Rotwild: Situation in Baden Württemberg

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Nein. Immer noch nicht.

Ich bin selbst nicht "betroffen".
Aber so wie hier empfindlich reagiert wird, scheint es ja durchaus Konfliktpotential zu geben. Ist wohl was dran an dem Spruch vom Rotwild und Charakter.

Es interessiert mich, wie es in der Praxis abläuft und es sich aktuell darstellt und wie sich eventuelle Änderungen und Anpassungen an der Richtlinie auswirken könnten.

Könnt ja auch sein, dass die Fernwechseln hauptsächlich während der Schonzeit oder in der Nacht befahren werden.
Ich weiß es nicht, deshalb frage ich hier

Ein Vorschlag im Bericht war ja, bestimmte Altersklasse an männlichen Stücken ziehen zu lassen.

Dann wäre es doch wissenswert, ob das was bringen würde.
Ich würde Kahlwild im Rahmen der Schonzeiten und den Vorgaben zum Muttertierschutz konsequent nachstellen. Hirsche, die nur auf der Durchreise sind, würde ich schonen. “Durchreise“ bedeutet, dass sie nicht länger als eine Woche in der gleichen Ecke sind. Vermutlich würde denen aber ohnehin der immer mehr und immer flächendeckender Erholungsverkehr die Lust nehmen, sich niederzulassen.
 

z/7

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Weil es gerade so gut passt, stelle ich mal ein Bild (ein paar Tage alt und aus dem Spessart) ein.

Anhang anzeigen 223790

Polemische Frage: Wer hat diesen ehemaligen Wanderweg für Urlauber und andere Erholungssuchende auf einer Länge von mehreren hundert Metern so übel zugerichtet?
Weil man es auf dem Bild schlecht erkennen kann; die Löcher sind tw über einen Meter tief. Eine gefahrlose Begehung ist nicht mehr möglich.
Sieht aus, als ob der letzte Starkregen da noch eins draufgesetzt hat :( .

Ich weiß nicht, was da schief gelaufen ist. Aber ein paar prinzipielle Überlegungen dazu:

1. Wer Wanderwege auf Rückegassen ausweist, ist schlecht beraten. Auch Wirtschaftswege (Lkw-befahrbar) sind in erster Linie das, was der Name besagt. Die werden in der Regel auch wieder hergerichtet, aber einen Anspruch auf jederzeitige ganzjährige Begehbarkeit hat der Erholungsuchende nicht. In dezidierten Erholungswäldern mag das anders sein.

2. Wer sich in der Arbeit nach dem Wetter richten muß, ist verkauft. Holz muß raus, der Käfer droht, die himmlischen Schleusen sind offen, es gibt Zwangslagen, da kann man nur falsch handeln, egal was man macht.

3. Gilt für diese mehrere 100 Meter dasselbe, wie für die 2.500 km² des Spessart. Die zig km Rückegassen, die mangels kapitaler Schäden gar nicht wahrgenommen werden, über die wird nicht geredet. Über 100 m Badewanne bricht man den Stab.

4. Steht nirgendwo geschrieben, daß alle im Wald arbeitenden Engel sind. Auch hier menschelts, und Regeln und Vorschriften werden gebrochen. Keiner ist darüber glücklich, anders als bei ein paar Knochen an der Wand.
 
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Gibts nicht, sind ja „gedeckt“, vermutlich von „denen da oben“! 🤣
Das hast Du „treffend“ beschrieben. Auch wenn es eher infantil ironisch gemeint war.
P.S. wer sich vom ÖJV angesprochen fühlt, wird es schon wissen und bellt.

Aber solche Diskussionen mit gegenseitigen Beschuldigungen bringen ohnehin nichts, vor allem dem Rotwild nicht. Da mangelt es an einem vernünftigen Managementplan. Aber das hatten wir alles schon.
Hier sind wir zumindest schon soweit, dass Rotwild nur mit Abschussplan erlegt werden darf und ansonsten frei ziehen darf. Und wenn jemand meint sich nicht daran halten zu müssen, dann kriegt er manchmal noch die Chance das selber klar zu stellen.
 
