Jäger schießt auf Häcksler

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Interessanterweise hatte laut Artikel der Schütze ja von einem mobilen Ansitz auf seinem Hänger den Schuss abgegeben. Wie hoch der Sitz war, wird man vielleicht auch noch irgendwann mitbekommen.
Bei den knüppelharten Böden wären die 3 Meter hohen Böcke (die ja schon eine seltene Ausnahme bilden) immer noch für ein Schussfeld von wenigen Metern gut. Wobei die Gefahr von Geschosssplittern dann natürlich immer noch gegeben ist.

Und da rede ich nicht nur von den Mitschützen sondern auch von den zumeist in wenigen hundert Metern Entfernung liegenden Bebauungen. Oder Spaziergängern, Radfahrern, interessierte Kinder usw. Auch wenn es 1.000male gut gegangen ist, einmal steht man dann in der BILD und kann nur hoffen das kein Personenschaden eintrat.

Lernt man in der Ausbildung, ohne sicheren Kugelfang kein Schuss. Alles andere ist Glücksspiel.
 
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Da kann ich doch aufgrund vom Winkel ohne ordentliche Ansitzeinrichtungen eh nix machen.
Vorallem bei den Knüppelböden dieses Jahres muss man noch verteufelter aufpassen.
Und wie weit darfst du dann rein rechnerisch schießen, wenn erst bei einem Schusswinkel von 10° ein Abpraller verhindert wird?

Unserer Erntejagden finden immer mit max. 3-4 Leuten statt. Die Schützen sind absolut zuverlässig.
Möglichst weit weg vom Feld. Oberstes Gebot es wird nur weg von Feld und von den Schützen geschossen.
Und trotzdem gab es schon 2 brenzlige Situationen.

Zudem organisieren wir immer vor "Saisonstart" einen Besuch im Schießkino.

Bedenken sollte man auch, dass es viele Landwirte schlicht verlangen das man anwesend ist wenn Sauen im Feld stecken. Andernfalls bekommst eine Wildschadensrechnung das dir die Ohren schlackern.

Das verleitet dann viele Pächter dazu alles zu mobilisieren was eine Knallstock tragen kann. Und dadurch passieren dann oft die Unfälle.
 
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Servus,

Leider Gottes wiederholen sich diese Geschichten jedes Jahr aufs neue. Tatsächlich wäre mal eine Statistik interessant welchen Zeitanteil am gesamten Jagdgeschehen solche Erntejagden haben, welche Strecke sie auf die Mannstunden gerechnet bringen und wie viel im Verhältnis passiert🤔.

Ich persönlich gehe auch seit Jahren nicht mehr auf solche "Veranstaltungen" bzw halte keine ab. Ein Beispiel bei dem nichts passiert ist aber imo aussagekräftig ist.
Bei der letzten Mais/Erntejagd bei der ich dabei war bricht bei meinem Nachbarschützen ohne ersichtlichen Grund ein Schuss.....er hatte seine Marlin mit dem Schaft ganz cool in der Hüfte abgestützt den Finger am Abzug gespannt/ nicht gesichert und Bumm. Das Glück war dass die Mündung nach oben zeigte und der Schuss über seinen Rechten Nachbarschützen in den Himmel ging. Die Reaktion kurzes peinlich berührtes Lachen und dann sofort die abgeschossene Patrone wieder nachgeladen..die 5 verbliebenen sind auch viel zu wenig.......

