Niederwildjagden 2024/25

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Ich konnte eine seltene Dublette aus Feldhase und Fasanhahn erlegen, war eine Premiere für mich! Immer wieder schön, das so eine Flintenjagd immer was neues bieten kann!
gehört hier eigentlich nicht hin, weil es nicht aktuell ist.
Gemischte Dubletten sind immer was besonderes. Dublette bedeutet für mich, dass zwei Stücke in schneller Folge erlegt werden, ohne dass das Gewehr aus der Schulter genommen wird. Also entweder mit der Doppelbüchse, (Bock)Doppelflinte oder dem Repetierer, wenn man "am Backen" repetiert.
Ich hab schon Kalb/Frischling und auch schon Kitz/Kitz/Frischling strecken können, allerdings mit dem Repetierer.

Mit der Flinte ist mir bislang nur eine gemischte Dublette geglückt: Mein erstes Rebhuhn überhaupt fiel vor mir ins Kraut und exakt an der Stelle, wo das Huhn aufschlug, stand ein Fuchs auf, den die Garbe aus dem oberen Lauf binnen Sekunden traf.

Auch das wird mir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kein zweites mal mehr passieren. Ob ich überhaupt nochmal ein Rebhuhn erlegen werde?
 
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Ob ich überhaupt nochmal ein Rebhuhn erlegen werde?
Dadurch, dass es wetterbedingt fürs Niederwild immer besser wird, und zunehmend auch Technik für die Raubwildbejagung zugelassen wird, stehen die Chancen nicht schlecht. Dass aktuell bei der Tagung der AG Rebhuhnschutz festgestellt wurde, dass die Intensität der Raubwildbejagung die notwendig wäre um ein Rebhuhn zu fördern, nur von Berufsjägern geleistet werden kann, da "normale Jagdpächter/Jäger" dieser in der Regel nicht gewachsen sind, ist halt leider ein Faktor, der ein Armutszeugnis für unsere Jägerschaft darstellt. Und das bei mehr als einem Jagdkarten-/Jagdscheinbesitzer im deutschsprachigen Raum. Traurig eigentlich.
 
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Ich bin nicht sicher, dass es an der Jägerschaft liegt. Vor knapp 50 Jahren gab es bei mir eine ordentliche Vielfalt an angebauten Feldfrüchten, Runkeln, Stoppenrüben, Kartoffeln, Hafer, Gerste oder auch Roggen und kleine Parzellen. Diverse Landwirte traf ich morgens auf den Wiesen beim Melken. Heute gibt es weitgehend nur noch grosse Parzellen, keine Doppelzäune mit Zwischenräumen mehr, weil min 6 mal im Jahr das Gras siliert wird, Runkeln etc sind Vergangenheit, Mais ist angesagt, möglichst auf grösseren, weil zusammengelegten Parzellen.
Welche Chancen haben Rebhuhn, Fasan ider Feldhase noch, den Kiebitz sehe ich nicht mehr, die haben bei mir gebrütet.
Weil es so geworden ist, kann es überwiegend nicht an der Jägerschaft liegen, jedenfalls nach meiner Meinung.
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
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Ich jage jetzt rund 55 Jahre im gleichen Revier, das sich im letzten Jahr auf über 900ha erweitert hat.Gerade in den letzten Jahren hat sich die Situation Niederwild stark verändert. Eine Hasenjagd, wie wir zu DDR-Zeiten in unserer Jagdgruppe in der Flußaue noch durchführen konnten, wäre heute dort mangels Hasen undenkbar. Gleiches gilt für Fasane und Enten,wo die Waschbärpopulation bei Gelegen stark eingreift.Weiter südlich, in meinem Pachtgebiet ,wo der Wolf täglich revidiert, hat Rehwild stark abgenommen und Sauen sind weniger Standwild. Beim Niederwild sieht es anders aus, vermutlich durch den Wolfseinfluß auf Niederwildprädatoren. Füchse machen sich vom Acker. Probleme bei Wasservögeln gibt es durch Waschbären und vor allem durch Fischotter. Im vorletzten und letzten Jahr wurden Eier und Jungvögel einer ganzen Inselkolonie einer geschützten Art vernichtet . Der Naturschutzbetreuer war verzweifelt und bat um Hilfe.Der Hasenbesatz in meinem Revier dagegen, ist seit paar Jahren heute so gut wie nie, was die Entnahme eines Weihnachtshasen für mich und Begeher ermöglicht. Nicht vergleichbar mit den großen Niederwildstrecken der 70iger/80iger, obwohl wir heute nachhaltiger jagen.
Landwirtschaft und vor allem als deren Grundlage die EU-Agrarpolitik (falsche Förderansätze) stehen der allgemeinen Niederwildentwicklung im Wege. Das sogenannte Greening usw. sehe ich lediglich als eine Art Alibifunktion. Entlang der Bäche in meinem Revier wurden vor Jahren 10m-Grünstreifen angelegt.Statt Blühstreifen oder Ähnlichem finden wir dort totes Gras als Monokultur, weder als Äsungsfläche und schon gar nicht als Insektenlebensraum nutzbar. Wie soll sich da Niederwild entwickeln ?
 
