Frust und Ärger 2023

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Westwood

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Da wird das nix mit den Aufbrechteams. Selbst ist der Schütze.
Ich hab mir den Beitrag nur Beispielsweise rausgepickt..

Das allgemeine Problem ist die Qualität der Ausbildung.
Allerdings in allen Kanälen, die Ausbildungen der KJS sind in vielen Fällen nicht im Ansatz besser als die der Jagdschulen.
Da kann man auch den Aspiranten wenig Vorwürfe machen finde ich.
Wenn ich irgendwo ``viel´´ Geld für eine Ausbildung investiere muss man in meinen Augen erwarten können das zumindest die Grundlage vermittelt wird.
Ist beim Führerschein ähnlich, lernen tut man es erst wenn man es praktisch macht.

Ich habe im vergangenen Jahr über das WuH Forum 11 Jungjäger bei mir gehabt.
7 davon haben bei ihren Besuchen jeweils ihr erstes Stück Wild gestreckt, !!keiner!! egal ob bei KJS oder Jagdschule ausgebildet hat im Vorfeld schon einmal selbstständig ein Stück Wild aufgebrochen!
Das ist schlicht eines und zwar traurig!
 
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Zum Thema Aufbrechen:
Als ich 2010/11 den Jagdschein gemacht habe, in der Kreisjägerschaft, gab es für 23 Jagdschüler 3 Stück Dammwild ausm Gatter. Eines wurde vom Kursleiter aufgebrochen, an den anderen beiden durften wir 23 Mann rumschnippeln. Das hat auch niemand richtig "lernen" können.
Zum Glück hatte ich gute Lehrprinzen, die mir das beigebracht haben.
Bekomme gerade flashbacks zu meinem Kurs in der KJS Kleve von 2011/12
Etwa gleiche Gruppengröße wie bei dir, wir haben uns dann gefühlt im Sekundentakt das Messer rumgereicht und jeder durfte einen Schnitt machen.
Manche haben sich auch nur darauf beschränkt ihr Essen drin zu behalten...
Lerneffekt gleich null.
Es hilft da leider nur praxis und seine eigene Lieblingsmethode zu finden.
Ich breche auch lieber im hängen auf, allein des Rückens zu Liebe, aber wenns nicht anders geht dann muss das halt auch gehen.
Bin heute noch nicht der Aufbrechmeister, aber wenn man halt nur alle Jubeljahre mal ein Stück aufbricht kann sich auch keine richtige Routine bilden.
 

ballistic_tip

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7 davon haben bei ihren Besuchen jeweils ihr erstes Stück Wild gestreckt, !!keiner!! egal ob bei KJS oder Jagdschule ausgebildet hat im Vorfeld schon einmal selbstständig ein Stück Wild aufgebrochen!
Zunächst einmal ist das absolut Lobenswert und ich werde Alles daran setzen es Dir gleich zu tun.
Was hätten diese Aspiranten gemacht wenn jetzt Niemand da ist der Ihnen hilft? Haben die Jungjäger etwas daran gesetzt „erfahreneren„ über die Schulter zu schauen? Haben sie bei den Treiber Einsätzen auf Drückjagden versucht Stücke von erfolgreichen Schützen aufzubrechen. Haben Sie versucht bei Landwirten mit landwirtschaftlicher Wildtier Haltung bei aufbrechen zuzuschauen oder zu unterstützen? Mir fallen bestimmt noch einige mehr Beispiele ein.
Mein Beitrag bezog sich aber weniger auf Jungjäger sonder vielmehr auf Schützen die schon länger erfolgreich jagen und nicht in der Lage sind ihre Beute ordentlich zu versorgen. Geschweige denn auch noch so dreist sind nicht mit anzupacken.
Soll jetzt auch genug sein mit dem Thema. Danke für all die konstruktiven Beiträge.
Wo ein Wille ist da findet sich auch ein Weg.
 
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Das Aufbrechen ist aus eigener Beobachtung überall das Thema...
Ist auch egal ob bei der KJS oder der Hau-Ruck Kurs. Im Ergebnis stehen 12 - 20 Leute um 1-2 Stücke Wild die aufgebrochen werden. Ein nachhaltiger Lernerfolg ist da nicht gegeben. Ausnahme kann sein, wenn sich ein Jagdkurs auf einer größeren Drückjagd als Treiber verdingt. Da wäre dann ausreichend "Übungsmaterial" da, aber wenn die rote Arbeit von festen Aufbrechteams erledigt wird, dann muss schon selbstbewusst gefragt werden...Dann kann man aber auch unter guter Anleitung lernen...
Übrigens haben die bösen Forststudenten der Uni in Freising nur das Prüfungszeugnis bekommen, wenn sie mindestens ein Stück aufgebrochen und zerwirkt haben. Reicht auch nicht zur Meisterschaft, aber zumindest hat man´s schon mal gemacht....
 
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@TM, gut das es "nur" die Take Down und nicht die DB war. Trotzdem extrem ärgerlich.

Ich finde es ja nett das Du dem Halter keine Vorhaltungen machst, aber wenn dieser schon weiß das er ein Paradebeispiel eines DJT führt, dann sollte er diesen konsequent in der Box lassen oder eben auch im fremden Auto an der Leine.

In einem FoA in dem ich oft mit meinen Hunden war gab es einen Hundeführer der auch so einen Kamikaze-Terrier hatte. Der stürzte sich sogar im Treiben auf andere Hunde. Alle Beschwerden der anderen HuFü führten zu keiner Einsicht das er mit diesem Hund besser nur Einzeljagd betreibt. Ende vom Lied, der DJT legte sich mit dem falschen und wurde tot gebissen. Ein Ergebnis das hätte vermieden werden können und müssen.

