Schiessen im Gebirge: Winkelschüsse und Höhenunterschied

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Servus

Habe eine Frage zu Winkelschüssen im Gebirge. Habe meine Waffe (7x65R) auf 4cmm Hochschuss auf 100m. Wie verändert sich die Treffpunkte auf 100, 150, 200 und 250m auf 1400 m. ü. M., wenn die Waffe auf ca. 600m Meter eingeschossen wurde? Wie berechnet man die Geschossflugbahn bei Winkelschüssen und wie berechnet man diese? Was passiert, wenn man z. B. auf 200m in einem steilen Winkel nach unten schiesst?
 
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Wichtig ist auch: Wild ist 3dimensional. Also wie geht die Kugel durchs Wild. Wird öfter von den Flachlandjägern vergessen.

Robert
 
A

anonym

Guest
GAMBS JAGER :

Das Rechenprogramm vom JO_GE ist ja ganz schön, aber sowas gibts - glaub ich bei ZEISS - doch bereits integriert ins ZF samt Distanzmesser, sodass Du nur noch Deine Patrone mit Laborierung eingeben musst. Besser ists natürlich auch immer wieder mal einen Probeschuß , z.B. auf einen geschlossenen Pappkarton 200 m steil tief unten, abzugeben. Da siehst dann am besten das Ergebnis und das zu Beachtende, was der ROBERT schon erwähnt hat.

Eine Frage hab ich noch:

Ihr dürfts doch in der Schweiz auch einen, zwei, drei Probeschuß im Revier abgeben ?
Trotz Rechenprogramm wärs natürlich schon wichtig, in solch extremen Situationen den Treffer und die schräge Schußbahn durchs Wild gelegentlich in Natur auf einem Pappkarton-Körper auszuprobieren.

Erstaunt hat mich, was ich unlängst gelesen hab. In einigen Kantonen in der Schweiz wirds Rehwild mit Schrot erlegt , ihr dürfts doch Kugel-Probeschüsse in Natur abgeben ?

Das wollt ich auch noch fragen:
Stimmt das wirklich, Deine Büchse ist auf 600 m eingeschossen ? Werden die Gambs in der Schweiz auch noch auf die Distanz von 600 m beschossen ? Hälts da 3 m drunter ?

Habe-di-Ehre
und
Waidmannsheil

D.
 
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Ich denk er meint auf 600m Meereshöhe eingeschossen.

Dieses Jahr hab ich nur 3 Gams erwischt. Die weiterste war 176m. Also vergesst das man auf Gams immer 300m schießen muss. Dies ist nur der Fall auf Trophäengams oder wenn die Jagdreise zu Ende geht. Wer täglich die Möglichkeit hat, der wartet halt, bis besser passt.

Robert
 
A

anonym

Guest
Suchfunktion bemühen.
Das Thema wurde schon vor Jahren hier sehr ausführlich behandelt.
Mit allen diesbezüglichen Daten.

Aber ohne Schuhkarton .......

SERVUS
_______
 
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Grob kann man sagen, dass der Winkelschusseinfluss ausser bei extremen Seehöhenunterschied (>1000m), sehr steilen Schüssen (>30Grad), weiten Entfernungen (>200m) oder sehr gekrümmten Flugbahnen (wenig Vo) eher unwesentlich bzw jagdpraktisch vernachlässigbar ist - das ist die Regel.

Als Richtwert kann man den Geschossfall für die Horizontalentfernung nehmen.

Die genauen Werte müssen ansonsten für die jeweilige Situation mit allen Parametern mittels Ballistikprogramm berechnet werden.

IdR reicht es aber, wenn man wenige Korrekturwerte weiss!
 
A

anonym

Guest
...
Grob kann man sagen, dass der Winkelschusseinfluss ausser bei extremen Seehöhenunterschied (>1000m), sehr steilen Schüssen (>30Grad), weiten Entfernungen (>200m) oder sehr gekrümmten Flugbahnen (wenig Vo) eher unwesentlich bzw jagdpraktisch vernachlässigbar ist - das ist die Regel.
...

Waidgenosse Paul,

so kenn ichs auch - vernachlässigbar im Regelfall. Die Flugbahn von Geschossen relativ geringen Gewichts (z.B. Kal. 7 X 64, KS 8 gr.) ist recht gestreckt (am 200m-Punkt : -0,4 cm), aber bereits bei schwerem Geschoß, z.B. bei der Patrone 9,3 X 62, TMR 18,5 gr. ist in der Ebene am 200m-Punkt ein Abfall von fast 15 cm zu berücksichtigen .

