Großeinsatz am Kreuz Stuttgart - Rehe legen Autobahnverkehr lahm

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http://www.stuttgarter-nachrichten....ahm.ec186801-bb15-4f2c-b99c-379b2e1a3b29.html

Interessant finde ich die Aussage des zuständigen Jagdpächters, die bei mir offene Türen einrennt. Ich persönlich vertrete seine Ansicht, dass ein vom Land geförderter Zaun sich bei Revieren mit einem Wildunfall-Schwerpunkt schnell wieder amortisiert hat. Leider wird dies nie geschehen, da Gelder des Landes oder Bundes so ja "zweckentfremdet" werden und stattdessen in polizeiliche, meines Erachtens unnötige Aufgaben investiert werden. Hier ist die Deutsche Bürokratie mal leider wieder zu festgefahren und zu unflexibel, wirtschaftlich und nachhaltig mit Geldern umzugehen. Eine Investition spart, buchhalterisch gesehen, weitere Folgeinvestitionen an anderen Stellen. Wartung und Instandsetzung könnte auf den Jagdpächter übertragen werden, der diese Aufgabe, hinsichtlich der vielen Einsätze bei Wildunfällen etc., sicherlich auch übernehmen würde.

Wir selbst haben, zunächst Testweise, sämtliche Felder in unserem Jagdrevier beispielsweise mit einem Elektrozaun von den Landwirten einzäunen lassen. Material wurde von uns zur Verfügung gestellt, für die Einzäunung seitens der Landwirte, wurde vorher ein kleines "Trinkgeld" vereinbart. Was sich zunächst als Test erwies, hat sich zwischenzeitlich als rentable Investition erwiesen - nicht nur die Wildschäden haben rapide nachgelassen, sondern auch die Wildunfälle bei den an Landstraßen gelegenen Feldern. Wichtig ist aber auch das Zusammenleben von uns Jägern und Landwirten an dieser Stelle.
Die Investitionskosten haben sich, gerechnet an den Erfahrungswerten der vergangenen Jahren, schon wieder amortisiert, dass rein rechnerisch gesehen, seit letztem Jahr ein "Gewinn" erwirtschaftet wird.

Für mich ist o.g. Artikel aber wieder ein Paradebeispiel dafür, dass nicht nur viele Politiker, Behörden, sondern auch Jagdkameraden einfach nicht wirtschaftlich denken und rechnen können. So hat unserer Reviernachbar eine solche Investiton von vornherein ausgeschlagen, hat den "Hass" der Landwirte auf sich gezogen und in den letzten Jahren mehr Kosten für Wildschäden ausgegeben, als ihn der Zaun zuzüglich der Installationskosten gekostet hätte.

Mir ist natürlich bewusst, dass es von Revier zu Revier unterschiedlich ist. Eine Pauschalierung darf man an dieser Stelle nicht voranstellen. Aber gerade bei einem Autobahnkreuz wie dem Kreuz Stuttgart, sollte es eigentlich auch im öffentlichen Interesse sein, einen Wildzaun zu installieren, um einfach Unfälle mit hohem Tötungsrisiko zu vermeiden, ebenso um das Wild zu schützen.
 

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