jeder Kreuzung ein anderes Signal. Wir machten einen Sammelansitz und ein Teilnehmer konnte den Fahrradfahrer mit Horn genau lokalisieren. Er sah an diesem Abend nichts, was aber auch so vorkommen kann. Ein weiterer Teilnehmer saß genau 400 m vom ersten Signal entfernt. Eine Rehgeiß warf auch und trollte sofort davon....Ich saß 600 m entfernt in der anderen Richtung. Bei mir war Alttier, Schmaltier, Kalb und auch diese 3 Stücke trollten sofort davon. Der Wind passte und sie konnten von mir nichts mitbekommen haben.
Das man am Ende die Strecke verbläst ist wichtig, es gehört einfach dazu. Aber zu Beginn der Jagd sollte man vorsichtig sein.
In Tschechien wird immer bei den Fasanenjagden geblasen. Dann wird rundum gejagt, die alten Hähne stehen sofort auf, wenn angestellt wird und verschwinden am Horizont