Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Die Hecke ist ja in erster Linie ein Erosionsschutz. Ich kann mir daher kaum vorstellen, dass die früher regelmäßig wirklich auf den Stock gesetzt wurde...Was vielleicht sein kann, ist, dass man die Hecke bei einem linearen Aufbau mit Spiegelachse in der Kerzone einseitig in der Mantelzone runtergezogen hat... Aber eben einseitig...
@Skeetjäger : Die Ordentlichkeit ist immer der Feind des Natürlichen...
 
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Die Hecke ist ja in erster Linie ein Erosionsschutz. Ich kann mir daher kaum vorstellen, dass die früher regelmäßig wirklich auf den Stock gesetzt wurde...Was vielleicht sein kann, ist, dass man die Hecke bei einem linearen Aufbau mit Spiegelachse in der Kerzone einseitig in der Mantelzone runtergezogen hat... Aber eben einseitig...
@Skeetjäger : Die Ordentlichkeit ist immer der Feind des Natürlichen...
Entschuldige, wenn das auf meinen Post bezogen ist, aber da verstehe ich nur Bahnhof. Ich habe von Landwirtschaft überhaupt keinen Schimmer.

Erosionsschutz ist hier tatsächlich immer gegeben. Wir haben ja keine Hecken. Die auf dem Bild ist eigentlich auch ein Knick, wenn auch ein sehr flacher. Teilweise sind die Knickwälle einen Meter hoch und schlagen im Frühjahr sofort wieder aus. Nur leider eben nur auch einen Meter breit und bürstendicht durch das ständige Mulchen der Knickränder. Und eigentlich muss der Landwirt auch 50cm vom Knickfuß mit der Bewirtschaftung wegbleiben... eigentlich
 
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Entschuldige, wenn das auf meinen Post bezogen ist, aber da verstehe ich nur Bahnhof. Ich habe von Landwirtschaft überhaupt keinen Schimmer.
Da wird ganz viel gemacht, weil man die verquere Idee hat, dass bei gefühlter "Unordnung" auf den Flächen oder bei den Hecken die Leuten über einen reden, nicht, weil es ökologisch oder sogar landwirtschaftlich Sinn macht.
Die "Deckung" auf deinem Bild ist da ein gutes Beispiel. Alles liegt in Reih und Glied... nur kommt da halt höchstens noch ein Mauswiesel rein und durch...
 
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Wenn eine Hecke so ca. alle 7 Jahre auf den Stock gesetzt wird, das ist nicht schlimm. Nur in den Jahren dazwischen müssen die in Ruhe gelassen werden werden!
 
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Es war eine lange Predigt, aber unser Landschaftspflegeverband pflegt inzwischen so. Und da geht es auch um Hackschnitzel.
hecke paradies.jpgIMG_0793.JPG
Das sind wir dazwischen mal. Dort wo nur Bäume durchwachsen, wird geknickt....
IMG_0889.JPGIMG_1018.JPG
Der Liguster braucht Licht, Totholz bleibt
IMG_1634.JPG
IMG_7827.JPG
Inzwischen ringelt auch der Pflegeverband zur Schaffung von stehendem Totholz.
IMG_7851.jpg
Was gab es da für Diskussionen. Aber mit der Nesterzählung hab ich sie alle überzeugen können. Goldammerdichte ist sensationell, die überwintern an den Fasanfütterungen
So pflegen die Bauern selbst..Das Wenigste machen wir noch selbst....11km Hecken auf 650 ha Feld
_1030240.JPG
 
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Die ganzen Asthaufen wären mir zuviel, denn das werden nur Brutstätten für Marder!
Da haben wir uns rangetastet. Zuerst waren wir zu dicht auf größerer Fläche mit dem Astwerk . Da hatten wir eine breite Hecke, da machten wir Minikesseltreiben auf Fuchs. Ich musste mit Platzpatronenen oben rein schießen. Nachdem wir die Hecken ja auf Hasen abjagen: Bisher war nur einmal ein Marder drin in einem Asthaufen. Und wir lassen grad deswegen die Hunde suchen.

Der Fuchs steckt in den Brombeerverhauen. Das ergibt die besseren Verstecke. Aber die Brombeeren brauchen wir. Da sind keine Hasen, nur Kaninchen und Fasane. Da ist immer zeitgleiSarkosporidiench auch der Fuchs drin. Aber ich kann mir nicht vorstellen, das er drin viel ausrichten kann.
Im letzten Jahr steckte einer erstmals in einer Buntbrache. Wo fangen wir an? Wo hören wir auf? Ist immer ein Abwägen. War gestern mit Wärmebild um 22 Uhr unterwegs, im ganzen Revier kein Fuchs zu sehen.
 
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Die ganzen Asthaufen wären mir zuviel, denn das werden nur Brutstätten für Marder!
Du meinst sicher sowas: "Benjeshecke" angelegt auf einer Autobahnausgleichsfläche von den Äspertn des amtlichen Naturschutzes. Auch hier nur Müll, diese Maßnahme.
Ist nicht bei uns, da würde sie sich sowas nicht trauen. Unsere UNB tickt da anders.
 
