Es wurden schon viele Reviere leer gepirscht ...

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Es wurden schon viele Reviere leer gepirscht, aber die wenigsten leer geschossen!

Was haltet ihr von der These?
 
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Hallo
als Jungjäger denkt man oft über solche Thesen nach, und das Problem ist, das man es merken wird, anders kriegt mans ja nicht raus :(
Ich habe keine Ahnung wie sich der Fuchs die nächsten Tage verhält, nach dem er mich auf der Leiter mitbekommen hatte.
Ich glaub dem Rehwild ist es Piepegal, so zumindest meine bisherigen Erfahrungen.
Bei Rotwild war ich immer extrem vorsichtig, sodass es mich noch nie mitbekommen hatte.
Ich geh immer öfter abends nochmal schnell raus und gehe die Wiesen ab- was bei rauskommt wird sich langfristig zeigen, ich denke nicht das
man das kurzfristig so ohne weiteres sagen kann.

grüße und Wmh
 
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Das kommt auf das Revier an und was da kreucht und fleucht!
Viele Reviere sind auch ohne Pirsch schon stark beunruhigt, durch Freizeitaktivitäten und freilaufende Hunde usw.!
Aber die wenigsten Jäger werden die Zeit haben, ein Revier leer zu pirschen und sind froh, wenn sie nach Feierabend, einen ruhigen, erholsamen Abendansitz machen können.
Und wenn man Fuxi vergrämt, ist der beim nächstenmal vorsichtiger bzw. kommt dann erst spät in der Nacht wieder :32:
 
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Für Rotwild würd' ich das Sprüchlein noch gelten lassen. Die lassen sich schon durch geringe Störungen für eine Zeit vergrämen: Da stand neulich noch ein Artikel in irgendeiner der üblichen Jagdzeitschriften drüber.

Bei Rehwild - näh..., unter Umständen wird's heimlicher, aber wie oben schon gesagt: Beunruhigung ist auch so ohne Ende vorhanden (heute wieder über Pilzsucher gestolpert, kaum dass die Sonne raus war... grrrr).

Mein Fazit: Was Rehwild angeht, kann man ein Revier nicht leerpirschen - sich aber womöglich das Jagen unnötig erschweren.

EDIT meint dazu noch: Im Winter bei andauernder Schneebedeckung würde ich dennoch auf jeden Fall jede unnötige Bewegung im Revier vermeiden, um das Wild nicht mehr als unbedingt nötig zu beunruhigen.
 
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Ich kann nur für Rehwild sprechen und da stimmt es nicht.
Ich hab einen Revierteil bei mir, der wird ziemlich stark durch Nordic Walking, Jogger und Radfahrer besucht. Dort ist es sogar von Nachteil, wenn ich leise Pirsche, dort ist es besser sich normal, wie ein Spaziergänger zu bewegen. Das Rehwild hat sich mit der Störung arangiert und geht meist nur jurz in Deckung.
An geeigneter Stelle innehalten und 10min warten, dann tritt das Rehwild wieder aus.

In einem anderen Revierteil (der schon ins Gebirge geht) dort ist leises und gekonntes pirschen angesagt, da das Rehwild, Gamswild dort seine Ruhe hat und sehr empfindlich reagiert.

Wobei ich im gebirgigen Teil meinen Jungjäger nicht pirschen lasse, möchte da nicht zu viel Beunruhigung reinbringen. Und da das Revier groß genug ist, ist es kein Problem, erst mal in einem weniger sensiblen Bereich das Pirschen zu erlernen.

Robert
 
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An der alten Weisheit ist schon was dran.
Ich habe i.d.R. an den Ecken am meisten Erfolg, wo so schnell keiner hinkommt und schon länger niemand mehr gesessen hat.
Ich habe gelegentlich auch das Gefühl, dass das Wild zwischen Jäger und Spaziergänger unterscheiden kann.
 
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Ja gut, für Rotwild ist das so, gilt natürlich auch für Dam- und Sikawild!

Was den Winter betrifft, so kann das auch extrem werden. Der Jäger kann wegen den stark benutzten Langlauf-Loipen auf längeren Waldwegen, diese nicht mehr benutzen (befahren) und muss deswegen Kirrung, Jagd und Fütterung einstellen, es sei denn er schnallt sich für den Futtertransport selber Ski an. Die Beunruhigung wird durch die stark frequentierten LL-Loipen noch verstärkt und das Wild muss somit, ohne Futter, immer wieder ausweichen.
 
