Geschichten zu den Waffen auf eurem Jägerweg

m95

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Für mich ist mit das spannendste, einen Blick in "fremde" Waffenschränke werfen zu können mit den Geschichten/Hintergründen dazu.

Letztens saßen wir wieder zusammen bei einem Freund und mit ausgiebigen Erzählungen von Erlebtem wurden stolz die Waffenschrankinsassen gereicht und präsentiert, die einen auf dem bisherigen Jägerweg begleitet haben. Stunden saßen wir zusammen und immer mehr Erlebnisse wurden ins Gedächtnis gerufen.

Schüttet also gerne mal euer Herz aus zu den Waffen, die sich bei euch so finden/fanden/finden sollen, wie/weshalb/warum/wann euer gemeinsamer Weg begonnen hat, bestenfalls mit Bildern und einprägsamen Jagderlebnissen.
 
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Horrido zusammen,

bei mir besteht der größte Teil des Inhaltes der Waffenschränke (habe 2) aus "altem Gelump" :)

Die Waffen gehen teilweise noch auf meinen Opa zurück....

Auch mein Vater, der sich, mit knapp 70, seinen Kindheitstraum (Jäger werden) erfüllt hat, hat die eine oder andere Waffe gekauft...

Leider sind beim Tot meines Opas (1978 / Papa vom Papa) die Hälfte der Waffen zu meiner Tante (die Schwester meines Vaters) gegangen. Dort hatten sie, weil kein Bedürfniss, ein eher trauriges Dasein...

Und sie hat einige Waffen verkauft.

Mein Vater hatte noch versucht ihr einige Waffen wieder abzukaufen. Leider ohne Erfolg.

Ich durfte 2018 mal die 16er Flinte vom Opa "befummeln". Da war sie aber schon lange "unbrauchbar" (mit einem Stück Flacheisen, was im Patronenlager eingeschweißt war) gemacht worden. Mir standen die Tränen in den Augen...
Zum Einen, weil ich die Waffe seit 1978 mal wieder in den Händen hatte, zum Anderen, wegen dem Flacheisen...

Bei mir im Schrank sind noch eine Mauser* in 6,5 x 57, mit der die erste Sau vom Opa hier erlegt wurde. Darauf ist ein altes Hensoldt Glas mit fester Vergrößerung (ohne SN, weil Opa da gearbeitet hat :) ) und alles geht "Butterweich".

Auch steht da noch eine BBF, die Opa 1978 bei Kettner gekauft hatte. Die durfte ich vom Postboten damals entgegennehmen...

Auch ein Repetierer in 8x57 (wieder Kettner) steht im Schrank. Das war die erste Waffe, die sich mein Vater gekauft hatte. Der "hackelt" aber immer mal :) Ist meine DJ - Waffe...
Dazu noch zwei Kurzwaffen...

Bisher ist nur ein Repetierer (auch wieder 8x57) dazu gekommen....
Auch eine Mauser. Allerdings "Coustrom". Das Teil geht auch "Butterweich"...

Leider habe ich erfahren, das ein (für mich) besonderer Jagdkollege "alles abgeben muss". Der alte Herr hatte Anfang der 1970er, den Jagdschein gemacht. Geübt hatte er damals unter meinem Opa und auch einiges an Getrier bei uns im Keller zerwirkt...
Ich kenne ihn also (fast) mein ganzes Leben...

Er war dann auch, wenn auch kurz, mein erster "Jagdherr", als ich 2016 endlich meinen Schein gemacht habe...

Sein Schwiegersohn, auch Jäger, hatte mich die Tage angerufen und gefragt, ob ich noch Platz im Schrank habe. Er habe nicht genug Platz und sein Schwiegervater konnte, aus Gesundheitsgründen, seinen Schein nicht verlängern. Daher...

Ich habe aktuell noch Platz für 7 Waffen im zweiten Schrank....

Und es wird mir eine Ehre sein, Waffen von Ihm, bei mir einzulagern. Auch wenn ich diese zuerst "Übernehmen" muss. Da ist es mir auch egal, was es kostet....

Wenn ich etwas davon, warum auch immer, wirklich etwas übernehmen möchte, bekomme ich ein "Vorkaufsrecht". Der Rest wird dann, nach und nach, verkauft....

So wie ich mich kenne, werde ich wohl doch einiges fest übernehmen, obwohl ich es nicht gebrauchen kann und auch (aktuell) niemanden habe, der nach mir die Waffen übernehmen wird oder könnte.

Aber da hängen, wie bei den Waffen von meinem Opa oder Vater, bei mir Erinnerungen daran....

Und es tut mir soooooooooo leid für Sxxxxxo**, das es bei Ihm nun so weit ist. Er ist immer mit Leidenschaft zur Jagd gegangen. Aber seit zwei Jahren geht es halt nicht mehr....

Und nein, Bilder werde ich nicht einstellen. Im Prinzip sind es, also, was ich aktuell im Schrank habe, alles "Billig - Prügel". Es machen aber die Erinnerungen, was das alles Einmalig (für mich) macht...

* = damit durfte ich ca. 1973 (als ca. 7-Jähriger) das "neue Jahr anschießen"
** = ich werde keine Klarnamen nennen....

RedNose
 
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Ich habe leider keinen jagdlichen Background und daher sind meine Waffen einfach nur Mittel zum Zweck.

Die Kurzwaffen noch aus der sportlichen Zeit, dann kann eine Tikka Varmint stainless dazu.

