Probleme mit dem Vorderlauf – Tierarzt kann nichts feststellen

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Hallo zusammen,


mein Hund (Großer Münsterländer, 7 Jahre alt) hat sich vor ca. 4 Wochen beim Spielen mit einem Ball am linken Vorderlauf verletzt. Er wollte den Ball in der Luft fangen, ist dazu hoch gesprungen und hat sich dabei gedreht. Beim Landen hat sie dann kurz aufgejault, ist dann aber noch auf allen Vieren humpelnd ins Haus gelaufen. Später wollte sie dann gar nicht mehr aufstehen, hat den Lauf geschont und massive Schmerzen. Wir sind dann in die Tierklinik gefahren. Dort wurde sie abgetastet, geröntgt usw., es wurde dabei aber nichts festgestellt, außer dass sie im Schulterbereich leicht geschwollen wäre. Sie hat dann eine Spritze (Schmerzmittel) und für zehn Tage Schmerztabletten erhalten. Als wir wieder daheim waren, hat sie schon wieder angefangen den Lauf leicht aufzusetzen. Es wurde dann auch täglich besser, wenn auch sehr langsam. Nach ca. drei Wochen war nur noch ein leichtes Schnappen wahrnehmbar. Ab und zu, hört man wie sie beim Laufen mit den Krallen am Boden schleift. Gestern hat Sie aber trotz nicht übermäßiger Anstrengung wieder den Lauf völlig geschont. Leider habe ich etwas das Vertrauen in unsere Tierärzte hier in der Gegend bei orthopädischen Fragen verloren bzw. bin mir nicht sicher wer hier wirklich gut ist (Raum Würzburg).

Das Ganze ist jetzt mehr als vier Wochen her und meiner Meinung nach ist der Lauf seither etwas nach außen gedreht, bzw. beim Laufen setzt sie den Vorderlauf etwas nach links vorn und humpelt etwas. Spazieren gehen ist kein Problem, wirklich belasten kann ich sie aber nicht.
Kann mir hier jemand per „Ferndiagnose“ sagen um welche Verletzung es sich handeln könnte. Kann mir jemand einen Tierarzt, Tierklinik in bzw. Umkreis Würzburg sagen die bei orthopädischen Themen fit sind? Macht es jetzt nach mehr als vier Wochen Sinn nochmals zu einem anderen Arzt zu gehen?
Ich habe keine Lust mehr auf den Spruch – was das genau ist kann ich nicht sagen…

Vielen Dank!
 
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Ob ich dir mit unserem Erlebnis mit unserer 12-jährigen WL-Hündin weiterhelfen kann, weiß ich nicht:
Vor 1/2 Jahr spielte sie wie verrückt mit unserer jungen (8 Monate) plötzlich ein lautes Aufjaulen und Schonung des linken Vorderlaufes. Kein wesentlicher Berührungsschmerz. Sorgfältiges Abtasten und der Vergleich mit der anderen Seite ergab eine weiche Schwellung oberhalb der li Ellenbeuge, vorn und etwas außen. Dagegen erschien mir die Region vor der Schulter etwas "nackt". der vorderlauf konnte nicht mehr so kräftig im Ellenbogengelenk angehoben werden.
Da war mich mich die Sache klar: Abriss einer der Sehnen des M. biszeps - so etwas kenne ich bei Menschen nämlich.
Wir waren gerade in Spanien und so kam es zu einer "Telefonkonferenz" mit unserem TA, der die Diagnose auch wahrscheinlich fand und sich meiner Meinung anschloss, dass in Anbetracht des Alters (wie auch beim Menschen) dann nichts gemacht werden muss. Als schmerzstillendes Antirheumaticum ist das auch in Spanien in Apotheken erhältliche Meloxicam (1/2 Menschendosis) geeignet. Darunter lief sie nach einer Woche wieder befriedigend. Allerdings fehlt ihr schon deutlich Kraft beim "Hochreißen" der li. Pfote.
Diagnostisch wäre man imho mit Ultraschall weitergekommen.
Dann hätte man wohl den zusammengeschnurrten Muskel oberhalb der Ellenbeuge "gesehen" - oder in deinem Fall eine mögliche andere Ursache im Schultergelenk.
-Wie gesagt: Das muss hier bei dir nicht explicit zutreffen.
Ein Bänder- oder Muskelriss ist jedoch recht wahrscheinlich, wobei ein Totalriss meist weniger schmerzhaft ist als ein Teilriss.
 
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Ich würde auf jeden Fall erneut einen TA aufsuchen, es kann ja alles Mögliche sein...

WO hat Dein Hund denn bei der Untersuchung Schmerz gezeigt? Irgendwo muss sie ja "aua" gesagt haben, falls nicht, war es sicherlich nicht der richtige Arzt.... WAS wurde geröngt?

