Neue, belastbare Zahlen zur Wildschweinmast in RLP

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Zumindest in RLP hatten wir einen langen Winder 2005/2006, in dem - insbesondere gegen Ende des Winters im Februar/März - auch verhältnismäßig viele dicke Schweine - und damit potenzielle Zuwachsträger - geschossen worden sind (interessehalber hatte ich mir die Eintragungen der "Logbücher" in drei verschiedenen Wildsammelstellen der Eifel angeguckt, wo man das schön nachvollziehen konnte). Ähnliche Erfahrungen hatten auch Bekannte im Hunsrück und Westerwald gemacht.

Ob das schwache Ergebnis in 2006/2007 nun damit in einen Zusammenhang zu bringen ist - dafür bin ich zu wenig Biologe. Ich könnte es mir in meiner Laientheorie allerdings sehr gut vorstellen, da mit Sicherheit deutlich weniger Zuwachsträger in die Reproduktionsphase 2006 einsteigen konnten.
 
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PS: In der Pirsch 23/2006 gab es einen interessanten Artikel namens "Wo sind sie geblieben" von Wildmeister H.-J. Duderstaedt. Bei Bedarf schick ich ihn gerne mal zu.
 
A

anonym

Guest
Johannes Bückler schrieb:
Das ist ein Zusammenhang, der vom ÖJV immer gerne unterschlagen wird. Auch sonst sind die präsentierten Ergebnisse zweifelhaft. Zu behaupten, die nutritiven Ergebnisse von Feld- und Kirrmais wären gleich hoch, stimmt so einfach nicht.
So ein Käse!
Wie kommst denn darauf, daß die Zahlen auch nur im entferntesten mit dem ÖJV zu tuen hätten???
Die Arbeit stammt aus der Forschungsanstalt RLP, die hat mit dem ÖJV rein gar nix zu schaffen.
Hauptsache Feindbilder bedient!?
Eine Wertung beinhaltet die Arbeit ebenfalls nicht. Andererseits: Wie willste begründen, daß die aufgenommene Menge Mais auf dem Acker anders (resp. höher) zu beurteilen wäre als die an der Kirrung?
Naturgemäß wird ein Großteil der Ferkel ausgangs des Winters geboren, in dieser Zeit ist die Verlustrate durch ungünstige Witterung sehr hoch. die Bache, die in der Nähe des Kessels auf Kirrmais zurückgreifen kann, ist schneller wieder satt zurück, ihr Nachwuchs wird besser durchkommen als derjenige einer Bache, die lange unterwgs sein muß.
Feldmais ist darüber hinaus i.W. nur in der Zeit der Milchreife (also von Lorenzus) bis zur Ernte (also bis Hubertus) verfügbar, in der Zeit des winterlichen Nahrungsengpasses in deutlich geringerem Maße.
Auch andere Arbeiten zeigen anhand von Mageninhaltsanalysen, daß der Kirrmais einen gleichhohen oder sogar höheren Anteil an der WIldschweindiät hat als die Feldfrucht.


Gerade die Kurzfassung der Arbeit im Netz gefunden:
http://www.fawf.wald-rlp.de/fileadmin/w ... rrmais.pdf
Vielleicht klärt das ja die eine oder andere Unklarheit...
 
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testtest schrieb:
Auch andere Arbeiten zeigen anhand von Mageninhaltsanalysen, daß der Kirrmais einen gleichhohen oder sogar höheren Anteil an der WIldschweindiät hat als die Feldfrucht.

Da würde mich mal interessieren, ob unterschieden wurde zwischen an der Kirrung erlegten und auf andere weise erlegten, sonst kann man die Statistik nämlich getrost in die Tonne treten. Das die Schweinderl welche am Futtertrog erlegt werden meist auch schon einiges an Kirrmaterial aufgenommen haben dürfte wohl jedem klar sein...
 
