Frau dagegen!

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Moin!

Ich werde dieses Jahr die Jägerprüfung machen. Habe mich auch schon angemeldet. Ich komme aus einer Jägerfamilie und war von Kindesbeinen an mit dabei. Allerdings habe ich dann die Jagd etwas aus den Augen verloren (Studium, neuer Job, Kinder, Hausbau, usw) - das Interesse jedoch nie!

Nun ist es aber seit einem Jahr so dass ich mich wieder intensiv damit beschäftige, man könnte auch sagen ich hab einen innerlichen Drang den ich unbedingt "loslassen" möchte :) Die Entscheidung ist reiflich getroffen worden und ich bin mir sicher dass ich es machen möchte.

Wäre da nicht meine Frau! Wir sind schon viele viele Jahre zusammen und bisher hatten wir das Thema Jagd nur selten angesprochen, sie ist nämlich ausgesprochener Jagdgegner und ziemlich stur.

Ihre Argumente sind halt Standardfloskeln ala "Warum Tiere töten wenn sie frei sind, man kann doch auch aus dem Wildgatter kaufen wenn man Wild will", "Warum füttert ihr im Winter und schiesst im Sommer", "Warum rettet ihr Kitze vor dem Mähen" "Es gibt keinen Grund ein wildes Tier zu schiessen" - etc. Aber um die Fragen geht es mir gar nicht, die kann ich alle selbst beantworten und begründen.

Aber wie überzeugt man seine Partnerin/Partner davon? Das scheint mir gar nicht so einfach.... Sie ist auf der anderen Seite auch klar negativ der Massentierhaltung gegenüber eingestellt, und zu einem guten Stück Rehrücken hat Sie auch noch nie nein gesagt.

Irgendwer eine Idee?

Eventuell bin ich im falschen Forum, aber ich dachte mir hier passt es ganz gut, viell. gibt es noch andere JJ mit dem gleichen Problem.

Schöne Grüße,

Chris
 
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Ich melde mich mal.

Auch meine Frau ist kein Freund der Jagd, ganz im Gegenteil, dennoch war sie im Dezember mit auf einer DJ, wenn auch nur beim morgendlichen Treffen und nachmittaglichen Strecke legen.

Wie habe ich das geschafft? Gleich von vorne herein, sie mag es immer noch nicht. Stadtkind halt, aber wir haben einen Kompromiss gefunden, auch wenn es lange gedauert hat.

Sie akzeptiert, daß Jagd und meine jagenden Freunde Teil meines Lebens sind, und das ich ohne sehr unglücklich bin. Sollte ihre Anwesenheit aus sozialen Gründen notwendig sein, geht sie mit.

Ich akzeptiere, daß sie gegen die Jagd ist, und halte sie soweit wie möglich davon fern, und bringe die Jagd nicht mit nach Hause, d.h. keine Waffen im Haus (behördlich abgesegnete Lagerung an Zweitwohnsitz im Hause meines Kollegen), keine Trophäen an den Wänden, eigentlich habe ich gar nichts was mit Jagd zu tun hat daheim.


Damit kann ich leben und sie auch.
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Chris1978 schrieb:
Moin!
.....
Aber wie überzeugt man seine Partnerin/Partner davon? Das scheint mir gar nicht so einfach.... ....
Irgendwer eine Idee?
....
Schöne Grüße,

Chris
Seas @Chris1978,
wenn Deine Frau keinerlei Sachargumenten zugänglich ist, dann sehe ich da auf längere Zeit mehr als schwarz für Dich bzw. eure Beziehung.

Man(n) kann sich auf 5 Fingern abzählen, wie der tagtäglich grollende Unmut Deiner Frau Dich über kurz oder lang zermürben und was das dann letztendlich für Folgen haben wird.

Entweder bleibst Du pro Jagd und Deine Beziehung leidet drunter, oder aber Du gibst gleich alle Deine Vorstellungen von "Gemeinsamkeit Jagd" auf.
 
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Willkommen im Club! Sowohl als auch! :12:

Mach es! Meine Situation ist seeeehr ähnlich! :20:

Nachdem ich den Rahmen gesteckt hatte (Beruf, Haus etc.) und alles soweit in trockenen Tüchern war, kam der Jagdschein.