Petra
 
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Guck mal auf der Seite der Tierklinik Hofheim, sind Zwar 130km von Würzburg, Haben aber nen Guten Ruf und Orthopäden vor Ort.

Waidmannsheil Lucas
 
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ich würde unbedingt nocheinmal in eine andere Tierklinik fahren und nochmal checken lassen - natürlich wäre es das beste gewesen gleich die richtige Diagnose zu haben, aber nach 4Wochen ist noch nichts verloren und man kann evtl langzeitschäden minimieren bzw ihr helfen.
Daher auch wenns weit ist - fahr zu einer der empfohlenen Kliniken !

Als angehende Chirurgin kann ich dir sagen , das mit der Ferndiagnose ist eine schwierige Sache ;-)

Aufgrund deiner Beschreibung stellen sich mir folgende Fragen: wurde damals nur geröntgt, oder auch ein CT oder Ultraschall gemacht?
Nur die Pfote oder vom gesamten Lauf, inklusive Schulterblatt?

Konntest du bei eurem Unfall beobachten, dass sie mit dem Lauf weggeknickt ist? (Bandverletzungen!)

Nach deiner Beschreibung kommen mir folgende Differential Diagnosen in den Sinn, wenn eine Fraktur ausgeschlossen werden konnte:
1. ist eine Fraktur wirklich Zielsicher ausgeschlossen? Es gibt ganz feine, deren Bruchlinien man nicht erkennt (Haarrisse der Knochenbälkchen) (-> erneutes Röntgen, "Kalkwolkenzeichen" ! heisst Fraktur stattgefunden)
2. Sehnenabriss (siehst du im CT, MRT; nicht beim Röntgen !)
dazu würde das schonen, schleifen und die Pfotenrotation gut passen. Kann sie die Pfote voll bewegen, hat sie bewegungseinschränkungen? Würde ich eher in der SChulter/Ellbogenregion der Hündin suchen
3. Bänderrisse (auch nicht per Röntgen sichtbar, nur CT;MRT)
Könnte auch passen, würde ich dann aber allerdings eher unterhalb des Ellbogengelenks in den Mittelfussknochen/Pfotenregion suchen.
4. Großflächige Muskelfaserrisse mit Weichteilschäden (würde ich in der Schulterregion suchen. Ist beim Hund eine rein klinische Diagnose (sprich durch einen erfahrenen Untersucher).
5. Defekte aller Art, Kleine Luxationen in der Unteren laufregion, va Pfoten/Zehenregion.
Erfordert gute Diagnostik (CT; MRT) und einen erfahrenen orthopädisch/chirurgisch ausgebildeten Tierarzt.

Ich würde va wegen des Schleifens der Pfote auf dem Fussboden und der pfotenfehlstellung auf eine nicht erkannte Sehnen /Bänder Läsion hin untersuchen.
Sowohl vom Schulterblatt bis hin zu den kleinen Zehensehnen und kleinen Pfotengelenken kann alles betroffen sein.
Das SChleifen der Pfote (beschreib mal genauer) und die Fehlstellung lassen aber eher im Bereich Ellbogen/Unterarm/Mittelfuss Problematik schliessen als auf eine Zehen/Kleindefektläsion.

Ich würde mal googlen, welche Tierklinik ein CT für Hunde anbietet. Denn mit Röntgen lassen sich nur Knochendefekte beurteilen ! Nicht aber Sehnen, Bänder,Muskeln und die "Kleinteile" des Bewegungsapparates!

Bis dahin würde ich eine Schonung des Hundes empfehlen, und möglichst schnell diagnostik betreiben.
Auch jetzt noch kann zb eine gezielte Schienung des Laufes durch einen Tierarzt je nach Läsion viel bewirken!
Aber du musst bald fahren, denn das "magische Fenster" nach verletzungen endet leider 4-5 Wochen nach Unfall. Ab dann hat man meistens schon fehlerhafte Verwachsungen, Defekte oder nur mehr schlecht korrigerbare Fehlstellungen.

Viel Erfolg !!
 
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Hab mir noch mal das Startposting sorgfältig durchgelesen (hätte man gleich machen sollen) Da fiel mir auf, dass du von einem wahrnehmbaren "Schnappen" (im Schultergelenk?) berichtet hast. Das bringt mich auf folgende Verdachtsdiagnose: Bizepssehnenluxation durch Ruptur eines Haltebandes.
Das sollte sich aber klinisch feststellen lassen. Röntgen bringt da gar nichts, CT ist für Sehnenprobleme auch weniger geeignet. Allenfalls US oder MRT.
Die von mir vor ein paar Tagen zitierte Bizepssehnenruptur sollte ja auch nur ein Beispiel sein, wie man allein durch eine sorgfältige klinische Untersuchung einigen Verletzungen auf die Spur kommen kann.
Die Bizepssehnenluxation kann man (beim Hund) übrigens gut operieren, indem das gerissene Halteband durch eine Naht ersetzt wird - beim Menschen wird die lange Sehne meist geopfert, die Reste werden weggeräumt.
Aber wie Kollegin Diana schon gesagt hat: Nicht zu lange warten.
 
