"Max wollte Förster werden"

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Abstract: Bericht über einen jungen Mann aus einer jagenden Familie, der an der FH Rottenburg Fortwirtschaft studierte und die dortige Lehre als zu Schalenwildfeindlich kritisiert.


Da die erste Seite des Artikels einen Cartoon zeigt (Forstaspirant hat x Rehe gemeuchelt), dachte ich zunächst, Wetzel habe einen noch längeren Artikel verfasst. War aber doch nicht so.

Die Vorwürfe, welche "Max" in dem Artikel gegen die FH Rottenburg erhebt, zeigen deutlich, dass sein Verständnis vom Förster, der den Jägern bei Hege des Wildes (hier also Fütterung, sanfter Eingriff in die Population, samt Trophäenschau) ein leuchtendes Beispiel vorlebt, nicht mehr zeitgemäß ist.
Dass es unter -zig Studenten dort einen oder zwei gibt, die mit (manchen) Lehrinhalten nicht übereinstimmen, ist an anderen FHs und Unis ebenso.

Ob die (waffen)Ausbildung an der FH wirklich so desolat ist wie von Max geschildert muss von der FH überprüft werden.

Wen die FH sich als Gast-Referenten holt (Emmert, Müller & Co.), ist ihre Sache.

Später mehr,
Torf
 
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Oh, enthält die neue WuH einen Artikle, den zu lesen sich lohnt? Danke für den Hinweis. ;)

WH
Amadeus
 
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Getroffen?

Früher sprach man von guter fachlicher Praxis, z.B. die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepaßten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen. Darf man manchem mal in Erinnerung rufen.

Mästen ist keine Hege. Hier verwechselt der Ökonomische Jagdverein was und verfällt ins krasse Gegenteil.

Das die süddeutschen Förster zuhnehmend in die Kritik geraten ist ja auch kein Geheimnis. Mittlerweile wird dort ja auch Raubbau am Wald betrieben, nicht mehr nur am Wild... :wink:
 
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Ach, W&H-Redaktion: Immer wieder die selben Storys von aufrechten Jägerburschen, die den verstädterten Hippi-Jägern (hier mal zur Abwechselung Hippi-Försteraspiranten) untergebuttert werden. Aufrechte DJV-Offizielle, verschlagene ÖJV-Funktionäre. So`n langweiligen Kram will doch keiner lesen.

Auch die Diktion entspricht dem politischen Niveau eines Gerhard Löwenthal("Gruß an die Weidgenossen in der Ost-Zone! Löwenthal war uns was Euch der Schnitzler!"):

"...bekennende ÖJV-Mitglieder..."
"...poltert der CSU-Landtagsabgeordete gegen Jagd..."
"...großmundig angekündigt..."
"...öko-jagdliche Gesinnung..."
"...hinter diesen Mauern reift der öko-jagdlich geschulte Forstnachwuchs..."
"...wildfeindliche Gesinnung offen zur Schau stellt..."

Löwenthal war als Karikatur eigentlich ziemlich lustig.

Gruß,
:mrgreen: Gatsby
 
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Zugegeben, mir hätte Max als Studienkollege auch richtig viel Freude gemacht. :D
 
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Irgendwie beschleicht mich der Verdacht, dass die WuH mal wieder ein Reizthema schaffen wollte und nebenbei ein bisschen polemisiert.

Aber im Ernst, jetzt weiss ich warum die Förster aus Rottenburg so einen beschissen Ruf haben. Bei der Ausbildung kein Wunder, vielleicht nimmt die WuH ein paar auf, quasi als Wiedergutmachung an der Jägerschaft!
Nur wer soll in dem Laden der Vorbildjäger sein????? :shock:
 
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Auch wenn manche sich auf den Fuß getreten fühlen, etwas wahres muß ja schon dran sein, sonst würde sowas nicht aufkommen.
 