Für den hier in Rede stehenden Fall, zum Beispiel 60 Altgrad steil nach unten, Gams 200 m entfernt, Kal. 7 X 65 R, eingeschossen mit +4 cm Hochschuss auf 100 m , Laborierung hat der Themenstarter jetzt nicht gesagt, nehmen wir an: KS 10,5 gr., ergibt in der Ebene bei 200 m einen Tiefschuss von -3,1 cm und beim 200m Winkelschuß 60 Altgrad nach unten ? Was würdest Du schätzen, so überschlägig ? Daß die Büchse auf 600 m ü.N.N. eingeschossen wurde, jetzt auf 1400 m ü.N.N. verwendet werden soll, mag wohl nicht den Ausschlag geben.

Habe-di-Ehre
und
Waidmannsheil

D.
 
A

anonym

Guest
GAMBS JAGER :

Ihr dürfts doch in der Schweiz auch einen, zwei, drei Probeschuß im Revier abgeben ?

In einigen Kantonen in der Schweiz wirds Rehwild mit Schrot erlegt , ihr dürfts doch Kugel-Probeschüsse in Natur abgeben

Würde mich auch interessieren, welcher Zusammenhang hier besteht

SERVUS
_______
 
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Grob kann man sagen, dass der Winkelschusseinfluss ausser bei extremen Seehöhenunterschied (>1000m), sehr steilen Schüssen (>30Grad), weiten Entfernungen (>200m) oder sehr gekrümmten Flugbahnen (wenig Vo) eher unwesentlich bzw jagdpraktisch vernachlässigbar ist - das ist die Regel. .....

Das sehe ich genauso und bin mit RausB der Ansicht, dass die 3dimensionalität des Wildes und deren Lage zur Flugbahn des Geschosses für einen tödlichen Schuss meist wichtiger ist.
 
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Servus

Habe eine Frage zu Winkelschüssen im Gebirge. Habe meine Waffe (7x65R) auf 4cmm Hochschuss auf 100m. Wie verändert sich die Treffpunkte auf 100, 150, 200 und 250m auf 1400 m. ü. M., wenn die Waffe auf ca. 600m Meter eingeschossen wurde? Wie berechnet man die Geschossflugbahn bei Winkelschüssen und wie berechnet man diese? Was passiert, wenn man z. B. auf 200m in einem steilen Winkel nach unten schiesst?

Hier zwei interessante Berichte zum Schießen im Gebirge:

http://www.langmaack.com/documents/bergauf_beitrag_1.pdf

http://www.langmaack.com/documents/bergauf_beitrag_2.pdf

Außerdem empehle ich dir die Blaser DVD: "Der Schuss im Gebirge" bergauf, bergab.
Dabei geht es zwar "nur" um das Schießen auf zweidimensonale Ziele, das ist jedoch eine gute Grundlage.

TH
 
A

anonym

Guest
Würde mich auch interessieren, welcher Zusammenhang hier besteht

SERVUS
_______



Lieber Waidgenosse Old MM,

zu meiner Frage an den Themenstarter, der vermutlich in der Schweiz beheimatet ist, wie ich aus einem anderen seiner Beiträge mutmaße, wünscht Du eine Erläuterung.

Weder dem Themenstarter, Dir oder den Jagdgenossen in der Schweiz möchte ich zu nahe treten, mit meiner Feststellung, daß es in einigen Kantonen der Schweiz Regeln, betreffend der Jagd gibt, die in der Nachbarschaft wenig bekannt sind und vielleicht unverständlich erscheinen. Ich bin nicht in Norddeutschland zu Hause, sondern etwa 60 Km östlich der Ostschweiz in Bayern und trotzdem war mir bis vor Kurzem unbekannt, daß der Kugelschuß auf Rehwild in dem einen und anderen Kanton der Schweiz nicht zulässig ist, es wird mit Schrot geschossen, so habe ich hier im Forum gelesen. Möglicherweise gibt es eine schweizerische Regelung zu Probeschüssen im Revier, zu Probeschüssen ausserhalb von Schiesständen ? Möglicherweise sind Probeschüsse in der Schweiz im Revier gar nicht erlaubt ?
Bei diesem, hier in Rede stehendem Thema, wurde jetzt schon mehrfach darauf hingewiesen und ich teile diese Auffassung aus eigener Erfahrung, daß es bei sehr steilen Schüssen bergauf und bergrunter entscheidend darauf ankommt, daß die Bahn des Geschosses durch den Wildkörper vor der Abgabe des Schusses bedacht und ins Kalkül gezogen werden muß, neben einer allfälligen Tieflage des Auftreffens des Schusses im Ziel bei sehr, sehr steilen Winkelschüssen. Mehr als Worte führen Probeschüsse auf 100m, 200m, 300m Distanz auf ein körperlich, dreidimensional vorhandenes Ziel, das einmal z.B. im Winkel von 60 Altgrad und dann 75 Altgrad tiefer oder höher positioniert ist, dies vor Augen.
Probieren geht über studieren.