Es wird immer viel von der UVV u.a. geschrieben; in der Realität ist es doch bei vielen so.....Sauen sind kein Standwild aber wenn der Mais steht gehen sie zu Schaden. Plötzlich entdeckt der ( oft in Hinblick auf die Organisation solcher Jagden unerfahrene Pächter) dass sie im Mais stecken könnten. Der Schaden sitzt im Nacken die Landwirte sollen sehen das etwas getan wird ( und evtl braucht/will man auch mal eine Gesellschaftsjagd) Also wird hektisch telefoniert um unter der Woche am Nachmittag genug Schützen und Hunde zu versammeln. Wer dann da alles da ist ..k.A. man kennt sich evtl. vom sehen.
Da ist der versierte Drückjadschütze neben dem schussgeilen Jungjäger der noch nie eine Sau gesehen hat aber unbedingt den Drilling mal ausprobieren will den er vor 2 Tagen für 314,63Eur bei eGun für Drückjagden gekauft hat und bei dem er sich gerade fragt wofür dieser "Schieberegler" an der Seite eigentlich gut ist.......
Der Schlag ist eigentlich blöd zum umstellen weil nicht rechteckig und grenzt an den Wald o.Ä. , egal, kurze Ansprache mit " jeder ist für seinen Schuss verantwortlich" und los gehts.
Ein Teil der Strecke ist dann noch sauber zerschossen bzw. war jeder Terrier mal dran...
..wenn man Glück hatte war die Mündung von der Marlin des Nachbarschützen wenigsten gen Himmel gerichtet als der Schuss sich versehentlich gelöst hat.....
Das ist natürlich überzogen beschrieben aber im Grund läuft es leider oft genug so.....
 
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Servus,

Leider Gottes wiederholen sich diese Geschichten jedes Jahr aufs neue. Tatsächlich wäre mal eine Statistik interessant welchen Zeitanteil am gesamten Jagdgeschehen solche Erntejagden haben, welche Strecke sie auf die Mannstunden gerechnet bringen und wie viel im Verhältnis passiert🤔.

Ich persönlich gehe auch seit Jahren nicht mehr auf solche "Veranstaltungen" bzw halte keine ab. Ein Beispiel bei dem nichts passiert ist aber imo aussagekräftig ist.
Bei der letzten Mais/Erntejagd bei der ich dabei war bricht bei meinem Nachbarschützen ohne ersichtlichen Grund ein Schuss.....er hatte seine Marlin mit dem Schaft ganz cool in der Hüfte abgestützt den Finger am Abzug gespannt/ nicht gesichert und Bumm. Das Glück war dass die Mündung nach oben zeigte und der Schuss über seinen Rechten Nachbarschützen in den Himmel ging. Die Reaktion kurzes peinlich berührtes Lachen und dann sofort die abgeschossene Patrone wieder nachgeladen..die 5 verbliebenen sind auch viel zu wenig.......

Es wird immer viel von der UVV u.a. geschrieben; in der Realität ist es doch bei vielen so.....Sauen sind kein Standwild aber wenn der Mais steht gehen sie zu Schaden. Plötzlich entdeckt der ( oft in Hinblick auf die Organisation solcher Jagden unerfahrene Pächter) dass sie im Mais stecken könnten. Der Schaden sitzt im Nacken die Landwirte sollen sehen das etwas getan wird ( und evtl braucht/will man auch mal eine Gesellschaftsjagd) Also wird hektisch telefoniert um unter der Woche am Nachmittag genug Schützen und Hunde zu versammeln. Wer dann da alles da ist ..k.A. man kennt sich evtl. vom sehen.
Da ist der versierte Drückjadschütze neben dem schussgeilen Jungjäger der noch nie eine Sau gesehen hat aber unbedingt den Drilling mal ausprobieren will den er vor 2 Tagen für 314,63Eur bei eGun für Drückjagden gekauft hat und bei dem er sich gerade fragt wofür dieser "Schieberegler" an der Seite eigentlich gut ist.......
Der Schlag ist eigentlich blöd zum umstellen weil nicht rechteckig und grenzt an den Wald o.Ä. , egal, kurze Ansprache mit " jeder ist für seinen Schuss verantwortlich" und los gehts.
Ein Teil der Strecke ist dann noch sauber zerschossen bzw. war jeder Terrier mal dran...
..wenn man Glück hatte war die Mündung von der Marlin des Nachbarschützen wenigsten gen Himmel gerichtet als der Schuss sich versehentlich gelöst hat.....
Das ist natürlich überzogen beschrieben aber im Grund läuft es leider oft genug so.....
Alles richtig, nur meinst du das könnte nicht auch so ähnlich im Wald bei einer Drückjagd passieren?? Nur das das nicht so auffällt, da es kein offen einsehbares Gelände ist....
 