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Eine mögliche Bizepssehnenruptur kann eigentlich (fast) jeder TA feststellen in dem er den Lauf nach hinten hebt und die Beweglichkeit im Vergleich zum anderen prüft. Unser hatte ähnliche Symptome und nach Schmerzmittel und Warten hat es sich als Abriss rausgestellt. Nach 8 Wochen hat man uns von einer OP abgeraten, da es nicht wirklich was bringt. (Unser ist 7 Jahre alt)

Letztlich haben wir dann "Ursachenforschung" betrieben und sind an eine gute Physiotherapeutin für Hunde gekommen. Seid dem läuft er wieder ganz gut, auch wenn dass leichte Humpeln geblieben ist. Auch das "Ausdrehen" der Schulter auf der betroffenen Seite hält sich mittlerweile in Grenzen.

Wünsche Euch ein glückliches Händchen ! :thumbup:
 
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anderer Ansatz.... Ich mache immer öfter die Erfahrung (bei meinen drei eigenen und bei einigen Pensionsgästen) daß u.U. der Besuch bei einem G U T E N Tierphysio wesentlich mehr bringt, als die Doktoreien der TÄ´s oder Kliniken. Die hiessige Tierklinik hat ganz neu einen CT. Und urplötzlich sehen alle niedergelassenen TÄ´s darin ihr Heil. EIn Schelm, wer böses dabei denkt. Meine Labbine hat auch vl stark gelahmt, Schmerzmittel - egal welche - haben KEINERLEI Wirkung gezeigt. Röntgen hat eine leicht athritische Veränderung gezeigt, allerdings auf der anderen Seite. Wilde Diskussion, mit der TÄ überworfen, Konzil in besagter Klinik, die haben mir - ohne den HUnd zu sehen erklärt, es könne nicht sein, was ich erzähle und der Hund müsse unbedingt in ihre Maschine. Allerdings haben sie für diese Erkenntnis nach dem Röntgen 3 Wochen gebraucht. Ich habe ein ganz gutes Verständnis für die Prozesse und Abläufe beim Laufen. Zwar eher auf Menschen und Langstreckenlauf bezogen, aber dafür hat´s gereicht. Ich bin also nach dem Röntgen und der genialen Ansage es könne alles nicht stimmen was ich erzähle zur Tierphysia. Nach 3 Sitzungen läuft der Hund wie neu. Es war nicht rechts der Ellbogen, nein, es war links eine muskuläre Verspannung in der Schulter. Ähnliches bei meinem Drahthaar-Labbi-Mix, Wärme, Massage, Ultraschlall, Tens. Nach 2 Sitzungen schon eine ganz signifikante Besserung. Will damit nur sagen - auch immer mal in diese Richtung denken. Ich hab in 35 Jahren mit Hunden die Erfahrung gemacht, daß Tierärzte meistens gute DIagnostiker sind, aber ganz schlechte Verlierer, wenn sie mal daneben liegen.
 
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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure guten Hinweise! Ich werde nächste Woche in eine Tierklinik hier in der Gegend gehen. Der Chef ist Orthopäde – mal sehen.

Die letzten Tage ist sie relativ gut gelaufen. Leider hat Sie beim Reviergang vor drei Tagen gedacht sie müßte über einen kleinen Bach hüpfen und ist dabei ausgerutscht / zurück in den Bach gerutscht. Sie hat dann offensichtlich einen Tag lang Schmerzen gehabt und den Lauf für fast einen Tag nicht mehr aufgesetzt. Jetzt läuft Sie wieder wie vor dem „Ausrutscher“.


Mal sehen was die Untersuchung bringt.

Danke

Ufra-Jager.
 
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Du solltest Deinen Hund momentan unbedingt an der Leine führen!!

Petra
 
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Meiner schleift auch mit zwei Läufen. Bandscheibenvorfall mit neurologischen Ausfallerscheinungen. Unbedingt röntgen!
 
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Die TÄ in der Klinik hat mir das Röntgenbild gezeigt und auch die Stellen, wo die Bandscheiben weg sind und die Wirbel aneinanderliegen. Natürlich ist die Bildgebung beim MRT genauer - für die Diagnose hat das Röntgenbild allerdings ausgereicht.
 

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