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saujager1977 schrieb:
testtest schrieb:
Auch andere Arbeiten zeigen anhand von Mageninhaltsanalysen, daß der Kirrmais einen gleichhohen oder sogar höheren Anteil an der WIldschweindiät hat als die Feldfrucht.

Da würde mich mal interessieren, ob unterschieden wurde zwischen an der Kirrung erlegten und auf andere weise erlegten, sonst kann man die Statistik nämlich getrost in die Tonne treten...
Eine Möglichkeit wäre, den Kirrmeis mit radioaktiven Isotopen zu beizen.Dann bräuchte man nur noch einen Geigerzähler. :wink:
 
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@ testtest: Jo, die Zahlen selbst sind nicht vom ÖJV, aber in der hauseigenen Lieblingspostille desselben publiziert. Das hat überhaupt nichts mit Feindbildern zu tun. Aber soclhe Erhebungen und pauschale Verunglimpfungen der Kirrungsjagd kommen nun seit Jahren aus der gleichen Ecke. Mein Fehler ist sicherlich, nicht mehr haarscharf danach zu fragen, ob Frau Emmert diese Ergebnisse persönlich präsentiert.

Und by the way: Das die Zahlen nicht im entferntesten etwas mit dem ÖJV zu tun hätten, darf dann doch bezweifelt werden:

Ulf Hohmann
Ditmar Huckschlag
 
A

anonym

Guest

Da würde mich mal interessieren, ob unterschieden wurde zwischen an der Kirrung erlegten und auf andere weise erlegten, sonst kann man die Statistik nämlich getrost in die Tonne treten. Das die Schweinderl welche am Futtertrog erlegt werden meist auch schon einiges an Kirrmaterial aufgenommen haben dürfte wohl jedem klar sein...[/quote]

Ja, wurde gemacht.
Alle Proben wurden der Jagdart zugeordnet, auch die "Nullproben" (Verkehrsunfälle) zeigten keinen signifikanten Unterschied.
Ebenfalls gut zu trennen ist die Herkunft (Feldmais oder Kirrungsmais).
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Naja, wenn's den leckeren Mais im Wald net gäb, dann würden die Sauen halt was anderes fressen. Substitution nennt man sowas doch, oder? Bei um die 3 Tonnen Eicheln pro Hektar bei einer Mast kommt da auch auf natürliche Weise eine ganze Menge Konzentrat in Umlauf; allerdings sind die Eicheln halt bitterer als das Rachengold.

Hätte ich die Wahl, würde ich auch lieber jeden Tag zum Gourmetkoch als in eine dröge Firmenkantine. Das heißt aber noch nicht, ich würde deshalb dicker.

Die Werte aus der Tierernährungskunde mit 2,7 kg Kraftfutter für 1 kg Zuwachs bezieht sich auf Hausschweinerassen, die züchterisch auf Futterverwertung optimiert wurden wie die Pietrain und äußerst bewegungsarm im geheizten Stall gehalten werden. Energiebedarf für die Erhaltung also sehr gering, das ist bei den Sauen im kalten&finstern Wald völlig anders, mich würde es nicht wundern wenn wir hier über 5 bis 10 kg Futter für 1 kg Zuwachs Wildsau reden. Mit anderen Worten; 1 Tonne Kirrungsmais bringen gerademal 100 bis 200 kg Zuwachs Sau, das sind 40 Säcke à 25 kg. Ich weiß nicht wer soviel rausschleppt aber die jetzt sicher vor dem Hintergrund dieser "Forschungsergebnisse" (aus Mitteln der Jagdabgabe bezahlt?) aus Personalbeständen von Zoll und Bundesgrenzschutz aufgebaute Kirrungsüberwachung wird das sicher rauskriegen...
 
