Der Nutzen der "Nachtziel/Sichttechnik" ist unbestritten, wenn es um die Sauenbejagung geht.
Sehen darf man alles damit, schiessen aber nur Sauen. Soweit, so gut.
Meine Erfahrungen sind diesbezüglich positiv, die bei Dunkelheit erlegten Sauen hätte ich ohne NZT nicht erwischen können.
Aber (leider aber):
- Es gibt Leute, deren Veranlagung der eines egoshooters ähneln - die sind nie tagsüber im Revier, sondern marodieren nur noch nachts incl. Gummipirsch und schiessen-auf-alles herum.
Der Pächter soll die rausschmeissen? Haha, er ist es selbst. (Nicht meiner, aber im Nachbarrevier).
Das bedeutet: Die NZT ermöglicht es Jagd-Idioten, erfolgreich Strecke zu machen. Ohne diese würden sie klein dastehen und keinen Schaden anrichten können.
- Die NZT ermöglicht ganz andere Dimensionen der Wilderei. Wir hatten letzten Sept-Dez einen, der erkennbar in der Gegend wohnt, eine jagdliche Ausbildung hat, Zeit hat und absolut gerissen ist. Der hat geschätzt 15-20 Stück Rehwild gewildert. Wir hatten ihn fast, als ein Waidkamerad ihn mit seiner WBK sah, als er seinerseits mit einer WBK das Umfeld aufklärte. Als er sah, daß er beobachtet wurde, floh er mit dem Fahrrad. Leider bekamen wir Ihn nicht zu fassen, auch die Polizei nicht, die dreimal mit dabei war. Jede zweite Nacht "Bumm" .. das macht einen mürbe.
In Summe: Durch die WBKs kann ein Wilderer viel besser aufklären, ob irgendwo wer sitzt, und sich somit sehr sicher fühlen. Durch die NZT kann er problemlos auch bei Neumond Rehwild schiessen.
Der Wilderei ist damit Tot und Tür geöffnet!
- Last but not least haben wir dieses Jahr spürbar weniger Rehwild (ca. 35% gemessen an den Vorjahren) und das auch in allen Nachbarrevieren. Und wenn, ist es extrem heimlich und nervös. Der nächtliche Jagddruck macht sich bemerkbar.