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PatrickM schrieb:
Auch wenn manche sich auf den Fuß getreten fühlen, etwas wahres muß ja schon dran sein, sonst würde sowas nicht aufkommen.

Wir verfallen halt wieder ins Mittelalter; wo dem Überbringer von ( schlechten) Nachrichten auch der Kopf abgeschlagen wurde.....


Anstatt sich inhaltlich mit der Thematik zu befassen wird die Berichterstattung; nicht der Bericht; kontraktiert.

Hat früher auch schon nicht gefunzt...


Andreas
 

steve

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PatrickM schrieb:
Auch wenn manche sich auf den Fuß getreten fühlen, etwas wahres muß ja schon dran sein, sonst würde sowas nicht aufkommen.

Ich kann das jetzt auch nicht richtig bewerten, erinnere mich aber mal an eine Drückjagd in der Pfalz an der ich teilgenommen habe. In der Treiberwehr liefen ein paar Studenten aus Rottenburg als Hundeführer mit. Damals habe ich mich sehr über deren Verhalten - sowohl was den Sicherheitsbereich, aber auch das soziale Verhalten an sich angeht - gewundert. Jetzt wo ich den Artikel gelesen habe könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das anerzogenes Anarcho - und Dilettantentum war. :?

Ich meine, dass ein Förster das Wild als Schädling ansieht kann ich nachvollziehen. Damit kann ich in gewisser Weise auch leben. Letztlich sagt das ja nichts über seine fachliche Qualifikation aus. Er kann viel und scharf jagen und trotzdem ein waidgerechter und anständiger Jäger sein und eine Menge von der Jagd verstehen. Eher erschreckend finde ich da Desinteresse (immerhin gehörts zum Arbeitsfeld) und (von mir selbst auf bejagter Jagd erlebtes) Proletentum à la "klar war das Reh nicht freigegeben, aber solche Freigaben sind Schwachsinn, deshalb hab ich geschossen..."

Mich würde jetzt interessieren wie es an anderen Hochschulen aussieht. Ich kann mir nach meinen Erfahrungen im Osten z.B. nicht vorstellen, dass dort solche Chaoten in der Landesforstverwaltung Chancen haben. Woher holen sich denn die Landesforsten in Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen oder von mir aus auch in Niedersachsen (bei denen es ja wohl deutlich geordneter abgeht als im Süden) ihre Leute?
 
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Da hab ich mich wohl eindeutig zweideutig ausgedrückt...

Ich meinte an dem Bericht muß schon was wahres dran sein.
 
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Ich habe auch zweimal den Jagdschein gemacht, einmal vorm Studium und einmal im Studium.
Einmal Oldschool und einmal aus den Augen eines Försters.
Es liegt doch an jedem selbst, den richtigen Schluß daraus zu ziehen. Kein Dozent wird dir sagen die Freigabe ist nicht ok, als schieß ich das Reh trotzdem. Vielmehr wird er sagen geh halt nicht mehr hin zu dieser Jagd.
Ob Förster oder Jäger ist jeder für sein Tun selbst verantwortlich, ich kann beiden Strömungen der Jagd was abgewinnen und versuche das für mich persönlich umzusetzen.
Von Horrorgeschichten und Meuchelmorden kann ich nicht´s schreiben, sehr wohl aber von Jagden mit großer Strecke und großem fachlichen Können. Umgekehrt kann ich schon eher von so mancher "privaten Maisjagd" berichten wo ich besser zu Hause geblieben wäre.
Studieren heißt sich bemühen, Erfahrungen sammeln und tragfähige Wege heraus finden. Keine Fachhochschule kann sich ihre Studierenden aussuchen, jeder darf das studieren was man möchte. Das da auch weniger geeignete drunter sind ist doch völlig klar.
Wer vor dem Studium einen JS hatte muss auch fähig sein andere Blickwinkel zu zulassen ebenso wie das Studium in der Lage sein muss die Studi´s auf ihren Beruf richtig vorzubereiten.
Mir jedenfalls hat beides nicht geschadet im Gegenteil, wer jagdlich handelt muss sich im klaren über sein Tun sein. Ich versuche aus beidem das Beste raus zuziehen und ich finde es gelingt mir ganz gut.
Übrigens habe ich erst an der FH das Jagdhorn spielen erlernt!
 

steve

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PatrickM schrieb:
Da hab ich mich wohl eindeutig zweideutig ausgedrückt...

