Pachtpreis Staatsrevier

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anonym

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Hi kann sein, dass es nicht hier her gehört oder völliger Unsinn ist,aber ich wollte nur mal eure Meinung. Also bei uns ist ein Revier vom Forst zur Pacht angeboten. Es wird als Hochwild Revier ausgeschrieben. Das Revier hat ca 120 Ha. Das Revier hat eine ca 2 Km lange Feldkante, das Feld ist von unseren Jagdgenossen. Sonst rund herum Staatswald. Die Fläche davon ist recht groß. In dem Revier gibt es 2 Wildwiesen, zusammen ca 1 Ha. Auf dem Abschussplan stehen 6 Stück Rehwild, es wurden angeblich im letzten Jahr 2 Stück Schwarzwild geschossen. Rotwild Gruppenabschussplan mit anderen staatlichen Eigenjagdbezirken sind pro Jahr: 1 Hirsch d. Klasse 1, 4 Hirsch Klasse 4, 6 Stück Kahlwild. Das Revier wird zur Zeit als Pirschbezirk vergeben. Es stand letztes Jahr schon zur Verpachtung, es ging aber nicht weg, da zu wenig geboten wurde. Ein Forstbeamter meinte es müssten mindestens 20 Euro pro Hektar geboten werden. Es kommen auf den Pachtpreis noch 5 Euro Verbisspauschale drauf, 19% MwSt, 16 % Jagdsteuer, + Berufsgenossenschaft die Höhe weiss ich leider noch nicht. Man muss noch dazu sagen, der Staat will noch 1000€ fürdie Ansitzeinrichtungen
Was wäre euch so ein Revier Wert auszugeben, ohne es vorher gesehen zu haben. Nur aus dem Bauch heraus, also ich mein den Preis pro Hektar. Natürlich ist es schwer so etwas zu sagen, ohne es vorher besichtigt zu haben. Ich habe mit noch jemandem Interesse an dem Revier.
Man kann natürlich schlecht sagen, für sowas biete ich Pauschal 25€. Wenn man denkt für jemanden persönlich ist es nur 18€ Wert, brauch man schon gar kein Gebot abzugeben, da man es sowieso nicht bekommt. Letztes Jahr wurden 13€ dafür geboten. Find ich auch zu wenig, da es ein Hochwild Revier ist. Mein Schwager und Schwiegervater haben jeweils einen Acker im angrenzenden Feld, dort ist immer Rotwild zu sehen und auch erheblicher Wildschaden.

Wäre schön von euch eine Antwort zu bekommen, auch vielleicht von einem Förster...


Danke
Gruß Tins
 
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Das ist tatsächlich schwierig, ohne Blick auf's Revier einen Tipp abzugeben. Daher hier nur ein paar grundsätzliche Anmerkungen aus meiner Sicht.

Die Pachthöhe für ein Revier hängt ja nun von diversen Faktoren ab, darunter vorkommendes Wild, jagdliche Nutzbarkeit, Größe und landschaftliche "Gestaltung"...

Ganz wesentlich ist, wie bei allen Immobilien, der Standort - und hierbei vor allem die Entfernung zum nächsten Ballungsraum. Was in Ostbrandenburg für ein paar Euro pro ha über den Tisch geht, wird in der Nähe von Düsseldorf oder Köln für vielleicht 30,- / ha verpachtet... ein mir bekanntes Revier(chen) von 114 ha im Ruhrgebiet (mit Rehwild und ein wenig Niederwild und sonst nix) ging zum Beispiel letztes Jahr für 49,- weg... ob es das wert war? Dem Bieter auf jeden Fall. :roll:

Letzlich hängt's doch davon ab, was DU zu zahlen bereit bist. Wenn ein Revier bei mir um die Ecke liegt, kann ich locker die Anfahrtskosten auf die Pacht schlagen - und habe immer noch die Zeit gespart. Dann pachte ich vielleicht für einen Preis, für den jemand anders nur ein Kopfschütteln übrig hat. Tortzdem ist es dann vielleicht - für mich !!! - angemessen.

Und schließlich kann man sich in ein Revier ja auch "verknallen"... dann sieht's nochmal anders aus...

(Ich weiß... da hast Du jetzt nicht wirklich viel von... wollte es aber doch mal loswerden...)

