"Preis / Leistung" für Begehungsschein ok?

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 29292
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Ich muss sagen, dass ich die Beschäftigung eines Jungjägers in einem Pirschbezirk beim Staatsforst auch nicht für die weltbeste Idee halte. Dort wird scharf gejagt und es entsteht überall Naturverjüngung und Dichter Jungwuchs. Nicht jeder Pirschbezirkler kann es gleich gut, so dass die weniger werdenden Rehe zunehmend unsichtbar und/oder nachtaktiv werden. Waldjagd ist Arbeit! Und da dann einen Jungjäger hinsetzen, der dann höchstens per Zufall mal ein Reh sieht und innerhalb von Sekunden ansprechen muss? Da ist Frustration doch vorprogrammiert.
 
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Die genannten Bedingungen sind in der Eifel entlang der A60 Prüm-Wittlich bis runter zur Mosel keine Seltenheit. Zuerst von den Niederländern hochgetrieben und dann von den Einheimischen (JGs und Pächtern) hochgehalten.

Nicht nur entlang der A60.
Die Niederländer sind von Nord über West bis Süd vertreten, Ost scheint dann doch zu weit zu sein. Schau mal in den einschlägigen FB-Portalen, wenn da etwas offeriert wird, sei es denn ein BGS, melden sich sehr-sehr viele Niederländer.
Kein Wunder das es solche Auswüchse annimmt, und derartige Preise für BGS aufgerufen werden.
Nützt nur dem TE nichts.
Einen Beständer im nahen Umfeld zu finden der äußerst moderate, oder sogar überhaupt keine Beträge aufruft, gleicht der Nadel im Heuhaufen.

Das wird sich leider auf Sicht nicht ändern solange kein Umdenken bei den JG´s einsetzt und 15 Niederländer erst zusammenlegen und dann alles überbieten.

WH
Frank
 
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Als ich die ersten Zeilen des ersten Absatzes vom Eröffnungsbeitrag las, ging mir als erstes durch den Kopf: Den Beständer kennst Du, der hat aber noch mal eine ganze Schüppe draufgelegt.
Ich las dann den Absatz bis zum Ende. Dabei stieß ich auf Kassel und dachte: Dann kennst Du ihn doch nicht, aber vielleicht hat der ja einen Bruder.

Ich dachte wirklich das es sich bei besagtem Herren um meinen Nachbarn handelt, Preise und Rahmenbedingungen kamen mir furchtbar bekannt vor.
Dieses Revier wurde einschließlich beider Pächter durch etwa 10 Personen bejagt. Die aktuellen Verhältnisse kenne ich nicht.
Angesprochene 5000/500 in der Düsseldorfer Gegend kommen in etwa hin. Wir horsten etwas weiter im Osten und liegen nicht mehr ganz im Speckgürtel von Düsseldorf.

Nur solche, wie vom TE beschriebenen, Beständer gibt es gar nicht einmal soooo selten.
Dem TE wurden nun ziemlich viel Text, Meinungen und Ratschläge mit auf den Weg gegeben, er sollte nun wissen was er tun, bzw. eben nicht tun sollte.
Dem kann ich mich hier nur anschließen.

WH
Frank
Kennen wir doch alle solche Verhältnisse.
Das stadtnahe Revier (nicht so ganz weit von Deinem Horst entfernt), welches mein Vater Jahrzehnte bejagte, hat heute dem Vernehmen nach jemand gepachtet, der auf 350 ha 7 bis 8 "finanzielle" Teilhaber "jagen" lässt.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie man dort auch nur irgendwie glücklich werden kann, wenn man nur durchschnittlich jagdlich interessiert sind.

Wir waren damals zu dritt und es gab noch Wald - heute ist die Fichte verschwunden und der Mais wuchert die Felder zu.
 
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Ohne auf die Preisthematik eingehen zu wollen:
Ist es üblich, Begehungsscheine anzubieten, ohne die Person dazu zu kennen? Irgendwo ist das doch ein Vertrauensverhältnis, Zusammenarbeit, evtl. mehr. Macht man das so?
Dann Schwarzwild: ich kann ebenfalls in einem Feldrevier jagen, nur wenig Wasserstellen. Habe in 4 Jahren genau zweimal Rotten gesehen, obwohl viele Fährten da immer sind. Kann also sein, dass es bei dir ähnlich ist, Wechselwild heißt ja nicht, dass sie dir vor der Kanzel rumturnen (keine Kirrungen). Wie sieht es in dem Revier mit Wasserstellen, Bächen etc aus? Meiner Meinung nach eine Voraussetzung für Schwarzwild.
Zerwirken dann zuhause? Oder hast du einen Fleischer deines Vertrauens, bei dem du 24/7 abliefern könnest? (kenne mittlerweile einige Jäger, die das so handhaben)
45 Minuten Anfahrt machste nicht mal eben so - Übenachtungsmöglichkeit gegeben? Eher nicht oder?
Keine Fallen - wäre eventuell reizvoll (für mich), ist aber mit 45 Minuten Anfahrt auch kein daily business....
Ich würde das "Angebot" nie annehmen, ohne mir einen Überblick über das Revier und einen tieferen Eidnruck vom Pächter zu verschaffen.
 
