Nachdem die Vorweihnachtszeit einem ersten Besuch im Revier der Foristi Zeigerfg, Urian & Mike einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, klappte es dann letztes Wochenende mit einem Besuch im Hunsrück.
Unsere jagdlichen Bemühungen galten den schwarzen Freunden und die Bedingungen waren ideal, gezuckerte Wiesen, zunehmender Mond und leichte Bewölkung, wann, wenn nicht dann?
Nach einer ersten Revierfahrt mit Franz-Günther, bezog ich eine Kanzel, die etwa auf der Hälfte einer längeren Feld-/Waldkante lag und in deren unmittelbarer Nähe die Sauen vor kurzem noch gebrochen hatten. Ausgerüstet mit Ansitzsack, Tee & Gerödel machten wir uns gegen 20:00 auf und wollten bis ca. 1:00 sitzen. Schon beim Angehen konnte ich 9 Stück Rehwild auf den Feldern zählen und im Laufe des Abends hatte ich eigentlich immer irgendwo Rehwild vor, insofern ein gesegnetes Revier. Gegen 10:00 knallte es aus Richtung Mike und kurz darauf verkündete das Handy: „Neujahrsfux tot!“, na immerhin ein Fuchs liegt schon mal.
Konstruktionsbedingt ließen sich bei der Kanzel nicht alle drei Fenster auf einmal öffnen, Franz-Günther behauptet zwar das Gegenteil aber ich habe es jedenfalls nicht hinbekommen. War auch nicht wirklich schlimm, da man durch die Plexiglasscheiben auch einen ganz guten Durchblick hatte. Ich erzähle dieses ja eigentlich nicht unbedingt erwähnenswerte Detail, da dies im weiteren Verlauf der Geschichte noch von Bedeutung sein wird.
Gegen 23:00 nehme ich auf einmal im rechten Fenster eine Bewegung war, Glas hoch und tatsächlich, auf ca. 120m schiebt sich eine einzelne Sau den Hang hinunter, bevor ich aber auch nur daran denken konnte, das Glas mit der Büchse zu tauschen, verschluckt auch schon der Schatten der angrenzenden Bäume das Stück und kurz darauf ist die Sau nicht mehr auszumachen. Ich meine noch sie hinter meiner Kanzel durchwechseln zu hören, sicher bin ich mir aber nicht. Trotzdem werden Mike und Franz-Günther per sms verständigt, dass u.U. eine Sau in ihre Richtung unterwegs ist, doch leider kommt bei ihnen nichts an. Um kurz vor 1:00 schäle ich mich aus dem Ansitzsack, packe mein Gerödel zusammen und mache mich auf den Weg zum Auto, nicht ohne der Sau noch ein freundliches „Auf Wiedersehen“ hinterher zu murmeln...
Am Samstag erscheint dann auch der Urian im Revier, nomen est omen. Mittags mussten wir erstmal eine verstörte Dorfbewohnerin mit dem Anblick unserer Büchsen beruhigen, der die Sauen am helllichten Tag den Komposthaufen umgedreht hatten. Obwohl Urian als Stöberhund wirklich Talent gezeigt hat, konnte er uns allerdings keine Sau aus dem Garten rausdrücken, wäre auch zu schön gewesen.
Nach einer zünftigen Brotzeit ging es erneut raus. Ich hatte ja noch eine Verabredung mit der Sau und bezog deshalb die gleiche Kanzel. Da die Sau am Vorabend den Hang runter kam, bezog Urian eine Kanzel auf der Kuppe des Hangs, ca. 500m Luftlinie von mir entfernt, von der er das gesamte Tal einsehen konnte.