NF
 
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Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Wenn das Revier im letzten Jahr für € 20 nicht wegging sind die Verantwortlichen evtl. zu Kompromissen bereit. Frag doch einfach mal nach.
 
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Hallo
vielen gehen die Augen über wenn Sie hören Hochwild.
11 Stücken Rotwild im Gruppenabschuß und 120ha sind nicht sehr viel. 6 Stücken Rehwild auf 120ha Wald ist auch nicht gerade umwerfend.
Wildschaden im Feld und ob das Rotwild noch zur Jagdzeit da ist, sind zweierlei.
was der Staat haben möchte und was er bekommen kann sind auch zweierlei.
überlegt was euch das Revier mit Schwarzwild am Ende wert ist und errechnet den Pachtpreis.
 
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Dafür, daß sich da mal zwei Sauen im Jahr hinverirren und Ihr vielleicht ein oder zwei Stücke Rotwild erlegen könnt, wenn Ihr viel Glück habt, ist der Preis ein Witz. Ich würde die Finger davon lassen!
 
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anonym

Guest
@ Naturführer also bei uns gehen die Genossenschaftsjagden für ca 10-15€ weg. Das Revier leigt von mir ca 2 Km weg.

@ hunter, letztes Jahr hat ein Bekannter 13€ geboten. Der zuständige Forstbeamte sagte zu mir, dass ich damit gar nicht anfangen brauch, da es für solch einen Preis sowieso nicht weggeht.

@ marterhund, nein dass ist nicht sehr viel. Wir würden so ein Revier mit 2 Mann bejagen. Muss man auch alles schaffen. Im Feld gibt es für uns keinen Wildschaden, da es der Genossenschaft gehört.

@ saujäger, ich war heut in dem Revier und hab mir einen guten Teil angeschaut habe Sauen gefährtetan an mehreren Stellen und auch einiges. Ich habe an 6 Stellen gesehn, dass die Sauen fleissig gebrochen haben. War auch gut 1 Km von der nächsten Reviergrenze weg.

Ich habe heute 4 Wiesen gefunden, Rotwild war an jeder Ecke zu fährten. Losung habe ich auch gefunden. Rehwild Trittsiegel einiges. 2 Kirrungen habe ich gefunden, die auch angenommen waren. 4 Wildäcker sind im Revier. Dei Ansitzeinrichtungen sind auch alle noch Top zumindest die die ich gefunden habe, ausser eine Kanzel ist hin, die muss erneuert werden. Es sind richtig schöne Ecken im Revier gefällt mir alles recht gut.
 
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Tins schrieb:
... Das Revier hat ca 120 Ha... Ein Forstbeamter meinte es müssten mindestens 20 Euro pro Hektar geboten werden. Es kommen auf den Pachtpreis noch 5 Euro Verbisspauschale drauf, 19% MwSt, 16 % Jagdsteuer, + Berufsgenossenschaft die Höhe weiss ich leider noch nicht. Man muss noch dazu sagen, der Staat will noch 1000€ fürdie Ansitzeinrichtungen

Das wären ja über 4.000,- € / Jahr. Bei angenommenen 10 Stück Schlaenwild wären das dann 400,- € / Stück. Ist zu teuer meine ich. Da es nicht weggegangen ist meinen das wohl auch alle anderen.
 
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anonym

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PatrickM schrieb:
Tins schrieb:
... Das Revier hat ca 120 Ha... Ein Forstbeamter meinte es müssten mindestens 20 Euro pro Hektar geboten werden. Es kommen auf den Pachtpreis noch 5 Euro Verbisspauschale drauf, 19% MwSt, 16 % Jagdsteuer, + Berufsgenossenschaft die Höhe weiss ich leider noch nicht. Man muss noch dazu sagen, der Staat will noch 1000€ fürdie Ansitzeinrichtungen

Das wären ja über 4.000,- € / Jahr. Bei angenommenen 10 Stück Schlaenwild wären das dann 400,- € / Stück. Ist zu teuer meine ich. Da es nicht weggegangen ist meinen das wohl auch alle anderen.[ /quote]

das stimmt wohl. Bei meinem jetzigen Jagdherrn ist es so, er bezahlt ca 4000€ bei 330 Ha. Hat 8 Stück Rehwild frei. Davon wurden dieses Jahr 3 geschossen und 5 Stück Fallwild. Schwarzwild wurde von uns noch nichts erlegt. Ist dann auch recht teuer. Er hat ein Niederwildrevier. Ab und zu zieht Schwarzwild durch. Und bei 330 Ha 8 Stück Rehwild und dafür 4000€ bezahlen ist auch teuer.
 
