Lang überlegt ob ich einen eigenen Thread öffnen soll... Aber ich lass es hier mal drin.
Sonntag war eine kleine Klüngelrunde angedacht gewesen, zu fünft kurz durch die Felder und Kulturen. Der Förster hatte die Erlegung einiger Hasen angemahnt, um den Verbiss im Zaun zu reduzieren. Tja... Die Ausgangsbeschränkungen kamen dazwischen, die Situation war unklar. So gingen wir einfach zu zweit los, das war sicher gedeckt.
Um neun trafen wir uns und zogen los. Etwas Bammel hab ich noch, Hasen und Co sind bei uns die Ausnahme. Flinte wird zwar immer mit eingepackt auf den LJV Stand, aber real nutze ich sie kaum...
Doch es wird ein toller Tag, den ersten Anlauf habe ich noch vllt 250m und mit der ersten Ladung Blei liegt meine Beute. Ein kurzes "Jetzt setzt mich aber unter Druck" vom Pächter des Reviers lässt mich hoffen, dass der nächste ihm ist. So kommt es auch, ich erspäh den nächsten Hasen vllt 10m vor mir in der Sasse und sage ihn an, bevor ich mit leichtem Bogen auf diesen zugehe. Hase Nummer zwei rolliert. Eine längere Runde an Holzstapeln und Schuppen bleibt erfolglos, auch die knorrigen Bäume sind leer auf unserer Suche nach Raubwild und dem Waschbären. Auf dem Rückweg auf den letzten 100m springt noch ein Hase, die Konzentration war schon dahin, der Pächter bringt erst die zweite Ladung ins Ziel.
Nich schnell versorgen, doch da klingelt das Telefon. Zwei Rotten fest. Der Hegeringleiter als Angrenzer soll und will die Fernwechsel besetzen. Ob ich Zeit hab, um eins ginge es los. Ich muss kurz das OK der Regierung einholen, welches ich zur Verwunderung problemlos erhalte. Jetzt muss ich mich etwas sputen, wir haben 1145 und essen muss ich auch noch.
Um zwölf daheim, kurzer Waffentausch gegen die 8*57, schnelles umpacken der Tasche, ich war dort noch nie und habe somit keine Ahnung was ich brauche, daher eher zu viel als zu wenig.
1240 im Autokorso Abfahrt. Treffen an der Hütte, kurze Ansprache und Einweisung. 1330 startet der Nachbar, ich bin äußerst links eingesetzt. Das erste Wild, was die Terrier bringen sind zwei Rehe, aber zu schnell, das Kitz wäre frei gewesen, aber nun gut... Vllt kommt es gegen Ende Retour.
Doch es kommt anders, gegen 1410 rum ändert sich die Lage beim Nachbarn. 6-7 Schuß melden Sauen gefunden. Es scheint auf den Bergrücken zuzugehen. Geht es dort nach rechts oder links? Scheinbar links, es wird lauter vor mir. Der Restschnee hilft, da sehe ich zwei gleichstarke Sauen in den b
Buchenrauschen vor mir. Schießen ist noch nicht, aber mitschwingen, die Schneise kommt gleich. Die Sau wird schneller, wie erwartet, mit Erscheinen auf der Schneiße auf gut 50m spricht der 98er. Beide geben Vollgas. Kurzer innerlicher Zweifel, doch zu weit hinten dran? Der diesjährige Mangel an Training im Vergleich zum Vorjahr lässt zweifeln. Auf Schneise zwei somit der Versuch des Nachschusses, der ist klar zu weit hinten und geht fehl. Lichterer Wald, ich sehe beide Sauen noch, dann wird es dichter und weg. Zweifel... Wer kennt es nicht. Ein so abgebrühter Profi bin ich einfach noch nicht.
1445 nimmt der Lärm ab, sie sind durch. Ich packe das wichtigste und gehe zum Anschuss... Puh, schwierig vom Untergrund was zu finden, ich mache es mir einfacher und gehe zum Abgang, dort liegt noch gut Schnee, so dass es schneller zum Erfolg führt. Und so ist es auch, im Abgang leuchtet es mir auch gleich rot entgegen und ich sehe, ich war drüben auf der anderen Schneise noch 5m daneben gewesen. Die rote Fährte lässt keine Zweifel, es sind schon Bäume angelaufen, wenn auch nur leicht. Der Pächter kommt grade und gemeinsam gehen wir zum Stück, was vllt noch 150m mit gutem Treffer geschafft hat. Kurz vorm Zwerchfell rein und kurz vorm Blatt raus da sie teilspitz von mir weg geflüchtet sind. Somit etwas zu weit hinten, aber nur eine Handbreit.
Ich ziehe coronabedingt die Sau, eine gut 50kg schwere ÜL Bache zum Weg, während er mit dem Auto zum nächsten Weg fährt. Dank Schnee ist es gut machbar.
Bei uns war es das einzige Stück leider, aber für den geringen Aufwand seinerseits kann man nicht meckern. Beim Nachbarn ist es mir noch unklar, als wir abfahren. Der letzte Schütze vor mir hatte noch eine Dreierrotte, ich nur noch zwei Sauen. Das erklärt auch die doch recht weite Flucht, sie waren schon mit Adrenalin voll, als sie zu mir kamen.
So bin ich 1600 daheim nach einem tollen Jagdtag und ein Jagdgast schießt so 1630 bei mir im Revier noch ein schwaches Schmalreh, was er kurz bei einem alkoholfreiem Bier bei mir aufbricht. Das rundet es noch vollends ab, er ist leider zu oft ohne Beute heim von mir, endlich hat es auch geklappt!
So bringt ein toller Jagdtag doch Freude in die etwas triste Zeit mit Nebel und Corona. Und die Verordnung vom Ministerium rundet es vollends ab, wir sind von der Ausgangssperre ausgenommen.
Bilder kommen gleich. Die Sau hab ich wieder nicht schöner abgelichtet, aber dafür den Kollegen mit seiner 16er Hahnflinte