Sauer Drillinge - verschiedene Ausführungen

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Moin

gibt es eine Übersicht, über die verschiedenen Modelle und Ausführungen der Sauerdrillinge aus der Nachkriegszeit?

Mich interessiert vor allem, welche Ausführungen in Qualität es gab. Ich hab bei egun bisher Drillinge mit Schweinsrücken oder geradem Schaft gesehen und welche mit Abzugsbügel aus (Kunst-)Horn oder Metall. Wären das Indikatoren für irgendeine bestimmte Modellreihe?

Gibt es irgendwelche Baujahre die man meiden sollte, welche die besonders empfehlenswert sind?

Worauf muss man beim Kauf eines gebrauchten Sauerdrillings achten? Ich hätte sehr gerne einen, am liebsten Kaliber 8x57IRS...
 

steve

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Hallo november,

ich habe leider nicht das was das suchst. Und ich glaube auch fast nicht, dass Du etwas in der Art finden wirst. Bei diesen Waffen die über mehrere Jahrzehnte gebaut worden sind hat es so viele verschiedene Ausführungen gegeben und und ich glaube immer hat sich ein bissl was geändert, ohne, dass man das Modell neu benannt hat. :wink:

Beim Sauer-Drilling fällt mir jetzt noch das Alu-Modell ein, dann immer Standard- und Luxus-Ausführung (einfache Randstich- und Jagdstückgravur, Holz, ich glaube sonst keine Unterschiede) und wenn ich mich nicht täusche hatten die letzten auch seperate Kugelspannung. Dazu gabs dann die für den Export (war das Sauer-Colt oder auch Sauer Weatherby? ) usw. usf.. Und ich glaube schlecht war da nie eine Phase. Das war ja das Flagschiff von Sauer und alle Sauerdrillinge die ich bis jetzt gesehen habe, haben das auch ausgedrückt.

Wenn Interesse besteht kann ich Dir mal eine Anzeige von Sauer aus den frühen 70ern einstellen mit Drilling, BBf und irgendeiner Flinte. Dafür müsste ich nur in mein staubiges Privatarchiv. *nies*

Wh

Steve
 
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Neben dem SAUER - Drilling 3000 gab es auch noch die Ausführung 3000 Lux. Der hatte Tierstichgravur, Hornabzugsbügel und einen ausgesuchten Nußbaumschaft.
Beide Versionen gab es mit Dural-Basküle als Leichtdrilling mit ca. 2,7 kg, mit rostträgen Antinit-Stahl-Läufen und als Kombination. Abkürzungen waren:
3000 DUR, 3000 ANT, 3000 DUR-ANT und dann eben als Luxus-Ausführung.
3000 LUX-DUR, 3000 LUX-ANT und 3000 LUX-DUR-ANT.

Es konnten auch viele Sonderwünsche erfüllt werden:

Schaft aus gemasertem Wurzelholz
Gekröpfter Schaft
Muschelschaft
Englischer Schaft
Pistolgriff ohne Backe
Pistolgriff mit Backe links geschäftet
Biberschwanz-Voderschaft
Patronenmagazin im Schaft
Sonderschäftung nach Maß
Hornkappe 20-25 mm
Hornkäpchen für Pistolengriff
Gummikappe
Büffelhorn-Abzugsbügel für Pistolengriffschaft
dto. für engl. Schaft

Ein besonderes, selten verlangtes Schmankerl, war die Hahnabzugssicherung. Dabei handelt es sich um eine kombinierte Schlagstück- und Abzugsicherung.

Später gab es dann auch die separate Kugelschloßspannung.

Wann die "Bäckchen" auf den Seiten der Basküle der glatten Fläche weichen mussten, würde ich gerne wissen. Danach habe ich hier schon einmal gefragt. Leider ohne Antwort.
 
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OldHand schrieb:
Wann die "Bäckchen" auf den Seiten der Basküle der glatten Fläche weichen mussten, würde ich gerne wissen. Danach habe ich hier schon einmal gefragt. Leider ohne Antwort.

Ich kann es nicht gang genau taxen, aber es muss irgendwann zwischen 1963 und 1967 passiert sein, eher 1963.

Die Schaftform der ersten Nachkriegsdrillinge war gerade. Etwa 1959 wurde dann auf Schweinsrückenschaft "umgestellt". Mit der Umstellung muss dann auch das Kaliber 8x57 IRS von der Palette gestrichen worden sein.

Ich hatte mal einen Sauer Drilling von 1953 und war damit nicht so ganz zufrieden. Insbesondere war problematisch, dass sich der Umschalter von Schrot auf Kugel bem Schrotschießen automatisch umstellte. Auch doppelte das Mistding häufig, d.h. die Kugel ging beim Schrotschießen mit raus. Ein Freund von mir hat den gleichen Drilling. Lustigerweise haben wir mal auf einer Jagd nebeneinander gestanden und unsere beiden Drilling doppelten innerhalb von fünf Minuten. "Mein" Hase bestand nach dem Beschuss mit der 8x57 IRS jedenfalls nur noch aus "Loch". Ich würde daher heute nur noch einen Drilling mit separater Kugelspannung nehmen.

WH, Bo
 
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@ Sauer Drl.

Habe mir als Jj.einen gebrauchten Sauer Drl.zugelegt u. der wurde sogleich
mit einem Krieghoff EL 44 in 22 Mag. bestückt. 16/70 / 8x57 IRS. Die Waffe
hat mir viele Jahre nichts als Freude bereitet.

Gruß u.WaiHei Hr.Uhlenflut
 
G

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Guest
Danke November für den Thread, interessiert mich auch schon ewig!

