Keiler-Tröth mit Lernpotential

Registriert
27 Jan 2006
Beiträge
12.315
Die Meisten hier sind ja gute Schwarzwildjäer . Was meint Ihr :Wann ist ein Keiler reif und woran macht ihr das fest ? Machen einzelgehende Keiler im Feld Schäden?Warum werden männliche ÜL überhaupt abgebissen und wann passiert das ? Wie ist`s um unsere Keilerbestände bestellt? Macht Keilerschonung Sinn ?
 
Registriert
1 Mai 2006
Beiträge
1.263
Ehhhh... :21:

Ob die meisten gute Schwarzwildjäger sind lasse ich mal dahingestellt. Kommt auf die Definition an, ob man sich als guter oder schlechter Schwarwildjäger bezeichnen kann und möchte.

Ob man es daran fest macht wie viele Sauen jemand erlegt oder wie viel Erfahrung er im Laufe sseines Jägerlebens schon gemacht hat, ich weiß es nicht.
Mir ist das auch egal, ich gehe am liebsten auf Sauen, ob ich darin nun gut oder schlecht bin weiß ich nicht, ich weiß nur das es schon "dann und wann" mal klappt.

Keiler zu schonen macht sicher fast immer Sinn, denn sonst wird es nur selten oder gar nie reife Keiler geben. Ein reifer Keiler fängt bei mir bei etwa 5 Jahren an. Um dieses Alter zu erreichen muss auch mal der ein oder andere Überläuferkeiler laufen gelassen werden. Heutzutage in den häufig recht kleinen Revieren ist es nunmal so, dass jeder denkt: "Lieber ich als der Nachbar eine Stunde später".
Muss jeder für sich selbst entscheiden, aber Sinn macht es in jedem Fall wie ich finde.

Einzelne Keiler gehen natürlich auch zu Schaden im Feld, warum auch nicht? Es ist ein Wildschwein wie jedes andere auch. Dass das Verhältnis bei 15 Sauen zu einer anders aussieht dürfte einleuchten. :26:
 
Registriert
7 Sep 2010
Beiträge
1.454
waldgeist schrieb:
Die Meisten hier sind ja gute Schwarzwildjäer .

:18: :26:

[quote:ani7jk52]Was meint Ihr :Wann ist ein Keiler reif und woran macht ihr das fest ?

Am Alter bzw. am, regional unterschiedlichen, Gewicht, bei uns sind 4 - 6 jährige Keiler je nach Jahreszeit 80 - 100 Kg, alles darüber ist selten, der stärkste aus den letzten Jahren, den ich hier aus der Region kenne hatte 124 Kg, das sind aber hier absolute Ausnahmestücke.

Machen einzelgehende Keiler im Feld Schäden?

Absolut zu vernachlässigen bei uns, der ein oder andere Bombenkrater :18: , aber die sind schnell wieder zu.

Warum werden männliche ÜL überhaupt abgebissen und wann passiert das ?

Bei uns schon Ende Frischlingsalter als Normalfall, ca. 30 - 35 Kg, danach sind nur selten männliche Stücke bei den großen Rotten außerhalb der Rausche.

Wie ist`s um unsere Keilerbestände bestellt?

Bei uns schlecht, zu viele werden in der Überlaüferklasse erlegt, wobei das verständlich ist, auch Überläufertrupps machen gewaltig Schaden (wie bei mir im Moment :16: )

Macht Keilerschonung Sinn ?


Ich hab die stärkeren meist nur zur Rauschzeit im Revier, meist nur wenige Nächte, und dann erleg ich sie nicht, aber dass kan jeder halten wie er meint, wird einer erlegt in der Nachbarschaft, freu ich mich mit dem Erleger.

[/quote:ani7jk52]
 
Registriert
8 Jul 2010
Beiträge
127
Mal ein paar Gedanken von mir die ich mir im Laufe angeeignet habe.

Ich glaube bei der Schwarzwildbejagung kann man keine allgemein gültige Formel entwickeln, vieles hat einfach mit den regionalen Gefügen zu tun.

Ich jage in einem Feldrevier 560 ha davon 60 ha Wald. Ursprünglich wurde mal das Lüneburger Modell vorgeschlagen, was für mich aber nur die Züchtung von alten Keilern beinhaltet. Nachdem dann die Schweinepest kam, wurde alles über den Haufen geworfen.
Nun gilt seit einigen Jahren: Schiesse was du kriegen kannst, am besten jung vor alt.

Hier haben wir ein paar ganz einfache Regeln zur Keilerbejagung:
- Wenn ein älterer Keiler (ab 2 Jahren als solcher gut von Überläufern zu trennen) bei der Rotte steht: Schonen, da Rauschgefahr und damit nicht verzehrfähig. Zeitlicher Bezug: Das ganze Jahr. Warum? Die Sauen halten sich nicht an die Regeln die mal aufgestellt wurden und können das ganze Jahr über beschlagen werden.

-In der "echten" Rauschzeit werden ältere Stücke nur geschossen, wenn rauschigkeit ausgeschlossen werden kann. Dies kann man nie mit Sicherheit sagen, aber wenn das Stück lange und ruhig äst, kann man vermuten, dass das Stück EHER nicht rauschig ist. Rauschige Keiler sind sehr unruhig und zügig unterwegs, so zumindest meine Erfahrungen dazu.

Die Schlussfolgerung aus den zwei Regeln: Ein Keiler ist reif, wenn man ihn essen kann.

Natürlich ist die Erlegung eines echten alten Recken immer ein tolles Erlebnis, wirklich planen lässt sich sowas jedoch nicht. Über die Reviergrenze hinaus arbeiten wäre natürlich wünschenswert, ist hier jedoch aufgrund der Sauendichte und der Wildschadenssituation, die von Revier zu Revier verschieden ist, leider mehr als schwierig. Wie gesagt, die Lokalitäten entscheiden ob da eine konstruktive Arbeit fruchten kann.

Wenn man dann bei unserer Situation einen richtig Alten erwischt, weiss man wenigstens das das kein gezüchteter Trottel sondern eine richtig ausgebuxte Schlauwutz war, denn Drückjagden werden in jedem Revier abgehalten und dort als Einzelgänger zu überleben ist sicher nicht einfach.

Wir haben das Glück, im Sommer immer mehrere starke Keiler im Feld beobachten zu können, sie sterben also nicht aus.

MfG Stubbinski, let the sh*tstorm begin ....
 
Registriert
27 Jan 2006
Beiträge
12.315
@Sauer 202:Doch,doch meine Erkenntnisse hab ich aus dem Erlebniströth.Na mal sehen,wer sich noch alles traut....und da hab ich noch was ganz provokatives.Was meinen denn unsere Ökojäger zum Altwerdenlassen der Keiler,wo doch Trophäenjagd keine Rolle spielen soll? :40:
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
145
Zurzeit aktive Gäste
345
Besucher gesamt
490
Oben