kurz nochmal zur Parallaxe und danach endlich wieder zum Glas:
Parallaxeausgleich ist natürlich generell ganz schön, wenn:
- man ein Nachsatz- /Okulargerät für nachts nutzt und Bild sowie Absehen richtig scharf haben möchte
- bei höheren Vergrößerungen deutlich außerhalb des justierten Wertes (100m) ein scharfes Bild sehen möchte.
Auf kurze Entfernungen ist das eher ein 'Luxusproblem', denn das Ziel ist auf Grund der Nähe so groß, dass man auch ohne PA nicht vorbeischießt (und sowieso die Vergrößerung nicht weit hochdreht, als dass das ein wirkliches Problem wäre). Aber auch da profitiert man von der Ausgleichsmöglichkeit.
Auf weitere Entfernung merkt man es so ab 10 bis spätestens 12x in Kombination mit Schussweiten deutlich über 100m (so dann ab 150 bis eher 200m und mehr) - und bei noch höheren Vergrößerungen dann immer deutlicher schon näher außerhalb der eigentlich korrigierten Entfernung.
Um es nochmal zu Ende zu erklären: nicht nur, dass das Bild/ Ziel dann unscharf ist, auch wenn man den Kopf hinter dem Okular hin und her bewegt, 'wandert' das Absehen im Ziel und man schießt somit zunehmend unpräziser.
Was das GPO 1,6-13 angeht, finde ich es insgesamt ein interessantes und ganz gutes Glas. Vor allem der niedrige Vergrößerungsbereich gefällt mir sehr gut. Oben herum (so ab10x) finde ich die Eyebox brauchbar, aber gegenüber z.B. dem 2-12x50 weniger komfortabel. Auch braucht es nur einen kurzen Stellweg, bis man von 10 auf 13x gestellt hat.
ICH verzichte daher lieber auf das mehr an Sehfeld unten herum (die niedrige Vergrößerung zeigt mir oft nur mehr Dämpfer im Bild und ist auf der anvisierten Waffe kein 'Muss') und würde das 2-12 stattdessen nehmen.
Die sehr stramme Verstellung von Vergrößerung und Parallaxeausgleich wurde schon irgendwo genannt - ist aber kein wirklicher Beinbruch.
Was die Frage nach der Beleuchtung angeht: G4i Fiber ist ein 4er Absehen mit Leuchtpunkt mit Glasfasertechnologie - also eher feiner (was die Görße angeht) und sehr sauber abgegrenzter Leuchtpunkt, den man zudem recht hell aufdrehen kann, bis es zu Überstrahlung im Glas kommt. Also durchaus tageslichtauglich. Die kleinste Stufe fand ich schon recht hell, aber außerhalb finsterer Nacht (wofür das Glas ja nicht wirklich gedacht ist) brauchbar.
Das Bild selber ist schön scharf und kontrastreich insgesamt mit ordentlichem Sehfeld. Mir kommt es am unteren Ende der Vergößerung besser vor als oben herum.
Letztendlich ziehe ich aber das 2-12x50 oder das 1,5-9x44 vor. Preislich günstiger und subjektiv habe ich den Eindruck, etwas weniger Kompromiss im Einblicksverhalten zu machen.
Trotzdem ein interessantes und schönes Glas - man muss sich das eben anschauen, ob es passt.
Die Kompaktheit ist auch schon beeindruckend - wobei sich dies in erster Linie nach vorne zum Objektiv hin zeigt (was aber in Hinblick auf Vorsatzgeräte durchaus ein Vorteil ist von der Hebelwirkung).