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Natürlich hat sich die Landwirtschaft verändert, und es ist dadurch nicht gerade leichter geworden. Was nichts anderes heißt, als das mit den selben Anstrengungen heute wie vor einigen Jahren die Niederwildbesätze im Vergleich schrumpfen. Aber unmöglich ist es nicht, sondern herausfordernder. Ich habes das Gefühl, das alle immer sagen die Zeiten haben sich geändert, was ja auch stimmt, gleichzeitig sich selbst aber nicht mitverändert haben in Richtung mehr Einsatz, sondern stattdessen lieber den "goldenen Zeiten" nachtrauern.

Und wenn dann festgestellt wird, dass Otto-Normal-Jäger ihrer Verpflichtung ausreichend Raubwild und vor allem mittlerweile in vielen Gegenden invasive Arten zu bejagen nicht nachkommen, weil sie es nicht können, nicht wollen oder (und das ist denke ich der häufigste Fall) es nicht versuchen, dann müssen wir nicht anfangen bei wem anderen die Schuld zu suchen, bevor wir selbst nicht alles in unserer Macht stehende tun.

Bei Ausrüstung wie einer neuen Büchse (mit der dann überspitzt gesagt bei einigen noch dazu keine 5 Schuss im Jahr gemacht werden), Fernglas etc. Ist bei vielen das Beste nicht gut genug, bei Investitionen in Niederwildfütterungen, Fallen oder wenn möglich vielleicht sogar kleinen Flächen zur Pacht ist aber dann der Geldbeutel schnell zugeschweißt.

Ich will nichts anderes sagen als: nehmen wir uns etwas öfter mal selbst an der Nase, und vor allem trauen wir uns was zu. Nicht überall kann man zu den goldenen Zeiten zurückkehren, aber vielleicht silberne schaffen. Eine Renessaice sozusagen. Den großen bösen Übeltäter Landwirtschaft als unübertreffbaren Feind kann ich nämlich schon nicht mehr hören.
 
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Natürlich hat sich die Landwirtschaft verändert, und es ist dadurch nicht gerade leichter geworden. Was nichts anderes heißt, als das mit den selben Anstrengungen heute wie vor einigen Jahren die Niederwildbesätze im Vergleich schrumpfen. Aber unmöglich ist es nicht, sondern herausfordernder. Ich habes das Gefühl, das alle immer sagen die Zeiten haben sich geändert, was ja auch stimmt, gleichzeitig sich selbst aber nicht mitverändert haben in Richtung mehr Einsatz, sondern stattdessen lieber den "goldenen Zeiten" nachtrauern.

Und wenn dann festgestellt wird, dass Otto-Normal-Jäger ihrer Verpflichtung ausreichend Raubwild und vor allem mittlerweile in vielen Gegenden invasive Arten zu bejagen nicht nachkommen, weil sie es nicht können, nicht wollen oder (und das ist denke ich der häufigste Fall) es nicht versuchen, dann müssen wir nicht anfangen bei wem anderen die Schuld zu suchen, bevor wir selbst nicht alles in unserer Macht stehende tun.

Bei Ausrüstung wie einer neuen Büchse (mit der dann überspitzt gesagt bei einigen noch dazu keine 5 Schuss im Jahr gemacht werden), Fernglas etc. Ist bei vielen das Beste nicht gut genug, bei Investitionen in Niederwildfütterungen, Fallen oder wenn möglich vielleicht sogar kleinen Flächen zur Pacht ist aber dann der Geldbeutel schnell zugeschweißt.