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Wahnsinn :shock:
Da stellt jemand das Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung ein, und schon wird diese als jagdpolitisch gesteuertes Wunschgutachten entlarvt, die Forscher als vom ÖJV installierte Jagdsaboteure enttarnt (dabei wird sogar in der Zusammenfassung der DJV als der Fragesteller benannt).
Als kritikfähiger Mensch gibt mir dieses Forschungsergebnis allenfalls Anlass die Zusammenhänge genauer unter die Lupe zu nehmen.
Der Schlußsatz der Zusammenfassung regt ja auch zu einer kritischeren Betrachtungsweise an:
Es ist nämlich nicht auszuschließen dass der Kirrinput eine negative Bilanz ergibt, sprich die Reproduktion stärker beschleunigt als die Kirrjagd diese bremst !
Es sollte doch ureigenstes Interesse der gesamten Jägerschaft sein dies zu klären und der möglicherweise unbehaglichen Wahrheit auf den Grund zu gehen.
Umgekehrt würden brisante Fragen der Wildschadensersatzpflicht bei einem Ergebnis welches die Rolle des Maisanbaus belastet durchaus in einem anderen Licht erscheinen.
Was also ist das Problem das hier einige mit so einer Arbeit haben ?
 
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DUK schrieb:
Naja, wenn's den leckeren Mais im Wald net gäb, dann würden die Sauen halt was anderes fressen. Substitution nennt man sowas doch, oder? Bei um die 3 Tonnen Eicheln pro Hektar bei einer Mast kommt da auch auf natürliche Weise eine ganze Menge Konzentrat in Umlauf; allerdings sind die Eicheln halt bitterer als das Rachengold.

Hätte ich die Wahl, würde ich auch lieber jeden Tag zum Gourmetkoch als in eine dröge Firmenkantine. Das heißt aber noch nicht, ich würde deshalb dicker.

Die Werte aus der Tierernährungskunde mit 2,7 kg Kraftfutter für 1 kg Zuwachs bezieht sich auf Hausschweinerassen, die züchterisch auf Futterverwertung optimiert wurden wie die Pietrain und äußerst bewegungsarm im geheizten Stall gehalten werden. Energiebedarf für die Erhaltung also sehr gering, das ist bei den Sauen im kalten&finstern Wald völlig anders, mich würde es nicht wundern wenn wir hier über 5 bis 10 kg Futter für 1 kg Zuwachs Wildsau reden. Mit anderen Worten; 1 Tonne Kirrungsmais bringen gerademal 100 bis 200 kg Zuwachs Sau, das sind 40 Säcke à 25 kg. Ich weiß nicht wer soviel rausschleppt aber die jetzt sicher vor dem Hintergrund dieser "Forschungsergebnisse" (aus Mitteln der Jagdabgabe bezahlt?) aus Personalbeständen von Zoll und Bundesgrenzschutz aufgebaute Kirrungsüberwachung wird das sicher rauskriegen...

Sorry, wenn ich nachfrage, aber mir schwebte etwas von 11to/ha Gesammtmast im letzten Jahr vor. War das eine Ente? Hatte die Zahlen nur irgendeiner Jagdgazette entnommen.
 
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silo schrieb:
Wahnsinn :shock:
Da stellt jemand das Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung ein, und schon wird diese als jagdpolitisch gesteuertes Wunschgutachten entlarvt, die Forscher als vom ÖJV installierte Jagdsaboteure enttarnt (dabei wird sogar in der Zusammenfassung der DJV als der Fragesteller benannt).
Als kritikfähiger Mensch gibt mir dieses Forschungsergebnis allenfalls Anlass die Zusammenhänge genauer unter die Lupe zu nehmen.
Der Schlußsatz der Zusammenfassung regt ja auch zu einer kritischeren Betrachtungsweise an:
Es ist nämlich nicht auszuschließen dass der Kirrinput eine negative Bilanz ergibt, sprich die Reproduktion stärker beschleunigt als die Kirrjagd diese bremst !
Es sollte doch ureigenstes Interesse der gesamten Jägerschaft sein dies zu klären und der möglicherweise unbehaglichen Wahrheit auf den Grund zu gehen.
Umgekehrt würden brisante Fragen der Wildschadensersatzpflicht bei einem Ergebnis welches die Rolle des Maisanbaus belastet durchaus in einem anderen Licht erscheinen.
Was also ist das Problem das hier einige mit so einer Arbeit haben ?
Kann ich Dir kurz und bündig darstellen.Wenn Infratest aufgrund 1000 Befragter feststellt,daß im Ländle die Grünen die stärkste Partei ist,heißt das noch lange nicht,daß die auch 2011 regieren werden.
 
