Wo habe ich aufbrechen gelernt, ich denke einmal im Revier - unsere Jagdausbilder ihrer Zeit haben uns das ein bis zwei mal gezeigt, und uns auch schon damals einige Techniken "ausgeredet", die von den altvorderen noch praktiziert worden sind. Dazu ist auch weder auf dem Lehrgang der Kreisjägerschaft, noch auf den "Wochenendlehrgängen" wirklich ausreichend Zeit.
Es gab aber auch etliche Negativerlebnisse, also von wegen wo Leute sich richtig vor dem Aufbrechen gedrückt haben. Und beim Zerwirken hatten meine Jagdfreunde und ich fast immer nur für uns alleine das Bier zum Absacken. Naja, wir sind aber da auch schon eher ein Team, zwei mit ordentlich Kraft und einer der sehr präzise zerwirken kann.
Mich ärgert das ungemein, wenn Leute, und dann möglicherweise auch noch mit extrem schlecht sitzenden Schüssen, anderen die rote Arbeit aufbürden, nur weil sie sich der Konsequenz des Schusses nicht klar waren. Man geht nun mal zur Jagd um Beute zu machen, auch wenn das nur einen kleinen Teil der Jagdausübung ausmacht. Und wenn man Beute macht, dann muss man diese eben auch versorgen.
Bei den Drückjagden in dem Revier in dem meine Jagdfreunde und ich öfters zusammen waren, waren der Junior und ich fest einem Aufbruchteam zugeteilt, Junior als Metzgermeister und meine Wenigkeit als jemand der schon als Kind beim Schlachtefest des Schulfreundes öfters dabei war, hatten mit der roten Arbeit kein allzugroßes Problem.
Aber so einige andere, wenn die dann einem der Teams zugeteilt wurden, hatten dann plötzlich ein kneifendes Bedürfniss sich mal eben in die Büsche zu schlagen. Das ist gegenüber den Einladenden und den anderen Gästen gegenüber nicht sonderlich fair, oder angemessen. Und übrigens, da waren auch öfters Leute aus Schweden oder Dänemark dabei, die haben auch mit angepackt, und die waren erheblich sicherer was das anging.
Und dann die Patzschüsse, die einige produziert haben - schrecklich, einer hat auf einer Drückjagd es tatsächlich geschafft alle drei Stücke die er "erlegt" hat "Waidwund" zu schießen, mit anderen Worten alle halb-von vorn, durch den Pansen.
Kann sich noch einer an die Geschichte mit dem selbstaufbrechenden Reh erinnern? Das war eine Drückjagd im Brandenburgischen, aber wirklich spitz von vorn... Über den Schützen will ich nun nicht zu viel sagen, aber der hat das auch nicht aufbrechen wollen...
Die Geschichte ist gut zwanzig Jahre her, aber das war so die erste kennzeichnende Begegnung mit dem Jägertyp "Ich will mich aber nicht schmutzig machen!". Und ich kann diese nicht ausstehen.