Ein spannendes Experimentierfeld

Registriert
28 Feb 2001
Beiträge
14.230
Wenn eine Häufung von Verbissschäden -bis hin zum Verlust von Pflanzenarten-, den gewohnten Aufwuchs des Waldes zerstören würden, wäre das für unsere lieben Naturschutzexperten ein "spannendes Experimentierfeld".


LINK

Überhöhte Wildbestände als Publikumsmagnet für die "Höchste Stufe des Naturschutzes" ?


basti
 
Registriert
23 Jul 2001
Beiträge
1.147
Das ist doch nicht neu!

Eines der schlimmsten Schreckgespenster des auf wirtschaftlichen Erfolg bedachten (bösen
icon_biggrin.gif
) Försters, der seine Form des Waldbaus auch noch als besonders ökologisch verkaufen will, ist die Megaherbivorentheorie.

http://www.abu-naturschutz.de/projekte/naturent/index.html
siehe dort auch Literatur

Da ist Verbiss / Schälen die Ultima Ratio der Naturentwicklung.

Für einen Förster oder Waldbesitzer, der vom ökonomischen Erfolg seines Waldes leben muss, sicherlich nicht akzeptabel, für mich als landlosem Jäger aber eine faszinierende Theorie.

Ferdi

[ 08. Juni 2004: Beitrag editiert von: Bioferdi ]
 
Registriert
28 Feb 2001
Beiträge
14.230
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Bioferdi:
Das ist doch nicht neu!

<HR></BLOCKQUOTE>

Für mich schon.

Man will einen Nationalpark haben, in dem Rotwild für den Besucher
icon_eek.gif
"erlebbar" wird. Wohl auch deshalb, damit dieser mehr Euros in die Spendenbüchsen der Verbände steckt.

Für diesen Gag ist man dann auch bereit, mit der Flora "zu experimentieren".

Wer schütz uns bloss vor solchen "Naturschutzfachleuten" ?

basti
 
A

anonym

Guest
WeiHei,

tja, da helfen am besten wohl Jacken, die hinten verschlossen werden.
 
Registriert
23 Jul 2001
Beiträge
1.147
Einiges von dem was hohe (überhöhte?) Schalenwildbestände zur Artenvielfalt im Wald beitragen (können), kann in der aktuellen 'Pirsch' nachgelesen werden.
 
Registriert
28 Apr 2003
Beiträge
461
die megaherbivorentheorie ist sehr umstritten.
gut daran ist, dass der blick auf die (möglicherweise auch positiven ) auswirkungen von verbiss auf den wald gelenkt wird.
die rolle der tiere wurde von den alten botanikern sicher unterschätzt. die gingen von einem relativ statischen wald aus (klimaxgesellschaft)

der traditionelle förster in zusammenarbeit :) ,oder auch im streit mit dem waidgerechten oft zur überhege neigenden jäger, bringt recht monotone waldbilder zustande.
megaherbivorentheoretiker machen wälder wieder interessant :)
ob sie allerdings brauchbares nutzholz produzieren ???

gruss
nils
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von nils.l:
...........
gut daran ist, dass der blick auf die (möglicherweise auch positiven ) auswirkungen von verbiss auf den wald gelenkt wird.
.....................

gruss
nils
<HR></BLOCKQUOTE>


icon_eek.gif


blaser, stöbi... förschters anne front!!!!

icon_biggrin.gif


nachsatz: ich habe ja schonn befürchtet, daß diesem thread nicht mehr zu helfen sei.
nun hab ich wieder hoffnung. auch wenn die schlagfertige antwort der uniformierten waldbauern sicher noch auf sich warten läßt..

meit kabe, der niedersackse
icon_biggrin.gif


[ 10. Juni 2004: Beitrag editiert von: kabe ]
 

doa

Registriert
23 Aug 2001
Beiträge
3.981
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>megaherbivorentheoretiker machen wälder wieder interessant :)
ob sie allerdings brauchbares nutzholz produzieren ???
<HR></BLOCKQUOTE>

Kommt das nicht sowieso aus Schweden?
icon_wink.gif
icon_wink.gif
 
Registriert
28 Apr 2003
Beiträge
461
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von kabe:



icon_eek.gif


blaser, stöbi... förschters anne front!!!!
[ 10. Juni 2004: Beitrag editiert von: kabe ]
<HR></BLOCKQUOTE>

ich will den armen förstern dochnicht den ganzen wald wegnehmen :))
nur den grossen tieren einige wenige prozent der fläche überlassen,
vielleicht die wo sich forstwirtschaft eh nicht rentiert.

