Rauschiges Wildschweinfleisch verarbeiten

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Daß Keiler sich gerne mal bepissen und dann stinken,hat sehr wenig mit RAUSCHIGEN Keilern zu tun. Generationen von Jägern versuchen schon krampfhaft ,das Fleisch ECHTER rauschiger Keiler einer Verwertung zuzuführen. Man weiß heute,daß das funzt,wenn man es 1: 1001(der Märchenwelt entnommen) verdünnt. Und ja,eine Verwertung ist möglich,indem man das "gute" Stück möglichst schnell so zurichtet,daß neben einschlägigen Klötzen und drumrum,Blase und drumrum,Schwarte und sämtliche Fettbestandteile entfernt. Dies sollte dann in 30 Minuten unmittelbar nach dem Schuß erfolgen. Viel Vergnügen bei dem Ansinnen !!!
Daß rauschiges Fleisch(was garantiert keines war) hier noch zum besonderen Gaumenkitzler hochgejubelt wird, zeigt eigentlich nur, wie weit sich das kulinarische Verständnis in der modernen Jägerschaft schon zurückgebildet hat. Wenn mein Rüde da nicht einen Bissen hinterbekommt ,ist dessen Geschmackssinn weitaus besser entwickelt.
 
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92kg-Keiler, tatsächlich rauschig, auf Empfehlung eines Fleischers nach Omas Kochprobe erst vollständig verwertet inkl. Rohwürsten, Schinken und gebrühten Bratwürsten, dann vollständig entsorgt. War ungenießbar.
Zu Göttinger habe ich keine Erfahrung.
 
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Man liest also "mal so, mal so" und kann entnehmen, dass einige vermeintlich rauschige Brummer ggfs. gar nicht rauschig waren und so in den Verdauungskreislauf überführt wurden. Ein Geheimrezept wird es nicht geben, außer, das Fleisch pauschal nur homöopathisch bei der Verwurstung einzusetzen und das lohnt ja in der Regel nicht. Fuchs, Dachs und Greife freuen sich bestimmt auch.
 
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Ich glaube auch, dass bei den Aussagen zur Verwertbarkeit nicht wirklich zwischen "vermeintlich rauschig" und "rauschig" unterschieden wird/wurde.
Wie @waldgeist oben schon schrieb, pieseln sich die Keiler auch gerne mal voll, je älter desto lieber.
Ja, und das riecht dann auch unangenehm. Dann hast du diesen Geruch aber meist nur im hinteren Teil, hauptsächlich um die Keulen herum.

Richtig rauschig ... halleluja ... da ist es egal, das Stinkehormon ist (fast) überall drin.
Macht man damit die Bratprobe, verschlägt es einem dem Atem.

Ich persönlich (wie gesagt ICH) halte nichts davon, per se genußuntaugliches Fleisch irgendwie in eine fragwürdig genießbare Form zu bringen.

Deshalb in der Rausche bei mir Finger weg vom Abzug bei jeder allein ziehenden männlichen Sau und wenn in der Rotte, dann maximal die Frischlingskeilerchen.
Damit ist das Risiko minimiert und ich schieße nichts, was ich hinterher nicht verwerten kann.
 
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Ich persönlich (wie gesagt ICH) halte nichts davon, per se genußuntaugliches Fleisch irgendwie in eine fragwürdig genießbare Form zu bringen.

Deshalb in der Rausche bei mir Finger weg vom Abzug bei jeder allein ziehenden männlichen Sau und wenn in der Rotte, dann maximal die Frischlingskeilerchen.
Damit ist das Risiko minimiert und ich schieße nichts, was ich hinterher nicht verwerten kann.
Nicht nur Du, das ist auch meine gelebte Praxis.

Was ich selber nicht essen mag, das vermarkte / verschenke ich an keine Anderen.
 
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....................
Deshalb in der Rausche bei mir Finger weg vom Abzug bei jeder allein ziehenden männlichen Sau und wenn in der Rotte, dann maximal die Frischlingskeilerchen.
Damit ist das Risiko minimiert und ich schieße nichts, was ich hinterher nicht verwerten kann.

Meistens analog (y) , aber durch die Gefahr des ganzjährigen Frischens + nachfolgendem Beschlag kann man manchmal unliebsame Überraschungen erleben :oops:.
 
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Als unser jagender Tierarzt noch die Trichinenbeschau gemacht hat,meinte er des öfteren,wenn ich ein müffelnden Keiler(chen) hatte,und ihn fragend anschaute.....
Die meisten Jäger hätten noch nie einen so richtig rauschigen Keiler unter den Händen gehabt.
Die allermeisten hätten dann einen in der Vor-oder Nachrausche geschossen.Die wären nach einer Kochprobe auch noch verwertbar,wenn es auch evt.besser wäre,den wurstmäßig zu strecken.Bei einem Keiler/Überläufer,der ``mittendrin``ist,würden sich sämtliche Überlegungen nach der Verwertbarkeit erledigen.Die Hände,das Messer,die Hose und das Auto würden stinken wie eine Bahnhofstoilette.Die hoffentlich obligatorische Kochprobe würde sämtliche Insekten aus den Ritzen und aus dem Haus jagen,inkl. Frau,Kinder und Schwiegermutter.Ich habe das zum Glück noch nie erlebt und lasse das deshalb hiermal einfach so stehen:sneaky:
 

