Es gibt neue Jungjäger in RLP

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Wie ich schon im Dezember geschrieben hatte, wollte ich meine Jägerausbildung ursprünglich auf dem "langen Weg" machen. Da es aber nichts mit einem Lehrprinzen wurde, hatte ich mich entschieden, doch in eine Jagdschule zu gehen.

Und nachdem der LJV Rheinland-Pfalz eine Kooperation mit der Jägerschule Seibt eingegangen ist (wir waren in dieser Konstellation der allererste Lehrgang in RLP), habe ich mich nach einer Infoveranstaltung am 09.12.2006 in Bad Münster am Stein-Ebernburg zu einem 3-wöchigen Kompaktkurs angemeldet.

Auf der Ebernburg ging es dann am 06.01.2007 morgens um 07.30 Uhr los, und hörte gestern nachmittag für mich gegen 16.00 Uhr mit dem Bestehen der mündlich-praktischen Prüfung auf. Ich muß sagen, für mich hat sich diese Art der Ausbildung wirklich gelohnt. Es war mitunter recht hart. Soll heißen: pro Tag ca. 17-18 Std. (unterbrochen v. der notwendigen Nahrungsaufnahme und wenig Schlaf) intensive Beschäftigung mit dem Thema Jagd. Zwischendurch dann Reviergänge,Hochsitzbau,Schießen und als Aufruchkommando bei einer Gesellschaftsjagd). Ganz subjektiv beurteilt, finde ich, daß dieses Modell für mich die absolut richtige Entscheidung war. Die Ausbilder waren absolut motiviert (alle Berufsjäger mit jahrzehntelanger praktischer Berufserfahrung)und haben den reichhaltigen Stoff super rübergebracht.
Sicher haben beide Ausbildungswege ihre Vorteile und auch Nachteile. Man muß halt für sich selbst entscheiden, wie man es machen will. Ein Spaziergang (Urlaub in schöner Umgebung mit nebenbei ein bißchen Lernstoff ansehen) war es definitiv nicht.

Ich bin einfach happy, das es geklappt hat !!!!
 
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Gratulation!

...Und wieder Nachwuchs für die Rheinland-Pfälzische Jägerschaft!
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Waihei,

M.
 
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Einerseits erstmal schön das es so leichter wird den Schein zu machen, vor allem für Leute die wirklich die Passion in sich tragen aber keine Zeit finden den Schein zu machen.

andererseits mein ich ich Wissen muss reifen! Und leider kann man eben in 3 JanuarWochen kein einziges mal das Ansprechen vom Schmalreh über und die zu lernenden Termine aus der Praxis begreifen.

Wer die möglichkeit hat trotzdem ein oder mehr Jahre vor der Prüfung bei einer GRUPPE von erfahrenen Jägern mit raus zugehen und sich langsam ranarbeiten dann mit einem Ausgewitzten System in kürzester Zeit den Lehrstoff reinhämmert und die Prüfung ablegt..sollte besser einen solchen Weg gehen

Nichts desto Trotz Weidmannsheil allen JungJägern!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von DernichtohneHundgeht:
andererseits mein ich ich Wissen muss reifen! <HR></BLOCKQUOTE>

Ein Prozess, der erst mit Bestehen der Prüfung und reichlich Jagdgelegenheit so richtig in Gang kommt und nie abgeschlossen sein wird (auch wenn es Jäger gibt, die glauben, schon alles zu wissen).
 
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Erst einmal vielen Dank für die Glückwünsche.

Und ja, ihr habt recht. Das eigentliche Lernen geht jetzt erst los. Das eine 3-wöchige Ausbildung mehrere Jahre praktische Erfahrung nie ersetzen kann ist klar. Ich sehe es so: Mit der Prüfung hat man lediglich die Erlaubnis bekommen, die Jagd ausüben zu dürfen. Die Erfahrung kommt erst im Laufe der Zeit. Hier bin ich froh, das ich in meinem Umfeld hoch motivierte, und hoch qualifizierte gestandene Jäger im Hegering örtl. Hegering habe, die mir mit Rat und Tat zu Seite stehen. Und gleiches gil für die Leute vom LJV RLP, die uns Absolventen der Prüfung jederzeit gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Die Entscheidung, Jäger werden zu wollen war für mich goldrichtig.

Gruß

Michael
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:


Ein Prozess, der erst mit Bestehen der Prüfung und reichlich Jagdgelegenheit so richtig in Gang kommt und nie abgeschlossen sein wird (auch wenn es Jäger gibt, die glauben, schon alles zu wissen).
<HR></BLOCKQUOTE>


Das man nie aus lernt oder wie es mal ein Jagdfreund neulich sagte: Man hat erst ausgelernt wenn alle Finger gleich lang sind! ist sehr wohl richtig das meinte ich aber so nicht.

