Moin.
Ich habe im Frühjahr meinen Jagdschein bei Falkenhorst gemacht. Und es war alles in allem super und uneingeschränkt zu empfehlen. Werde cuh hier vom Ablauf der Ausbildung und der Prüfung berichten...
Der Chef ist nett und hilfsbereit. Der Ausbilder ein lustiger Weidgenosse mit allerhand Sachverstand. Es war überhaupt kein Problem mit Ihm über Wunschthemen zu sprechen.
Er hatte uns top auf die Prüfungen vorbereitet und jeden Schüler gleich fair behandelt.
Es gab ausreichend Zeit zum praktischen Üben an den Waffen (Flinte, Drilling, Repetierer (98er), Pistole und Revolver).
Wir sind alle paar Tage zum Schießstand gefahren. Dieser wird auch von anderen Jagdschulen besucht und ist wunderschön gelegen und eine tolle Anlage: Laufender Keiler, Kipphase und Rehbock stehend angestrichen...
Auch haben wir am Tontaubenstand mal ein paar "Tauben" beschossen. Man darf sich bei der Prüfung raussuchen, ob man die Flinten Prüfung mit den Tauben oder dem überdimesnional großen Kipphasen machen möchte. Eigentlich entscheiden sich immer alle für den Hasen, weshalb die Tauben auch nicht intensiv geübt werden.
Beim Schießen waren immer Ausbilder Daniel und der Cheffe dabei. Beide haben dort gute Arbeit gemacht und uns allen das Schießen beigebracht.
Der Unterrichtsraum ist mit allerhand Präparaten und Trophäen ausgestatten, was einem oft das Lernen und Verdeutlichen von Unterschieden z.b. von Wiesel, iltis, Marder und Co vereinfacht.
Es gibt "nur" einen Ausbilder. Bei manche anderen Schulen sind es mehrere. Hat beides seine Vorteile. Ich fand es mit dem Daniel super - er wusste immer genau, wer in welchem Bereich noch Schwächen hat und hat dann genau dort Impulse zur Verbesserung gegeben.
Die Größe es Kurses war bei mir ca. 12 Schüler. Eine optimale Größe und ein angenehmes Lernklima.
Freilich ist es eine Menge Stoff, aber wer bei Daniel genau aufpasst, sich (seine) Kommentare mitschreibt und sich abends nochmal die Unterlagen durchsieht, braucht keine Angst vor der Prüfung zu haben.
Alle Zusatzlernmittel, wie Lern CDs, Nachschlagewerke, Fragensoftware etc. brauch man überhaupt nicht zum bestehen. Der Unterricht ist schon genau so aufgebaut, dass ihr mit "unwichtigerem" verschont werdet und auf die wesentlichen Dinge hingewiesen werdett... mehrfach ;-)
Keinse Sorge, ihr müsst auch nichts über Gams, Steinbock und Co wissen, da die in Meck.-Pomm. nicht leben und somit auch nie geprüft werden.
Dafür kennt ihr euch dann bei den Möwen etwas besser aus, als der bayerische Jäger.
Die Prüfung selbst findet bei der Unteren Jagdbehörde in Gürstow statt. Die Prüfer versuchen nicht jemanden durchfallen zu lassen, eher im Gegenteil. Alles in allem waren sie fair und reißen auch niemandem den Kopf ab, wenn man ihnen sagt, dass man momentan nichts mit der Frage anfangen kann. Sie geben dann ein Stichwort und dann kommt man meistens doch auf die Antwort. Wenn die merken, dass ihr euch gut auskennt, wird die Prüfung zu Small Talk oder der Prüfer erzählt dir, wie sie es früher mit der Hygiene gehandhabt haben.
Sollte man blöderweise irgendwo durchrasseln, kann man eine Woche später das Fach wiederholen. Im Schießen sollte man natürlich nicht durchfallen, sonst wird man erst garnicht zur schriftlichen bzw mündlichen zugelassen.
Die Schießprüfung findet übrigens an dem Schießstand statt, an dem ihr auch immer übt. Und ihr schießt ausschließlich mit "euren" Waffen, mit denen ihr auch immer geübt habt.
Ebenso in der Mündlichn Prüfung bekommt ihr nur die Waffen von Falkenhorst vorgelegt. Also keine fremden Waffen, die ihr noch nie gesehen bzw in der Hand gehabt hattet.
Fliegt jemand komplett durch dir Prüfung, so kann er sich dem nachfolgenden Falkenhorst Kurs anschließen und auch nötigenfalls nochmal mit auf den Schießstand gehen.
Zu jeder Jagdschule gehört ein Lehrrevier, so auch bei Falkenhorst.
Die Jagdschüler werden im Hochwildrevier des Chefs ansitzen bzw werden Jagdeinrichtungen Kanzeln, Hochsitze, Kirrungen, Suhlen, Mahlbäume, Fährten etc... gezeigt bekommen.
Es ist ein tolles Revier nahe einem Naturschutzgebiet mit Vorkommen von Rotwild, Dammwild, Schwarz- und Rehwild, sowie dem üblichen Raubzeug etc.
Daniel wird versuchen euch das Aufbrechen am frisch erlegten Stück zu zeigen und auch das Zerwirken eines Stückes Schwarzwild wird gezeigt.
Wer von weiter her anreist, kann sich direkt vor Ort im Nachbarhaus, welches ein Hotel ist einquartieren. Hier gibts auf Wunsch auch täglich warmes Mittagsesen. Ich kann wenig über die Zimmer bzw den Service sagen, da ich selber nicht dort wohnte während meiner Ausbildung.
Vorteil dort zu wohnen ist es, dass man bis abends mit den Kollegen die Fragen bzw den Stoff durchgehen kann. Bin gerne abends noch etwas da geblieben, weil wir in netter Runde beisammen saßen und uns gegenseitig abgefragt haben.
Man merkt also, ich kann die Jagdschule Falkenhorst guten Gewissens weiter empfehlen.
Wenn jemand Fragen zur Ausbildung hat, darf er mir gerne schreiben... oder den Falkenhörstern selber... die sind aufgeschlossen und helfen sicherlich weiter.
"heidewitzka kapitän"