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Das Schlimme ist: Ich habe dort vermutlich in der Nähe einen Vortrag gehalten. Man sah ein dass viele Jahre Murks gemacht wurde... Dann wechselte die zuständige Person und es geht wieder los.
Hier die Bilder womit das KULAP Bayern verkauft wird:

Mit dem Neuntöter wird auf dem Plakat geworben, dabei ist der Brutplatz mit der Kahlschlagstaktik über Jahre vernichtet. Aber die sind beratungsresistent im LfL. Reinstudiert in
Ahnungslosigkeit, einschl. des Vorturners
Anhang anzeigen 209408
Anhang anzeigen 209409Anhang anzeigen 209410Wenn man das Plakat anschaut: Eine ideale Hecke wird als verkahlt bezeichnet. Und wo soll der Neuntöter nach dem Kahlschlag hin? Bei der Forstwirtschaft ist der Kahlschlag tabu. Bei der "Kleinen Schwester des Waldes" ist er eine Artenschutzmaßnahme. Ja es gibt Ausnahmen, aber nicht bei so was im Rebhhuhngebiet.

Großes Kopfschütteln.
 
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Es war eine lange Predigt, aber unser Landschaftspflegeverband pflegt inzwischen so. Und da geht es auch um Hackschnitzel.
Anhang anzeigen 209442Anhang anzeigen 209443
Das sind wir dazwischen mal. Dort wo nur Bäume durchwachsen, wird geknickt....
Anhang anzeigen 209444Anhang anzeigen 209445
Der Liguster braucht Licht, Totholz bleibt
Anhang anzeigen 209446
Anhang anzeigen 209447
Inzwischen ringelt auch der Pflegeverband zur Schaffung von stehendem Totholz.
Anhang anzeigen 209448
Was gab es da für Diskussionen. Aber mit der Nesterzählung hab ich sie alle überzeugen können. Goldammerdichte ist sensationell, die überwintern an den Fasanfütterungen
So pflegen die Bauern selbst..Das Wenigste machen wir noch selbst....11km Hecken auf 650 ha Feld
Anhang anzeigen 209449

(y)
 
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Hab ich auch, der Biber ist für die Deckung klasse! Erstens frisst er bei uns die eine gute Deckung spendende Mandelweide überhaupt nicht, aber dafür die Baumweiden.
Hier ein Beispiel aus der Praxis
April 2010: Die Stadt machte einen Erdaustausch einer ehemaligen Müllhalde. Hinterher wurdie alles eingeebnet, "dass sauber ausschaut". Die Fläche liegt beim Reviernachbarn, mit dem ich ein gutes Verhältnis habe. Er hat solche Chancen halt nicht auf dem Radar.
Die Fläche wäre in Nullkommanix dank des Rohbodens von den angrenzenden Roterlen besiedelt worden. Den Nachbarn hab ich ein halbes Jahr später informiert, das ich bei ihm ein Biotop anglegt habe, in einer Nachtundnebelaktion mit den Jungjägern...
Phase 1:
Schwedenklee eingesät, hat die schnellste Jugendentwicklung, dazu ein bisschen LR1 damit der Boden gedeckt ist und den Erlen die Chance verschlechtert wird.
Dann Weidensteckhölzer, am Rand ein paar Pfaffenhütchen, Weißdorn. Leider hatte ich nicht genug Mandelweidenhölzer, daher irgend einen Grauweidenbastard. Fläche ca. 0,5 h am Rande des Auwaldes (Weichholzaue). Erlenbrüche haben wir genug, außerdem Null Deckung. Biber gab es damals noch nicht.
April 2010 (3).jpg
Die Grauweiden schossen in die Höhe, im Jahr 2012 wurden sie teilweise umgebogen und festgebunden. Jeder Trieb machte eine Vielzahl neuer Triebe von der waagrechten Rute aus. Innerhalb von 3 Jahren unpassierbar

IMG_9277.JPG
Mai 2012, die rote Lichtnelke gibt Farbe zwischen den Weidenruten.
Mai 2012.JPG
Im Jahr 2017 langsam wird es dicht... Die Rehe und Fasane fühlen sich hier wohl,
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Dann kam der Biber. Jedes Jahr legt er ziemlich genau einen Streifen platt. Nicht wahllos, denn er hat dort eine richtige Rückegasse zum Mühlgraben. Es begann 2020
IMG_8907.JPG
Jetzt treiben die Stümpfe wieder aus..Nebenan die unverbissenen Mandelweiden, Bild von gestern
Biberverbiss und Austrieb (2).JPG
Am Rande, aber mit Sichtschutz eine kleine Fläche LR.1, die Aufnahme stammt aus 2017, ohne Mulchen und dumme Gedanken von Herrn Saubermann, Deutschland.
IMG_3969.JPG
Gefragt hab ich niemand. Ist ne Ökokontofläche der Stadt denke ich. Aber jetzt ist eine echte....Der Biber kann hausen wie er mag, macht dort keinen Schaden. Ich wusste das der Biber irgendwann kommt. Man muss mit offenen Augen durchs Revier gehen. Fenster gehen oft nur kurze Zeit auf. Die gilt es zu erkennen und nutzen. Land- und Waldbau, Hege die meist gehassten Fächer bei der Jagdausbildung und die mit den größten Chancen.

Hege ist gepflegter Egoismus. Als mein Jagdfreund im Jahr 1995 pachtete, war es als Fallwildrevier (Straße) verschrieben, Staat grenzt an, "und Rebhennla gibt es eh keine mehr." Das übliche Gejammere. Heute haben wir ein Schmuckstück. Die Bauern und Behörden wissen es zu schätzen.
 

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