gruss
nils
 
Registriert
9 Nov 2002
Beiträge
876
Megaherbivoren sind für den wirtschaftenden Förster natürlich ein Greuel, fressen sie doch in großem Stil die Bäume nieder oder schälen (Pferde) alles kaputt. Kommt für uns Förschter nicht in Frage, da werden sich auch die Waldbesitzer wehren.
Nils hat es schon erwähnt, die Megaherbivorentheorie ist nicht unumstritten, dafür aber hochinteressant. Der Einsatz "großer Graser" (alte Rinder- und Pferderassen) ist im Pflegebereich von Naturschutzflächen sehr gut denkbar, nämlich dort, wo das Schutzziel ein Freihalten/Offenhalten von Flächen fordert. In diesem Bereich werden jedes Jahr Tausende und Abertausende von € in Pflegekosten verbraten (Mahd, Freischneiden, künstliche Beweidung mit Schaf und Ziege), zum Teil mit mäßigem Erfolg und verbunden mit einem Verschlechtern des Naturschutzwertes der Flächen.
In den Niederlanden hat sich gezeigt, dass mit Hilfe von den großen Pflanzenfressern die Pflegekosten reduziert werden können bei besserem Erfolg. Die Kameraden gattern einfach ein paar tausend Hektar Grünland und Wald ein und lassen Hirsche, Rinder und Pferde zusammen rein, kümmern sich 10 Jahre nicht drujm und schauen dann mal, was passiert.
In Deutschland tun wir uns naturgemäß viel schwerer bei der Umsetzung derartiger neuer Konzepte. Mit deutscher gründlochkeit wird nachgedachrt über die Sicherheit von Mensch und Tier (z.B. bei Horn tragenden Heckrindern), Bedenken der Veterinäre werden diskutiert, diverse Vorschriftchen hier und dort ins feld geführt (z.B. Gewässerschutz bei Zertrampeln von Uferböschungen kleinerer Bäche) usw. usw.. Erste zaghafte Versuche z.B. im Solling (Waldweide in altem Hutewald mit Rind und Pferd) sind im Werden. In den nächsten 10 Jahren wird sich in diesem Bereich nach meiner Einschätzung aber was bewegen.
Gruß
P.

[ 11. Juni 2004: Beitrag editiert von: Karpathenjäger ]
 
Registriert
15 Nov 2003
Beiträge
3.062
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Orig. erstellt von nils.l:

......megaherbivorentheoretiker machen wälder wieder interessant :)
ob sie allerdings brauchbares nutzholz produzieren ???......

.... vielleicht die wo sich forstwirtschaft eh nicht rentiert.....
<HR></BLOCKQUOTE>


nils.l spricht ein Grundproblem der deutschen Forstwirtschaft an, sie hat in weiten Teilen verlernt den Wald gewinnbringend zu bewirtschaften!

Wenn erst mal rote Zahlen geschrieben werden und die Forstwirtschaft am "Tropf der öffentlichen Mittel" hängt, dann bemächtigen sich ihrer die Herren Politiker.
Dass das bei eurer momentanen politischen Konstellation nur in`s Auge gehen kann ist auch klar!

Wenn Forste aber positiv wirtschaften, keine Subventionen nötig sind, vernünftige Wildstände vorhanden sind (nicht 800 Stk. Rotw. + Muffelw. Auf 11000 ha), Arbeitsplätze im Wald erhalten werden und Wertschöpfung erzielt wird, dann schaut die Sache von vornherein ganz anders aus!

WH.H. (nichtuniformierter Waldbauer)
 
Registriert
1 Feb 2002
Beiträge
2.678
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hirschberg:



Wenn erst mal rote Zahlen geschrieben werden und die Forstwirtschaft am "Tropf der öffentlichen Mittel" hängt...
<HR></BLOCKQUOTE>

was heisst denn "wenn"?? das ist doch beim fiskus dauerzustand!
wh prohunter
 
Registriert
15 Nov 2003
Beiträge
3.062
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Orig. erstellt von prohunter:

was heisst denn "wenn"?? das ist doch beim fiskus dauerzustand!
wh prohunter
<HR></BLOCKQUOTE>

Ist aber kein Naturgesetz!

Die österreichischen Bundesforste zeigen das es auch anders geht (erwirtschaften regelmäßig Gewinne).
icon_wink.gif


WH.H.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
12
Zurzeit aktive Gäste
147
Besucher gesamt
159
Oben