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Nur dass die Knallerbsen des ÖJV und deren Schandtaten meist schön gedeckt werden.
Der war gut 🤣
Und ehe es zu Mißverständnissen kommt, ich bin weder Mitglied im LJV noch im ÖJV.
Wobei beide Vereine meiner Meinung nach eh keinen bis kaum Einfluss auf das Handeln der Jagdübungsberechtigten, sprich der vor Ort tätigen Jäger haben, da kocht jeder sein eigenes Süppchen und lässt sich da von keinem Verein oder Körperschaft des öffentlichen Rechts reinspucken.
 
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Urlaub im Spessart scheint zumindest den Humor nicht zu trüben. Viel Spaß noch.
Also nur das übliche Geschwätz.
Hilfreich ist z.B. ein Blick auf die die RW-Gebiete umgebenden JAB. Da fällt mir gerade mal ein ÖJVler ein. Schwarzweißdenken macht das Leben einfach, wenn auch schlicht.
 
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In Freigericht sieht es nicht besser aus. Verjüngung unter dem Altholz wird nicht höher als 20cm. Wenn man eine höhere „Verjüngsinsel“ sieht und hinläuft, entpuppt es sich als vitale Brombeere.
Allen, die aus BW ein Rotwildland machen wollen, sollten sich das hier im Spessart ansehen.
 
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da bellt er schon 😁
Was heißt bellen, ich denke nur an die hiesigen Verhältnisse und da muss ich halt lachen, weil ich hier ganz ander Erfahrungen gemacht habe, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Bewirtschaftungsgebiete. Ich wüsste auch kein Revier hier im Kreis in ÖJV-Pacht, trotzdem gehen jedes Jahr reichlich Hirsche "verloren". Gut, dafür fallen an anderen Stellen auch welche vom Hänger, aber das gleicht sich nicht aus.
Schon Wotschikowsky hatte 2006 glaube ich anhand der Abschusszahlen des Rotwildrings darauf hingewiesen, dass Hirsche in nicht unerheblichen Umfang "fehlen".
 
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Was heißt bellen, ich denke nur an die hiesigen Verhältnisse und da muss ich halt lachen, weil ich hier ganz ander Erfahrungen gemacht habe, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Bewirtschaftungsgebiete. Ich wüsste auch kein Revier hier im Kreis in ÖJV-Pacht, trotzdem gehen jedes Jahr reichlich Hirsche "verloren". Gut, dafür fallen an anderen Stellen auch welche vom Hänger, aber das gleicht sich nicht aus.
Schon Wotschikowsky hatte 2006 glaube ich anhand der Abschusszahlen des Rotwildrings darauf hingewiesen, dass Hirsche in nicht unerheblichen Umfang "fehlen".
Wenn bei Euch solche Verhältnisse vorherrschen, muss das ja nicht überall so sein. Aber an Übertreibungen mangelt es sichelrich auch nicht...
In Freigericht sieht es nicht besser aus. Verjüngung unter dem Altholz wird nicht höher als 20cm. Wenn man eine höhere „Verjüngsinsel“ sieht und hinläuft, entpuppt es sich als vitale Brombeere.
Allen, die aus BW ein Rotwildland machen wollen, sollten sich das hier im Spessart ansehen.
Dass Waldbau auch mit Rotwild ganz gut funktioniert, da hättest Du nicht so weit fahren müssen. Im Nordschwarzwald hat man in der Gegend um Neuenbürg zumindest herrliche Mischwald- Althölzer, die sich auch natürlich verjüngen.
 
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Dass Waldbau auch mit Rotwild ganz gut funktioniert, da hättest Du nicht so weit fahren müssen. Im Nordschwarzwald hat man in der Gegend um Neuenbürg zumindest herrliche Mischwald- Althölzer, die sich auch natürlich verjüngen.
Bist Du auch im Bild, wie wenig Rotwild es im Nordschwarzwald, der großtenteils NP ist, überhaupt gibt, im Vergleich z.B. zu Hunsrück oder Eifel ?
Abgesehen davon, daß es dort schon immer eine Tradition des naturnaheren Waldbaus gab, in Form von strukturierten Mischwäldern, tw in Plenterbewirtschaftung - ganz im Gegenteil zum sehr weit verbreiteten Altersklassenwald in RLP...
 
