Herrenwaffen

Registriert
31 Okt 2014
Beiträge
1.975
Gut, dann eben ein neuer Versuch, wie begründest du deine Aussage in #111, die Purdey o/u seien schlechter gewesen als die von Merkel?

Wenn man Burrard, Beaumont oder Boothroyd liest findet man einige Hinweise zu den Problemen mit Balance, Ejektoren, etc. die Purdey mit den O/U pre Woodward hatte.
Von schlechter habe ich nichts geschrieben, aber Merkel hatte damals keine derartigen Probleme
 
Registriert
20 Okt 2016
Beiträge
4.293
nochmals retour zu Post #139 @ Beowulf80 - Pärchenfrage

Die unterschiedlichen Gravuren, Lauflängen und vor allem die unterschiedliche Schaft-Länge und -Form sprechen gegen ein echtes Pärchen.

Wandersmann
 
Registriert
20 Okt 2016
Beiträge
4.293
Du bist aber auch pingelig;-)

Und wenn wir schon auf die Verschlußhebel blicken: ihr Stand auf der Scheibe zeigt doch - bei No. 1 ausgeprägter als bei No. 2 - recht weit in Richtung "Viele Schüsse sind des Verschlusses Tod".
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
16 Mai 2001
Beiträge
10.569
Das Pärchen kenne ich schon sehr lange (leider nur von den Bildern ;-) ) und ich empfinde es als absolute Perfektion des Suhler Waffenbaus. Diese Gravur findet sich in dieser Perfektion meines Erachtens nur noch bei den Kipplaufbüchsen von Hartmann & Weiss wieder, die oft dieses "Suhler Englisch" in Kombination mit den Blumen auf den Flanken als Gravur haben.

Das Merkel 304E "Pärchen" von Henkell 1928 ist immer noch zu haben. Mittlerweile ist der Preis auf 95 T€ gesunken:https://www.feine-jagdwaffen.de/Aktuelle-Angebote-Langwaffen/Flinten

Sehr schöne Waffen, ob Pärchen oder nicht, nur ist die Preisvorstellung des Verkäufers leider ziemlich außerirdisch. Ob Henkell mit einer von diesen Flinten tatsächlich dieses Lebendtauben-Lusttöten gewann steht übrigens nirgends. Und ich denke, dass sich der Verkäufer völlig zu Unrecht einbildet, wegen der Henkell-Herkunft einen € mehr dafür zu bekommen als wenn da nicht Henkell drauf stünde. Solche aufwändigen Waffen haben sich vor dem II.WK noch viel weniger Leute gegönnt als später und daher haben solche Waffen quasi immer einen Vorbesitzer, der zu seiner Zeit prominent war. Daher sehe ich hier keinen Zuschlag. Soll mir aber auch egal sein.
- erstens würde ich auch keinen angemessenen Preis dafür bezahlen (ich wäre ja schon froh über eine schnöde 303E in gutem Zustand) und:
- zweitens: so lange sie nicht verkauft wurden, kann ich mich an dem Anblick erfreuen
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
5 Aug 2013
Beiträge
10.297
Huch, das ist ja gar kein "pair", sondern nur ein "matched pair": SN: 16318 und 16619. :oops:
 
Registriert
16 Mai 2001
Beiträge
10.569
Vermutlich hat sich der Schenker - wie immer bei Geschenken - viel zu spät um die Sache gekümmert, weshalb man dann bei Merkel improvisieren musste.
 
Registriert
19 Aug 2005
Beiträge
4.706
komisch, die Überschrift gelesen aber an britische Waffen nicht gedacht
vielleicht weil das Waffen für Gentleman sind und weil sich die Begriffe nicht 1:1 übersetzen.

eine Herrenwaffe, das war ein gut gearbeiteter Repetierer, ein Büchsflinte oder ein Drilling

gutes Holz, teils verschnitten weil man das damals noch konnte, graviert jawohl , aber zurückhaltend besonders bei Repetierbüchsen
Tierstücke die eine gewisse Kultur als hintergrund benötigen und die besten sind eben nicht fotografisch genau

wieso Herrenwaffe? am Ende weil sie was teurer waren damals und nur Herren das nötige Geld hatten. auf keinen Fall zu verwechseln mit den späteren Ferlach Barock Grgien mit Gold wo möglich.
nur sehr wenige entsprechen heut noch dem Typus Herr
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
5 Aug 2013
Beiträge
10.297
In der Vorkriegszeit und Vor-NS-Zeit, als es noch "richtige Herren" (Adel, Magnaten) gab, kamen ihre Waffen (aus Deutschland) u.a. von:

- Thieme & Schlegelmilch/Suhl
- Sauer & Sohn/Suhl
- F.W. Heym/Suhl
- Geb. Merkel/Suhl
- W. Collath (u.Söhne)/Frankfurt a.O.
- H. Barella/Berlin
- Geyger/Berlin
- Foerster/Berlin

daneben waren, durch verwandtschaftl. Beziehungen v.a. in protestant. Gegenden Deutschlands, bei dem dortigen Adel engl. Flinten der besseren Hersteller sehr beliebt.
Alles, wie kraut schon schrieb, in purem "Understatement", denn es war bekannt "wie schwer" die Hohenlohes, die Radibors, die Pleß, die Radziwills, die Bülows, die Fürstenbergs, die Schwarzenbachs u.a. waren.
Es der Allgemeinheit (die eh meist nicht auf deren Jagden zugegen war) anhand überladen gestalteter Jagdwaffen zu zeigen, wäre also unnötig gewesen.
 
Registriert
4 Mai 2004
Beiträge
792
Habe die Geschichte der Henkell BF hier in wort und Bild festgehalten:

http://www.hunting-heritage.com/blog/index.php/category/gunmaker-buchsenmacher/

und hier:

http://www.hunting-heritage.com/blog/index.php/2017/04/09/a-rare-pair-of-merkel-304/

Die original Gewehrkarten sind hier zu bewundern:

http://www.hunting-heritage.com/blog/index.php/2017/04/19/gewehrkarte-of-merkel-pair/

Der Preis ist in der Tat sehr ambitioniert....

Eine nicht zu unterschätzende Rolle bei den Herrenjägern spielten auch die Flinten aus Belgien. Hersteller wie Lebeau Courally, Francotte, Bury, Forgeron und zahlreiche andere brauchten die englische Konkurrenz nicht zu fürchten.
In Österreich kamen noch Springer, Nowotny, Kalrtzky u.a. hinzu, die aber natürlich auch an deutsche Adelshäuser lieferten.
 
Registriert
4 Mai 2004
Beiträge
792
komisch, die Überschrift gelesen aber an britische Waffen nicht gedacht
vielleicht weil das Waffen für Gentleman sind und weil sich die Begriffe nicht 1:1 übersetzen.

eine Herrenwaffe, das war ein gut gearbeiteter Repetierer, ein Büchsflinte oder ein Drilling

gutes Holz, teils verschnitten weil man das damals noch konnte, graviert jawohl , aber zurückhaltend besonders bei Repetierbüchsen
Tierstücke die eine gewisse Kultur als hintergrund benötigen und die besten sind eben nicht fotografisch genau

wieso Herrenwaffe? am Ende weil sie was teurer waren damals und nur Herren das nötige Geld hatten. auf keinen Fall zu verwechseln mit den späteren Ferlach Barock Grgien mit Gold wo möglich.
nur sehr wenige entsprechen heut noch dem Typus Herr

Die Ferlacher wurden eher von denen gekauft, die es durch das Wirtschaftwunder zu etwas gebracht hatten und außerdem über reichlich Schwarzgeld verfügten. Gehobener Mittelstand, Handwerker, Ärzte, aber auch Direktoren etc. Eigentlich eher das Gegenteil von "Herrenwaffen"....
 
Registriert
19 Aug 2005
Beiträge
4.706
Richtig, "Neureiche" gab es auch schon im 19.jahrhundert, viele der Unternehmer dieser Zeit waren self made Millionäre und hatten sich hochgearbeitet.
Der gehobene Geschmack wurde aber immer noch durch die alte vorkapitalistische Elite bestimmt.
Was die Neureichen der BRD betraff so gab es diese geschmacksbildene Elite nicht mehr, die wurde durch den letzten Krieg ausgelöscht oder soweit reduziert das sie den Ton nicht mehr bestimmte..
Traditionelle Elemente guter Waffen wurden also wahllos zusammen geworfen und übertrieben eingesetzt bis eine Parodie vorlag.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
53
Zurzeit aktive Gäste
224
Besucher gesamt
277
Oben