Einschraubtiefe in Gewinde

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Nachdem hier sicher ein paar Profis unterwegs sind,an Euch die Frage:

Mir wurde gestern gesagt es sei "gute Handwerkskunst" oder "gutes Ingenieurwissen",daß man ,sozusagen als Faustregel für einen festen ,kraftschlüssigen Sitz einer Gewinde- Schraube fordert,daß die Einschraubtiefe allermindestens so tief ist,wie der Durchmesser der Schraube.

Also zB: M6 6mm tief,M8 8mm tief usw...deswegen seien die entsprechenden Muttern für diese Gewinde dann eben auch so hoch,wie Minimum gefordert.

1.Kann mir das einer so bestätigen?Kann ich behaupten das weiß jeder,der in einem Metallberuf tätig ist?

2.Jetzt gibts ja in der BRD nix,was nicht DIN genormt ist,oder in der EU mittlerweile EN genormt...

Weiß von Euch einer zufällig wo das geschrieben steht????

Es geht um den Handgriff einer Flex,der ließ sich kaum 2 Gewindegänge tief einschrauben,und ein Gutachter hat gestern gemeint,das würde "reichen"..... :16:

Würd dem Herrn gern entsprechend belegt diese "gute-Handwerkskunst" anhand einer EN-Normierung entgegenhalten und gucken was ihm dann dazu einfällt.......
 
A

anonym

Guest
Ich habe in meinem Studium noch gelernt, dass bei Befestigungsgewinden nur 3-4 Gewindegänge wirklich tragen. Da man meist mit 1,6-facher Sicherheit dimensioniert, liegt bei einem M6er-Gewinde mit einer Steigung von 1mm die Gewindelänge typischerweise bei 6mm. Diese Faustregel gilt für die normalen metrischen ISO-Gewinde. Wenn ich mich auf Anhieb recht erinnere, liegen normale Einschraublängen bei 0,5...1,5d (d=Gewindedurchmesser).
Leider habe ich die Norm jetzt nicht zur Hand, aber für das Regelgewinde müßte das die Norm DIN 13 sein. Für jedes Gewinde gibt es eine Mindestgewindelänge. Die steht in der Norm und die würde ich auch mindestens einhalten.
Für das metrische Feingewinde gelten wiederum andere Maßstäbe.
 
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Gewinde 1,5 x Nenndurchmesser

Mutter ist mit 0,8 x Nenndurchmesser genormt

steht im Tabellenbuch, hab ich grad nicht zur Hand


2 Gewindegänge an nem Griff einer Handgeführten, vibrierenden, unterschiedlich Belasteten Flex in Leichtmetall - ist Unfug
 
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Die üblicherweise empfohlenen Einschraubtiefen sind hier nur bedingt anwendbar. Sie dienen dem Ansatz Verbindung zweier Bauteile unter Ausnutzung der Festigkeit der Schraube (Axialkraft, Vorspannkraft, Reibwert der Materialpaarung usw., kennt Ihr alles). Man berechnet die Schraube, und die Mindesteinschraubtiefe soll gewährleisten, dass auch nur Versagen der Schraube zum Versagen führt, nicht das Abscheren einzelner Gewindegänge.

Der Griff einer Flex hingegen wird nur "handwarm" angezogen, damit das Ding irgendwie da dran ist. Belastung im wesentlichen das Eigengewicht der Flex, geringe Bearbeitungskräfte und Momente.

Ich schließe mich allerdings woodpecker an, dass 2 Gewindegänge in Leichtmetall ein schlechter Witz sind.
 

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