Meine 223 ging weg wegen der Sauen.

Kürzlich kam eine Savage in 6,5 Creedmoor dazu.

Das Kaliber? Weil ich Linkshänder bin und leider kaum jemand die 6,5 x55 in links im Programm hatte.

Meine Flinten sind auch Arbeitstiere.

Ich wünschte ich hätte Erbstücke mit Erinnerungen, aber für mich muss nur die Kugel da hin, wo ich sie haben will. Und dafür habe ich noch kein Stück Schalenwild mit gekaufter Munition geschossen.

Bei der Hornet und Schrot anders.
 
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mein Urgroßvater war Jäger aber von ihm hatte keiner die Waffen behalten dürfen…ich selber habe ein paar Jagdmesser aus den 50er Jahren die unbenutzt sind da mein Vater (Nicht Jäger ) sie nie benutzt hat . Einen S&W Revolver den hüte ich da mein Vater mir ihn mal 1997 als ich Sportschütze war mir als erste Waffe geschenkt (Bezahlt hat )
Leider hatte ich keinen jagenden Opa …
 
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Habe mit Opas altem 98er 7x57 meinen ersten Bock erlegt. Da war ich 12 (ist verjährt).
Auch ein Kaninchen mit der Sauer DF 16/70 ist in Erinnerung. Die Sauer ist total klapperig (damals gab es noch viel Niederwild) und schlägt ganz biestig. Das Kaninchen kam nur 50cm entfernt aus dem Busch. Küchenschuss. Aber danach hatte ich genug von dem Ding. Dachte mein Finger ist gebrochen.
Ich habe davon heute keine Waffe im Schrank. Die Sauer DF ist eh fertig und der 98er, naja, ich sag mal...stark gebraucht.
Nach der Prüfung wars die erste Zeit noch verhalten, aber nach dem ersten Jahrzehnt wurde mir klarer was ich wollte/brauchte und ich hatte auch das Geld.
Jetzt ist der kleine Schrank voll und mehr brauche ich auch nicht. Hat auch schon genug gekostet. Die erste BBF war eine Diva hinsichtlich Präzi, wurde gegen eine BBF95 getauscht.
Die BBF ging dann als ein neuer D99Duo kam. Aber der D99 war mir auf Dauer zu schwer und es kam wieder eine BBF95. Billigflinte wurde gegen bessere getauscht, Billigrevolver gegen S&W.
Die Jahre haben gezeigt, es muss einfach sein und nicht zu schwer, aber billig ist auch nicht so meins. Heute kommt die BBF95 30-06 fast immer mit, der Rest bleibt im Schrank. Munition hab ich auch schon viel probiert. Habe auch damit fertig und habe mir ein paar Hundert Stück aus einem Los gekauft. Kupferdeformierer mittleres Gewicht, passt für alles. Zielfernrohr dachte ich auch mal dass es das beste sein muss, aber ein älteres Zeiss oder Nikon ist vollkommen ausreichend für mich.
So habe ich keine historischen oder wertvollen Waffen meiner Vorfahren im Schrank.
Einige meiner Vorfahren haben "Jegergelt" gezahlt, das geht aus alten Abgabenlisten hervor.
Würde mich ja interessieren womit und worauf hier damals gejagt wurde, aber darüber gibt es keine Information. Ist ja auch ein paar Hundert Jahre her. Die Zeiten waren "anders". Es gab einen königlichen Erlass wonach Hochzeitsfeiern nur einen Tag dauern durften und nur Wein/Bier und kein Brantwein ausgeschenkt werden durfte damit im Dorf noch ein Stein auf dem anderen blieb. Urururururururururururururururopa hat laut einem Schreiben an den königlichen Amtmann auf Ortsfremde Fischer geschossen um sie zu vertreiben. Die mussten sich im Boot flach hinlegen um nochmal davon zu kommen. Also Vorderlader hatten die damals anscheinend schon. Es ging aus Mangel an Beweisen wohl ohne Kerker aus.
 
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Mein Vater hatte, als er zu jagen begann, nur eine Bbf Sauer 54 und eine Winchester 101 Skeet.
Von seinem Onkel erbte er noch eine Manufrance DF in 12/70 mit Doppelabzug und einrollbarem Riemen. Mit dieser DF durfte ich meinen Vater als 12jähriger im Revier begleiten. Wir haben damit viele Füchse, Häher und Tauben erlegt und auch manches Stück Schalenwild. An der Kirrung saß ich auch gerne mit dem Diana 45 an, um den Mais zu bewachen. Dieses hatte mir mein Vater mit 11 geschenkt - unser Suhler Büma war der Meinung, dass der Bub etwas vernünftiges für den großen Garten bräuchte, womit man auch auf 50m Bierflaschen zerschiessen könnte.
Ein Rehwild-Fehlabschuss sorgte dafür, dass mein Vater zu einer Sauer 90, ebenfalls in 7mm, wechselte und ich fortan seine geliebte Bbf führen durfte. Als ich dann den Jungjägerkurs absolvierte, bekam ich eine Steyr .222 geschenkt, die mein Vater auch sehr zu schätzen lernte, so führig und präzise wie sie war. Die Hirtenberger Nosler-Munition war legendär. Leider sind von diesen Langwaffen knapp vierzig Jahre später nur noch die Bbf und die Manufrance übrig, beide noch im Schrank meines Vaters. Ich selbst habe im Laufe der Jahre verschiedene Systeme erworben und geführt, wobei ich wohl das meiste Wild mit 7RM gestreckt habe (BAR I und Sako L61R). Verkauft habe ich kaum etwas von alledem - alle Modelle hatten bzw haben noch ihre Berechtigung (verschiedene Modelle in .22WMR, .243, 6,5x57, .308, .30-06, 7 bzw .300Wby, diverse 12, 16 und 20er). Ich hatte zwischenzeitlich auch von zwei älteren Jägern die Waffen auf Bitten der Erben übernommen - eventuell trenne ich mich mit der Zeit wieder von diesen, obwohl an diesen auch sehr viele Geschichten hängen. Momentan jage ich am liebsten mit der kombinierten Waffe (Bbf und Drilling).
 