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chief schrieb:
An der alten Weisheit ist schon was dran.
Ich habe i.d.R. an den Ecken am meisten Erfolg, wo so schnell keiner hinkommt und schon länger niemand mehr gesessen hat.
Ich habe gelegentlich auch das Gefühl, dass das Wild zwischen Jäger und Spaziergänger unterscheiden kann.
Das ist ganz natürlich, das sich das Wild die ruhigsten Zonen im Revier als Ruheplatz aussucht und wenn dann noch Äsung vorhanden ist, wird es auch weniger irgendwo anders hin wechseln! zB. steile Halden, wo nicht gemäht wird und Wiesenteile, zu welchen man nur mit dem Traktor hin kommt und auch keine Wanderer mit Hund hinkommen sind solche Stellen!
 
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Ich denke dass schon was dran ist.
Hängt näturlich auch viel vom Geschick und der Revierkenntniss des Jägers ab.
Aber nur weil man nichts gesehen hat heisst das noch lange nicht das das Wild den Jäger auch nicht mitbekommen hat :26:

Welcher Spruch aber durchaus gilt:
Wer viel pirscht sieht viel, wer viel sitzt schiesst viel...
 
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"Es wurden schon viele Reviere leer gepirscht ..."
Dort, wo falsch, schlecht, oder wie immer man das bezeichnet, gepirscht wird (darunter zähle ich auch den Hin- und Rückweg beim Ansitz), bin ich mir sicher, dass es so funktioniert.
Kenne selbst eine Ecke im Wald, wo vor 3/4 Jahren eigentlich immer Rehwild anzutreffen war (also 3 von 5 mal hatte man schon Rehwild im Anblick). Durch (zeitlich, nicht in Abschusshöhe) "exzessive" Bejagung kann man jetzt 15+ Ansitze dort verbringen ohne ein Stück zu Gesicht zu bekommen :25:
In meinen Augen ist also definitiv was dran. Nicht aber daran, dass mehr Reviere leer gepirscht, als leer geschossen wurden. Ich würde es also eher so formulieren: "es ist leichter, ein Revier leer zu pirschen, als leer zu schießen". Wobei man aber klarstellen sollte, ob man als "leer" auch definiert, wenn das Wild einfach extrem heimlich wurde, sodass man nix mehr in Anblick bekommt.
Was die Differenzierung von Krach machenden Wanderern, etc. zu pirschendem Jäger angeht, ist es m.M.n. logisch, dass sich das Wild an den Krach zu bestimmten Zeiten gewöhnt (sofern diese nicht direkt durch die Einstände gehen). Wenn dann hier auf einmal einer "um's Wohnzimmer" schleicht, ist die Störung klar um einiges größer.

...hoffe, man versteht einigermaßen, was ich sagen will :21:
 
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Jagdfieber_91 schrieb:
Kenne selbst eine Ecke im Wald, wo vor 3/4 Jahren eigentlich immer Rehwild anzutreffen war (also 3 von 5 mal hatte man schon Rehwild im Anblick). Durch (zeitlich, nicht in Abschusshöhe) "exzessive" Bejagung kann man jetzt 15+ Ansitze dort verbringen ohne ein Stück zu Gesicht zu bekommen :25:

Ja... aber ist es deshalb "leergepirscht" (bzw. von mir aus "leergesessen")? Oder haben sich die Rehe nur weitgehend unsichtbar gemacht? Dann würde vielleicht helfen, zu anderen als den üblichen Zeiten zu sitzen, würde ich vermuten.
 
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Naturfuehrer schrieb:
Jagdfieber_91 schrieb:
Ja... aber ist es deshalb "leergepirscht" (bzw. von mir aus "leergesessen")? Oder haben sich die Rehe nur weitgehend unsichtbar gemacht? Dann würde vielleicht helfen, zu anderen als den üblichen Zeiten zu sitzen, würde ich vermuten.
Schreibe ich doch, dass man da klarstellen sollte, wie man "leer" definiert.
Ist es erst "leer", wenn wirklich nix mehr da ist, oder ist es schon als "leer" zu erachten, wenn das Wild, das standorttreu blieb, so extrem heimlich wurde, dass man es zu ziemlich keiner Zeit zu Gesicht bekommt??
...denn richtig leer, dass sich wirklich auf großen Flächen überhaupt kein Reh mehr befindet, wird verdammt schwer werden. Dass schafft nicht mal der Staat bei uns, obwohl die alles daran setzen :25:

Nachdem ich bei dem morgends und Abends nie Rehe in Anblick bekam, bin ich drei Nächte in Folge durchgesessen, um einfach mal zu schauen, ob wirklich nix geht. Bei Sonnenschein hin und erst wieder bei Sonnenschein heim. (War übrigens erst vor ein paar Wochen, nicht im Sommer.)
Highlight war ein Reh, dass nachts um halb zwei zügig am Kammen des Laubwäldchens vorbeiwechselte.
...es wurde nicht mehr.

@tar, danke! :18:
 

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