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Ich muss sagen, dass ich die Beschäftigung eines Jungjägers in einem Pirschbezirk beim Staatsforst auch nicht für die weltbeste Idee halte. Dort wird scharf gejagt und es entsteht überall Naturverjüngung und Dichter Jungwuchs. Nicht jeder Pirschbezirkler kann es gleich gut, so dass die weniger werdenden Rehe zunehmend unsichtbar und/oder nachtaktiv werden. Waldjagd ist Arbeit! Und da dann einen Jungjäger hinsetzen, der dann höchstens per Zufall mal ein Reh sieht und innerhalb von Sekunden ansprechen muss? Da ist Frustration doch vorprogrammiert.

Möglich, und wenn er dort nicht in eine Gruppe einbezogen ist, sogar wahrscheinlich. Wir binden eigentlich jedes Jahr schon frühzeitig Jagdschüler ein, da ist der „Temperstursturz“ nach Verlust der „Nestwärme“ nicht ganz so hoch.
 

ElCaracho

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Leider für viele nicht unbedingt.

Von mir zu Hause aus bist Du in 45 Minuten immer noch zu stadtnah, um großartige Alternativen zu haben. Ich zahle bei deutlich besseren Freigaben (und theoretisch auch Rotwild) zwar deutlich weniger als TS, fahre aber auch eine Stunde.

Ich könnte auch für 2.300 und 3.000 unterkommen (aber dort auch extrem Wildreich), aber halt effektiv auch mit immer noch 45 Minuten Fahrzeit.

Und Forst und Klosterkammer sind zwar etwas(!) billiger, aber auch immer 45 Minuten entfernt und fast nicht reinzukommen.

Das ist natürlich sehr ärgerlich, Fahrzeiten sind natürlich immer ein Faktor den man beachten muss.
Mein nähestes Reh habe ich ganze 10 Gehminuten von meinem PC hier erlegt, ins Revier brauche ich 12 Minuten.

Aber der Thread Ersteller gab ja Kassel an: Da bist du in unter 45 Minuten im Reinhardswald, Bad Wildungen, Eschenstruth, Kaufunger Wald etc. Und das sind sogar alles noch Rotwildgebiete ;)
 
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Das ist dann nämlich ein entgeltlicher Begehungsschein und damit Unterpacht mit allen Rechten und Pflichten.
Also "entgeltliche Jagderlaubnis" und "Unterpacht" sind verschiedene Dinge. Entsprechend verhält es sich auch mit "Rechten und Pflichten".

Du wirst nur im Fall der Pacht zum Jagdausübungsberechtigten.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Übelste Abzocke. Außerdem stellt ein „Hegebeitrag“ einen entgeltlichen Begehungsschein dar, wie schon geschrieben mit allen Rechten und Pflichten sowie meldeplichtig.
 

Westwood

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Macht Euch keine falschen Hoffnungen: Auch wenn wir hier alle einer Meinung sind es werden sich welche finden....
Definitiv....

Ich hab hier ja schon das ein ums andere Mal gesagt das ich meinen Jungs auch ein entgeld anknüpfe... ich finde das auch nicht verwerflich solange alles offen kommuniziert ist und die Konditionen fair sind.
Im genannten Fall sind sie es aber definitiv nicht!

Was ich auch nicht so recht nachvollziehen kann ist jemandem einen Begehungsschein auszustellen den ich noch nicht kenne.
Jeder meiner Begeher ist im Vorfeld mal mindestens ein halbes Jahr kostenfrei mitgekommen.
Er durfte in der Zeit alles schießen, hätte das Wildbret aber halt zu normalen Konditionen kaufen können/müssen.
Ich binde mich doch nicht für mindestens ein Jagdjahr an einen unbekannten....
 
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Naja, aber wenn du finanziellen Druck hast und der Kandidat unerfahren genug wirkt um quasi ALLES mitzumachen wird wohl der eine oder andere Gierlappen doch im jagdlichen Sinne risikofreudig.
Sieht man auch immer wieder mal in den WuH Kleinanzeigen (ist hier im Blatt vom LJV NRW aber auch nicht anders)..

Das BGS-Angebot erfüllt alle Voraussetzungen für einen Eintrag ins Gruselkabinett und du solltest definitiv weitersuchen (und "das Weite suchen" bei diesem Angebot) @Bearking.
 
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mit allen Rechten und Pflichten
Da das jetzt hier in dieser Form wiederholt wird: welche genauen "Rechte und Pflichten" sollen das beim entgeltlichen JES denn ausser den vertraglich vereinbarten sein?

In NRW kenne ich da nur die gesetzliche Vorgabe, den entgeltlichen JES mit der "anteiligen Fläche" in den JS eintragen zu lassen. Was sonst noch?
 

Westwood

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Einer der - je nach Sichtweise - Vor- oder Nachteile eines unentgeltlichen Begehungsscheines, dass der jederzeit gekündigt werden kann. Eine Gegenleistung gibt's ja nicht, zumindest nicht offiziell...
Das ist hier bei uns nicht das Thema.
In rlp gibt es die Aufteilung entgeltlich und unentgeltlich nicht mehr.

In anderen Bundesländern hast du natürlich Recht.
 

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