Es gibt dinge die man eben schon um die Prüfung zu bestehn bzw um dann Erfahrung sammeln zu können wissen muss.
Und da meine ich eben ist es sinvoll ein wenig mehr Zeit zu haben um diese Grunddinge zu lernen und eben durch verstehen zu wissen und nicht durch auswendig lernen für die Prüfung...
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von husqvarna-m40:

Ich bin einfach happy, das es geklappt hat !!!!
<HR></BLOCKQUOTE>

Herzlichen glückwunsch michael,
und für die zukunft viel spass und noch mehr weidmannsheil.

Hier der bericht über euch aus der RHEIN-ZEITUNG von gestern:

"Jagdschein in drei Wochen

Zum ersten Mal in Rheinland-Pfalz - Zehn Absolventen auf Ebernburg

RHEINLAND-PFALZ. Zum ersten Mal haben angehende Jäger im Land ihr "Grünes Abitur" nach einem dreiwöchigen Kompaktlehrgang auf der Ebernburg bei Bad Münster am Stein (Kreis Bad Kreuznach) abgelegt. Zehn Prüflinge mussten in sechs Fächern, darunter Lebensmittelhygiene, Ökologie, Tier- und Waffenkunde, schriftlich und mündlich Fragen beantworten. Vorausgegangen war zuvor eine Schießprüfung.

Naturbegeisterte, die den Jagdschein machen wollen, haben es jetzt leichter, Jäger oder Jägerin zu werden. Die vorher übliche einjährige Ausbildung als Voraussetzung entfällt. Den Kompaktkurs führen die Interessensvertretung der Jäger, der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz und die Jagdschule Seibt gemeinsam durch. Im Dezember wurden die gesetzlichen Voraussetzungen dafür geschaffen und die Prüfungsordnung geändert.

"Die Form der kompakten Ausbildung kommt der Lebenswirklichkeit Berufstätiger viel mehr entgegen", begründete der Leitende Forstdirektor Rüdiger Kassel aus dem Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz den neuen Weg der Jägerausbildung. Er zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der Prüflinge, die überwiegend aus dem Kreis Bad Kreuznach stammen. Mit der Ausbildungsreform möchten Ministerium und Jagdverband mehr Menschen ermutigen, sich für die Jagd zu begeistern. "Ich hätte den Jagdschein ohne das Angebot eines Kompaktkurses nicht machen können", sagte Thomas Emmrich, Winzer aus Rüdesheim. "Mein Beruf ließ mir nicht die Zeit, mich monatelang auf die Jagdscheinprüfung vorzubereiten."

Jedes Jahr legen in Rheinland-Pfalz knapp 400 Menschen die Jägerprüfung ab, insgesamt gibt es in unserem Bundesland zirka 18 000 Jäger und Jägerinnen. Kreisjagdmeister Hans-Joachim Bechtoldt sieht in dem Kompaktkurs auf der Ebernburg einen zusätzlichen Wirtschaftsfaktor für den Kreis Bad Kreuznach.

Andreas Boening"
http://rhein-zeitung.de/07/01/27/AL/00000053.html
27.01.2007 © RZ-Online GmbH (www)
 
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Der Link zur RZ nützt nur dem was, der sowohl die Printausgabe im Abo bezieht als auch die Internetausgabe, da dieser Artikel in dem Bereich erschienen ist, der nicht über die allgemeine Homepage sichtbar ist.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:
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Der link ist nur die quellenangabe, der exakte beitrag selbst steht in "..." drüber.
 
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@ Husqvarna
Auch von mir herzlichen Glückwunsch und Waidmannsheil.
Schön das wir im schönsten Bundesland wieder Nachschub kriegen
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Ich danke Euch recht herzlich für die Glückwünsche.
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Die ersten Jagdgelegenheiten trudeln auch so langsam ein.Ich freu' mich drauf.
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Rhein-Zeitung vom 12.2.2007

"Jäger werden in weniger als einem Monat

Naturfreunde mit wenig Zeit können nun auch im Kompaktkurs das Waidmannshandwerk erlernen

BAD MÜNSTER. Seit Januar dieses Jahres bietet der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit der Jagdschule Seibt auf der Ebernburg bei Bad Münster einen sogenannten Kompaktlehrgang an. Drei Wochen lernen, üben, praktizieren mit anschließender Prüfung. Das gab es in dem Bundesland so bislang noch nicht.

"Unter Jägern habe ich schon oft Menschen angetroffen, die beruflich talentiert sind, ich bin gerne unter ihnen." So begründet Thomas Emmerich seine Entscheidung, den Jagdschein - das Grüne Abitur, wie er auch genannt wird - machen zu wollen. Das Ziel ist klar, doch der Weg dorthin ist weit, denn Emmerich ist Winzer und fast das ganze Jahr über in dem Familienbetrieb eingebunden. Für eine Ausbildung zum Jäger, die über ein Jahr verteilt mehrere Abende pro Woche und viele Wochenenden in Anspruch nimmt, hat er keine Zeit. Seine Frau Anja und zwei Kinder fordern schließlich auch ihr Recht. Also Jagdschein, ade? Nein, denn es gibt ja jetzt den Drei-Wochen-Kurs.