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Alles richtig, nur meinst du das könnte nicht auch so ähnlich im Wald bei einer Drückjagd passieren?? Nur das das nicht so auffällt, da es kein offen einsehbares Gelände ist....
Im Wald kann man aber wenigstens die Stände vorher nach Schussfeld und Kugelfang aussuchen und nicht sichere Bereiche markieren.
Natürlich nur wenn man es will und auch einen Blick dafür hat. Hatte da leider auch schon negative Erfahrungen in Bezug auf die Standauswahl, wo mir von vornherein klar war: hier gibst du in 1000 kalten Wintern keinen Schuss ab.
 
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Im Wald kann man aber wenigstens die Stände vorher nach Schussfeld und Kugelfang aussuchen und nicht sichere Bereiche markieren.
Natürlich nur wenn man es will und auch einen Blick dafür hat. Hatte da leider auch schon negative Erfahrungen in Bezug auf die Standauswahl, wo mir von vornherein klar war: hier gibst du in 1000 kalten Wintern keinen Schuss ab.
Wo wir wieder beim Thema Vorbereitung wären...
 
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Bei den knüppelharten Böden wären die 3 Meter hohen Böcke (die ja schon eine seltene Ausnahme bilden) immer noch für ein Schussfeld von wenigen Metern gut. Wobei die Gefahr von Geschosssplittern dann natürlich immer noch gegeben ist.

Und da rede ich nicht nur von den Mitschützen sondern auch von den zumeist in wenigen hundert Metern Entfernung liegenden Bebauungen. Oder Spaziergängern, Radfahrern, interessierte Kinder usw. Auch wenn es 1.000male gut gegangen ist, einmal steht man dann in der BILD und kann nur hoffen das kein Personenschaden eintrat.

Lernt man in der Ausbildung, ohne sicheren Kugelfang kein Schuss. Alles andere ist Glücksspiel.
Es ging mir darum, dass vom @Auerochse Hochsitze ins Spiel gebracht wurden. In vorliegendem Fall war der ja zumindest vorhanden und es wurde nicht vom Boden aus geschossen, wie es wohl noch sehr häufig der Fall ist.

Ein natürlicher Kugelfang ist meiner Meinung nach immer ein Glücksspiel. Wer kann schon in den Boden schauen?
 
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Bei uns wirds wohl wieder drauf rauslaufen, dass wir nur Nachtwache machen, also wenn die Schläge es hergeben.
Das Rentnerkommando schau tagsüber mal nach der Ernte.
Weil, wenn keiner kommt, meckert der Bauer auch nur.
Is halt schwer.
Ich werde dann meinen Mobilen Ansitzwagen wieder hernehmen.
 
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Alles richtig, nur meinst du das könnte nicht auch so ähnlich im Wald bei einer Drückjagd passieren?? Nur das das nicht so auffällt, da es kein offen einsehbares Gelände ist....
Passieren kann immer etwas. Aber wie schon geschrieben sind meiner Erfahrung nach Drückjagden im Wald mit deutlich mehr Vorlauf organisiert. Mann lädt gezielt Schützen ein, legt Schussbereiche fest u.s.w.


Gruß und wmh
 

Westwood

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Und wie weit darfst du dann rein rechnerisch schießen, wenn erst bei einem Schusswinkel von 10° ein Abpraller verhindert wird?
Nicht weit… Das ist ja gerade die Gefahr die viele in flachen Bereichen so unterschätzen.

Bedenken sollte man auch, dass es viele Landwirte schlicht verlangen das man anwesend ist wenn Sauen im Feld stecken. Andernfalls bekommst eine Wildschadensrechnung das dir die Ohren schlackern.
Hmm… Ich steh ja immer für ein Miteinander mit allen Beteiligten im Revier, allerdings lasse ich mir sicher nicht vorschreiben etwas zu tun das für Beteiligte gefährlich wird.
Wenn ein Feld nicht sinnvoll zu bejagen ist bejage ich es nicht!