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Für ein Revier mit Rotwild als Wechselwild sind 120ha nicht viel Fläche. Da braucht das Rotwild bei entsprechendem Jagddruck sich nur mal eben 1 km umstellen (und das ist bei Rotwild nicht besonders weit) und dann siehst Du mal eben 4 Wochen kein Haar mehr von denen. Auch wenn im benachbarten Staatsforst `ne Drückjagd gemacht wird (und wenn da das Rotwild steht wird da eine gemacht!) trägt das nicht eben zur Bevorzugung Deines Zwergreviers bei. Also wenn Du da jetzt, wenn da der Revierförster nur mal sporadisch jagt, viele Rotwildfährten siehst, wird sich das schlagartig ändern wenn das Revier intensiv (also von 2 Jägern mit kurzen Anfahrtswegen) bejagt wird. Herr Hirsch und Frau Alttier mögen es nämlich absolut nicht, wenn da jeden Tag jemand 4 Kirrungen beschickt, jeden 2. Tag jemand auf Rehwild ansitzt und in 10 Mondnächten auf Sauen gesessen, geschossen und anschließend noch nachgesucht und geborgen wird.
Ein Rotwildrevier muss die Möglichkeit bieten eine größere Fläche ~200ha, besser mehr, mal für 6-8Wochen z. B. vorm 1. August überhaupt nicht, auch nicht als Spaziergänger(davon gibts ohne Jäger schon genug) zu betreten.

Ach ja, normalerweise rechne ich den (großzügig) zu erwartenden Wildbreterlös mal zwei plus Liebhaberaufschlag. Die örtliche Nähe würde sich für den letztgenannten Kalkulationsfaktor erhöhend auswirken.

6 Rehe à 12kg x 5€/kg = 360€
+2 Sauen à 30kg x 5€/kg = 300€
+1 Rotwild à 50kg x 5€/kg =250€
sa. Wildbreterlöse =910€
x 2 =1820€
xLiebhaberzuschlag hier 1,5
=2730€ einschließlich Wildschadenspauschale, Mwst., Jgdst. BG., und Hochsitzablöse(in diesem Fall auf zu erwartende noch 5 jährige Nutzungsdauer) 1000€ : 5 = 200€ pro Jahr. Dieser Preis scheint mir angemessen zu sein. Das wäre ein Hektarpreis von €22,75 brutto. Wenn die umliegenden Jagden für 10-15€/ha verpachtet werden, dann ist dieser Preis doch schon doppelt so hoch wie der Durchschnitt. Wenn die Förster den Hals nicht vollkriegen können, dann sollen sie doch weiter nach dem Dummen suchen.

Die vom Förster in den Raum gestellten 20€ Jagdwert + 5€ Wildschadenspauschale + 4,75€ Mwst. + 4,76€ Jgdst. + 0,50€ Berufsgen. + 1,67€ Hochsitzablöse wären 36,68€ pro Hektar!
Für die dann insgesamt anfallenden 4401,60€ (und da sind die variablen Kosten wie Fahrerei, Wildackerbestellung, Mais für Kirrung usw. noch garnicht enthalten) könntest Du Dir, zusammen mit Deinem möglichen Mitpächter doch zwei oder drei schöne Jagdreisen pro Jahr, mit wahrscheinlich höheren Streckenerwartungen gönnen.
 
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Tins schrieb:
Bei meinem jetzigen Jagdherrn ist es so, er bezahlt ca 4000€ bei 330 Ha. Hat 8 Stück Rehwild frei.
Das ist nicht teuer, das ist Wucher (es sei denn es ist extrem viel NW da). so um die 300-400 ha sind bei uns die typischen "Dorfjagden". Dort gibts auch nur Rehwild und es sind ca. 8 frei. Die kosten dann keine 1000,-€/Jahr.
 
