Ich blies schon 2 -3 Jahre Jagdhorn, bevor ich den Jugendjagdschein machte, das ist über 45 Jahre her. Musikalische Grundbildung lag infolge Klavier vor; das übliche mütterliche Faible..
Mein Vater organisierte damals ein paar Privateinweisungen am Plesshorn zuhaus für mich, ich kann mich heute leider weder an den Namen noch an das Gesicht des Lehrers erinnern...
Erst als ich Technik und ein paar Töne drauf hatte, trat ich der neu gegründeten Bläsergruppe unseres Hegerings bei. Dort hatten sich ein paar alte Haudegen ("Sau tot") zusammengetan und den Hegering-Nachwuchs um sich geschart.
Ein musikalischer Leiter (Kapellenleiter, blies alles an Blech, was es gibt) trainierte dann dieses gemischte Korps in mehrstimmiger Besetzung mit (Ventil-)Pless u. Parforce.
Viele junge Leute trugen den Laden (einige Jahre tw. bis 30 Bläser). Jedoch waren die musikalischen Ansprüche bei Sondermärschen und besonderen Spielstücken zu hoch, einige Leute waren hoffnungslos überfordert, was auch zu Fluktuation führte. In den guten Jahren konnten wir beeindruckende Auftritte veranstalten.
Es ging nicht um Wettbewerbe, man fuhr nur zu Freundschaftstreffen, aber das Repertoire sollte eben groß und besonders sein.
Noch heute hab ich den Ordner im Schrank und das Ventilhorn von damals blas ich noch einmal pro Woche mit 1. Naturstimme in einer privaten Gruppe von ein paar Hundeführern, der leider auch ein paar Ewig-Statisten ("Anfänger") angehören.
Als Mundstück nutze ich seit langen Jahren ein im Bläserstudio vom Wühltisch
mitgenommenes Trompetenmundstück, was mit runderem Kesselrand mir einfach angenehmer ist, als die meist kantig gearbeiteten Plesshorndinger.
Im Auto hängt in der Saison ein nie geputztes Gebrauchshorn zum Einsatz bei Jagden.
Selbst eingeübt hab ich mir auch einige Stücke mit Ventilstimme, auch hängt hier noch ein kleines B-Parforce und ein B-Waldhorn steht im Koffer in der Ecke, nur noch selten angefasst.
Ab und an blas ich für noch mich allein...den Ansatz erhält der Gruppentermin und die wöchentlichen Jagden momentan. Notfalls verblas ich jede Strecke auch solo.
Wenn mans aber schleifen lässt, merkt man sofort, wie der Ansatz verschwindet und dann ist nix mehr mit "Alpenjägermarsch".
Seit dem Studium trat ich keiner "offiz". Bläsergruppe als Verein mehr bei; mir macht die Selfmade-Geschichte und das Blasen bei der Jagd heute mehr Spaß. Verpflichtungen hat man genug und ich ziehe praktische Jagd dem Vereinsleben deutlich vor.
Es muss nicht jeder Jäger ein Horn blasen oder einen Hund führen...
was vom Wild verstehen und seine Waffe routiniert bedienen, das sollte das Wichtigste sein.