Hab ich auch, der Biber ist für die Deckung klasse! Erstens frisst er bei uns die eine gute Deckung spendende Mandelweide überhaupt nicht, aber dafür die Baumweiden.
Hier ein Beispiel aus der Praxis
April 2010: Die Stadt machte einen Erdaustausch einer ehemaligen Müllhalde. Hinterher wurdie alles eingeebnet, "dass sauber ausschaut". Die Fläche liegt beim Reviernachbarn, mit dem ich ein gutes Verhältnis habe. Er hat solche Chancen halt nicht auf dem Radar.
Die Fläche wäre in Nullkommanix dank des Rohbodens von den angrenzenden Roterlen besiedelt worden. Den Nachbarn hab ich ein halbes Jahr später informiert, das ich bei ihm ein Biotop anglegt habe, in einer Nachtundnebelaktion mit den Jungjägern...
Phase 1:
Schwedenklee eingesät, hat die schnellste Jugendentwicklung, dazu ein bisschen LR1 damit der Boden gedeckt ist und den Erlen die Chance verschlechtert wird.
Dann Weidensteckhölzer, am Rand ein paar Pfaffenhütchen, Weißdorn. Leider hatte ich nicht genug Mandelweidenhölzer, daher irgend einen Grauweidenbastard. Fläche ca. 0,5 h am Rande des Auwaldes (Weichholzaue). Erlenbrüche haben wir genug, außerdem Null Deckung. Biber gab es damals noch nicht.

Die Grauweiden schossen in die Höhe, im Jahr 2012 wurden sie teilweise umgebogen und festgebunden. Jeder Trieb machte eine Vielzahl neuer Triebe von der waagrechten Rute aus. Innerhalb von 3 Jahren unpassierbar

Mai 2012, die rote Lichtnelke gibt Farbe zwischen den Weidenruten.

Im Jahr 2017 langsam wird es dicht... Die Rehe und Fasane fühlen sich hier wohl,

Dann kam der Biber. Jedes Jahr legt er ziemlich genau einen Streifen platt. Nicht wahllos, denn er hat dort eine richtige Rückegasse zum Mühlgraben. Es begann 2020

Jetzt treiben die Stümpfe wieder aus..Nebenan die unverbissenen Mandelweiden, Bild von gestern

Am Rande, aber mit Sichtschutz eine kleine Fläche LR.1, die Aufnahme stammt aus 2017, ohne Mulchen und dumme Gedanken von Herrn Saubermann, Deutschland.

Gefragt hab ich niemand. Ist ne Ökokontofläche der Stadt denke ich. Aber jetzt ist eine echte....Der Biber kann hausen wie er mag, macht dort keinen Schaden. Ich wusste das der Biber irgendwann kommt. Man muss mit offenen Augen durchs Revier gehen. Fenster gehen oft nur kurze Zeit auf. Die gilt es zu erkennen und nutzen. Land- und Waldbau, Hege die meist gehassten Fächer bei der Jagdausbildung und die mit den größten Chancen.
Hege ist gepflegter Egoismus. Als mein Jagdfreund im Jahr 1995 pachtete, war es als Fallwildrevier (Straße) verschrieben, Staat grenzt an, "und Rebhennla gibt es eh keine mehr." Das übliche Gejammere. Heute haben wir ein Schmuckstück. Die Bauern und Behörden wissen es zu schätzen.