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waldgeist schrieb:
silo schrieb:
Wahnsinn :shock:
Da stellt jemand das Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung ein, und schon wird diese als jagdpolitisch gesteuertes Wunschgutachten entlarvt, die Forscher als vom ÖJV installierte Jagdsaboteure enttarnt (dabei wird sogar in der Zusammenfassung der DJV als der Fragesteller benannt).
Als kritikfähiger Mensch gibt mir dieses Forschungsergebnis allenfalls Anlass die Zusammenhänge genauer unter die Lupe zu nehmen.
Der Schlußsatz der Zusammenfassung regt ja auch zu einer kritischeren Betrachtungsweise an:
Es ist nämlich nicht auszuschließen dass der Kirrinput eine negative Bilanz ergibt, sprich die Reproduktion stärker beschleunigt als die Kirrjagd diese bremst !
Es sollte doch ureigenstes Interesse der gesamten Jägerschaft sein dies zu klären und der möglicherweise unbehaglichen Wahrheit auf den Grund zu gehen.
Umgekehrt würden brisante Fragen der Wildschadensersatzpflicht bei einem Ergebnis welches die Rolle des Maisanbaus belastet durchaus in einem anderen Licht erscheinen.
Was also ist das Problem das hier einige mit so einer Arbeit haben ?
Kann ich Dir kurz und bündig darstellen.Wenn Infratest aufgrund 1000 Befragter feststellt,daß im Ländle die Grünen die stärkste Partei ist,heißt das noch lange nicht,daß die auch 2011 regieren werden.

Also im Ländle dürfen die Wildschweine noch nicht wählen :?
 
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waldgeist schrieb:
Wenn Infratest aufgrund 1000 Befragter feststellt,daß im Ländle die Grünen die stärkste Partei ist,heißt das noch lange nicht,daß die auch 2011 regieren werden.

Das nicht, aber es ist ein Hinweis darauf, dass das passieren kann wenn man nicht aufpasst und dass das wahrscheinlicher ist als eine Alleinregierung der FDP. ;)

Btw.: Da in RLP Teile der im LJV organisisierten Jägerschaft Teil des Schwarzwildproblems sind das Lösen zu Helfen eine der Aufgaben der FAWF ist gehört es schlichtweg zu Ulfs Dienstaufgaben mit dem ÖJV zu reden wenn der LJV nicht hören will.

Viele Grüße,

Joe
 
A

anonym

Guest
fuchsü schrieb:
. Mit dem Einsatz vom Bachentisch nach Dammler oder den Pendelkirrer nach Dammler
http://kirrer.wordpress.com/category/1- ... delkirrer/


Die Forst will lieber Drückjagdstände verkaufen.

Es sind die Ideologen die Drückjagden als Heilsmittel empfehlen.

Hähähähähä,
der eine will (angeblich) Drückjagden verkaufen, der andere will (offensichtlich) seine Mastgimmicks verkaufen.
Oder sind es gar die Ideologen, die füttern als Heilmittel empfehlen??

Da Du ja beruflich Zubehör für des jagdliche Masturbieren verkaufst, kannste sicher mit spitzem Bleistift rechnen.
Dann kalkulier doch mal über den Daumen, was im Forst bei den paar Drückjagdständen hängenbleiben kann, wenn man die Personalkosten korrekt gegenrechnet....
 

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