Ich habe meinen zwar schon vor 3 Jahren gekauft und dachte bis jetzt das es ein 3000er sein müsste. Aber da ich mich ein bisschen damit beschäftigte um mal die genaue Modelbezeichnung zu erfahren, habe ich gesehen das es kein 3000er sein kann, da er deutlich anders aussieht.

Wenn du nichts dagegen hättest würd ich gerne mal Bilder von meinem einstellen, vlt kennt sich ja jemand aus und kann mir sagen um was für ein Model es sich handelt. Das würde dir sehr wahrscheinlich auch helfen denk ich mal.
 
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@boris0815!
Ich habe ebenfalls seit heurigem Frühjahr einen Sauer&Sohn Drilling BJ: 1953 im Kal. 16/70 - 8x57 IRS. Über ein Doppeln kann ich mich nicht beklagen da ich den Drilling am Schießstand (laufender Keiler) ausgiebig getestet habe.
Jedoch habe ich auch eine Frage zu den Schlössern:
Man sieht 3 Signalstifte beim Verschlußhebel. Ist das automatisch ein 3 Schlosssystem? Nach dem ich 2 Schüsse abgegeben (egal ob 1mal Kugel und 1mal Schrot bzw. 2mal Schrot) habe, bricht kein dritter Schuß. Ich weiß nicht ob das so gehört oder ob der Drilling defekt ist? Vielleicht hat da wer Ahnung ob das so gehört!
wh sus
 
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@ sus scrofar

Drittes Schloß löst nicht aus.

Du weißt aber schon, daß nach dem 2ten Schuß umgeschaltet werden muß.
Wenn's dann immer noch nicht kracht, stimmt etwas nicht.

Gruß u.WaiHei Hr.Uhlenflut
 
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@Hr. Uhlenflut!

Das mit dem Umschalten weiß ich schon jedoch löst der 3 Schuß trotzdem nicht aus!
Naja, ab zum BÜMA!
Danke für die Info!
wh
sus
 
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Hama schrieb:
Ich habe meinen zwar schon vor 3 Jahren gekauft und dachte bis jetzt das es ein 3000er sein müsste. Aber da ich mich ein bisschen damit beschäftigte um mal die genaue Modelbezeichnung zu erfahren, habe ich gesehen das es kein 3000er sein kann, da er deutlich anders aussieht.
.

Sauer hat vor dem Krieg auch Seitenschlossdrillinge gebaut. Später in Eckernförde wohl nicht mehr. Es wurde da nur noch der Dreischloss-Blitz-Drilling hergestellt. Der trug die Modellbezeichnung 30. Stammte ja auch aus den dreißiger Jahren. (Die Luftwaffendrillinge waren auch 30er). Später wurde dann aus dem 30er der 3000er. Nicht sehr fantasievoll die Umbenennung. Technisch hat sich allerdings auch nicht alzu viel geändert.

Nach dem Krieg wurden erst nur 16er mit den Kugelkalibern 6,5x57R, 7x57R, 7x65R und 8x57IRS hergestellt. Die 9,3x74R kam später wieder dazu.
An Nichtmetrischen Kalibern weiß ich in späteren Jahren von .222 Rem, .243 Win und .30-06. (Vielleicht auch noch andere.)

Ach ja, Lauflänge war 60 cm und auf Wunsch auch 65 cm. Später wurde dann auf das "Einheitsmaß" von 63 cm umgestellt.

Die Herstellung war wohl noch eher Büchsenmacherarbeit in einer Manufaktur als fabrikmäßige Fertigung.
 
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Hr.Uhlenflut schrieb:
@ sus scrofar

Drittes Schloß löst nicht aus.

Du weißt aber schon, daß nach dem 2ten Schuß umgeschaltet werden muß.
Wenn's dann immer noch nicht kracht, stimmt etwas nicht.

Gruß u.WaiHei Hr.Uhlenflut

Der Drilling hat -neben der Greener Sicherung- eine wechselseitige Stangensicherung.Wenn auf Kugel geschaltet ist, ist der linke Schrotlauf frei und der rechte Schrotlauf gesichert. Wenn auf Schrot geschaltet ist, dann sind beide Schrotschlosse frei und die Kugel gesichert. Da ist nicht kaput. Das soll bei Sauer Drillingen so sein.
 
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Habe meinen BÜMA telefonisch erreicht und der meint das selbe wie OldHand!
Also: Auf, auf zum fröhlichen Jagen :lol:
Danke nochmal und
wh
sus
 
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@ oldhand + boris: Sauer hat die Form der Basküle bis zum Ende nicht wesentlich verändert, die Muschelform blieb erhalten. Die Suhler Drillinge wurden aber ab dem Zeitpunkt "x" (vermtl. Mitte der 70er) mit geänderter Basküle gefertigt! Es gab mal bei egun ein Angebot über einen der letzten S+S 3000, der hatte zwar Handspanner und Halbbiberschwanz, aber die Basküle war optisch identisch. Auch im Kettner ´98 Katalog war der S+S 3000 noch in der typischen Form zu sehen. (Preis für den Standard 3000er im Jahr 1962 = 1.480,- DM bei Kieferle in Gottmadingen)
 
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sus scrofar - bitte überprüfe nochmal Deinen Drilling! Wenn alle drei Schlosse gespannt sind, müssen diese sich auch (mit umschalten) abschlagen lassen, egal in welcher Reihenfolge (zuerst Schrot/ Schrot und dann die Kugel oder Kugel/ Schrot und dann der zweite Schrotlauf)! Ich habe es grad bei meinem S+S überprüft und es ist ja auch logisch, wie sollte sich die Waffe sonst komplett entspannen lassen. Wahrscheinlich ist das Schloß etwas verharzt, ggf. hilft Brunox oder der Gang zum Büchsenmacher!
 

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