Ich will nichts anderes sagen als: nehmen wir uns etwas öfter mal selbst an der Nase, und vor allem trauen wir uns was zu. Nicht überall kann man zu den goldenen Zeiten zurückkehren, aber vielleicht silberne schaffen. Eine Renessaice sozusagen. Den großen bösen Übeltäter Landwirtschaft als unübertreffbaren Feind kann ich nämlich schon nicht mehr hören.
Du hast natürlich recht, nur geht Deine Ursachenbenennung an der Hauptursache vorbei. Und das wird von den meisten Protagonisten in unseren Reihen ebenfalls nicht erkannt. Nicht der Jäger reguliert letztendlich die Biodiversität, sondern die Landwirtschaft, die jedoch politischen Zwängen folgen muß. Du kannst noch so viel Prädatorenjagd betreiben , wenn die Biotopgestaltung nicht stimmt, wird sich dort bezüglich Niederwild nicht viel verbessern lassen. Da helfen auch keine Inselprojekte ! Das, was Du einforderst, haben ich und meine Begeher/Jagdfreunde, in den 90igern praktiziert. Es wurde am Ende nur ein Inselprojekt und blieb es auch. Irgendwann ist die Luft dann raus, vor allem, wenn nebenan im Forstbetrieb Prädatorenbejagung kaum oder gar nicht stattfindet. Damals hatte der Landwirt 30ha Stillegung mit mehrjähriger Blühmischung ausgebracht. Die ökologische Vielfalt war sagenhaft. Ich beobachtete vom Sitz aus erst-und einmalig ein Gesperre Wachteln, jede Menge Fasane, Rehwild satt. Heute gibts hier 60 ha EU-Schwarzbrache, wo nichts angebaut wird, dafür 2x jährlich umgegrubbert. 60ha tote Fläche. Der Landwirt: " Besser verdienen für`s Nichtstun, kann man nicht."
 
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Du kannst noch so viel Prädatorenjagd betreiben , wenn die Biotopgestaltung nicht stimmt, wird sich dort bezüglich Niederwild nicht viel verbessern lassen. Da helfen auch keine Inselprojekte ! ....... Es wurde am Ende nur ein Inselprojekt und blieb es auch. Irgendwann ist die Luft dann raus, vor allem, wenn nebenan im Forstbetrieb Prädatorenbejagung kaum oder gar nicht stattfindet.
Mag sein, aber die Lebensräume sind meistens nicht so schlecht, wie sie immer geredet werden. Das "Optimum" Dreifelderwirtschaft mit langsamen Maschinen und geringen Schlagbreiten wirds nicht mehr häufig geben, das muss es aber auch nicht. Wie gesagt, wenn goldene Zeiten nicht möglich sind, dann eben silberne. Aber den totalen Untergang einfach akzeptieren, das wäre nicht meine Art.

Mit Inselprojekten fängt es meist an, schön wäre es halt, wenn der Funke überspringt. Natürlich ist aber irgendwann die Lust raus, wenn keiner mitmacht. Ist auch verständlich, aber dann nicht die Schuld der Insel. Unser direkter Nachbar, mit dem wir die längste Grenze haben und der fast identisch ist von der Größe her, und auch nur aus Feld bestehend, erlegt bei der doppelten Anzahl an durchgeführten Niederwildjagden gesamt nichtmal ein Fünftel von uns. Dort wird aber auch garnichts bis kaum was gemacht.

Auch Inselprojekte können also fruchten. Leichter wirds dadurch aber natürlich nicht.
 
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Mag sein, aber die Lebensräume sind meistens nicht so schlecht, wie sie immer geredet werden. Das "Optimum" Dreifelderwirtschaft mit langsamen Maschinen und geringen Schlagbreiten wirds nicht mehr häufig geben, das muss es aber auch nicht. Wie gesagt, wenn goldene Zeiten nicht möglich sind, dann eben silberne. Aber den totalen Untergang einfach akzeptieren, das wäre nicht meine Art.

Mit Inselprojekten fängt es meist an, schön wäre es halt, wenn der Funke überspringt. Natürlich ist aber irgendwann die Lust raus, wenn keiner mitmacht. Ist auch verständlich, aber dann nicht die Schuld der Insel. Unser direkter Nachbar, mit dem wir die längste Grenze haben und der fast identisch ist von der Größe her, und auch nur aus Feld bestehend, erlegt bei der doppelten Anzahl an durchgeführten Niederwildjagden gesamt nichtmal ein Fünftel von uns. Dort wird aber auch garnichts bis kaum was gemacht.

Auch Inselprojekte können also fruchten. Leichter wirds dadurch aber natürlich nicht.
Ich bin ja eigentlich da bei Dir, bei mir haben die Landwirte auch sehr viele Flächen Niederwildfreundlich umgestellt. Seit die EU da Geld raus haut, gibt es genug Flächen die sich für die Bearbeitung einfach nicht rechnen und wenn es Inseln sind. Aber eins kann ich dir sagen wenn der Grundbestand an Hasen einen bestimmten Stand erreicht hat, da wird einfach Nix mehr. Es ist nicht möglich mit vier oder vielleicht fünf Hasen auf hundert Ha irgendwann wieder auf so einen Bestand wie bei dir zu kommen. Du erwischst nicht alles Raubwild und die aus der Luft gleich gar nicht. Ich glaube sogar bei mir sind die Hasen kurz vorm Aussterben.
War vor langer Zeit mal anders.
Übrigens mein Revier ist gespickt mit Fallen , aber eigentlich nur deshalb um den Bauern ihre Enten , Gänse und Hühner zu retten.
Und rund her rum macht keiner , gar keiner was.

Gruß Seppel
 

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