Es gibt oft sagen wir mal ... Diskussionen ... über das Thema Jagd. "Schei$ Jagd" fällt dabei ziemlich oft. Im Endeffekt wird es so laufen; zumindest läuft es bei mir so. Ich mache Kompromisse (gleich werden wieder viele losbrüllen). Vollmondwochenden = meine! 1. Mai = meiner, alle WE´s im Januar = meine, (dafür verzichte ich auf einige im Dezember wegen Advent und so), WE´s im Juli = meine, 1. Oktoberhälfte = meins.

Ausserdem sei nachsichtig, sie wusste ja nicht was sie tat als Sie einen Schläfer-Jäger geheiratet hat.

Das Vorgehen funktioniert bei mir seit 6 Jahren. Nächster Plan: Ein innerfamiliärer Verbündeter! Ganz wichtig! Meine Tochter (7) hat es nicht erwischt, aber mein Sohn (4) ist dabei! Alternativ sollte auch ein Hund gehen, den habe ich nicht.

Wenn Du weitere Fragen hast gerne per PM, erfahrungsgemäß wird Dir jetzt die sofortige Scheidung oder das Auswandern empfohlen.
 
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Erstmal DANKE für Eure Kommentare :)

Ich denk meine Frau wäre zugänglich wenn ich gute Argumente bringen kann. Sie leidet eben voll unter dem "Bambi-Komplex" ;) (Eben, Stadtkind...)

Ich weiß nur nicht wie ich es angehen soll.... Aber eine Jagd ohne Trophäen zu Hause, und die ganzen anderen Umstände, das wäre für mich auch keine Lösung.

Eventuell gibt es ja irgend einen Kompromiss, oder evtl gibt es irgendwo eine Lektüre die mir gute Argumente in die Hand gibt um das mal alles zu erklären. Ich denk wenn Sie das große Ganze verstehen könnte, wäre das auch in Ordnung. Aber die Frage ist wie?? Mir ist das alles klar, ich gehs nur evtl falsch an IHR gegenüber.

Danke für Eure Hilfe, tut gut :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Chris1978 schrieb:
....Ich denk wenn Sie das große Ganze verstehen könnte, wäre das auch in Ordnung. Aber die Frage ist wie??

Danke für Eure Hilfe, tut gut :)

@Chris1978,
Du schreibst ja davon, dass Du aus einer jagdlich geprägten Familie kommst?

Da sind doch Ansatzpunkte genügend vorhanden.

Wenn Deine Mutter gut mit ihr klar kommt, dann hilft vielleicht schon das eine oder andere "Gespräch unter Frauen".

Es wird, mache Dir da nur keine falschen Hoffnungen, ein langer und schwieriger weg für Dich.
Sicherlich gibt es Kompromisse.. kommt halt immer drauf an, wie viel man bereit ist, ein zu gehen.

Es steht und fällt mir der Kompromissbereitschaft, der "Leidensfähigkeit" Deiner Frau!
Da musst Du Dich halt dementsprechend sensibel herantasten.
Was will man als Aussenstehender auch sonst viel dazu sagen...

Und, nein, ich empfehle Dir keinesfalls die Scheidung :12:

(PS: bin in der gleichen Situation, aber nicht verheiratet und habe auch sonst keinerlei Verpflichtungen.
Daher also im Grunde genommen Herr über meine ungezwungenen Entscheidungen.
Und glaube mir, ich werde den Rest meines Lebens nicht darüber sinnieren, was ich alles tun hätte können.. ich tu es jetzt und hier, also lebe ich.
Und wenn die Meinige für den Rest ihres Lebens Kopf stehen möchte, soll sie das tun. So viel persönlicher Freiraum muss sein!)
 
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Die Frage lautet dennoch, ob die Beziehung dabei draufgeht, weil Eine(r) etwas möchte oder weil Eine(r) etwas nicht möchte. :29:
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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Pfannenjäger schrieb:
Die Frage lautet dennoch, ob die Beziehung dabei draufgeht, weil Eine(r) etwas möchte oder weil Eine(r) etwas nicht möchte. :29:

...in guten wie in schlechten Zeiten!