A.
 
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Die Prüfungsordnungen sind mittlerweile viel zu leicht. Mit dem Quentchen Glück schaffen in BW selbst Teilnehmer eines 2 Wochen Kurs die Prüfung.
 
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ich bilde nicht aus, da ich mit prüfe und das ist, bei uns, streng getrennt, was ich auch gut finde. Ein Freund veranstaltet jedes Jahr eine DJ, zu welcher der laufende Kurs als Treiber eingeladen wird. Da heisst es auch, liebe Schützen, das Wild bitte nicht aufbrechen, da wir angehende JJ hier haben. Ich habe des öfteren am Aufbrechplatz gestanden und zum Aufbrechen eingeladen, ich mache es nicht mehr!
Auf die Frage, wer jetzt möchte, melden sich meistens nur weibliche Teilnehmer, während die "Herren" rauchend abseits stehen, ich muß niemand etwas zeigen, der nicht lernen will!!!
 
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Etwa gleiche Gruppengröße wie bei dir, wir haben uns dann gefühlt im Sekundentakt das Messer rumgereicht und jeder durfte einen Schnitt machen.
Ausbildungsmodell "Cäsar", zuerst erprobt Mitte März 44 v. Chr.

Ich gehöre zum angesprochenen Personenkreis der Wenigjäger und mir fehlt stumpf die Übung.

Auf der anderen Seite wird einem dann, bei den wenigen Gelegenheiten, gern auch diese Arbeit ohne Not abgenommen (Aufbrechteams, Berufsjäger als Pirschführer, "war eh schon dabei", "aber der Wildhändler kürzt sonst" usw.).

Ich habe kürzlich mitgeholfen, drei Kälber zu zerlegen von "in der Decke" zu küchenfertig und dabei wieder einiges gelernt, Aufbrechen aber nicht :) . Zumindest ist es eine Menge Arbeit vom Rohprodukt bis zur Pfanne.
 
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Wenn ich irgendwo ``viel´´ Geld für eine Ausbildung investiere muss man in meinen Augen erwarten können das zumindest die Grundlage vermittelt wird.
Wenn ich irgendwo viel Geld in einen Kurs investiere, dann erwarte ich, dass mir das Wissen vermittelt wird, das ich brauche um die Prüfung zu bestehen, wenn es sein muss, grad noch so bestanden, aber bestanden. Praktisch geübtes Aufbrechen ist dafür nicht nötig, es liegt auch kein frisches Wild im Prüfungsraum.

Der Rest kann später kommen.
 
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Jetzt mal ehrlich, zu den Blockkursen kann man stehen wie man will, aber das echte Erlernen des jägerischen Handwerks erfolgt doch zu großen Teilen außerhalb jedweder Kurse.
Die Leute, die bereits jagdlichen Anschluss (gefunden) haben, werden im Laufe der Zeit schon mal ein Stück aufgebrochen oder einen Hochsitz gebaut haben. Das hat aber nicht mit dem Vorbereitungskurs zur Jägerprüfung zu tun.
Wenn man mal rechnet dauert der KJS Kurs ein halbes Jahr, also 26 Wochen. Hinzu kommen nochmal um die 10 -15 Schießtermine oder andere Ausbildungsinnhalte. Bei 2-3 Stunden pro Abend und Termin macht das um die 150-200 Stunden netto für den Kurs. Bei einem 3-wöchigem Intensivkurs mit 50 Wochenstunden spielt man in einer ähnlichen Liga. Klar ist das Ganze etwas Prüfungsorientierter ausgelegt, aber dafür eben auch sehr kompakt.
Ähnlich wie beim Führerschein ist es mir persönlich recht egal, unter welchen Rahmenbedingungen die Jägerprüfung abgelegt wurde. Der springende Punkt ist doch der Wille zu lernen und sich vernünftig zu benehmen - und das kommt eben wie beim Autofahren erst nach der Prüfung.
 
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Was lernen, die meisten, denn in einem 2 Wochen-Kurs?
Antwort: Antworten auswendig auf Prüfungsfragen, welche Sie tlw. nicht mal verstehen.
Nee, ist aber ne super Ausbildung, weil man hat ja auch noch Job, Familie, Tennis, Golf, Motorrad und Opernabo ☝️
 

Westwood

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4 Apr 2016
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Wenn ich irgendwo viel Geld in einen Kurs investiere, dann erwarte ich, dass mir das Wissen vermittelt wird, das ich brauche um die Prüfung zu bestehen, wenn es sein muss, grad noch so bestanden, aber bestanden. Praktisch geübtes Aufbrechen ist dafür nicht nötig, es liegt auch kein frisches Wild im Prüfungsraum.

Der Rest kann später kommen.
Wie gesagt, ich mache es niemanden, egal welche Kursform er belegt hat zum Vorwurf.
Ich bin auch immer gerne zu Stelle um mein Praxiswissen zu vermitteln oder Leuten einen Anfang zu bieten.

Allerdings bin ich auch der Meinung das wir da ein Problem in der Ausbildung haben.
In meinen Augen muss jemand der den Jagdschein besitzt in der Lage sein die Grundlegenden Anforderungen zu erfüllen.
Dazu gehört in meinen Augen zu erkennen was ich vor mir habe, entscheiden zu können ob ich das Stück erlegen kann und/oder darf, es sauber zu erlegen und es soweit zu versorgen, dass es einer sinnvollen Weiterverwendung zugeführt werden kann.
Dabei ist das Aufbrechen und die zugehörige Wildbret Hygiene den anderen Vorgängen wie Ansprechen, Schießen etc. in meinen Augen zumindest gleichzustellen.
 
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