Moin Yumitori,
ich lese deine Beiträge eigentlich sehr gerne. In diesem Thread stehen aber Dinge, die nicht unkommentiert bleiben können. Es ist erschreckend mit welcher Selbstverständlichkeit hier von Afrika als
Land (sic!) und
den Afrikanern gesprochen wird. Und mit welcher Selbstverständlichkeit hier rassistische Klischees und Vorurteile wiederholt werden.
Wir sollten uns von Zeit zu Zeit mal selbst hinterfragen und kritisch prüfen mit welchem eurozentrischen Weltbild wir eigentlich in den gloabalen Süden schauen. Afrika ist ein Kontinent mit 54 Ländern und einer Bevölkerung von über einer Milliarde Menschen. Aber aus deiner sicht sind es einfach
"die Afrikaner".
Und die Begründung siehst du in seiner Hautfarbe? Weil er schwarz ist geht er zum Medizinmann und will gar kein Krankenhaus?
Deine Aussagen sind in dieser Weise einfach nur rassistisch! Die Mentalität eines Menschen ist niemals von seiner Hautfarbe oder der Herkunft abhängig, sondern von der Umwelt und dem Umfeld in dem ein Mensch aufgewachsen ist oder seinen Erfahrungen, die er gemacht hat.
Damit reduzierst du den Genozid in Ruanda (Der wesentlich von der Hutu-Mehrheit an der Tutsi-Minderheit begangen wurde!) auf eine Weise, als würdest du zum Holocaust sagen: "Der Jude vergast einen Nazi, weil er ein Nazi ist!" Und das macht er, weil es schon immer zu seinem Leben gehört hat. So sind die Juden seit zweitausend Jahren.
Über diese Behauptung würde sicher jeder stolpern.
P.S. Versteh das bitte nicht als Anfeindung. Ich möchte Dir nur einen bößen Spiegel vorhalten.
Mit besten Grüßen
Blauer Jäger, der in Tansania gelebt hat.
Mahlzeit Blauer Jäger,
der Spegelstört mich nicht, wenngleich natürlich "rassistisch" au.ch als Anfeindung verstanden werden könnte...
Was mir aber gleichgültig ist - ich verweise auf meine Signatur....
Ich bin meinetwegen insoweit "rassistisch", als ich davon überzeugt bin, dass ethnologische Gruppen, welcher Hautfarbe auch immer, leiche
Besonderheiten im Hinblick auf ihre Mentalität aufweisen.
Die Vergleiche mit Juden und Nazis, denke ich, passen nicht und entlocken mir - ihrer abgeschmackten Abgenutztheit wegen nicht einma mehr Unwillen.
Ich habe ja nie gesagt, dass "Weisse" die besseren Menschen wären. W a s sie aber in meinen Augen sind, einfach weiter entwickelt; ob das immer von Vorteil ist, kann man oft bezweifeln.
Ich habe leider niemals in Afrika leben können - ichhabe bloß drei Jahre lang mit einem Keniaten Bürotür an Bürotür gearbeitet - von ihm habe ich nicht nur ein paar Brocken Swahili gelernt ( musste sein, Ruark war damals meine Nachtlektüre), vielmehr hat er mir ( er ist technischer Zeichner und war damals auf dem Weg zum Maschinenbauingenieur) auch deutlich gemacht, dass man "in seinem Land" (O-Ton) es einfach nicht sehen könne, dass es sinnvoll sein könnte, mehr als einen Tag voraus zu planen. Wenn er mit einer Zeichnung ( die sehr gut erledigt wurde, keine Frage !) fertig war, dann kam er auch nicht auf die Idee, sie bei mir (seinem formellen Vorgesetzten, wenngleich wir ein eher freundschaftliches Verhältnis hatten) abzuliefern, er wartete vielmehr fröhlich ab, bis ich gefragt habe, ob er fertig sei.....
Von mir darauf angesprochen, meinte er, man solle niemals mehr Arbeit abfragen, als unbedingt sein müsse, es sei seine Sache nicht, dafür zu sorgen, dass die Arbeit laufe.....
Von mir gefragt, ob er sich nicht vorstellen könne, dass es sinnvoll sei, möglichst wenig Leerlauf zu haben ( ging alles in Englisch, dessen wir beide ziemlich gut mächtig waren), bekam ich ein Schulterzucken und ein derart entwaffnendes Lächeln, dass ich noch heute drüber lachen muss......
Da s alles ist etwa dreissig Jahre her. Vor zehn Jahren hatte ich Kontakt mit einem Herero, der war sowas von rassistisch und arrogant, das kriege ich mit aller Anstrengung niemals hin. Ich fragte ihn im Laufe einer abendlichen Diskussion, warum er nicht wolle, dass sein Sohn eine Shona oder Ndebele heirate.... "They are nothing but shit" war die Antwort.
Vor wenigen Tagen schrieb mir ein Afrikaner, Herero seien sehr arrogant......
Zur Vermeidung v. Missverständnissen: Meine erste ernsthafte Freundin war eine Schwesternschülerin aus Korea, die ich im Krankenhaus kennenlernte - ich bin also alles andere als Rassist.
Und dass ich Afrikaner für gewalttätiger halte als Europäer ( im Durchschnitt!) ,dazu stehe ich - hängt sicher mit einem Land zusammen, das noch lange nicht so dekadent ist, wie viele Regionen in Europa. -
Ob der Jude einen Nazi vergast, weil er ein Nazi ist, weiß ich nicht, es wäre - abegsehen von der kriminellen Einordnung ebenso dämlich wie ungekehrt.
Richtig ist, dass die Mentalität eines Menschen nicht v. der Hautfarbe abhängt, aber ganz sicher a u c h (nicht allein) von ererbten Genen, ähnlich wie Intelligenz. Dass Erfahrung etc. m e h r dazu beiträgt, glaube ich auch unbedingt Aber eben nicht a l l e s.
Und - wie gesagt - das hat mit "schlechter oder besser" nicht zwangsläufig etwas zu tun.
U n d - auch wenn jetzt hier die Post abgeht - ich bin nach den Aussagen sowohl meines schwarzen Kollegen als auch des Herero, aber auch einer Kikuyu - Krankenschwester aus meinem hiesigen Krankenhaus felsenfest überzeugt davon, dass zumindest die Gruppen, aus denen diese drei Personen stammen, sogar dann gerne "schnackseln"
und Kinder bekommen, wenn sie genau wissen, dass die Kinder und die Elern Hunger leiden müssen. Mentalitätsfrage eben.............
Wenn d a s rassistisch ist, meinetwegen, dann sei es eben so.
Habe die Ehre und
Waidmannsheil