Jagdhorn spielen selber beibringen mit Youtube und co???

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Die 15 Minuten finde ich sogar viel. Grundübung Posaune waren bei mir immer 5-7 Minuten täglich, Stücke einstudieren war 2x Woche je eine Stunde.
Den beiden Berufsmusikern bei denen ich Posaunenunterricht hatte hätten täglich keine 5 Minuten genügt.
Ansatzübungen bis zum abwinken, wenn du mal ne Zeitlang täglich wenigstens 2 Stunden dieselben gemacht hast wirds langsam.

Für ein Jagdhornbläsercorps reicht weniger und natürlich macht ein geeignetes Mundstück schon Sinn, nur nicht am Anfang.
Da ist jedes recht.

Wenn man einen Grundkurs macht und täglich 10 Minuten übt (nicht düdeln, üben!) dürfte man von heute bis zur nächsten Hubertusmesse gerechnet zu den top 30% der Jagdhornbläser gehören.
Jo, das Niveau ist da wirklich nicht hoch.
 
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Danke für die Rückmeldungen. Ich möchte im Rahmen der Jagd die gängigsten Signale sauber blasen können. Ein höherer Anspruch besteht derzeit nicht. Die Bläsergruppen haben keine wirklichen Anfängergruppen, so das sich jemand erbarmen müsste mit mir zu üben. Ich denke ein Profi für die Grundlagen macht Sinn.
 
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Wir hatten in den letzten 30 Jahren sehr viele Neulinge in unsere kleinen " Hausgebrauchblastruppe".
Man entwickelt sich ja immer weiter und wenn absolute Blasneulinge dazustoßen ist immer ein großes Durcheinander.
Deswegen sollte man wenigstens 4 Töne relativ sicher können und natürlich dranbleiben.
Der Rest entwickelt sich.....

....sagt einer, der seit 35 Jahren bläst, alle Jagdsignale sicher beherrscht, zusätzlich 25 Märsche und sonstige Stücke blasen kann, ohne eine einzige Note lesen zu können und oft genug Strecken mit nur 2-3 Mann verbläst.
Blasen ist keine Raketenwissenschaft und sollte vor allen Dingen Spaß machen!!
 
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So ist dann die Blaserei auch.
Stücke müssen durch zuhören und ständiges wiederholen gelernt werden. Das ist nervig.
Noten raus und los gehts auch mit völlig unbekannten Sachen. So wie das auch in Orchestern mit gewöhnlichen Instrumenten üblich ist.
Ich habe diese ständigen Wiederholungen gehasst.
Beruflich bedingt musste ich das Bläsercorps nach fast 20 Jahren leider aufgeben.
 
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Wenn man einen Grundkurs macht und täglich 10 Minuten übt (nicht düdeln, üben!) dürfte man von heute bis zur nächsten Hubertusmesse gerechnet zu den top 30% der Jagdhornbläser gehören.
Ich denke mal, dass auf den Bläserwettbewerben die Top 30 zu hören sind. Ob die alle nur zehn Minuten tgl. üben, bezweifel ich angesichts eigener (eher erfolgloser) Versuche. 😄 Mag sein, dass zehn Minuten für einen Profi genügen, auf dem Niveau zu bleiben, aber dort erst einmal hin zu kommen, dürfte für durchschnittlich Begabte wesentlich aufwendiger sein....
 
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Neben den bereits genannten Ratschlägen und Empfehlungen macht es Sinn den Ansatz nur mit Mundstück während der Autofahrt zu üben. Bis auf erstaunte Blicke an der Ampel habe kann ich nur positives berichten. Die Lippenspannung/Muskulatur wird sehr gut trainiert.
P.S. ich blase mit großer Freude in zwei Bläsergruppen.
 

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Ich denke mal, dass auf den Bläserwettbewerben die Top 30 zu hören sind. Ob die alle nur zehn Minuten tgl. üben, bezweifel ich angesichts eigener (eher erfolgloser) Versuche. 😄 Mag sein, dass zehn Minuten für einen Profi genügen, auf dem Niveau zu bleiben, aber dort erst einmal hin zu kommen, dürfte für durchschnittlich Begabte wesentlich aufwendiger sein....

Ja der Aufbau der Fertigkeit braucht sicherlich mehr Zeit, aber wenn man wirklich täglich dran ist, reden wir von einer ganz anderen Basis als bei jemandem der 2 mal die Woche reintutet.
Talent wird völlig überschätzt, die Stücke und die 5 Töne sind ja gegeben.

Ich bin mir sicher, dass man mit 5-10 Minuten täglichem Üben mehr erreicht als die meisten, die ihr Horn nur zur Treibjagd wieder rauskramen.
 