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anonym

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LeoderLoewe schrieb:
Für ein Revier mit Rotwild als Wechselwild sind 120ha nicht viel Fläche. Da braucht das Rotwild bei entsprechendem Jagddruck sich nur mal eben 1 km umstellen (und das ist bei Rotwild nicht besonders weit) und dann siehst Du mal eben 4 Wochen kein Haar mehr von denen. Auch wenn im benachbarten Staatsforst `ne Drückjagd gemacht wird (und wenn da das Rotwild steht wird da eine gemacht!) trägt das nicht eben zur Bevorzugung Deines Zwergreviers bei. Also wenn Du da jetzt, wenn da der Revierförster nur mal sporadisch jagt, viele Rotwildfährten siehst, wird sich das schlagartig ändern wenn das Revier intensiv (also von 2 Jägern mit kurzen Anfahrtswegen) bejagt wird. Herr Hirsch und Frau Alttier mögen es nämlich absolut nicht, wenn da jeden Tag jemand 4 Kirrungen beschickt, jeden 2. Tag jemand auf Rehwild ansitzt und in 10 Mondnächten auf Sauen gesessen, geschossen und anschließend noch nachgesucht und geborgen wird.
Ein Rotwildrevier muss die Möglichkeit bieten eine größere Fläche ~200ha, besser mehr, mal für 6-8Wochen z. B. vorm 1. August überhaupt nicht, auch nicht als Spaziergänger(davon gibts ohne Jäger schon genug) zu betreten.

Ach ja, normalerweise rechne ich den (großzügig) zu erwartenden Wildbreterlös mal zwei plus Liebhaberaufschlag. Die örtliche Nähe würde sich für den letztgenannten Kalkulationsfaktor erhöhend auswirken.

6 Rehe à 12kg x 5€/kg = 360€
+2 Sauen à 30kg x 5€/kg = 300€
+1 Rotwild à 50kg x 5€/kg =250€
sa. Wildbreterlöse =910€
x 2 =1820€
xLiebhaberzuschlag hier 1,5
=2730€ einschließlich Wildschadenspauschale, Mwst., Jgdst. BG., und Hochsitzablöse(in diesem Fall auf zu erwartende noch 5 jährige Nutzungsdauer) 1000€ : 5 = 200€ pro Jahr. Dieser Preis scheint mir angemessen zu sein. Das wäre ein Hektarpreis von €22,75 brutto. Wenn die umliegenden Jagden für 10-15€/ha verpachtet werden, dann ist dieser Preis doch schon doppelt so hoch wie der Durchschnitt. Wenn die Förster den Hals nicht vollkriegen können, dann sollen sie doch weiter nach dem Dummen suchen.

Die vom Förster in den Raum gestellten 20€ Jagdwert + 5€ Wildschadenspauschale + 4,75€ Mwst. + 4,76€ Jgdst. + 0,50€ Berufsgen. + 1,67€ Hochsitzablöse wären 36,68€ pro Hektar!
Für die dann insgesamt anfallenden 4401,60€ (und da sind die variablen Kosten wie Fahrerei, Wildackerbestellung, Mais für Kirrung usw. noch garnicht enthalten) könntest Du Dir, zusammen mit Deinem möglichen Mitpächter doch zwei oder drei schöne Jagdreisen pro Jahr, mit wahrscheinlich höheren Streckenerwartungen gönnen.

also die umliegenden Jagden wie ich geschrieben habe für 10-15€ sind reine Nettopreise pro Ha. Nach deiner Rechnung wäre das ein Nettogebot von 11,85€ / Ha. Da gehen die nie drauf ein. Wie schon geschrieben, ein Bekannter hatte letztes Jahr 13€ Netto geboten. Aber du hast recht, man darf denen nicht das Geld in den Rachen schmeissen. Nur wenn man so denkt bekommt man bei uns nichts und das ist schade sowas.

@ Klappspaten 400 Ha bezahlt man bei uns die Jagden 6000-7000€ alles inkl. Niederwild gibt es ausser Rehwild nichts mehr. Dann sind noch Sauen und Rotwild da.

Habe heute gehört, dass ein Unternehmer ausm Nachbarort das Revier unbedingt haben will. Er wäre auch bereit 30€ Netto zu bezahlen. Wenn er meint dann soll er das machen.
 

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