Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Das sieht so ein bisschen nach Zaun freischneiden aus... ohne zu wissen, wie hoch es da vorher stand...
Habe vorhin angerufen und nachgefragt warum das gemacht wurde, Antwort:

"Müssen wir so machen, damit das was gleich schaut"

Für solche "Damit es was gleich schaut"-Mäharbeiten sind jährlich aktuell übrigens Fast 27.000€ budgetiert. Undenkbar was mit dem Geld Artenschutztechnisch möglich wäre auf Gemeindeebene🤦🏻‍♂️
 
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Habe vorhin angerufen und nachgefragt warum das gemacht wurde, Antwort:

"Müssen wir so machen, damit das was gleich schaut"

Für solche "Damit es was gleich schaut"-Mäharbeiten sind jährlich aktuell übrigens Fast 27.000€ budgetiert. Undenkbar was mit dem Geld Artenschutztechnisch möglich wäre auf Gemeindeebene🤦🏻‍♂️
🤪
 
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Ein Bild aus meinem Revier:
Anhang anzeigen 257510
Links vom Weg: unser Jagdausschuss-Obmann und langjähriger Landwirt in der xten Generation. Er lässt immer an seinen Äckern ca. 1m Randstreifen stehen, lässt seine Maisstoppeln mehrere Monate liegen, statt sie direkt einzuarbeiten und hat mit uns gemeinsam an seinen Flächen am Rand Mehrjährige Brachflächen angelegt. Durch die aktuellen Förderprogramme und die Tatsache dass er das Saatgut von uns finanziert bekommt, springt da sogar Geld raus für ihn, und die Teile wo die Flächen liegen waren ohnehin meist stärker beschattet. Die aktuelle Fläche direkt an der Gerste vom ersten Bild steht jetzt das zweite Jahr. Also eine Bewirtschaftung, die fürs Niederwild garnicht so schlecht ist und über die wir uns sehr freuen👍🏻Anhang anzeigen 257511

Beim ersten Bild rechts vom Weg, sieht man eine Fläche der Gemeinde. Die wurde diese Woche radikal gemulcht, immerhin 0,16ha Lebensraum zerstört dort. Warum ist keinem klar, Verkehr gibt's dort keinen, der Zaun zur Autobahn kann auch ohne diese Mäharbeiten in Stand gehalten werden und aus rein ästhetischen Gründen war die blühende Kleefläche wesentlich hübscher. Die Feldhasen fanden dort auch reichlich Äsung, immerhin besser als im angrenzenden Acker, wo sich erste kleinere Schäden ohnehin bereits bemerkbar machen (gut ok, die werden aber eh nicht geltend gemacht). Vielleicht wollte man mit der Arbeit den mittlerweile deutlich 2 stelligen Millionenbetrag, den unsere Gemeinde an Schulden hat (in der ganzen Region mit Respektabstand am meisten), etwas weiter wachsen lassen, oder man brauchte Beschäftigungstherapie🤷🏻‍♂️

Die Rebhühner die sich dort sehr wohl gefühlt haben, haben es jetzt auf alle Fälle schwieriger. Aber wenigstens steht bei der Ortseinfahrt ein Schild auf dem "Klimaschutzgemeinde" steht.

Da muss ich wohl (wieder, weil sie es immer noch nicht kapieren und gerne Geld verheizen) ein paar klärende bzw. drohende Worte an die Gemeinde richten. Denn so einfach etwas abmulchen, solange es keinen Nutz- oder anderer driftigen Grund gibt, ist bei uns eigentlich sogar verboten🤷🏻‍♂️😅
So ist es bei uns auch es wird jeder Straßengraben und jede Böschung 3-4 mal mit dem Schlegelhäcksler bearbeitet damit ja nichts aufblühen kann. Leider ist für solche Blödsinne noch immer zu viel Geld vorhanden.
 
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Ich überlege schon lange, was da zu tun ist, früher machten das ABMler mit dem Balkenmäher, da wars wenigstens noch wertvoll, zumal sie eh nicht rundum kamen.
Heute ist das eine ABM für irgend ein Lohnunternehmer.
Die Kommunen zerstören das sauberer als jede überkommunale Straßenbehörde, die lassen wenigstens überhährig was stehen oder mulchen um den Blutweidrich drum herum.