Oder :14:
 
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gipflzipfla schrieb:
Chris1978 schrieb:
....Ich denk wenn Sie das große Ganze verstehen könnte, wäre das auch in Ordnung. Aber die Frage ist wie??

Danke für Eure Hilfe, tut gut :)

@Chris1978,
Du schreibst ja davon, dass Du aus einer jagdlich geprägten Familie kommst?

Da sind doch Ansatzpunkte genügend vorhanden.

Ah, ja ich hatte den Beitrag nochmal editiert. Du warst zu schnell für mich :) Mir ist das schon klar, fehlt einfach der Zugang bzw das Argument, das jemandem mit Bambikomplex sachlich zu erklären, und zu überzeugen. Ich mein, zu einem guten Stück Wild sagt sie nicht nein, meint aber im gleichen Zug auch dass man es ja eigentlich nicht bräuchte. Massentierhaltung ist ihr aber auch ein rotes Buch, ich schaff es nur nicht die Verbindung zum biologisch wertvollsten Fleisch herzustellen, warum auch immer?! :19:

gipflzipfla schrieb:
Wenn Deine Mutter gut mit ihr klar kommt, dann hilft vielleicht schon das eine oder andere "Gespräch unter Frauen".

Mutter ausser Haus, lustigerweise hat mein Vater danach den JS gemacht :)

gipflzipfla schrieb:
Es wird, mache Dir da nur keine falschen Hoffnungen, ein langer und schwieriger weg für Dich.

Und, nein, ich empfehle Dir keinesfalls die Scheidung :12:

Den Weg bin ich bereit zu gehen. Und das ist zum Glück der einzige Streitpunkt in unserer Beziehung :) Sonst wärs ja schrecklich.
 
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Es gibt immer Probleme in der Familie mit der Jagd, weil die Jagd sehr zeitintensiv ist und darunter dann aus Sicht der Frauen leider einige familiäre Dinge leiden.
Meine Frau ist der Jagd gegenüber offen, hat aber eigentlich nix damit am Hut (Stadtkind). In den Sommermonaten ist das nahezu konfliktfrei aber ab Oktober bis Februar gibt es regelmäßig Knatsch weil ich oft mehrmals die Woche/WE ganztägig jagdlich unterwegs bin. Grundsätzlich geht es aber immer nur um das "Zeitproblem" und nicht um die Jagd an sich.

Bei Dir scheint die Situation noch etwas kniffeliger zu sein. Wenn Du nicht nur als "Gelegenheits" Jäger dahinfristen willst sondern die Jagd Dein Leben ist/wird wirst Du eine Entscheidung treffen müssen, denn wenn Du jetzt so ca. 34 Jahre alt bist und statistisch als Mann 78 Jahre alt wirst hast Du noch 44 Jahre voller Streit, Ärger und "Antijagddiskussionen" vor dir. Wenn Du das willst 1. mach den Jagdschein, wenn nicht 2. laß es oder mach den Jagdschein und mach zuhause reinen Tisch, 3. reiß dich zusammen bis die Kinder groß sind (die können nix dafür) und triff dann eine Entscheidung wie dein Leben weitergehen soll.
Hört sich vielleicht fies und hart an, aber leider ist es im Leben so das die Wege auch mal auseinander gehen, wenn keine gemeinsamer "Lebensmittelpunkt" mehr da ist. Ich persönlich hätte jedenfalls keine Lust das Leben eines/einer anderen zu leben.

So wie Du es beschreibst besteht für mich wenig Aussicht Deine Frau von der Jagd zu überzeugen, da diese aus ideeologischer Sicht dagegen ist und mit sachlichen Argumenten schwer zu überzeugen sein wird, wie leider fast aller der ideeologisch getriebenen Jagdgegner.