Wieder stand Rehwild satt auf den Wiesen und sorgte beim Ein- und Auswechseln für kurze Adrenalinschübe, harschiger Schnee und gefrorene Wiesen sind schon verdammt laut. Da ich eher damit rechnete, dass die Sauen aus dem Wald kommen bzw. in den Wald wollen, hatte ich das linke und das rechte Kanzelfenster offen, damit ich jeweils die Waldkante einsehen konnte, das mittlere Fenster zeigte raus in die weite Feldflur und blieb notgedrungen zu... Rechts auf der Wiese standen noch zwei Obstbäume auf der Wiese und verdeckten etwas die Sicht aber an sich war ich der Meinung, dass ich einen ganz guten Überblick habe. Plötzlich erscheint im linken Kanzelfenster, also von rechts kommend, eine Sau! Das Glas habe ich gar nicht erst hochgenommen, die Sau war offensichtlich ein junges Stück, also direkt die Büchse hoch, Sau ins Glas, Absehen ins vordere Drittel und als die Sau einen Schritt nach links macht, lass ich auf ca. 80m fliegen. Im Schuss zeichnet die Sau und klagt mit einem spitzen Quieken, sofort durchgeladen und einen zweiten Schuss losgeworden, der allerdings sein Ziel verfehlt, die Sau aber dazu bringt, den Rückzug anzutreten und zwar auf genau dem Weg den sie auch genommen hat, vor meinem mittleren Kanzelfenster her! Nun gilt es schnell zu sein, um der Sau mögliche Leiden und uns eine Nachsuche zu ersparen. Das mittlere Kanzelfenster hoch, mit dem Kopf die Scheibe arretiert, mitgezogen und im 3. Schuss bricht die Sau zusammen und regt sich nicht mehr. Auf der Strecke liegt ein Frischlingskeilerchen von aufgebrochen 27kg, meine erste Sau!
Der erste Schuss saß ein paar Zentimeter zu tief, „kratzte“ der Sau den Brustkern auf und zertrümmerte den rechten Vorderlauf, ein richtiger Schlummpschuss also, der mit Sicherheit zu einer langen Nachsuche geführt hätte. Der 2. Schuss ging vorbei und der 3. fasste die Sau hinter der Kammer weich, mit Ausschuss auf der Kammer, ging also einmal quer durch. Wildbretentwertung lag praktisch keine vor, vom Vorderlauf mal abgesehen.
Wie Urian später berichtete, wechselte die Sau rechts aus dem Bestand aus und war dann zunächst durch die Obstbäume verdeckt, bis sie scheibenbreit auf 60-70m vor meiner Kanzel lang zog, nur konnte ich sie da wegen der inzwischen beschlagenen Plexiglasscheibe nicht sehen!
Franz-Günther, Mike und Frank, es hat wirklich Spaß gemacht mit euch zu jagern, Danke nochmal auch auf diesem Weg!
P.S.
Wäre sehr sehr gerne auch Gestern noch dagewesen
[ 05. Januar 2004: Beitrag editiert von: pipp ]
Unsere jagdlichen Bemühungen galten den schwarzen Freunden und die Bedingungen waren ideal, gezuckerte Wiesen, zunehmender Mond und leichte Bewölkung, wann, wenn nicht dann?
Nach einer ersten Revierfahrt mit Franz-Günther, bezog ich eine Kanzel, die etwa auf der Hälfte einer längeren Feld-/Waldkante lag und in deren unmittelbarer Nähe die Sauen vor kurzem noch gebrochen hatten. Ausgerüstet mit Ansitzsack, Tee & Gerödel machten wir uns gegen 20:00 auf und wollten bis ca. 1:00 sitzen. Schon beim Angehen konnte ich 9 Stück Rehwild auf den Feldern zählen und im Laufe des Abends hatte ich eigentlich immer irgendwo Rehwild vor, insofern ein gesegnetes Revier. Gegen 10:00 knallte es aus Richtung Mike und kurz darauf verkündete das Handy: „Neujahrsfux tot!“, na immerhin ein Fuchs liegt schon mal.
Konstruktionsbedingt ließen sich bei der Kanzel nicht alle drei Fenster auf einmal öffnen, Franz-Günther behauptet zwar das Gegenteil aber ich habe es jedenfalls nicht hinbekommen. War auch nicht wirklich schlimm, da man durch die Plexiglasscheiben auch einen ganz guten Durchblick hatte. Ich erzähle dieses ja eigentlich nicht unbedingt erwähnenswerte Detail, da dies im weiteren Verlauf der Geschichte noch von Bedeutung sein wird.
Gegen 23:00 nehme ich auf einmal im rechten Fenster eine Bewegung war, Glas hoch und tatsächlich, auf ca. 120m schiebt sich eine einzelne Sau den Hang hinunter, bevor ich aber auch nur daran denken konnte, das Glas mit der Büchse zu tauschen, verschluckt auch schon der Schatten der angrenzenden Bäume das Stück und kurz darauf ist die Sau nicht mehr auszumachen. Ich meine noch sie hinter meiner Kanzel durchwechseln zu hören, sicher bin ich mir aber nicht. Trotzdem werden Mike und Franz-Günther per sms verständigt, dass u.U. eine Sau in ihre Richtung unterwegs ist, doch leider kommt bei ihnen nichts an. Um kurz vor 1:00 schäle ich mich aus dem Ansitzsack, packe mein Gerödel zusammen und mache mich auf den Weg zum Auto, nicht ohne der Sau noch ein freundliches „Auf Wiedersehen“ hinterher zu murmeln...