Wir sehen
1. Kein, oder ab und zu wenig, Interesse was zu ändern. Oft nur widerwillig, es könnte ja jemand beschweren (tun sogar manche Bürger, ob der Wirtschaft).
2. Ein Volksbegehren, das in Bayern verpflichtet, gegen das Artensterben etwas zu tun.
Naturschutzverbände, Imkereivereine inkl. der BJV die dagegen sind (Wenn ich den JiB Artikel übers Mulchen ernst nehme).
3. Steuergeldverschwendung.
4. Klimagaseinsparung.
5. Microplastik.
6. Teilweise Behinderung des Wasserabflusses bei Starkregen durch Mähgut.
7. Vor August wird das innerhalb 2-3 Wochen wieder zuwachsen, was die Ganze Sache nochmal etwas sinnlos macht.

Ich hasse es neue Verordnungen und mehr Bürokratie anzuhäufen. Auf der anderen Seite, mutet man der Landwirtschaft sowas immer gern zu.
Deshalb schreit der Umstand angesichts der Ignoranz auf die Nachfrage und aufzeigen der Nachteile geradezu nach Verordnungen!

Warum nicht gleich totspritzen, damit es was gleichschaut?

PS: Dazu muss ich sagen, dass es bei mir vor Ort, immer besser wurde..Seit ein paar Leute ;-) mal mit dem Anliegen vorstellig wurden. Aber es ist noch gewaltig Luft nach oben!

Tipp:
Den Imkereiverein mit einbinden, örtliche Naturschutzvereine, Naturpark, Jagdpächter HG- Leiter, Kreisberater für Lebensraum, -Gartenkultur, usw. Positivbeispiele Sammeln, Oberfranken, Stadt Bamberg, Blühendes Passauer Land, Gemeinde Tännesberg, Liste mit Lebensraumbeschreibung und warum der oder die Wegeböschung wertvoll ist dazuschreiben. Alle Argumente halt und beim Bürgermeister vorstellig werden. Bach den derzeitigen Kosten für die Pflege fragen. Aufzeigen wie man sich selbst im Punkt Lebensraumverbesserung engagiert und erwarten, dass man dabei unterstützt wird! Presse einladen!

Man wird in jedem Fall was erreichen, wenn auch nur, wie bei uns, dass die Böschungen erst im Herbst dran sind.
Ich muss da vielleicht auch noch mal aktiv werden.
 
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Mit ein paar Kollegen in die nächste Bürgerversammlung gehen, die Sache für die Anwesenden erläutern und den Antrag stellen, dass künftig nicht mehr vor Ende Juni gemäht werden darf.
Dann kann ein Bgm das nicht mehr nach eigenem Gutdünken behandeln, sondern muss in einem Gremium darüber Beschluss fassen lassen. Das sorgt mindestens für Aufmerksamkeit in der Presse.

Guillermo
 
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Eine kleine Gruppe einer Nachbargemeinde, hat die Pflege einer Böschung übernommen, die heuen das mit Balkenmäher, Sense, Rechen im Juli. Ziel: Blumenwiese.
Kann man auch machen, wenn einem noch zu langweilig ist. ;-)
 
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Mit ein paar Kollegen in die nächste Bürgerversammlung gehen, die Sache für die Anwesenden erläutern und den Antrag stellen, dass künftig nicht mehr vor Ende Juni gemäht werden darf.
Dann kann ein Bgm das nicht mehr nach eigenem Gutdünken behandeln, sondern muss in einem Gremium darüber Beschluss fassen lassen. Das sorgt mindestens für Aufmerksamkeit in der Presse.

Guillermo
Das wird in mancher Gemeinde funktionieren aber leider bei uns nicht da hat der Bürgermeister mit seiner Partei die absolute Mehrheit und seine Marionetten müssen dem Zustimmen was er sich in den Kopf gesetzt hat. 🤷‍♀️
 
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Das wird in mancher Gemeinde funktionieren aber leider bei uns nicht da hat der Bürgermeister mit seiner Partei die absolute Mehrheit und seine Marionetten müssen dem Zustimmen was er sich in den Kopf gesetzt hat. 🤷‍♀️
Dann wird vielleicht, wie ich geschrieben habe, die Presse aufmerksam. Und vielleicht gibt es ja dann einen Artikel.
Wenn man nichts probiert wird sich jedenfalls nichts ändern.

Guillermo
 
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Eine weitere Möglichkeit ist über den Ortsbeirat oder die ortsansässigen Parteien die besagten Flächen als Biodiversitätsflächen anzulegen!
Die können dann Haushaltsanträge stellen und man bekommt das sogar finanziert!
 

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