Othämatom

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Mein Weimi hat erstmals ein Othämatom, ein ziemlich kleines (3-4 cm Durchmesser) an der Spitze des Behanges. Vielleicht Unfall, da sie sich nicht oft schüttelt. Ich habe versucht, es abzusaugen, es geht aber nicht alles raus.
Jetzt meine Frage: Insbes. bei den "Stehohren" bilden sich bei unbehandelten Othämatomen Verformungen, ähnlich dem Blumenkohlohr des Boxers.
Sind aus Erfahrung solche Verformungen auch im "weichen" Bereich an der Spitze des "Schlappohres" zu befürchten?
D.h. sollte man unbedingt das Hämatom restlos entfernen (lassen)?
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Die Therapie richtet sich nach der Größe und der Stelle. Von allein verschwinden Othämatome praktisch niemals. Kleine Othämatome an günstiger Stelle kann man vorsichtig absaugen und mit Cortison erst mal konventionell behandeln. Die Erfolgschancen liegen jedoch nicht sehr hoch! Insbesondere Nachblutungen treten immer wieder auf. Bei größeren Othämatomen, Nachblutungen, Enzündungen bzw. wenn die konventionelle Therapie nicht anschlägt MUSS man operieren. Es sollte in jedem Fall nach der Ursache zumindest gesucht werden, auch Zecken/Flohbiss kann die Ursache sein. Eventuell eingedrungenes Fremdmaterial muss immer entfernt werden.

Leider muss man sagen, dass Othämatome nach meiner Erfahrung sehr häufig zu einer Ohrverkrüppelung je nach Ausmaß führen. An der Behangspitze dürfte sich das aber vermutlich so gut therapieren lassen, dass die Hündin zwar vielleicht optisch etwas leidet, aber keine Einschränkungen zu erwarten sind. Warte auf jeden Fall nicht ab, sondern geh zum TA deines Vertrauens! Wie geschrieben von allein verschwindet das nicht, es kann gut noch größer werden, sich stark entzünden. Da nicht alle niedergelassenen TA auch wirklich gute und erfahrene Operateure sind, würde ich in diesem Fall auch mal etwas weiter fahren und einen gute Tierklinik bzw. einen TA mit großer OP-Praxis suchen, denn diese Ohr-OPs sind eine ziemliche Uhrmacherarbeit.

Vollständig entfernen ja oder nein, wie gesagt eine Frage der Stelle, des Umfangs und des Therapieverlaufs und "Blumenkohl" kann sich auch an der Behangspitze bilden. Ob, in welchem Ausmaß und ob das störend wirkt, kann man in so einen Forum sicher nicht sagen.
 
H

Hundehuette

Guest
Wir haben gerade eine OP hinter uns, das Hämatom war gigantisch groß. Und obwohl es eine einfache Operation ist (es wird ja nur die Haut aufgeschnitten) war es eine langwierige und schmierige Angelegenheit, bis alles wieder verheilt war. Insgesamt haben wir 6 Wochen gebraucht.

2011_12_21-1.jpg


Ohr.jpg
 
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Thersites schrieb:
Mein Weimi hat erstmals ein Othämatom, ein ziemlich kleines (3-4 cm Durchmesser) an der Spitze des Behanges. Vielleicht Unfall, da sie sich nicht oft schüttelt. Ich habe versucht, es abzusaugen, es geht aber nicht alles raus.
Jetzt meine Frage: Insbes. bei den "Stehohren" bilden sich bei unbehandelten Othämatomen Verformungen, ähnlich dem Blumenkohlohr des Boxers.
Sind aus Erfahrung solche Verformungen auch im "weichen" Bereich an der Spitze des "Schlappohres" zu befürchten?
D.h. sollte man unbedingt das Hämatom restlos entfernen (lassen)?

Eher nicht, denn auch da ist der Erfolg nicht gewährleistet. Genauso wenig eben wie beim Absaugen, was durchaus öfter gemacht werden muss. Wichtig ist, das Ohr danach wirklich FEST zu tapen und dafür zu sorgen, dass der Hund nicht rangeht oder schüttelt.

Verformungen würde ich nicht erwarten.

Petra
 
A

anonym

Guest
Thersites schrieb:
...Insbes. bei den "Stehohren" bilden sich bei unbehandelten Othämatomen Verformungen, ähnlich dem Blumenkohlohr des Boxers...


Mein Hund hat Stehohren, das OtHämatom wurde aber nicht weiter behandelt, der TA meinte, bei der Ausformung und an dieser Stelle würde die OP wahrscheinlich zu mehr Komplikationen führen als erstmal abzuwarten, eine Verformung befürchtete er nicht - schließlich hat er recht behalten.

Allerdings war bei meinem Vierläufer das O. nicht im weicheren Bereich an den Spitzen sondern mehr zur BAsis.

rechy

ps: dies ist nur als weitere Info zum Thema zu betrachten und keine direkte Antwort auf irgendeinen Beitrag
 
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Tschuldigung, dass ich erst zu meinem Bericht angestossen werden musste:
Unser TA (sehr große Praxis) sagte uns, dass sie beim Othämatom schon alle Verfahren durch hätten. Nach seiner Erfahrung wäre der Erfolg beim Nichts-tun bei allen Methoden vergleichbar, mit deutlich weniger Komplikationen. (Sozusagen: Aggressives Zuwarten :mrgreen: ) - Getapt wurde nicht! - allerdings hat sie sich auch kaum geschüttelt.
Mir war das anfangs nicht geheuer, deshalb markierte ich die Grenze der Hautablösung vom Knorpel innen mit einem Filzstift. Die kissenartige Schwellung an der Behangspitze ist in ihrer Längsausdehnung Richtung Basis in der nächsten Woche von 5 auf 6 cm Länge noch gewachsen, dann stagnierte sie. Anschließend wurde der Inhalt deutlich fester, dann von den Rändern aus härter.
Zurückgeblieben ist jetzt eine Verkürzung des Behangs auf 15 cm (16 cm die Gegenseite) die Spitze wurde etwas runder. Auf einer Fläche von ca 2x3 cm sind derb-reiskornartige "Knubbel" zu tasten, der Behang ist hier max. 4 mm dicker, das wäre aber nur bei einem Kurzhaar zu sehen.
Insgesamt tut das ihrer Schönheit keinen Abbruch.

Dauer bis zum erkennbaren Rückgang ca. 3 - 4 Wochen, nach 8 Wochen dann nur noch die fester werdenden Knubbel.

(Als ich eben mit einem Zollstock an ihrem Behang rumfummelte hat sie mich ziemlich entgeistert angeschaut)
 
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@ hundehütte

Nix für ungut, aber der Tapeverband mit den hellblauen Pfoten sieht zum Schreien aus!
 
H

Hundehuette

Guest
Wir haben uns die Entscheidung auch nicht wirklich leicht gemacht. Das Hämatom hatte aber gigantische Ausmaße, das komplette Ohr war vollgelaufen.
Und ohne Verband ging nach der OP gar nichts. Die ersten Tage hat der Bursche nur den Kopf geschüttelt, das operierte Ohr schlug gegen den Halskragen und die Schweinerei war riesengroß :13:

@ Wölfin: Du hast Recht - er sah wirklich komisch aus. :12:
 

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