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Ja der Aufbau der Fertigkeit braucht sicherlich mehr Zeit, aber wenn man wirklich täglich dran ist, reden wir von einer ganz anderen Basis als bei jemandem der 2 mal die Woche reintutet.
Talent wird völlig überschätzt, die Stücke und die 5 Töne sind ja gegeben.

Ich bin mir sicher, dass man mit 5-10 Minuten täglichem Üben mehr erreicht als die meisten, die ihr Horn nur zur Treibjagd wieder rauskramen.
Na ja, es ist halt die Frage, wo man den Maßstab anlegt. Wenn ich was mach, dann gescheit und das wäre bei der Blaserei dann schon die Bläsergruppe, die auch eine Hubertus Messe oder andere Ereignisse feierlich gestaltet, aber da gehört schon etwas mehr dazu, als mit drei Hanseln Sau tot zu blasen, weils sonst auch keiner macht, aber es irgendwie noch ein bissl Tradition sein soll, bevor man dann schnell wieder heim fährt....

Ich bin mit zehn Mins tgl. jedenfalls nicht vom Fleck gekommen und habe es deshalb wieder sein lassen.
 
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Meine Erfahrung ist, dass ich es mir nicht hätte selbst beibringen können.
Kann auch an mir liegen.

Sich ein Instrument von einem Profi zeigen zu lassen, bis man es beherrscht, hat Vorteile:
Erst mal können die Anfängerfehler direkt kontrolliert und vermieden werden.
Das sorgt für schnelle(re) Erfolge und das motiviert.

Obwohl es so leicht aussieht, ist es das nicht:
Wenn man an den Strecken die hochroten Köpfe und dicken Backen sieht, weiß man, dass da noch "Luft nach oben" ist.
Ich bin seit ca. einem Jahr dabei, betreutes Lernen und auch jetzt kommen immer wieder Atemübungen und Übungen, zusammen zu spielen (in der Gruppe).
Noten lernen (wenn man es nicht kann), kommt noch dazu.

Zum Thema Ausrüstung:
Ich habe ein altes Horn, der Anleitungsprofi sagte mir direkt, das Mundstück wäre nix, ich solle mir mal ein aktuelles holen. Im Geschäft hat die Verkäuferin gemeint, einfach ausprobieren, das, was am besten funktioniert, nehmen. War nicht mal das Teuerste. Das neue Mundstück war direkt eine enorme Erleichterung, ich blase 3C. Bei einem weiteren Anfänger in der Gruppe war es genauso.
Wenn man ein Horn kaufen muss/möchte, auf Stimmzug achten und auf eine gute Firma.
Ob die Fernost-Festland-Hörner den guten Sound bringen, wird regelmäßig bestritten.
Beim Thema Bläsergruppe ruhig erst mal schnuppern: es gibt eher musikalisch ehrgeizige und dann auch welche, die nicht ohne Bierbegleitung blasen; muss man für sich klären, was einem wichtig ist. Kann beides Spaß machen; worin besteht der gewünschte Erfolg?

Spotify hat viele Signale zum Nachhören, gibts auch zum Teil auf Jagdseiten verlinkt, wenns kostenlos sein soll. Die Qualität der geblasenen Signale ist zum Teil sehr unterschiedlich.

Zum Schluss:
10 Minuten am Tag üben ist in meinen Augen besser als 1x die Woche eine Stunde.
Es werden viele Gesichtsmuskeln trainiert, die muss man sich erst mal züchten.
Talent wird überschätzt, ich denke regelmäßiges Training (und Anleitung) bringen schnellere Erfolge als Selbstüberschätzung.

Ich würde Jagdhornblasen in der Gruppe mit Anfängerbetreuung empfehlen, falls möglich.
 
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Ich blies schon 2 -3 Jahre Jagdhorn, bevor ich den Jugendjagdschein machte, das ist über 45 Jahre her. Musikalische Grundbildung lag infolge Klavier vor; das übliche mütterliche Faible.. :rolleyes:
Mein Vater organisierte damals ein paar Privateinweisungen am Plesshorn zuhaus für mich, ich kann mich heute leider weder an den Namen noch an das Gesicht des Lehrers erinnern...
Erst als ich Technik und ein paar Töne drauf hatte, trat ich der neu gegründeten Bläsergruppe unseres Hegerings bei. Dort hatten sich ein paar alte Haudegen ("Sau tot") zusammengetan und den Hegering-Nachwuchs um sich geschart.
Ein musikalischer Leiter (Kapellenleiter, blies alles an Blech, was es gibt) trainierte dann dieses gemischte Korps in mehrstimmiger Besetzung mit (Ventil-)Pless u. Parforce.
Viele junge Leute trugen den Laden (einige Jahre tw. bis 30 Bläser). Jedoch waren die musikalischen Ansprüche bei Sondermärschen und besonderen Spielstücken zu hoch, einige Leute waren hoffnungslos überfordert, was auch zu Fluktuation führte. In den guten Jahren konnten wir beeindruckende Auftritte veranstalten.
Es ging nicht um Wettbewerbe, man fuhr nur zu Freundschaftstreffen, aber das Repertoire sollte eben groß und besonders sein.
Noch heute hab ich den Ordner im Schrank und das Ventilhorn von damals blas ich noch einmal pro Woche mit 1. Naturstimme in einer privaten Gruppe von ein paar Hundeführern, der leider auch ein paar Ewig-Statisten ("Anfänger") angehören.