Meine Frage an den Themenstarter, mutmaßlich aus der Schweiz, der diese Zeilen vermutlich aber gar nicht mitliest, war also: Dürft ihr das in der Schweiz überhaupt ? Dürft ihr mehrere Probeschüsse im Gebirg, in Natur abgeben ? Dürft ihr in der Schweiz die Zuverlässigkeit, die Zielabweichung, den Zieleinschlag, die schräge Durchdringung des Geschosses durch den Wildkörper ausprobieren, dürft ihr Kugelschüsse in Natur aus Test-Gründen abgeben - wenn noch nicht mal ein Kugelschuß aufs Rehwild da und dort - aus welchen Gründen auch immer - erlaubt ist ?
Auf normalen, horizontalen Schiesständen lassen sich keine Erfahrungen zum Winkelschuß, z.B. an einem dreidimensionalen Karton, 300 m tiefer im Winkel von 75 Altgrad ausprobieren ? Hier in Bayern steht Probeschüssen im Revier im Prinzip nichts entgegen.

Falls Du - wie mutmaßlich der Themenstarter - auch ein Waidgenosse, beheimatet in der Schweiz bist, kannst ja meiner Unkenntnis abhelfen.

Habe-di-Ehre
und
Waidmannsheil

D.
 
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Lieber Waidgenosse Old MM,


Weder dem Themenstarter, Dir oder den Jagdgenossen in der Schweiz möchte ich zu nahe treten, mit meiner Feststellung, daß es in einigen Kantonen der Schweiz Regeln, betreffend der Jagd gibt, die in der Nachbarschaft wenig bekannt sind und vielleicht unverständlich erscheinen. Ich bin nicht in Norddeutschland zu Hause, sondern etwa 60 Km östlich der Ostschweiz in Bayern und trotzdem war mir bis vor Kurzem unbekannt, daß der Kugelschuß auf Rehwild in dem einen und anderen Kanton der Schweiz nicht zulässig ist, es wird mit Schrot geschossen, so habe ich hier im Forum gelesen. Möglicherweise gibt es eine schweizerische Regelung zu Probeschüssen im Revier, zu Probeschüssen ausserhalb von Schiesständen ? Möglicherweise sind Probeschüsse in der Schweiz im Revier gar nicht erlaubt ?

D.

Grundsätzlich ist es in einigen Kantonen zulässig während der Jagdzeit eine Waffe im Revier Probezuschiessen nach z.b einem Sturz oder fallenlassen des Gewehres. Nicht aber ein Einschiessen über X Schüsse in Wildkörper, Distanzen, Winkel etc. Das muss im Stand gemacht werden. Dabei ist darauf zu achten das die Probeschüsse zu einer angepassten Zeit, mit sauberem Kugelfang usw.
Mit dem Schrotschuss auf das Reh wird es Teilweise so gehandhabt, dass zu gewisser Zeit nicht mit der Kugel gejagt werden darf.

Ich hoffe ich konnte so weiterhelfen.
Leider ist in der Schweiz der Drang sehr hoch möglichst in jedem Kanton viele Spezialregeln zu haben um sich von den Anderen abzuheben...
 
A

anonym

Guest
Danke - Waidgenosse Stefu

für die Erläuterung, die etwas Licht in die Regeln bringt, an die schweizerische Waidgenossen gebunden sind.

Unserm Themenstarter ist es also nicht so einfach möglich, einige Probeschüsse im Steilgelände im Gebirg, in Natur auf 100 m und 200 m auf einen räumlichen Probekörper abzugeben, um zu erkunden, wohin genau seine Kugel, seine Laborierung schiesst. Ein Übertreiben an Probeschüssen ist natürlich auch in Bayern nicht anzuraten. Erschwerend kommt dann im Gebirg selbstverständlich hinzu, daß in einer Umgebung von steilen Felswänden dem notwendigen Kugelfang besonderes Augenmerk zukommt.
Andererseits kann die hier in Rede stehende Frage auf einem normalen, horizontalen Schießstand nicht durch Versuch beantwortet werden.

Danke, daß Du auch zum Thema "Schrotschuß auf Rehwild in der Schweiz" etwas gesagt hast. Warum heutzutage der Schrotschuß auf Schalenwild in der Schweiz erlaubt ist, erschließt sich mir aber trotzdem nicht.

Habe-di-Ehre
und
Waidmannsheil

D.
 
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