Drei Wochen, zehn bis zwölf Stunden täglich lernen: Wie leben Hirsch, Wildschwein und Reh? Was kann ich als Jäger machen, damit der Lebensraum dieser heimischen Wildarten erhalten bleibt? Wann darf der Mensch Wildbret essen, wann ist das Fleisch ungenießbar? Vieles mehr muss ein Jungjäger kennen: Biologie, Tierkrankheiten, Waffenkunde, Jagdgesetze. Freie Wochenenden bleiben während dieser Zeit auf der Strecke, die Familie muss da ein wenig hintanstehen - und ist nicht gerade glücklich darüber. "Wir sind froh, einen Kompaktkurs anbieten zu können", sagt der Geschäftsführer des rheinland-pfälzischen Jagdverbandes, Rainer Eppelmann. Im Dezember ist die Prüfungsordnung zur Jägerprüfung entsprechend geändert und ergänzt worden. Hintergrund dieser Maßnahme: Auch naturbegeisterte Menschen, die beruflich stark eingebunden sind, sollen die Möglichkeit erhalten, das Handwerk des Waidmannes zu erlernen.

Zusammen mit neun weiteren Anwärtern taucht Emmerich in den Lehrgang ein. Unterrichtet werden sie von geschulten Experten, unter ihnen Wildmeister Siegfried Seibt, Inhaber mehrerer Jagdschulen. Seit 1973 bildet er zum Jäger aus, an die 10 000 dürften es bis heute sein, schätzt er. Und seine Erfahrung zahlt sich aus. Täglich wird das Gelernte wiederholt. Obwohl es ein Kompaktkurs ist, kommt die Praxis nicht zu kurz. Oft gehen Thomas Emmerich und die anderen Kandidaten mit erfahrenen Jägern ins Revier, üben, wie man einen Rehbock ohne Gehörn von einem weiblichen Reh unterscheidet, wie erlegtes Wild küchenfertig gemacht wird. Lehrfilme ergänzen den Unterricht und lassen die Prüflinge im Zeitraffer ein Jagdjahr durchleben. Prüfungen werden simuliert, sowohl schriftlich als auch mündlich. Die Experten geben Tipps. Einmal, zweimal, dreimal...

Anfangs ist Emmerich nervös, doch bei der dritten Simulation weiß er, worauf es hinausläuft, und stellt sich darauf ein. Die Prüfungen bereiten ihm so keinerlei Probleme. "Ich wusste, dass ich es schaffen würde. Der Unterricht war so ergiebig, die Expertentipps so treffend, ich musste einfach bestehen. Jetzt fällt eine gehörige Last von mir ab", sagt er später, als er Prüfungszeugnis samt Jägerbrief erhalten hat, und lacht. Lachen kann jetzt auch seine Anja wieder, die - hochschwanger - drei Wochen auf ihren Mann verzichtet hat.

Den Jagdschein in drei Wochen zu erwerben ist machbar. Das Lernen hört in einem Jägerleben jedoch niemals auf. "Ich fühle mich, als wenn ich gerade den Führerschein gemacht hätte, den Führerschein für die Jagd", sagt Emmerich. Spätestens im Mai will er anfangen, Jagdpraxis zu sammeln. Ein Freund hat ihn in sein Revier eingeladen.
Andreas Boening"

und

"Zwei Wege führen zum Jagdschein

Halbjahreslehrgänge sind im Angebot - Ein Mentor begleitet Kandidaten bis zur Prüfung

Um den Jagdschein zu erlangen, gibt es nach der neuen Prüfungsordnung des Landes Rheinland-Pfalz zwei Möglichkeiten: den Kompaktkurs und den Halbjahreskurs. Letzterer findet ein bis zwei Mal in der Woche statt, ist aber freiwillig.

Verpflichtend hingegen für den Prüfling ist ein Mentor, der den angehenden Jäger ein halbes Jahr unter seine Fittiche nimmt, um ihm den Jagdalltag mit seinen Facetten zu zeigen. Wen der Prüfling sich zum Mentor wählt, bleibt ihm überlassen. Der Mentor allerdings muss selbst im Besitz eines gültigen Jagdscheines sein, die Möglichkeit haben, in einem Revier jagen zu können, und einen Jagdhund führen. Zusätzlich muss der Mentor jagdpachtfähig sein und entsprechend mindestes seinen vierten Jahresjagdschein von der Unteren Jagdbehörde erhalten haben. Den begleitenden Lehrgang für den Halbjahreskurs stellen die Jägervereinigungen der jeweiligen Landkreise (sogenannte Kreisgruppen). Auch dort unterrichten Experten die einzelnen Prüfungsfächer Jagdbetrieb, Führung von Jagdhunden, Waffentechnik, Umgang mit Waffen und Munition, Behandlung des erlegten Wildes, Jagdrecht, Tierschutz- sowie Naturschutz- und Landschaftspflegerecht. Die Lehrgänge in den einzelnen Kreisgruppen sind auch deshalb wichtig, weil aus den Absolventen oftmals Nachwuchskräfte für die Jägervereinigungen gewonnen werden. Außerdem stellen die Lehrgangsgebühren eine Einnahmequelle dar, die der gesamten Jägerschaft zugutekommt.(abo)"
 

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