Ich hatte jahrelang meine Spezialisten für jede Gelegenheit in der Waffenkammer.
Naja, eigentlich habe ich die immer noch, aber dir meisten sind inzwischen nur noch Dekoration.
Die reinen "Rehwildbüchsen" nehme ich schon lange nicht mehr mit, zu oft kam dann doch unerwartetes Schwarzwild oder Rotwild vorbei.
Die dicken Kaliber (8x68 S, .375 H&H, .338 Lapua) nehme ich auch nicht mehr mit. Da ich im eigenen Forst Betrieb jage, will ich im Rahmen des Waldumbaus verstärkt Rehwild erlegen. Mit den großen Kalibern sind die Rehe zwar tot, aber es ist auch viel Wildbret entwertet. Daher nehme ich die nur noch mit nach Afrika, da passen die auch besser hin.
Drilling und Bergstutzen sind schöne Waffen, aber für den Alltag sind sie mir zu schade.
Das sind für mich Sammlerstücke, die höchstens mal bei strahlendem Sonnenschein in der Blattzeit ausgeführt werden.
Und dann ist da natürlich noch die alte Doppelbüchse von Opa, die neben dem materiellen auch noch einen hohen emotionalen Wert für mich hat. Daher ist die auch die einzige "Spezialistin", die immer einen festen Platz haben wird. Auf der Drückjagd nehme ich ausschließlich diese Büchse mit, sofern das Wetter nicht zu schlecht für das schöne Stück ist.
Abgesehen davon bin ich aber inzwischen eher der Fraktion "eine für alles" zuzurechnen.
Bis letztes Jahr war meine Alltagswaffe eine Bergara in .308 Win. Die Schussleistung war gut und es war eine robuste Waffe, die auch bei unpfleglicher Behandlung (Morgenansitz, dann den ganzen Tag im feuchten Futteral bis zum Abendansitz) keine Probleme machte.
Seit einiger Zeit bin ich auf eine Bergara in 6.5 PRC umgestiegen. Gekauft habe ich die Waffe vor allem, weil ich den Lochschaft sehr angenehm fand.
6.5 PRC ist es geworden, weil ich schon eine .308 Win hatte und keine zweite haben wollte. In Sachen Energie geben sich 6.5 PRC und .308 Win nicht viel. Je nach Laborierung ist mal die eine, mal die andere ein wenig stärker. Jagdlich ist der Unterschied in jedem Fall völlig unerheblich.
Bisher bin ich mit der Büchse in dem Kaliber sehr zufrieden. Anfänglich hatte ich Probleme mit hoher Wildbretentwertung beim Rehwild, das lag aber am verwendeten ELD-X Geschoss. Mit der Norma Bondstrike Extreme sehen die Rehe sehr viel besser aus und auch auf starkes Wild funktioniert sie hervorragend. Bei Raubwild deformiert sich das Geschoss nahezu gar nicht und man hat einen kalibergroßen Ein- und Ausschuss.
In meinen Augen sind stärkeren 6,5er Kaliber mit modernen Geschossen völlig ausreichend für unser heimisches Wild, egal in welcher Gewichtsklasse.
Ich gehe davon aus, dass ich dabei sehr lange bleiben werde, da bei der Waffe einfach alles passt. Ergonomie, Präzision und Unempfindlichkeit gegen jegliche Witterung sind absolut top. Selbst die Verarbeitungsqualität ist für eine Waffe dieser Preiskategorie absolut hervorragend