Sehr interessant ist auch was damals Lutz Möller zusammengetragen hatte. Da dessen Homepage ja nicht unendlich lange halten wird, füge ich seinen Text mal hier ein
Hier den link dazu
Wie stirbt Wild?
Kugelschüsse verletzen tödlich durch:
- Blutverlust, der die Sauerstoffversorge des Gehirnes abschneidet, somit den Hirntod hervorruft.
- Lungenzerstörung durch heftige Geschoßeinwirkung (Splitter) unterbricht Sauerstoffverssorgung. Beispiele:Lungenschuß auf Schmalreh, Rapsricke. Schlechtes Beispiel: Mangelhafter Lungenschuß auf Elch
- Erstickung durch zusammengefallenen Lungen bei geöffneten Brustkorb, i. e. Kammer, solche die Atmung verhindert, damit den Sauerstoff vom Gehirnes abschneidet, somit langsam das Hirn tötet.
- ZNS Treffer schädigen Zentralnervensystem wesentlich, indem Stammhirn oder oberes Rückenmark zerstört werden, so daß folglich weder willkürliche Muskeln noch unwillkürliche (vegetative) Körperfunktionen gesteuert werden z. B. mittels Hirnschuß, Trägerschuß. Wird dadurch der Brustkorb wird nicht mehr zu atmen angeregt, folgt Erstickung.
- Nervenerschütterung kann ggf. auf Umwegen töten. Wenn durch die Erschütterung Atemmuskulatur steuerndes Nervengewebe (in der Halswirbelsäule) lahmgelegt und die folgende Atemlähmung lange genug dauert um zu ersticken kann ein Wirbelsäulenstreifschuß auf den Träger (Halskrellschuß) gegebenenfalls auch töten. Siehe auch weiter unter bei Nervenwirkungenen. Besonders bei Kopf- oder Trägerschüssen ist das beabsichtigt!
- Herzrythmußtörung. Man kann zu gewissen Zeiten der Herztätigkeit durch gezielten Schlag auf den Sonnenfleck mittels Nervenerschütterung einen Sonderherzschlag auslösen, der die Herzrhythmußteuerung stört, das Herz ungeregelt flimmern läßt. Kammerflimmern = Herzfrequenz > 500/Min = keine effektive Auswurfleistung. Ein flimmerndes Herz pumpt nicht mehr, also stirbt das Hirn den Sauerstoffmangeltod (wie Erstickung).
Wie schnell stirbt Wild?
Wird das Herz, oder dessen zu- oder abführenden Gefäße zerstört, oder entscheidend geöffnet,
verblutet das Tier mit der Zeit, jedenfalls nicht sofort. Stücke laufen ggf. noch, so z. B. ein vierjähriger 148 kg Hirsch mit
Herztrefferetwa 100 m
Fluchtstrecke, siehe rechts.
Der hydrovaskulare
Schock, also der plötzliche Blutdruckabfall im Körper und besonders im Gehirn, setzt allerdings bereits vor dem Tod die Hirnfunktionen absteigend von den unwichtigen zu den wichtigen außer Kraft, indem die lebenswichtige Durchblutung versiegt. Besonders das Blut in den schwer zu durchpumpenden kleinen Gefäße stallt sofort. Weil die höheren Empfindungen zuerst nachlassen, ist solch Blutdruckabfallschock ebenfalls binnen kurzer Zeit, weit vor dem eigentlichen Hirntod, für das Opfer weitestgehend schmerzfrei. Die Schmerzdauer dürfte wenige Sekunden betragen.
Man darf sich in dieser Erkenntnis nicht von Körperbewegungen, wie zu schlegeln oder zu zucken, beirren lassen. Darin äußern sich unwillkürliche, niedere Lebensfunktionen die ohne bewußtes Empfinden erzeugt werden können (von Zwischen- und Stammhirn, und ggf. Rückenmark).
Von
ZNS Treffern mittels
Hirnschuß,
Trägerschuß abgesehen, benötigt jedes Tier
Zeit zu sterben. Vom Treffer über die Bewußt- und damit Willenlosigkeit bis zum Tod vergehen (bei guten Treffern) Sekunden bis (bei schlechten Treffern) Minuten, bei sehr schlechten Treffern, wie
Weichschuß, Stunden.
Getroffene, beunruhigte Tiere können, wenn sie wollen, in der Zeit noch
flüchten.
Ob Sie denn wollen, bestimmen vorrangig die Entfernung zum Schützen und die
Zielwahl und - je nach Schießfertigkeit - der sich ergebene Treffer. Daraus folgt je nach Geschwindigkeit des Tieres die
Fluchtstrecke.
Blutverlust
Jedes lebende Wirbeltier ist auf dauerhaften
Kreislauf angewiesen. Kurzfristig am wichtigsten ist der Blutkreislaus zusammen mit der Atmung, mittelfristig auch die Leber, langfristig alles.
Die
rechte Herzkammer pumpt zum Gaswechsel (C02 raus und O2 rein) Blut durch die Lungen. Die
linkeHerzkammer pumpt Blut durch den Leib, auch das Hirn und die Augen. Die mit Druck beaufschlagten Adern (die Arterien) müssen bis einem
erheblichen Druck bis zu 2 m Wassersäule, oder einem fünftel athmosphärischem Druck standhalten.
Wenn ein Wirbeltier
viel Blut verliert, sinkt dadurch dessen Blutdruck. Dieser Druck ist aber erforderlich, um die Widerstände in den Adern zu überwinden, um alle zu versorgenden Teile zu erreichen. Den geringsten Speicher und die dünnsten Äderchen mit größtem Widerstand weist die Netzhaut in den Lichtern auf. Die jüngeren Hirnteile (Groß- und Zwischenhirn) benötigen viel Blut
und weisen großen Widerstand auf.
Fallender Blutdruck äußert sich beim getroffenen Tier in einer bestimmten Reihenfolge von Ausfällen
- können schwer blutende Tiere nicht mehr äugen, weil die Netzhautdurchblutung ausgefallen ist. Flüchtende Tier werden blind, laufen gegen Hindernisse
- können schwer blutende Tier ihre jüngeren Hirnteile nicht mehr nutzen, weil die ausfallen. Die Kontrolle über das Gleichgewicht in der Schwerkraft geht verloren, die Tier könne sich nicht mehr aufrecht halten. Sie fallen.
- werden bei schwer blutenden Tieren alle weiteren Körperteile nach und nach ausfallen. Das Tier stirbt.