Jagdklamotten mit Tarnmuster?!?

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Ich habe vor Jahren eine englische Armeejacke mit Tarnmuster geschenkt bekommen, die sich im Laufe der Jahre als Jagdjacke durchgesetzt hat. Was haltet Jagdbekleidung mit Tarnmuster, also meist Armeebekleidung? Ich habe hier bisher keinen Threat darüber gefunden und möchte gerne Eure Meinung dazu wissen.
Aber bitte nicht Supermarktgeschichte, kein vernünftiger Mensch geht derart bekleidet Einkaufen (ausser Jugendliche, der Mode wegen, oder Soldaten, da geht es halt nicht anders).
 
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Original erstellt von caguma:
Was haltet Jagdbekleidung mit Tarnmuster, also meist Armeebekleidung?

Für Tauben ganz praktisch, aber sonst ?

BTW:

Zum gezielten Tarnen benutze ich einen US-Tarnschal, den ich auf verschiedenste Art einsetze:

- zum über-den-Kopf hängen beim Erdansitz
- zum um-die-Schultern-legen beim pirschen
- zum vor-den-sitz-hängen auf der Leiter
- zum über-die-Sache-legen wenn mal was unsichtbar werden soll

basti
 
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Niemals nicht mit Tarnkleidung!! Wem grün nicht grün genug sein sollte, kann ja bei Deutschlands größtem Schützenverein anfangen..
Ich gehe auf die Jagd und ziehe nicht in den Krieg!!!

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Der echte Hubertus
 
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Für die Taubenjagd und den Entenstrich Klasse, wenn man Gesicht und Hände bedecken kann (Balaklava-Mütze, leichtes Gewebe, damit es auch im Sommer tragbar ist). Beim Taubenanstand kann man damit (habe ich selber ausprobiert!) locker auf Tarnnetze und andere um,ständliche und meist behindernde Stände verzichten und auch das Gesicht gegen Himmel zeigen, wenn man es langsam tut, sehen die Tauben offensichtlich nichts - die Enten auch nicht.

Fazit: nie wieder ohne, auch wenn es manchen Hüter der Traditionen deutschen Waidwerks gruseln mag - dafür bekomme ich guten Anflug.

Ansonsten: Schalenwild sieht am schlechtesten im orangen und roten Bereich, wenn da dann noch etwas Kontur-auflockerndes Muster drauf ist, umso besser. Hat sich auf der Gamsjagd bewährt (aber das war in Frankreich, vielleicht sind die deutschen Gemsen ja anders
biggrin.gif
).

Am besten sieht Schalenwild im grünen Bereich, also der traditionellen (deutschen) Jagdfarbe, andere (Skandinavien, USA usw.) sind da weitaus weiter, als wir es sind.
 
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hatte vor kurzem mit meinem freund(jäger) die gleiche disskussion:
er hat schon realtree mütze, handschuhe, hose und buff(eine art schal).
das soll angeblich alles sehr helfen.
das man einen hut aufhat um das gesicht zu beschatten und vielleicht handschuhe anzieht,gibt ja sicherlich sinn,(wobei das auch aufs revier draufankommt, wenn man sich nämlich mal am hochsitz umschaut erkennt man viele helle dinge, bei uns meisten tote baumstümpfe, blumen, helle blätter,.... ob da ein gesicht und zwei hände so auffallen, zumal man sich ja eh in einer höhe befindet wo das wild keinen feind erwartet), ob man dann aber als ein sich in der umgebung auflösender mensch ins revier begeben muss?
und bei begegnungen mit anderen leuten wird das wohl weniger für den jäger sprechen.

bei taubenjagd,entenjagd,... gibt eine teiltarnung wohl sinn, bloß muss man sich mal überlegen: wie haben es dann unsere jagdlichen vorgänger überhaupt geschafft eine taube zu erlegen?

gruß
wanderfalke
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Wanderfalke:
....zumal man sich ja eh in einer höhe befindet wo das wild keinen feind erwartet....<HR></BLOCKQUOTE>

Na das halt ich aber mal für einen Trugschluß!
wmh
wutach
 
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Hatten wir auch schon mal als Thema:
http://www.wild-und-hund.de/ubb/Forum4/HTML/000021.html

Mittlerweile habe ich mir einen Satz BW-Flecktarnklamotten zugelegt u. bin davon sehr angetan - insbesondere bei der Blattjagd konnte ich deutlich feststellen, dass die Böcke einen nicht mehr sehen. (Wichtig ist dabei aber auch das Tarnen des Gesichtes u. der Hände, damit die menschliche Siluette verwischt wird). Mein Fazit nach ca. 3 Monaten Erfahrung - nicht mehr ohne! (Bei Drückjagden werde ich für das Verblasen der Strecke wahrscheinlich aber einen "traditionellen" Lodenmantel überziehen.)