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PS: die 101 hat in meiner Jugend eine sehr große Rolle gespielt. Vater hatte sie fast immer auf den Nw-Jagden und Entenstrichen dabei, obwohl es nur eine Skeet war. Er traf damit sehr gut und hatte mit dieser Waffe auch die meiste Standerfahrung: ein Skeetstand befand sich in unmittelbarer Nähe zu seinem Hotel, wo er unter der Woche aus beruflichen Gründen wohnte. Zudem waren wir sehr oft bei den damals noch in unserer Stadt kasernierten Franzosen zum Parcoursschiessen. Die „Skeet“ hatten wir auch häufig auf dem Nachtansitz dabei, ausgerüstet mit einer aufgeschobenen Hilfsvisierung mit Leuchtelementen. So war kein Marder an der Kirrung sicher. Es war bald klar, dass ich auch eine 101 für die Disziplin Trap beim Jungjägerkurs bräuchte, zumal die Schiessanlage dort (A.) der damalige Hit war. Also bekam ich zum 14. nach kurzer Anprobe bei unserem Suhler Büma auch eine funkelnagelneue 12/70 101 Lightweight in 1/2 und 1/1. Papa fand diese zwar in der Folgezeit auch gut, vor allem wegen des leichteren Gewichts, traf aber offenbar nicht so gut wie mit der Skeet, weswegen er nach einiger Zeit wieder ausschließlich diese führte. Unvergessen ist mein erster Schnepf mit meiner 101 - der Schiessausbilder, gleichzeitig Förster des umgebenden Privatreviers, hatte mich einen Abend nach Musterung meiner Schiessergebnisse auf dem Trapstand zum Schnepfenstrich abkommandiert, ohne dass ich noch Gelegenheit hatte, mich in die Jagdklamotten zu werfen. So wurde ich kurzerhand mit Turnschuhen, Jeans und Polohemd mit ein paar Skeetpatronen in der Tasche am Rande einer Wiese abgestellt und in der Dämmerung konnte ich tatsächlich mit dem ersten Schuss einen herannahenden brrr brrr brrr Laute ausstoßenden Zickzackflieger erlegen. Der Förster und mein Vater strahlten über beide Backen und natürlich tranken die beiden den Vogel reichlich tot. Der Förster versprach mir ihn mir präparieren zu lassen - leider ist aber das Präparat dann, ohne dass ich es erhielt, verloren gegangen. Meine 101 verkaufte ich als Student notgedrungen irgendwann zugunsten einer Wby - sie hatte durch zahlreiche robustere Jagdeinsätze schon einige Macken abbekommen, schloss und schoss aber noch wie am ersten Tag. Natürlich gönnte ich mir wieder eine 101, allerdings in 20/76. Sie begleitete mich zwar noch auf einigen Nw-Jagden, zu denen ich vormals mit der Lightweight teilgenommen hatte, sie fanden aber immer seltener statt und inzwischen ist leider in der Region kaum noch Gelegenheit dazu - die Entenjagden finden zu Gunsten der Sw-Bejagung, die stark in den Vordergrund rückte, leider auch nicht mehr statt. Ab und zu nehme ich sie noch mit auf den Stand, für die Hundearbeit nutze ich lieber die lange 870 in 20/70 wegen des Riemens und des noch geringeren Knalls oder die Einschloss-Bbf mit Spannschieber.
 
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Ich hatte mich zum Jagdschein entschlossen, die Ausbildung jedoch noch nicht begonnen, als der Onkel einer guten Freundin verstarb. Dieser hatte die Jagd zuliebe seines Vaters ausgeübt und deshalb seine Waffen relativ wenig genutzt. Die Familie bot mir den jagdlichen Nachlass zu einem Paketpreis an. So erwarb ich eine Sauer 54 in 7x65R und 16/70, einen Krieghoff Trumpf Simplex in der gleichen Kombination und eine Merkel 200 E ebenfalls in 16/70. Die beidem kombinierten trugen je ein Zeiss Diavari 1,5-6x42. Dazu gab's einen S&W in. 38 Special in kurz und ein Zeiss Fernglas 8x56. Die Sauer ist meine Lieblingswaffe und begleitet mich zu fast jedem Ansitz. Dam- und Rehwild, sowie Hase und Fuchs sind ihr schon zum Opfer gefallen. Ich wurde mit ihr auf einer Drückjagd Jagdkönig mit einem Waldhasen, weil ich das einzige Stück des Tages geschossen hatte. Wir lachen heute noch darüber.

Für die Drückjagd kam noch eine Tikka T3 dazu und seitdem bin ich komplett versorgt.
 