Ich meinte an dem Bericht muß schon was wahres dran sein.

So habe ich Dich auch verstanden. Ich wollte eigentlich kundtun, dass ich den Wahrheitsgehalt des Berichts nicht bewerten kann, aber ähnliche Erlebnisse mit Studenten der besagten Hochschule verknüpfe und deshalb auch davon ausgehe, dass da viel wahres dran ist. :wink:
 
H

Holstein

Guest
1.Der Autor selbst Absolvent der HS Rottenburg berichtet als Max über seinen eigenen Frust, dass in Zeiten des Klimawandels der Trophähenkult in der Forstwirtschaft keine Platz mehr hat.
2. Ich habe selber mit 16 bei der Kreisjägerschaft meinen Jagdschein gemacht und kenne viele Absolventen der HS Rottenburg, die handwerklich einwandfrei jagen auch wenn sie in Rottenburg den Jagschein erlangt haben.
3. Es wurde in keiner Vorlesung Gedankengut des ÖJV verbreitet. Herr Waagelar macht keine Werbung für den ÖJV an des HS Rottenburg
4. Der Betrieb Rentweinsdorf des Baron von Rothenhan, ist anerkannt und einer der besten seit Generationen naturgemäß bewirtschafteten Forstbetriebe Deutschlands. Die Exkursionen werden dort im Rahmen des Fach Waldbau durch geführt und nicht im Fach Jagd.
 
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Holstein schrieb:
1.Der Autor selbst Absolvent der HS Rottenburg berichtet als Max über seinen eigenen Frust, dass in Zeiten des Klimawandels der Trophähenkult in der Forstwirtschaft keine Platz mehr hat..

Also man kann nicht wirklich immer alles auf den Klimawandel schieben. :roll:
 
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...es gibt immer Leute, die hätten dann doch lieber Theologie studiert :wink: .

Greifers jagdlichen Werdegang hatte ich damals auch begangen. Gerade fachlich kann der Kreis oft den Uni's oder FH's nicht annähernd das Wasser reichen, wenn es um Schalenwild geht. Beim Niederwild ist leider oft das Interesse zu gering - da gibt's aber auch Ausnahmen.

Wir hatten damals im Kreis noch einen alten Haudegen (Berufsjäger), der schon Galland (Luftwaffepilot des 2. Weltkriegs) in Ungarn auf Rothirsche führte, mit einem enormen Erfahrungsschatz. Allerdings kamen neuere wildbiologische, jagdwissenschaftliche Erkenntnisse völlig zu kurz.

Nur wurde von der einen oder anderen Person akademischen Ranges öfter polemisiert, um ausdrücklich die Waldbelange in den Vordergrund zu rücken - das hätte man sich sparen können (Es muss jedoch hinzugefügt werden, je höher die Position, desto weniger bis keine Unsachlichkeit).

Die Wirkung wird leider bei denen erst richtig entfaltet, welche zuvor noch keinen Jagdschein hatten. Ein oder zwei Studi's eines Semesters bleiben dann immer übrig, welche das Extrem als ihre Lebensaufgabe verstanden haben, die können dann auch nicht den nötigen Weitblick entwickeln oder jagen gar nicht mehr und gehen zum NABU :D .

Ansonsten gibt es keine besser organisierten Jagden, als jene der Forsten oder Berufsjäger betreuten Großreviere.
Ich war auf übelsten Privatjagden, wonach ich im Einzelfall teilweise noch während der Jagd gegangen bin.
 

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