doa

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Als unser jagender Tierarzt noch die Trichinenbeschau gemacht hat,meinte er des öfteren,wenn ich ein müffelnden Keiler(chen) hatte,und ihn fragend anschaute.....
Die meisten Jäger hätten noch nie einen so richtig rauschigen Keiler unter den Händen gehabt.
Die allermeisten hätten dann einen in der Vor-oder Nachrausche geschossen.Die wären nach einer Kochprobe auch noch verwertbar,wenn es auch evt.besser wäre,den wurstmäßig zu strecken.Bei einem Keiler/Überläufer,der ``mittendrin``ist,würden sich sämtliche Überlegungen nach der Verwertbarkeit erledigen.Die Hände,das Messer,die Hose und das Auto würden stinken wie eine Bahnhofstoilette.Die hoffentlich obligatorische Kochprobe würde sämtliche Insekten aus den Ritzen und aus dem Haus jagen,inkl. Frau,Kinder und Schwiegermutter.Ich habe das zum Glück noch nie erlebt und lasse das deshalb hiermal einfach so stehen:sneaky:
Der Tipp ist gut, besonders mit der Schwiegermutter…
…und schon eine Idee zur Verwertung! 😈😈
 
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Der Tipp ist gut, besonders mit der Schwiegermutter…
…und schon eine Idee zur Verwertung! 😈😈
Kommt ja aufs Gewicht von der Schwiemu an, bei 90kg Keiler und 90kg Schwiemu ist das Verhältnis ja nur 1:1, also stark gestreckt ist da noch nix. Oder war das gar nicht gemeint :p ?
 
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Ich kann meinen Vorrednern nur Recht geben: Rauschige Keiler und brunftige Hirsch taugen nur für Salami und Schinken. Was anderes würd ich daraus nicht machen.
Bei Keilern kannst Du das ganze Jahr über "Pech" haben und nen rauschigen erwischen. da sollte man grundsätzlich ne Koch- oder Bratprobe machen. Bei Hirschen ist es eigentlich klar, wann die brunfteln.

Meine Ex hat auch mal Ende September nen besseren Hirsch gestreckt. Der Händler hätte 50 cent/kg bezahlt. Dafür wollten sie den Hirsch nicht hergeben und lieber zu Hundefutter verarbeiten. Ich hab sie überredet, die besseren Stücke zu Schinken zu verarbeiten zu lassen. Danach waren auch die überzeugt, es wäre zu schad als Hundefutter gewesen.
 
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Als unser jagender Tierarzt noch die Trichinenbeschau gemacht hat,meinte er des öfteren,wenn ich ein müffelnden Keiler(chen) hatte,und ihn fragend anschaute.....
Die meisten Jäger hätten noch nie einen so richtig rauschigen Keiler unter den Händen gehabt.
Die allermeisten hätten dann einen in der Vor-oder Nachrausche geschossen.Die wären nach einer Kochprobe auch noch verwertbar,wenn es auch evt.besser wäre,den wurstmäßig zu strecken.Bei einem Keiler/Überläufer,der ``mittendrin``ist,würden sich sämtliche Überlegungen nach der Verwertbarkeit erledigen.Die Hände,das Messer,die Hose und das Auto würden stinken wie eine Bahnhofstoilette.Die hoffentlich obligatorische Kochprobe würde sämtliche Insekten aus den Ritzen und aus dem Haus jagen,inkl. Frau,Kinder und Schwiegermutter.Ich habe das zum Glück noch nie erlebt und lasse das deshalb hiermal einfach so stehen:sneaky:

Ich habe im eigenen Revier einige hundert Sauen vermarktet, inkl. vieler Winterkeiler. In - für mich und/oder den Mitjäger - vom Geruch her fraglichen Fällen wurde eine Kochprobe durchgeführt und/oder ein Fachmann zu Rate gezogen. Es wurde bisher kein einziges Stück verworfen und es gab keine einzige Reklamation.

Keiler, die nach Keiler muffeln, gibt es regelmäßig. Wie schon gesagt: nach Abschwarten oder auch nur großzügigem Abschärfen von Kurzwildbret und der Schwarte ringsum legt sich das praktisch immer.

Vielleicht hatte ich auch einfach nur Glück bisher.... bin aber dadurch zumindest einigermaßen entspannt bei dem Thema.
 
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Aaaalso Artikel von Dr Döring ist mir im Gedächtnis geblieben.
Und ich habe praktiziert, also in 2 Schritte wie erklärt :
  1. zuerst den Pinsel entfernen, so breit es beschrieben wird,
  2. dann das Waidloch so weit befreit, dass sich das Rectum bewegen läßt,
  3. dann die Bauchschwarte öffnen und von hinten nach vorne (wichtig!) Darm, Blase, Magen herausziehen, normalerweise kommt es fast mühelos,
  4. Schloss bleibt geschlossen, um nicht unnötig das Fleisch zu versauen,
  5. Leber ohne Gallenblase, Nieren bleiben im Körper, wie Herz und Lungen, auch die Steine, die werden zu einem leckeren Gericht gebraten
  6. Zu Hause weiter machen wie beschrieben: an den Hinterläufen hoch hängen, Schnitte usw. ausführen, schweissen lassen, Leber, Herz und Lungen samt Lecker herausnehmen, mit kaltem Trinkwasser säubern, abkühlen lassen, fertig.
Ich hatte extra so ein 3-4jährigen Keiler gekauft und darauf bestanden das keiner außer mir das Stück berührt.

Ergebnis:
es hat nicht gestunken, ich verarbeite mein Wildbret natur, ohne Beizen, alles hat gut geschmeckt und außer ein paar Abzesse in Schulter und Flanken war das Stück vollverwertbar.

Früher habe ich das wie ... früher gemacht und tatsächlich hat es manchmal streng gerochen, ich auch allerdings.:rolleyes:
 

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