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m95

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Meine Geschichte sollte anfangen, bevor ich in Besitz des Jagdscheins war. 50km entfernt kam es zu einer Jagdaufgabe, mein Vater fuhr hin und kam mit Tresor samt komplettem Inhalt zurück. Alles musste genau inspiziert werden. Neben einer .22lfb von Voere, ein paar alten 16er Querflinten mit schönen Verzierungen und einem Pumpdruckluftgewehr von Benjamin Sheridan fand sich noch eine Bockbüchsflinte.

Es war eine Sabatti Bockbüchsflinte in 7x65R und 12/70. Auf einer EAW-Hebelschwenkmontage befand sich ein 6x42 Frankonia RC mit Absehen 1 und Außenschiene, welches von Docter gefertigt wurde. Man mag es kaum glauben, aber das Glas war unwahrscheinlich lichtstark für seine Größe. Ein grüner Niggeloh-Riemen rundete das Gewehr ab. Die nicht ganz so feinen Gravuren auf der Basküle, die das Stück Schwarzwild eselähnlich darstellten, waren für mich seinerzeit etwas ganz besonders und hohe Graveurkunst. 350€ waren nötig, dass der Besitzerwechsel vonstattenging. Das sollte sie also sein, die erste eigene Waffe, sobald die Prüfung absolviert war. Ein paar Dinge machten sie besonders.

Olfaktorisches Gedächtnis: noch heute weiß ich genau, wie die Waffe riecht. Der Vorbesitzer hatte nicht ein Stück Wild mit der Waffe erlegt, doch beim Anbacken hatte man immer das Gefühl, man würde sich unmittelbar neben einem Stück Schwarzwild befinden. Woher der Geruch kam, weiß ich bis heute nicht, eventuell durch Öl.

Streukreis: Die Waffe schoss wie Gift, Loch in Loch. Überprüfen wollen, wie es mit dem Flintenlaufgeschoss aussieht. Kontrollschuss Kugel auf 100m zeigt Fleckschuss. Scheibe 50m näher geholt, Flintenlaufgeschoss auf die Reise geschickt, Einschussloch der Kugel nicht mehr erkennbar durch größeren Durchmesser des FLG. Es haben seitdem einige kombinierte Waffen Einzug gehalten, doch nie bekam ich wieder ein solches Trefferbild.

Technischer Fortschritt: Mit der BBF bzw. den Zielfernrohrwechseln verbinde ich das Einzug halten des technischen Fortschritts in unserem Waffenschrank. Während mein Vater bereits seit 25 Jahren mit einem 6x42 Zielfernrohr auf SEM mit Absehen 1 zurecht kam, wollte es bei mir nicht so recht klappen, stellte mich etwas an. Absehen 1 verdeckte mir zu viel und nachts auf schwarzer Sau fiel es mir sehr schwer, fixe 6-fach Vergrößerung ist manchmal zu viel, manchmal zu wenig, Sehfeld nur bedingt brauchbar, Objektivdurchmesser könnte größer sein, … wie es halt so ist mit dem was man hat und mit dem was man haben will, Gründe für einen Wechsel finden sich meist immer, wenn man wechseln möchte.. Deshalb Vaters Account missbraucht und Onkel Egon bemüht, um in die weiten Welten des jagdlichen Gebrauchtmarkts einzutauchen. Waffen und Optiken ohne Ende, alles was das Jägerherz braucht. Seinerzeit viele Testberichte studiert, im WuH-Forum gestöbert, auch bei Lutz Möller auf der Seite, bis die Entscheidung feststand. Es kam noch ein Zeiss 2,5-10x52 mit Absehen Diavari dazwischen, Problem mit dem Abdecken und nachts blieben bestehen. Folglich wurden die Einnahmen des Ferienjobs in einem Aktivtausch umgelagert (Anlagevermögen an Kasse) und ein Schmidt und Bender 2,5-10x56 mit Absehen 4 durfte Einzug halten, Kostenpunkt 500€. Noch heute sehe ich meine Mutter kopfschüttelnd neben mir stehen, als ich ihr es gebeichtet habe. Der Weg zum Büchsenmacher offenbarte, dass er sich die Schwenkmontageteil nicht viel schlechter als das Glasl bezahlen lassen wollte. Aufgrund sehr begrenzter finanzieller Möglichkeiten musste eine Festmontage herhalten, trotzdem 200 Euronen zusätzlich in die Hand nehmen müssen. 2 Jahre später hatte ich dann genug von schwarzem Absehen auf dunkler Silhouette und ein Schmidt & Bender Zenith 2,5-10x56 Absehen FD7 durfte von nun an mit auf die Jagd. Kostenpunkt 1040€, Sparbuch musste temporär gekündigt werden, da das Geld des Ferienjobs noch nicht überwiesen war… Vermute meine Mutter hat heute noch Nackenschmerzen vom damaligen Kopfschütteln. Die Affinität gegenüber Schmidt & Bender kam größtenteils durch meinen Großvater, der auf seiner BBF schon immer ein 3-12x50 mit Absehen 40 führte, bis heute habe ich an die zehn Schmidt und Bender Gläser geführt/bin diese noch am Führen. So erlebte ich den technischen Fortschritt bei den Zielfernrohren noch mit, vom fixen 6x42 mit Absehen 1, zum Zeiss-Flaggschiff 2,5-10x52 mit Absehen Diavari (war auf einem erworbenen Repetierer), zum S&B 2,5-10x56 mit dem feineren Absehen 4 und schließlich dem noch feineren Absehen FD7 mit Leuchpunkt im Zenith. Diese Zeit und Erfahrungen mit den unterschiedlichen Gläsern möchte ich alle nicht missen, v.a. das Jagen begonnen zu haben, als es noch keine Wärmebild/Nachtsichttechnik gab.
 

