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Gelöschtes Mitglied 7533
Guest
Bora schrieb:@ überläufer88
So sehr ich Dich auch persönlich mag und Dein Faible für Heym schätze:
Lassen wir `mal meine Ansprüche weg und sehen wir doch, was tatsächlich "Sache" ist. Nehmen wir die Aussagen von Frankonia in München und Straubing sowie von einem der größten Händler Bayerns und von einem Schießzentrum zu Heym.
DECKUNGSGLEICH: Die Präzision out of the box ist deutlich schlechter, als von BlaSauMau, Sako; die Abzüge sind schlechter, die Waffen sind lang, schwer und nicht zerlegbar.
Es interessiert mich nicht, ob Heym sagt, daß die Präzision jagdlich reicht oder nicht, denn das beurteile ich. Wenn ich im Gebirge auf eine Gams auf über 300 Meter schieße, dann mache ich das mit einer Waffe, die auf 100 Meter top schießt und nicht mit einer mit 35mm. Mit sowas fahre ich schon mal nicht.
Dann nehmen wir die Precision. Schußgarantie von 20mm ist ebenso lächerlich, wie der harte Abzug. Auch Aussage der Händler: Kaufen sie eine Jagdmatch, Varmint oder semi weight, die können alles, was die Precision kann und noch viel mehr. Händler sagen oft viel und sehen nur ihre Marge, aber .. stimmt, ich habe sie alle geschossen - und hierbei geht es nicht um die letzten mm des Schußbildes.
Wenn ich mir eine Präzisionswaffe für viel Geld kaufe, dann soll sie out of the box top schießen, gut aussehen und einen ausgezeichneten Abzug haben. Wenn ich dann bei Heym nachfrage und zur Antwort bekomme, man könne ja seinen Schaft aussuchen, den Abzug etwas nacharbeiten, aber nicht auf BlaSauMau-Niveau / wenn ich höre, daß das Repetieren nur am Anfang "hakelt" und sich mit der Zeit geben dürfte usw. dann frage ich mich, warum ich Aufpreis zahlen soll für eine Leistung, die ich voraussetze.
Wenn ich hier von Euch lese, wie super doch Heym ist, was sie alles für Möglichkeiten haben, wie toll die Werksbesichtigung ist und dann das Produkt in Händen halte und schieße, dann stelle ich fest, daß "nicht ist, was sein soll". Da kann Herr Wolkmann noch so sympathisch sein, die Werksbesichtigung noch so interesssant. Und Heym fertigt viel davon selbst ...
Man bräuchte das Thema nicht hochkochen, doch diese Lobhudelei der Promoter ist, wenn man das Ergebnis sieht (bei den Büchsen und den Flinten) und in Anbetracht dessen, daß Heym, wie Du geschrieben hast, nahezu jedes Teil im Werk fertigt und eine eigene Lauffertigung hat, fast schon lächerlich. Zwischen Wunschdenken und Sein liegen Welten.
Wenn ich sehe, was Lüke und Ortmeier aus Blaser gemacht haben, wie die Ansprechpartner kompetent und nett sind (fängt schon in der Telefon-Zentrale an) und dann sehe, was bei Heym seit Jahren los ist, deren Homepage, deren Werbung - also bei aller Freundschaft, gibt`s da irgendwas zu bewundern?? Bleibt da nicht nur der Rest an Hype, den Du und andere Fans hier machen?? Ist es da nicht verwunderlich, daß man gerade dies hinterfragt?
@ Bora
Hut ab! Eine aus meiner Sicht absolut richtige Sicht der Dinge! Ich mag HEYM und freue mich, wie bereits geschrieben, wenn es Alternativen zu BlaSauMau hier in D gibt. Die anderen Alternativen aus A und S oder USA natürlich mit einbezogen.
Mit den Möglichkeiten, die HEYM aufgrund des hohen Eigenfertigungsanteiles hat bzw. haben sollte, müßte dem Grunde nach eine ganz andere Vielfalt zu erwarten sein. Ich wollte mir dieses Jahr eine BB kaufen und bin auf Merkel (B3) und Blaser (BB97) sowie eben auf die Heym B26 gestoßen. Bei der Nachfrage, ob es eine Möglichkeit justierbarer Läufe gibt oder diese auf absehbare Zeit zu erwarten sind, wurde ich bei meinem Telefonat reichlich ernüchtert. Es wird keine diesbezügliche Lösung geben, da man eben bei HEYM eine andere Philosophie fährt. Ob es marktkonform ist, mag ich bezweifeln. Das vorläufige Ergebnis: Ich habe die Anschaffung zurückgestellt, da ich mich mit den genannten Produkten von Blaser oder Merkel nicht anfreunden kann - auch wenn diese technisch mehr zu bieten haben.
Ich führe u.a. die Waffen meines Großvaters. Die Waffen sind gut und komplett überarbeitet worden. Haben neue ZFRs von Schmidt&Bender und Zeiss. Warum den ganzen Aufwand? Ich hätte mir für das ganze Geld neue und wohl auch besser schießende Waffen (in puncto Streukreise auf 100m) locker zulegen können. Aber nein, es sind Erbstücke, die ich sehr gerne führe.
Jetzt aber zum Kern meiner Ausführung - diese alten Waffen entsprechen zu einem guten Teil dem heutigen Gedankengut von HEYM und da bin ich mir wirklich nicht sicher, ob auf diese Art und Weise sich HEYM neue Käufer erschliessen wird bzw. kann. Wahrlich sind es gute Waffen, die HEYM baut, die ihre Vorteile und Reize haben - aber in puncto Technik (Abzüge, zueinander justierbare Läufe, Lauffinish...) gibt es durchaus noch Aufholbedarf.
Ich hoffe nur, dass HEYM sich bald auf den Weg macht und die Marktchancen noch besser nutzt. Ich warte, da ich mir gerne zeitnah zwei neue Waffen (Bockbüchse und Repetierer) zulegen möchte...die neuen Zielfernrohre (Zeiss und Schmidt&Bender) dazu habe ich schon im Schrank.
Gruß und Wmh