Waidmannsheil den fleißigen Niederwildjägern!
Mit den vorgenannten Strecken kann ich zwar nicht mithalten, ich hatte jedoch Anfang Dezember auch ein kleines Erfolgserlebnis in Vorpommern:
Da der Rehwildabschuss weitestgehend erfüllt war und auch die Sauen sich längere Zeit nicht haben blicken lassen, beschloss ich am Nachmittag des 1. Dezembers die streichenden Enten am Torfloch abzupassen. Als gebürtiger Niedersachse bin ich mit der Flintenjagd groß geworden und irgendwie fehlt mir das hier schon, obgleich ich bezüglich der Möglichkeiten auf Schalenwild und Raubwild zu waidwerken nicht meckern darf...
Ich parkte den Wagen am Waldrand rund 300 m entfernt vom Wasser und stand zum Sonnenuntergang am Schilfgürtel. Das Licht wurde nach und nach weniger und die erste Dreiviertelstunde tat sich rein gar nichts. Dann vernahm ich plötzlich das ersehnte Schnattern: Ein Schoof Stockenten hielt direkt auf mich zu! Es waren sechs Breitschnäbel wovon einer etwas abseits der Gruppe flog. Ich hatte Dusel und sie passierten mich tatsächlich auf gut 25 Metern. Die Garbe des ersten Schusses erfasste den Außenseiter und er fiel geradewegs auf den blanken Acker!
Ich wartete noch zehn Minuten, sammelte dann meine Ente ein und bewegte mich langsam zum Auto. Die Flinte hatte ich noch geladen, da mein genutzter Weg nicht selten von Enten überflogen wird. 200 Meter vor der Waldkante hob sich die Silhouette einer Ente ab, die schnurstracks auf mich zukam. Ich ließ die Beute fallen, hob die Flinte und sah, dass die Ente keine Ente, sondern eine Waldschnepfe war. Ich hielt gut vor und - der erste Schuss fasste ins Leere. Der zweite Schuss aber traf und der Murkerich ging zu Boden.
Die erste Schnepfe meines noch jungen Jägerlebens lag, der Abend war gerettet! Mit einer Schnepfe hatte ich überhaupt nicht grechnet. Nach dem rupfen gönnte ich mir noch ein Bier mit dem Beständer. :cheers: Ein toller Tag!
Waidmannsheil
Oldenbart