m95

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Wenn ich in meinem Jagdtagebuch blättere, findet sich zu der BBF folgendes Erlebnis:

„Sitzen wir morgen raus?“ – „ich wollte schon“, entgegnete mein Vater. „Stellst du den Wecker und weckst mich dann auch“ – „ja, mache ich“, sagte er und wir beide begaben uns in unseren Kessel. Ich wache langsam auf, die Vögel im Garten lassen mich lauthals wissen, dass Vater verschlafen hat, wollte er mich doch wecken. Also eben andersherum, unsanftes wecken "wir haben verschlafen, aufstehen, hopp hopp". An Kaffee war nicht zu denken, schnell anziehen (fraglich, ob ich mich damals überhaupt anziehen musste. So oft wie ich draußen war, habe ich gefühlt die grüne Kleidung nicht mal zum Schlafen abgelegt). Die schwarze Lederpatronentasche, die ich meinem Vater zwangsenteignet habe, wird ein letztes Mal kontrolliert, 6x Kugel, 3x Schrot, 2x Flintenlaufgeschoss, alles befüllt. Das Steiner Nighhunter Xtreme 8x56, welches ich von Opa zum Bestehen der Prüfung bekommen habe, wird noch umgehängt und das Auto rollt vom Hof. Ein Blick auf die Uhr erübrigt sich, schlagen doch die Glocken im Ort 05:00Uhr. Als Aufbaumungsobjekt hält eine Kanzel im Wald her, welche sich an einem Schotterweg in einem Südhang befindet. Eine Waldwiese, die knapp 150m entfernt ist, der Bach der an dieser entlang führt, die Salzlecke und die Verengung des Waldes an dieser Stelle garantieren fast immer Anblick, so ist dieser Sitz nicht erst seit diesem Erlebnis mein Lieblingssitz. Nach vorne hat man größtenteils Buchen und ein paar Eichen vor sich, knapp 110m sind es oben bis zur Hangkante. Im Rücken hangabwärts fließt der Bach, der knapp genauso weit entfernt ist wie die Hangkante. Am Bach hangaufwärts findet sich ein Fichtenbestand, der weiter RIchtung hangaufwärts von Buchen abgelöst wird. Nach links kommt in knapp 120m die Waldwiese, damals aber noch ohne Fenster auf der linken Seite.

Ich machte es mir gemütlich, die Waffe wurde in der Ecke verstaut, Gehörschützer wurde um den Oberschenkel geklemmt, da ich den Druck nicht die ganze Zeit am Kopf haben wollte und diese als Hutträger ohnehin immer als etwas störend empfinde. Um halb 6 kommen mir zwei Hasen in Anblick, die zügig vorüberziehen. Das Vogelkonzert ist im vollen Gange, die dunklen Farben vermischen sich immer mehr mit dem fast leuchtend hellen grünen Farben, es wurde Tag. Schon immer saß ich lieber ins Helle, wenn der Wald erwacht, die Vöglein singen und die Farben das Dunkle übernahmen. Ich war in Gedanken, leicht gefrustet wegen des Verschlafens. Zukünftig, so schwöre ich, werde ich selbst wieder die Wecker stellen und nicht mehr verschlafen (Notiz an mein jüngeres Ich: das mit dem Verschlafen hat sich durchs eigene Wecker stellen auch nur bedingt gebessert 😊 ) Um dreiviertel sechs vernehme ich ein schreckendes Reh in weiter Entfernung, was dem Vogelkonzert eine andere musikalische Note zuspielt. Um 06:00 melden dann Amseln außerhalb des Orchesters, dass etwas im Wald sein Unwesen treibt. Die zum Trichter geformten Hände wandern zu den Ohren, in weiter Entfernung meinte ich, etwas in meine Richtung ziehen zu hören. Es kam immer näher, wurde dabei um ein vielfaches lauter und lauter, dass man meinen wollte, ein Zug sei im Wald unterwegs. Aufgrund fehlender Erfahrung habe ich erst realisiert, dass es Sauen sind, nachdem mir diese in Anblick kamen. Auf 140m im schnellen Troll zogen sie den Hang entlang, ein Bild das sich in mein Gedächtnis eingebrannt hat. Die Bache mit knapp 65kg voraus, sechs weitere mit knappen 40kg folgten ihr. Sofort packte mich das Jagdfieber, was nun… Hunderte Gedanken schossen einem in den Kopf. 42 erfolglose Ansitze auf Sauen und nun ist sie da, die Möglichkeit, zum Greifen nah, bei bestem Licht. Die rechte Hand geht zur BBF und so leise wie möglich versuche ich diese aus der Ecke zu bekommen, ohne irgendwo anzustoßen. An den Gehörschützer, der um den Oberschenkel klemmt, ist nicht mehr zu denken. Wenn die Sauen die Richtung halten, werden Sie meinen Sitz auf knapp 60m knapp 10m hinter der Salzlecke, passieren. Ich streiche am Kanzelholm an, mein rechter Daumen drückt die Sicherung nach vorne, der vordere Abzug wird nach vorne gedrückt um danach den Pistolengriff fest zu umfassen. Ich fahre mit, Baum, Lücke, zwei Sauen hintereinander, Baum… so wird das nichts. Schnell äuge ich nochmal ein paar Meter voraus, um eine Lücke auszumachen. Durch einen Pfiff versuchte ich, die Rotte zum Anhalten zu bewegen, diesen Gefallen erwiderten sie mir aber nicht, also musste es die Lücke werden. Ich wartete gespannt im Anschlag, Bache rüber, jetzt gilt es:

nächste rüber, zu hoch im Ziel, Haltepunkt war an die Bache angepasst, also wieder etwas weiter unten anhalten. Nächste rüber, Höhe passt, doch zu langsam vom Steuermann. Etwas weiter nach vorne in die Lücke, dass ich etwas mehr Reaktionszeit habe, jetzt kommt die nächste Wutz, Höhe passt, ich halte vorne an, will sie hineinlaufen lassen und BUMM. Der Schuss halt durch den Wald und mir durchs gesamte Mark. Ich bin kurz wie versteinert, muss schnell meine Gedanken sammeln, die ganze Situation ist eine einzige Überflutung an Gefühlen, Eindrücken und Erlebnissen. Doch nicht nur ich bin wie versteinert, die Rotte verhofft auch unmittelbar. Ich schaue durchs Zielfernrohr, bin noch immer in der Lücke und sehe, dass etwas dunkles den Waldboden ziert. Da liegt sie, meine erste Sau. Das Jagdfieber hat mich endgültig gepackt, meine Knie weicher als ein Hornady V-Max Geschoss und eine im Wind stehende Espe könnte meinen, ich wäre ihr gleichartig. Die Sauen drehen ab und trollen sich, im selben Tempo wie sie kamen, auf dem selben Wechsel zurück, nachdem sie für knapp 4 Sekunden verhofften. An einen zweiten Schuss wollte und konnte ich in dieser Situation nicht denken, lud aber nach, um gleich wieder auf meine erste Sau anzubacken. Doch nachschießen war nicht nötig, das Stück schlegelte noch kurz, um dann in die ewigen Jagdgründe einzugehen. Sauenwitterung lag in der Luft, doch vermutlich kam diese von meiner kombinierten Begleiterin.

Nach kurzem warten, welches einem wie eine Ewigkeit vorkam, musste ich umgehend zu dem erlegten Stück. Abgebaumt, flotten Schrittes den Hang hoch zum Stück. Erst als ich vor ihm stand, realisierte ich, was da alles vor sich ging. Was sich für eine Möglichkeit bot, dass ich mein erstes Stück Schwarzwild erlegen konnte, dieses nun nicht mehr der Rotte folgt und stattdessen nun vor mir liegt und zum Nahrungsgewinn dienen sollte. Ich freute mich über den geglückten Schuss, war aber dennoch demütig ein Stück der Wildbahn entnommen zu haben. Ich verharrte einige Minuten an Ort und Stelle, reichte dem Stück den letzten Bissen und zog das Stück den Hang hinunter, damit es neben der Kanzel seinen Platz finden sollte. Ein Fahrradfahrer fuhr kurze Zeit später vorbei, nach kurzem Gestikulieren seinerseits, ob ich das Stück erlegt habe, nickte ich und er fuhr weiter. Hierdurch verbreitete sich im Ort die Erlegung meines ersten Stückes wie ein Lauffeuer und die folgenden Tage und Wochen bekam ich von Hinz und Kunz ein Waidmannsheil entgegengebracht, was mich doch auch immer freute und an das Erlebnis des 05.05. denken ließ.

Zur Bergung des Stückes kam dann die ganze Familie mit dazu. Erlebnisse des Morgenansitzes wurden ausgetauscht und ich rekonstruierte nochmals das Erlebte, wie viele es waren, zeigte woher sie kamen und wohin sie gingen, dass die Sau im Knall lag und ich wie Espenlaub zitterte. Besonders freute ich mich, meinem Opa drüber berichten zu können, zumal er im Winter vorher von dieser Kanzel aus einige Sauen an unserer Drückjagd vorhatte.

Heut Abend kommen kommen dann noch ein paar Bilder.
 
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Ich habe jetzt seit 5 Jahren meinen Jagdschein, deswegen möchte man meinen, dass es noch nicht so viel über meine Erlebnisse mit den Jagdwaffen zu erzählen gibt. Na ja, da die ersten Eindrücke wie überall im Leben die Prägendsten sind möchte ich hier meine Brot und Butterwaffe kurz vorstellen.

Angefangen habe ich mit "begleitendem" Jagen zusammen mit meinem Vater. Er schwört seit 21 Jahren auf seine Blaser (zuerst R93 jetzt R8) und so habe ich mein allererstes Stück Wild, ein Bockkitz Mitte Oktober mit seiner R8 in 30/06 im letzten Licht erlegt. Bedingt dadurch, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch keine eigene Waffe besitzen durfte, erlegte ich auch meine ersten Böcke unter "Aufsicht" mit dieser Waffe. Trotz der bestechend guten Schussleistung und dem tollen Tragegefühl war mir von vornherein klar, dass ein Plastik Repetierer nichts für mich ist.😉

