Dabei ist das Aufbrechen und die zugehörige Wildbret Hygiene den anderen Vorgängen wie Ansprechen, Schießen etc. in meinen Augen zumindest gleichzustellen.
Wildbret Hygiene, erkennen und beurteilen bedenklicher Merkmale, Wildkrankheiten und ganz besonders Zoonosen sind Schwerpunkte der Ausbildung. Wie man das Messer führt um das Stück von A bis Z (Weidloch bis Lecker) aufzuschärfen und die Organe zu entnehmen, gehört hingegen nicht zu den Schwerpunktthemen und Prüfungsinhalten.
Entweder der Jäger muss selbst aufbrechen, dann lernt er es auch, ggf. lernt er auch aus seinen Fehlern; oder er muss nicht selbst aufbrechen, warum auch immer, dann lernt er zwar nichts, das ist dann aber auch nicht wichtig.
Wie das alles geschieht ist doch Sache der Jagdleiter und Gastgeber. Bei bezahlten Abschüssen hat stets mein Jagdführer aufgebrochen, der wollte sich das auch nicht nehmen lassen. Bei mancher bezahlter Drückjagd, gehört Wildbergung und Aufbrechen zur gekauften Dienstleistung, wie das Mittagessen. Allgemein sehe ich bei Treib- und Drückjagden vermehrt Aufbrechteams, allein schon wegen der kundigen Person und den Unterschriften.
Von meinen Ausgehern erwarte ich, dass sie die rote Arbeit verrichten oder zusehen, wie sie sie verrichtet bekommen und zwar ordentlich, sonst darf er das Stück erwerben. Ich bin mir aber auch nicht zu schade jemanden anzuleiten und/oder ihm zu helfen. Das man dabei allerlei erleben kann, wie den Jagdgast der im letzten Büchsenlicht einen Bock weich schießt und dann fragt, ob jemand anders die Arbeit erledigen könnte, er müsse am nächsten Morgen ja wieder früh aufstehen, sei am Rande erwähnt. Nur aufregen muss man sich darüber nicht.
Spricht jemand falsch an, wird das falsche Stück erlegt, evtl. Schonzeiten, Elterntierschutz, fremde Sachen oder Menschen verletzt.
Schießt man schlecht, leidet eine Stück Wild unnötig.
Wird schlecht aufgebrochen, wird das Stück verworfen und der Verursacher darf das Stück abnehmen.
Ich mag Deiner Gleichstellung nicht folgen.