Am Samstag erscheint dann auch der Urian im Revier, nomen est omen. Mittags mussten wir erstmal eine verstörte Dorfbewohnerin mit dem Anblick unserer Büchsen beruhigen, der die Sauen am helllichten Tag den Komposthaufen umgedreht hatten. Obwohl Urian als Stöberhund wirklich Talent gezeigt hat, konnte er uns allerdings keine Sau aus dem Garten rausdrücken, wäre auch zu schön gewesen.
Nach einer zünftigen Brotzeit ging es erneut raus. Ich hatte ja noch eine Verabredung mit der Sau und bezog deshalb die gleiche Kanzel. Da die Sau am Vorabend den Hang runter kam, bezog Urian eine Kanzel auf der Kuppe des Hangs, ca. 500m Luftlinie von mir entfernt, von der er das gesamte Tal einsehen konnte.
Wieder stand Rehwild satt auf den Wiesen und sorgte beim Ein- und Auswechseln für kurze Adrenalinschübe, harschiger Schnee und gefrorene Wiesen sind schon verdammt laut. Da ich eher damit rechnete, dass die Sauen aus dem Wald kommen bzw. in den Wald wollen, hatte ich das linke und das rechte Kanzelfenster offen, damit ich jeweils die Waldkante einsehen konnte, das mittlere Fenster zeigte raus in die weite Feldflur und blieb notgedrungen zu... Rechts auf der Wiese standen noch zwei Obstbäume auf der Wiese und verdeckten etwas die Sicht aber an sich war ich der Meinung, dass ich einen ganz guten Überblick habe. Plötzlich erscheint im linken Kanzelfenster, also von rechts kommend, eine Sau! Das Glas habe ich gar nicht erst hochgenommen, die Sau war offensichtlich ein junges Stück, also direkt die Büchse hoch, Sau ins Glas, Absehen ins vordere Drittel und als die Sau einen Schritt nach links macht, lass ich auf ca. 80m fliegen. Im Schuss zeichnet die Sau und klagt mit einem spitzen Quieken, sofort durchgeladen und einen zweiten Schuss losgeworden, der allerdings sein Ziel verfehlt, die Sau aber dazu bringt, den Rückzug anzutreten und zwar auf genau dem Weg den sie auch genommen hat, vor meinem mittleren Kanzelfenster her! Nun gilt es schnell zu sein, um der Sau mögliche Leiden und uns eine Nachsuche zu ersparen. Das mittlere Kanzelfenster hoch, mit dem Kopf die Scheibe arretiert, mitgezogen und im 3. Schuss bricht die Sau zusammen und regt sich nicht mehr. Auf der Strecke liegt ein Frischlingskeilerchen von aufgebrochen 27kg, meine erste Sau!
Der erste Schuss saß ein paar Zentimeter zu tief, „kratzte“ der Sau den Brustkern auf und zertrümmerte den rechten Vorderlauf, ein richtiger Schlummpschuss also, der mit Sicherheit zu einer langen Nachsuche geführt hätte. Der 2. Schuss ging vorbei und der 3. fasste die Sau hinter der Kammer weich, mit Ausschuss auf der Kammer, ging also einmal quer durch. Wildbretentwertung lag praktisch keine vor, vom Vorderlauf mal abgesehen.
Wie Urian später berichtete, wechselte die Sau rechts aus dem Bestand aus und war dann zunächst durch die Obstbäume verdeckt, bis sie scheibenbreit auf 60-70m vor meiner Kanzel lang zog, nur konnte ich sie da wegen der inzwischen beschlagenen Plexiglasscheibe nicht sehen!
Franz-Günther, Mike und Frank, es hat wirklich Spaß gemacht mit euch zu jagern, Danke nochmal auch auf diesem Weg!
P.S.
Wäre sehr sehr gerne auch Gestern noch dagewesen
[ 05. Januar 2004: Beitrag editiert von: pipp ]