Viel mehr hatte ich schon ein Auge auf seine BBF 95 geworfen, die seit gut einem Jahrzehnt ungenutzt im Regal stand. Lange genug hatte ich also daran herumgenörgelt, dass so ein tolles Gewehr (wunderbares Holz, schöne wenn auch maschinelle Gravur und gute Schussleistung) doch viel zu Schade sei um im Schrank zu verstauben. 😒
Irgendwann war es Ihm dann wohl zu blöd und er versprach mir, wenn ich die Jagdprüfung bestanden habe und 18 Jahre alt war, mir das Gewehr zu überschreiben. Gesagt getan, nach dem Erhalt des echten Jagdscheins und der WBK wurde die BBF mein. Nach einigen kleineren Umbauarbeiten (Zielfernrohr versetzten, neu fetten und Einschießen), stand Sie jetzt bei mir. Das Thema Einstecklauf geisterte mir schon seitdem ich die Waffe sah durch den Kopf, denn für Rehe die Hochrasanz 6,5 zu verwenden musste ja nicht unbedingt sein. So ließ ich mir noch zur Weihnachtszeit einen K&S Einstecklauf in 5,6x50R einpassen, wobei ich extra den kurzen Drall für schwerere Geschosse verlangte um Sie optimal auf Rehwild verwenden zu können.

Mit der Kombination habe ich nun die letzten Jahre höchst erfolgreich gejagt und die 5,6 vorwiegend für Rehwild verwendet. Die Schussleistung für beide Läufe ist hervorragend, jedoch muss man bei der Auflage darauf achten, möglichst nahe an der Basküle aufzulegen. Andernfalls schießt die Waffe viel zu hoch.🤷‍♂️
Erst am Samstag hatte ich wieder Waidmannsheil (siehe Bockfaden) mit dem Bergstutzen, dieses Mal aus der Situation heraus mit der 6,5. Wenn man über das kleine "Manko" hinwegsieht, ist das die Idealwaffe für das gemischte Revier. Die kleine Kugel für Alles bis zum Reh und wenn doch mal eine Sau auftaucht oder die Situation es erfordert ist die 6,5 dabei um die nötigen PS aufs Parkett zu bekommen.

Mehr wie diesen einen Schuss für jedes Kaliber habe ich noch nie vermisst und als Allzweckwaffe kann zumindest ich mir keinen besseren Begleiter vorstellen.😍


LG.
Kipplauf_Fan:cool:

PS: Abgesehen von den Hasen und Gänsen, die ich mit der 222 Rem. schieße führe ich fast ausschließlich Kipplaufwaffen (BS und DB(D)) auf der Jagd.
 
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[...] eine Sauer 54 in 7x65R und 16/70, [...].
EIne sehr schöne BBF. Ich hatte so eine gute alte Wertarbeit auch mal in der Hand und erinnere mich noch an die Wertigkeit und Haptik, die einen tollen Eindruck machte. Bei mir wurde es dann vor über 20 Jahren als erste Kugelwaffe eine neue BBF 95. Kaum 18 und neu haben wollen, hatten sich durchgesetzt ;)

Ein schöner Thread übrigens. Werde mich später einklinken, wenn ich etwas mehr Zeit finde.
 
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Meinem jagenden Großvater waren seine Jagdwehre im ausgebombten Haus verbrannt, die er vermutlich von seinem Großvater übernommen hatte.
Nach dem 2. Krieg mußte er mühsam neu anfangen, zum Jagen erstand er einen gebrauchten Hahndrilling 16er/9,3x72R mit 4xKahles-ZF.
Mit dieser Waffe jagt auch mein Vater, der 1959 Jägerprüfung machte und schoß viel Wild in seinen ersten Jägerjahren, v.a. damals noch zahlreiches Niederwild in der Heimat des Bergischen Landes. Aber auch sicher an die 100 Rehe, bis keine passende Kugelmun mehr dafür zu bekommen war. Es mußte eine Schweizer Labo sein, nur die vertrug der Drilling noch leidlich.
Vater kaufte sich dann als erstes mal Anfang der 60er eine führige 16er Sauer-Flinte, er holte sie neu im Eckernförder Werk, mit dem er geschäftlich zu tun hatte. Diese Flinte war vielgeführtes Familien-Gemeinschaftsgut, die Bilder zeigen Opa und Vater damit. Die beiden konnten noch gemeinsam jagen. Einer musste dann eben den Hahndrilling nehmen.
Mit der Sauer Royal habe ich die ersten 3 Tontauben bei der Jägerprüfung 1981 geschossen, damals war man damit fertig. Heute steht die Querlage - recht lädiert - in meinem Schrank und lohnt die Aufarbeitung nicht mehr.
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Ich setzte mich als Jungjäger noch mit dem alten Dreiläufer auf Fuchs an, die schönen langen Läufe hielten gut zusammen. Kugelschuß war verpönt, wir sammelten Bälge !
Eine eigene DF kam bei mir bald dazu, eine gebrauchte Bühag Suhl, baugleich mit Vaters Sauer, der sie nur noch ungern an den passionierten Sprössling verlieh. Er führte sie selbst sehr oft und unglaublich viele Karnickel, Tauben, Unfall-Rehe und auch die ersten Sauen mit der Brenneke fielen dem Zwilling zum Opfer. Meine erste Flinte hab ich heute noch, gleichwohl mit eingestaubten Läufen...