Unter dem Strich habe ich nichts gewonnen wenn ich fünf Sauen weg Knipse aber den Häckslerfahrer mit auf die Strecke legen muss.

Man muss sich halt immer die Gegebenheiten vor Ort ansehen und dann entscheiden was Sinn macht und was man verantworten kann.
Es gibt einen Pächter mit dem ich mich ans Feld stelle, ein ehemaliger Forist, in der Regel sind wir zu zweit und in unserer Region geht es halt stetig rauf und runter. So hat man immer 5-10 Meter Erdreich über der Rückenlinie, oft auch mehr.
Bei den anderen Jagden stehen wir an den Wechseln, das hat sich sogar als effizienter herausgestellt weil die Sauen in der Regel sehr viel Vertrauter abwechseln.
 
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Wenn ich an meine ersten Jahre des Jägerdaseins zurück erinnere, muss ich sagen, das ich auch ein unerfahrener und junger Schütze war, der auch mal leichtsinnig einen Schuss abgegeben hat.
Und ich mir gut vorstellen, dass das auch heute noch so bei einigen Jägern passieren kann.

Mit den Jahren und häufiger Jagdausübung wird man ruhiger/erfahrener und überlegt sich genau wann man schießt oder den Finger gerade lässt.
D.T.
Das ist ja der springende Punkt.
Insbesondere eine Erntejagd, muss so organisiert sein, dass man als Schütze nicht erst jahrelange Erfahrung braucht um keine Scheiße zu bauen.
Es kann nicht sein, dass jeder Jungjäger erstmal den ein oder anderen Katastrophen-Schuß abgibt bis er zur Besinnung kommt.

Zur Erntejagd gibt's auch Infos von der Berufsgenossenschaft:
BG Broschüre Erntejagd
Da werden auch die maximalen Schussentfernungen, die sich aus den 10° Schusswinkel ergeben, angesprochen. Dieses Thema ist noch längst nicht in den Köpfen aller Jagdleiter angekommen.
Eine Erntejagd ohne erhöhte Ansitzeinrichtungen kann in den meisten Fällen schon von vornherein nichts gescheites sein. Eine Topographie die eine Erntejagd auch ohne Drückjagdbock ermöglicht ist doch eher selten zu finden.
Trotzdem sieht man die Leute in >90% der Fälle auf dem Boden stehen.
 
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Das ist ja der springende Punkt.
Insbesondere eine Erntejagd, muss so organisiert sein, dass man als Schütze nicht erst jahrelange Erfahrung braucht um keine Scheiße zu bauen.
Es kann nicht sein, dass jeder Jungjäger erstmal den ein oder anderen Katastrophen-Schuß abgibt bis er zur Besinnung kommt.

Zur Erntejagd gibt's auch Infos von der Berufsgenossenschaft:
BG Broschüre Erntejagd
Da werden auch die maximalen Schussentfernungen, die sich aus den 10° Schusswinkel ergeben, angesprochen. Dieses Thema ist noch längst nicht in den Köpfen aller Jagdleiter angekommen.
Eine Erntejagd ohne erhöhte Ansitzeinrichtungen kann in den meisten Fällen schon von vornherein nichts gescheites sein. Eine Topographie die eine Erntejagd auch ohne Drückjagdbock ermöglicht ist doch eher selten zu finden.
Trotzdem sieht man die Leute in >90% der Fälle auf dem Boden stehen.

17m sichere Schussdistanz bei 3m Höhe der Waffenmündung. Da kann man es auch gleich bleiben lassen mit der Erntejagd, wenn man es ernst meint mit der Sicherheit. Für 50m sind es schon 8,80m.
 
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Bei den anderen Jagden stehen wir an den Wechseln, das hat sich sogar als effizienter herausgestellt weil die Sauen in der Regel sehr viel Vertrauter abwechseln.
Und das ist genau der springende Punkt. Meist gehen die Sauen die ersten 200 -300m im vollen Galopp aus dem Feld und werden dann langsam bzw. bleiben sogar oft stehen um sich zu orientieren. Somit kann man viel besser ansprechen und sicherer schießen.
 

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