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Hi,

da ich ja mit Visionen unterwegs bin ( mit „Natur kann und darf“: rückkehrende Fischotter / Wölfe / Luchse / Biber … können erstaunlicherweise hier leben und mit „Jagd nützt was“: sie kann wohlschmeckende opportunistische Arten so intensiv nutzen, dass auch z.B. deren Gefährdung naturnahen raschen Umbaus unserer Wälder in den Griff zu kriegen ist)
bin ich für die Ausbreitung des Rotwildes über jetzt herrschende Grenzen in Ba-Wü.

Dies, weil:
- ich noch nie gehört hätte, dass wir im Ländle die ökologisch tollsten und sich explosiv und breitest auf Klimawandel einstellenden Wälder der Republik hätten, trotz unserer langen Bundesmeisterschaft in restriktiver Verinselung eines Rest- Mickerbestandes an Rotwild…es geht scheinbar auch mit Rotwild!
- wir eben nicht ökonomisch „ in unserer Kulturlandschaft“ diskutieren wollen über Folgen der Biberdämme, gerissene Schafe, die Kosten von Herdenschutz etc. angesichts der doch erfreulichen und erstaunlichen Rückkehr mancher Wildtiere,
- ich einen „artenreichen und gesunden Wildbestand“ als Flaggenaufschrift toll finde, den jagerischen Weg dahin auch etwas anarchisch- freudvoller und auf jeden Fall ein weniger technokratisch gemanagt sehen will als das, was da beim Rotwild de facto bei uns läuft,
- genetische Degradierung von Restbeständen dank geografischer Isolation eben nicht nur vermittels maskuliner Lendenkraft einzeln überlebender Hirsche auf Fern-Wildwegen dazwischen zu stoppen sein wird ( das ist der jagdliche Tunnelblick auf „Vererber“, der auch unter völliger Ausblendung etwa zwingen rein mütterlicher Anteile wie Mitochondrien und den anders als Y denn auch gentragenden X im männlichen Nachkommen schon mehr als 50% der zu vererbenden Anteile ausblendet…),
- ich die unglaubliche Attraktion einer Hirschbrunft im Idealbiotop - ja: „Steppen!“ - der Biosphäre Schwäbische Alb auch schon touristisch klar vorhersage,
- und weil ich ( auch in meiner ÖJV-Mitgliedschaft: was soll das denn mit einem monolithischen Jagdverband, der seine Wucht aus 1936 hat?- da kann man anderes vertreten, also andrer Fußballverein !) etwas mehr Basidemokratie in mir und Vertrauen in die eigentlichen Besitzer des Jagdrechtes habe. Ob wir Rotwild in der Biosphäre haben wollen und haben werden, entscheiden doch bitte die Bürger, denen Land und Wald hier gehören! Und nicht Stuttgart !
- die Offenlegung mieser Charaktere durch Rotwild nicht fürchte, denn Lodenjockel leben das selbe doch am „Hirsch des kleinen Mannes“ offen und ungebremst aus…und sie kriegen eins drauf mit mehr als 100% Pachtaufschlag bei nötigen forstlichen Waldschutzmassnahmen
- und die verpachtenden Kommunen haben doch im JWMG besonders gestärkte Hebel und vermittels Audits ihrer Nachhaltigkeitszertifikate auch wirkungsvolle Instrumente, den vorhergesagten 1a-Hirsch-züchtenden missbräuchlich jagenden Jagdpächtern ruckzuck bei Schälschäden des Harems in die Zügel zu greifen.

Deshalb bin ich für eine Öffnung, für Diskussion vor Ort.
Und gegen ein ziemlich forstlich-minsteriallastiges Dekret von oben.
 

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