Den ausgeschossenen Hahndrilling verkauften wir für 2200 DM über eine Kleinanzeige des Hausblatts.
Mein eigener Drilling wurde damals ein Suhler Mod. 30 mit var. SuB 42er Glas in .30-06/16er, der ein Jahr nach dem Abi einzog. Meine erstes Reh erlegt ich damit, den erste Gehörnten aber mit der Mauser 66 von Vater in 7x64, mit was sonst damals.
Hier trägt den Drilling der Jung-Busch, wie damals gern im langen Lodenmantel und mit Jagdschutzabzeichen als bestätigter Jagdaufseher in Vaters Revier, was mir verlängerten Nachtausgang beim Bund Mitte der 80er ermöglichte, damit ich morgens meine Fallen kontrollieren konnte. 😁 Die Waffe machte sehr viel mit - vor einigen Jahren veräußerte ich sie bei Egon nach Rumänien, möge sie dort noch viele Bären strecken.
1690206305972.jpegWas danach alles passierte und wie sich weitere Gebrauchsgewehre ansammelten, zog sich über viele Jahre hin und darüber möchte ich weiß Gott nicht alles schreiben.
Wie so Viele habe ich heute so einige Büchsen für Ansitz, Drückjagd, Pirsch und Nachsuche, neben wenigen Kombinierten, Flinten und KK. Vier Langwaffen sind vom Vater geerbt und ich halte sie in Ehren.
Nur weniges von mir Gekaufte ging mit zunehmendem Sachverstand und finanziellen Mitteln wieder weg, die meisten kamen zur "notwendigen Abrundung" der Ausrüstung einfach dazu.
Jagdwaffen sind soziale Tiere wie Hunde.;)
Mit allen meinen "Püstern" jage ich gern, weil sie mir liebgewonnene, hochvertraute Werkzeuge sind.

In sich stark verändernden Zeiten für die Jagd ist mir heute das Wichtigste, am echten praktischen Jagen bleiben zu können. Dazu ist mehr als genug gutschießende Ausrüstung im Schrank.
 
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Mein Großvater führte als Herrenjäger seiner Zeit eine BBF (9,3x72) mit einseitigem Kerstenverschluss, einen Drilling (9,3x72) mit Jägerverschluss und eine Doppelbüchse (8x57 IR), diese Waffen überdauerten das Kriegsende in einem Zinkbehälter eingewickelt in Ölpapier vergraben in der Nähe der alten Jagdhütte. Behälter und Jagdhütte existieren noch, die Hütte war wesentlicher Teil meiner Jugend in vielerlei Hinsicht....
Mein Vater führte lebenslang nur eine Ferlacher BBF und eine Habicht Flinte. Als ich ihm eine Sauer 80 schenken wollte, hat er wissend lächelnd abgelehnt.
Mein Waffenschrank gleicht da eher einem Taubenschlag, weil sehr viel Waffen kamen und wieder gingen, ich bin Praktiker und Minimalist, das Werkzeug muss 100% funktionieren und ich blind damit klarkommen. Die Jägerprüfung habe ich mit einem geliehenen Mauser 66s Stutzen gemacht, damals für mich unerschwinglich, aber es sollte späte Folgen haben. Meine erste Waffe war ein Remington Mohawk, weil hübsch und damals erschwinglich, ich war Student... Es folgten: Steyr Mannlicher, diverse Sauer Weatherbys, Heym Blockbüchsen, eine Blaser BBF, Sauer 80, Sauer 90 Stutzen, Heym DB 80 B, Heym KB 44, ein sündhaft teurer Custom 98iger mit Vollgravur, ein Mannlicher Schönauer, ein Remington Seven Custom Mannlicher Style, eine R93 und dann 3 Mauser 66 (s), die neben der Ferlacher meines Vaters (mittlerweile mit Einstecklauf ein BS) übrig geblieben sind, weil sie meinen Anforderungen in jeder Hinsicht voll genügen. Alle anderen (eine Heym Ruger und der Remington Seven Stutzen gingen an die Tochter, als Studentin war sie genauso klamm wie ich...) mussten gehen, weil entweder das Kaliber nicht zu den Bedingungen passte und/oder die Waffen Mängel hatten, die ich nicht verzeihen wollte. Ja, und die Geschichten...Die ersten Tauben fielen mit der Habicht meines Vaters. Der erste Bock fiel mit dem Mohawk, nachdem der erste Schuss wegen des dämlichen Abzugs daneben ging, der erste Elch fiel mit dem 98iger, die Narbe über der Augenbraue (9,3x64) habe ich heute noch. Die erste Sau fiel mit dem Steyr Mannlicher. Die zweite Narbe an der Nase kam in Afrika liegend angeschlagen mit der 9,3x64. Mit den Weatherbys habe ich sehr viel Rehwild, Füchse, Waschbären und als noch üblich Dachhasen erlegt. Mit der Heym Ruger habe ich meine einzige Triplette auf Rehwild geschossen, so schnell ist sie.
Wenn es um Waffen und Kaliber geht, habe ich also meine Erfahrungen, die sich alle in den Mauser 66igern manifestieren. Der Ferlacher BS hat mir sehr viele Sauen bei Nacht mit Vollmond oder Schnee gebracht, besonders im Wald, eigentlich die perfekte Ansitzwaffe, aber wenn es schnell gehen muss, hektisch ist auf der Drückjagd, der Nachsuche oder in der Blattzeit, dann greife ich zu einer 66, klappt sehr gut. Ach ja, eine Flinte habe ich auch, eine Merkel 201E, tolle Waffe, aber einmal pro Jahr zum bewaffneten Spaziergang oder auf Enten schon fast zu schade (gibt ja noch die Tochter...). Bin halt Waldjäger von Kindestagen an.
 
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