WH

Erik
 
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Also bei der Tauben- und Entenjagd ist Tarnung OK, bei Ansitz und Pirsch ist es eher unnütz. Bei der Ansitzjagd sehr ich es ein, für die Pirsch finde ich Mbogos Ansicht interessant (Tarnmuster in Orangerot).
@Hubertusderechte: Ich ziehe auch nicht in den Krieg, es geht nur um Sinn oder Unsinn der Tarnung, bzw. Vor- und Nachteile.
Das Argumentation "wie haben die Jäger früher Strecke erzielt?" kann ich nicht nachvollziehen, wann ist früher gewesen? Es hat sich jagdlich zu "früher" sehr viel verändert und gerade wir Jäger haben uns in vielen Dingen umstellen müssen, daher finde ich, dass solche Fragen angemessen sind, auch wenn sie mit jagdlichen Traditionen nicht unbedingt übereinstimmen.
 
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@ Caguma:

sehr wahr, wie haben die es früher gemacht? Die haben eben auch versucht, sich zu tarnen - eben darauf beruht nämlich unser geliebtes Olivgrün. Unter der Annahme, daß das Wild so sieht, wie wir Menschen.

Diejenigen, die sich gegen die Tarnkleidung aussprechen, sollten sich mal anschauen, wie Indianer oder Eskimos jagen, oder Buschleute in Afrika. Die wissen, das es auf Tarnung ankommt. Die tarnen des öfteren sogar ihren menschlichen Geruch durch betreichen mit -z.B.- Büffellosung.

Sicher habe ich auch schon Tauben ohne Balaclava geschossen, aber mit geht es eben besser, weil sie einen erst im letzten Moment mitbekommen, während man selbst schon "drauf" ist, d.h. sich auf den Einflug bzw. Vorbeiflug eingestellt hat und schon mitschwingt, bevor sie Loopings fliegen, um wegzukommen.

WeiHei,

Jürgen
 
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@wutach:
du hast sicherlich nicht unrecht, so wird wild einen besonders an hanglagen,... auf gleicher höhe sehen. aber an einer ebenen fläche, wird das wild(sofern es noch keine schlechten erfahrungen gemacht hat) wohl kaum den feind in einer höhe von 3-8m erwarten.

@caguma und mbogo:
ich bin ja keineswegs gegen die tarnung bei der jagd, sie sollte halt bloß sinn machen.
dass mit dem wie haben sie es früher gemacht
soll kein argument gegen die tarnung sein, ich wollte nur damit sagen, dass es durchaus auch ohne perfekte tarnung möglich ist eine taube,... zu erlegen, was nach den aussagen einiger tarnjagdanhänger(damit ist niemand aus dem forum gemeint) wohl unmöglich ist.
das ganze war wohl etwas schlecht ausgedrückt.

gruß und wmh
wanderfalke

[Dieser Beitrag wurde von Wanderfalke am 04. September 2001 editiert.]
 
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Moin, moin!

Habe gerade eine alte schwedische Jagdzeitung vor mir liegen wo eine Firma "Safe Hunting" Jagdkleidung anbietet. Die Grundfarbe ist rot mit blauen Flecken, ähnlich einem Tarnanzug. Dabei ist ein Bild, wie der Mensch die Kleidung sieht, nämlich in Farbe und daneben ein Bild, wie das Tier die Kleidung sieht, in schwarzweiß. Ich kann nicht beurteilen wie wirkungsvoll die Tarnung ist, andererseits ist in Schweden soweit ich weiß bei Drückjagden Warnkleidung auch für die Jäger vorgeschrieben.

Gruß Güros
 
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Original erstellt von güros:
... Die Grundfarbe ist rot...



Sehr sinnvoll, aber der alt-doitsche Jäger ist nun mal lieber tot als rot.

Und nix ist fieser, als auf herbstlich-nebligen Gesellschaftsjagd (korrektes Wort?)zwischen 95% signalrotmarkierter Schützen die gutgetarnten restlichen 5% erahnen zu müssen.


basti
 
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@güros: Jagdbekleidung Becker hatte mal eine solche Faserpelz-Jacke. Und von Tusker-Clothing gibt es eine leichte Überzieh-Jacke in "blaze-orange" Hier ein Westen-Modell
realtreevest.jpg
. Sowas kombiniert Tarunung und Sichtbarkeit. Ich werde mir so ein Teil für die diesjährige Drückjagd-Saison zulegen. In den Rucksack gepackt, am Stand übergezogen und danach wieder verschwinden lassen.

Motto: Lieber rot als tot!

Mit rotem Gruß

Sven

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Online-Redakteur
WILD und HUND Online
Paul Parey Zeitschriftenverlag
sven.helmes@paulparey.de
 
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Bei uns ist halt alles anders, zumindest auf Treibjagden sind wir 95 % Jäger und 5 %Treiber, die müssen dafür richtig ran. *bg
Aber das mit der orangeroten Signalfarbe macht für Schwedens dichte Wälder sehr viel Sinn. Hier wäre man damit wohl der "Lacher" auf den Gesellschaftsjagden, leider, denn Safty first!!
 

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