Als Mundstück nutze ich seit langen Jahren ein im Bläserstudio vom Wühltisch
mitgenommenes Trompetenmundstück, was mit runderem Kesselrand mir einfach angenehmer ist, als die meist kantig gearbeiteten Plesshorndinger.
Im Auto hängt in der Saison ein nie geputztes Gebrauchshorn zum Einsatz bei Jagden.
Selbst eingeübt hab ich mir auch einige Stücke mit Ventilstimme, auch hängt hier noch ein kleines B-Parforce und ein B-Waldhorn steht im Koffer in der Ecke, nur noch selten angefasst.
Ab und an blas ich für noch mich allein...den Ansatz erhält der Gruppentermin und die wöchentlichen Jagden momentan. Notfalls verblas ich jede Strecke auch solo.
Wenn mans aber schleifen lässt, merkt man sofort, wie der Ansatz verschwindet und dann ist nix mehr mit "Alpenjägermarsch". ;)

Seit dem Studium trat ich keiner "offiz". Bläsergruppe als Verein mehr bei; mir macht die Selfmade-Geschichte und das Blasen bei der Jagd heute mehr Spaß. Verpflichtungen hat man genug und ich ziehe praktische Jagd dem Vereinsleben deutlich vor.

Es muss nicht jeder Jäger ein Horn blasen oder einen Hund führen...
was vom Wild verstehen und seine Waffe routiniert bedienen, das sollte das Wichtigste sein.
 
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27 Jan 2024
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Danke für die Rückmeldungen. Ich möchte im Rahmen der Jagd die gängigsten Signale sauber blasen können. Ein höherer Anspruch besteht derzeit nicht. Die Bläsergruppen haben keine wirklichen Anfängergruppen, so das sich jemand erbarmen müsste mit mir zu üben. Ich denke ein Profi für die Grundlagen macht Sinn.
Ich denke für das Niveau geht das geht schon mit den Youtube-Jagdhornlehrern, wenn du dran bleibst, nicht gerade gar kein Gehör hast und etwas Ehrgeiz zum Üben mitbringst.
Es gibt inzwischen wirklich gute Youtuber, gerade für die Grundkenntnisse. Eben den von dir genannten Jagdhornfuchs, die Dame mit der Gesichtswindel weiter oben und z.B. für den Ansatz gibt es gute Trompeter, die das erklären.

Andererseits ist natürlich auch was dran, dass sich dann Unarten einschleichen können, die nicht von vorneherein beseitigt werden, denn darauf weist dich ja ohne Unterricht so keiner hin.
Und außerdem ist nicht zu verachten, wenn du es nicht gewohnt bist, in einer Gruppe zu blasen. Das sollte man schon hin und wieder tun um auch dafür ein Gefühl zu entwickeln.
Außer du willst das wirklich nur für dich allein betreiben.
 
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Das ist ein Musikinstrument, wenn auch etwas rudimentär. Mit 10min täglich erhält derjenige der es kann seinen Ansatz, vielleicht.
Ein Anfänger muss sich mehr reinhängen, damit es was wird. Sonst endet er als Tuter auf diversen Jagden.
 
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Das ist ein Musikinstrument, wenn auch etwas rudimentär. Mit 10min täglich erhält derjenige der es kann seinen Ansatz, vielleicht.
Ein Anfänger muss sich mehr reinhängen, damit es was wird. Sonst endet er als Tuter auf diversen Jagden.
Das sehe ich auch so. 10 Minuten täglich finde ich, auch wenn man schon eine Weile bläst, deutlich zu wenig.
Andererseits wundere ich mich bei manchen Bläserkollegen, dass es trotz quasi 0 Übungszeit (also das weiter oben schon beschriebene alle paar Wochen mal das Horn rauszukramen), trotzdem halbwegs gut klappt. Für mich wärs nichts.
 

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