WMH

scharssen
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Chris1978 schrieb:
....
Mir ist das schon klar, fehlt einfach der Zugang bzw das Argument, das jemandem mit Bambikomplex sachlich zu erklären, und zu überzeugen. Ich mein, zu einem guten Stück Wild sagt sie nicht nein, meint aber im gleichen Zug auch dass man es ja eigentlich nicht bräuchte. Massentierhaltung ist ihr aber auch ein rotes Buch, ich schaff es nur nicht die Verbindung zum biologisch wertvollsten Fleisch herzustellen, warum auch immer?! :19:
....
@Chris1978,
- Das Wild lebt im hier und heute, stresslos... und ist zum Verzehr durchaus geeignet (eh schon lange wissen).
- dann machts "bumm"
- Was kann es also schöneres geben, als sein Leben lang zwanglos und ungequält zu leben und dann aus heiterem Himmel vom schmerzlosen Ende überrascht zu werden?
- Was kann es besseres geben, als sauberes das Lebensmittel Wildpret (argumentativ niemals von "Fleisch" reden! :26: ) frisch aus heimischen Wald auf den Tisch zu bringen, sich das selber aussuchen und "ernten" zu können?

Ich meine, Sie isst ja Fleisch aus Massentierhaltung aus dem Supermarkt auch, oder ist sie Vegatrierin?
Und das, obwohl sie eigentlich gegen Massentierhaltung ist?
 
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Während des Lesens und Schreibens kommen mir einige neue Ideen. Vielen Dank nochmal!

Es ist nicht so dass sie deswegen jetzt einen großen Aufstand macht und die Teller fliegen ;) Es ist nur einfach so dass Sie meine Beweggründe nicht versteht, und keinen tieferen Sinn sieht. Wenn ich etwas in der Hand habe um sie zu überzeugen dass es für mich wichtig ist und ich diesen Weg gehen will, dann wäre das - wenn auch unter Kompromissen - möglich.

Ich möchte Sie auch nicht dazu zwingen mit mir das "Hobby" zu teilen; Dafür haben wir andere. Ich bin sogar froh darum etwas für mich gefunden zu haben. Sie hat ja auch ihre Pferde...

Was sie zumindest schon mal versteht ist der Abschuss von krankem Wild. Wenn ich jetzt noch die Populationskontrolle besser erklären könnte wäre im Ehebett auch wieder was anderes als diskutieren angesagt :12: :12:

Ich denke den Jagdtrieb als solches hat man eben oder nicht. Wenn ich das Verständnis fördern könnte, wäre das schon ein großer Segen.

Als Kompromiss könnte ich mir auch durchaus vorstellen eben ein Jagdzimmer zu haben (Platz haben wir...) und dafür eben nicht den "18-Ender überm Kamin" (überspitzt formuliert aber ihr wisst was ich mein oder?)
 
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gipflzipfla schrieb:
@Chris1978,
- Das Wild lebt im hier und heute, stresslos... und ist zum Verzehr durchaus geeignet (eh schon lange wissen).
- dann machts "bumm"
- Was kann es also schöneres geben, als sein Leben lang zwanglos und ungequält zu leben und dann aus heiterem Himmel vom schmerzlosen Ende überrascht zu werden?
- Was kann es besseres geben, als sauberes das Lebensmittel Wildpret (argumentativ niemals von "Fleisch" reden! :26: ) frisch aus heimischen Wald auf den Tisch zu bringen, sich das selber aussuchen und "ernten" zu können?
Das mit Wildpret als Argument anstelle von Fleisch ist gut, ich werd das nochmal mit einfliessen lassen :)

gipflzipfla schrieb:
Ich meine, Sie isst ja Fleisch aus Massentierhaltung aus dem Supermarkt auch, oder ist sie Vegatrierin?
Und das, obwohl sie eigentlich gegen Massentierhaltung ist?

Nein, da sind wir mittlerweile sehr selektiv, Wiesenhof und Co müssen draussen bleiben. Von dem her muss es doch einen argumentativen Weg geben :) Vielleicht hab ich mich irgendwo festgefahren...
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Chris1978 schrieb:
....
Als Kompromiss könnte ich mir auch durchaus vorstellen eben ein Jagdzimmer zu haben (Platz haben wir...) und dafür eben nicht den "18-Ender überm Kamin" (überspitzt formuliert aber ihr wisst was ich mein oder?)

@Chris1978,
weder das Gehörn meines ersten Bockes noch das Präparat meines ersten Marders werden jemals den Weg in "unsere" Wohnung finden :17: :25: :16:

Also so will ich aber nicht weiter machen.

Wenn die erwähnte Statistik auf mich zutreffen sollte, dann habe ich, so es der hlg.Hubertus möchte, noch einige Jährchen in jagdlicher Freude vor mir :12:
 

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